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Massaker von Alumim

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Ansicht von Alumim.
Eine Überwachungskamera erfasst einen Terroristen der Hamas beim Eindringen in den Kibbuz Alumim.
Eine andere Überwachungskamera zeigt den eingedrungenen Terroristen, wie er sich zwei Zivilisten an einem Fahrzeug nähert.

Das Massaker von Alumim ereignete sich während des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 im Kibbuz Alumim in Israels Südbezirk. Terroristen der Hamas waren nach Durchbrechen der Sperranlagen um den Gazastreifen in die Siedlung eingedrungen und töteten mehr als 20 Menschen, vorwiegend landwirtschaftliche Studenten und Arbeiter aus Nepal und Thailand. Mehrere Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen entführt.

Lage und Beschreibung

Der 1966 gegründete Kibbutz Alumim ist eine landwirtschaftliche Genossenschaft in der nordwestlichen Negev-Region mit rund 500 Einwohnern, dessen Betriebe vorwiegend Feld- und Obstanbau, sowie Milchwirtschaft betreiben.[1][2] Es befindet sich rund 4 km östlich des Gazastreifens, zwischen den im Zuge des Terrorangriffs besonders schwer getroffenen Kibbutzim Kfar Aza im Norden und Be’eri im Süden, an der Hauptstraße 232.

Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich in Alumim 24 thailändische Arbeitskräfte, welche die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützten, sowie 17 nepalesische Landwirtschaftsstudenten im Rahmen eines elfmonatigen „Learn and Earn“-Programms.

Angriff der Hamas

Am 7. Oktober gegen 06:30 Uhr Ortszeit begann der Angriff der Hamas mit einem massiven Raketenbeschuss, welcher in nahezu sämtlichen grenznahen israelischen Gebieten zur Auslösung des Raketenalarms Tzeva Adom führte, weshalb sich zahlreiche Menschen in die zu diesem Zweck errichteten Schutzräume Merhav Mugan ihrer Häuser begaben, oder öffentliche Schutzräume aufsuchten. Kurz nach 7 Uhr morgens drangen Terroristen der Hamas durch das Hintertor im Bereich der Milchfarm in den Kibbuz Alumim ein und attackierten die in diesem Bereich befindlichen Unterkünfte der nepalesischen Studenten und thailändischen Arbeiter mit Handfeuerwaffen und Handgranaten, zudem wurden die Heulager für die Milchkühe in Brand gesetzt. Einige der Terroristen begaben sich weiter zum Haupttor des Kibbuz und beschossen von dort aus Verkehrsteilnehmer in und außerhalb von Fahrzeugen, darunter Menschen, welche dem Massaker von Reʿim entkommen waren. Das Eindringen der Terroristen nach Alumim, das Verfolgen von Zivilisten und das Hinrichten einzelner Geiseln wurde von Überwachungskameras im Kibbuz erfasst.[3][4] Ein bei dem Angriff auf Alumim gefangengenommener Terrorist gab später im Verhör mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet und der Polizei bekannt, dass der Plan des Angriffs auf Alumim darin bestanden habe, von Haus zu Haus, von Zimmer zu Zimmer zu gehen und alle zu töten, auch Frauen und Kinder. Zwei weitere Terroristen, die am Angriff auf Alumim beteiligt waren und später im Zuge der Bodenoffensive im Gazastreifen gefangen genommen werden konnten, schilderten die Entführung des Nepalesen und zweier Thailänder, welche mit einem Krankenwagen in das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gebracht worden seien, wo sich Bewaffnete der Hamas befunden hätten.[5][6]

Im Zuge des Terrorangriffs wurden zehn nepalesische Landwirtschaftsstudenten[7][8][9][10] und neun thailändische Landarbeiter getötet[11], sowie mindestens ein Nepalese und vier Thailänder entführt.[12][13] Zudem wurde auch ein 24-jähriger israelischer Polizist entführt.[14]

Verteidigung und Rückeroberung von Alumim

Wenige Minuten nach dem Eindringen einer unbekannten Anzahl der Terroristen öffnete der Sicherheitskoordinator Eyal Rein die Waffenkammer der Siedlung und die Mitglieder der Bereitschaftseinheit des Kibbuz, bestehend aus Einwohnern mit teils militärischer Vorerfahrung, welcher im Angriffsfall die Verteidigung bis zum Eintreffen der IDF obliegt, konnten sich bewaffnen und im Bereich der Wohnsiedlungen eine Verteidigungslinie bilden. Per Notrufzentrale wurden die Mitglieder über Sichtungen von Terroristen informiert, die Kommunikation untereinander erfolgte per Mobiltelefon. Bei vereinzelten Zusammenstößen wurden mehrere Mitglieder der Bereitschaftseinheit verwundet.

Gegen 09:30 Uhr näherten sich rund 30 weitere Terroristen Alumim aus Richtung Be’eri. Vier israelische Soldaten der Eliteeinheit Schaldag, welche nach Be’eri unterwegs waren, stellten sich diesen entgegen und töteten oder verwundeten etwa ein Drittel der Angreifer, ehe angeforderte Kampfhubschrauber eingriffen und die Bedrohung beseitigten. Der im Kampf getötete Elitesoldat Ido Rosenthal wurde für seinen Einsatz posthum befördert. Gegen 11:30 Uhr trafen Truppen der Spezialeinheiten Metzada und Jahalom, sowie später der Fallschirmjäger-Brigade ein. Die Truppen durchkämmten bis zum Abend Haus für Haus und positionierten sich dann im Umkreis von Alumim. Im Zuge der Rückeroberung wurden der Jahalom-Kommandeur Itai Cohen, sowie zwei Brüder und ehemalige Soldaten aus Be’er Scheva, welche sich dem Kampf spontan angeschlossen hatten, tödlich verwundet.[15][16][17][18][19][20]

Nach dem Angriff

Einzelne Bewohner von Alumim verbrachten bis zu 26 Stunden in ihren Schutzräumen, ehe sie diese verließen oder von Sicherheitskräften befreit wurden.[21] Fast alle Bewohner des Kibbuz wurden nach Netanja evakuiert.[22] Die verbliebenen Thailänder aus Alumim kehrten am 9. Oktober auf von der thailändischen Botschaft organisierten Flügen nach Thailand zurück.[23]

Einzelnachweise

  1. Welcome to the Kibbutz Alumim. In: alumim.co.il. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  2. Alumim Crops. In: carrots.co.il. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  3. Viewer discretion advised: New video presents horrific evidence of cold blooded killing. In: israelnationalnews.com. Abgerufen am 9. Januar 2024 (english).
  4. Israel’s farms need foreign labourers. The Hamas attacks triggered an exodus. In: cnn.com. Abgerufen am 9. Januar 2024 (english).
  5. Kill, behead, rape: Interrogated Hamas members detail atrocities against civilians. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 9. Januar 2024 (english).
  6. Hamas terrorists admit using ambulance to take hostages to Shifa hospital in video released by Israel. In: nationalpost.com. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  7. Prabesh Bhandari, 24: Nepali student wanted to build house for parents. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  8. Ashish Chaudhary, 25: Nepali student dreamed of supporting his family. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  9. Nepalis mourn relatives and broken dreams in wake of devastating Hamas massacre. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  10. Nepali students based in Israel confirmed killed in Hamas attack. In: globalvoices.org. Abgerufen am 9. Januar 2024 (english).
  11. Thai laborers, the ‘working hands’ of Israeli farming, pay with blood. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  12. Taken captive: Bipin Joshi, Nepalese student who deflected grenades. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  13. Town by town: the tragic and heroic human stories behind the Hamas attack. In: ynetnews.com. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  14. Missing: Ran Gvili, left hospital to go fight. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  15. Noam Slotki, 31, Yishay Slotki, 24: Brothers fought and died together. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  16. The Remarkable Life and Heroic Death of Ido Rosenthal. In: frontpagemag.com. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  17. Fought at point-blank range and died defending Kibbutz Alumim. In: idsf.org.il. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  18. British-Israeli survivor tells of horrific scenes after kibbutz attack. In: theguardian.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  19. Israeli NBA player pays tribute to fallen soldier. In: israelnationalnews.com. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  20. The Israeli Alzheimer's researcher who fought terrorists on October 7. In: ynetnews.com. Abgerufen am 10. Januar 2024 (english).
  21. For 26 Hours, One Family Took Shelter as Hamas Attackers Overran Their Kibbutz. In: nytimes.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  22. Weeks after the onslaught, a quietly inspiring visit to a bloodied Gaza-border kibbutz. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
  23. Thai laborers, the ‘working hands’ of Israeli farming, pay with blood. In: timesofisrael.com. Abgerufen am 8. Januar 2024 (english).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Massaker von Alumim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.