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Israelische Fallschirmjäger-Brigade

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Wappen der Fallschirmjäger-Brigade
Springerabzeichen

Die Fallschirmjäger-Brigade (חטיבת הצנחנים, Chativat ha-Zanchanim; Spitzname „Fliegende Schlange“) ist die Luftlandekomponente der Israelischen Streitkräfte und als militärischer Großverband Teil des Zentralkommandos. Anders als bei vielen anderen Streitkräften sind die israelischen Luftlandetruppen ausnahmslos auch für Spezialoperationen ausgebildet und ausgerüstet. Ihr Kampfwert und Einsatzspektrum ist größer und weiter gefasst als der herkömmlicher Luftlandetruppen.

Geschichte

Die Fallschirmjäger Brigade wurde 1954 aus Teilen der Einheit 101, einer Sondereinheit, und dem Bataillon 890, der ersten Fallschirmjäger-Kommandoeinheit Israels, aufgestellt, um eine luftverlegbare Eliteeinheit auf Brigadeebene zu formen, die auch Kommando- und Spezialeinsätze ausführen kann. Sie war die erste Einheit Israels, die komplett mit der Maschinenpistole Uzi ausgerüstet wurde. Ihr erster Kommandeur wurde Ariel Scharon, der zuvor die Einheit 101 geführt hatte.

Weitere Ziele der Aufstellung eines solchen Großverbandes war die Verbesserung des allgemeinen Ausbildungsstandes aller Infanterieeinheiten durch die Entwicklung neuer Gefechtsstrategien und deren Weitergabe in gemeinsamen Manövern. Zusätzlich wollte man eine schnelle Eingreiftruppe formen, die als strategische Reserve für den Generalstab fungiert und in der Lage, ist auch verdeckte Fernaufklärungsoperationen auszuführen, um ihn immer mit den neusten Informationen für die Erstellung des aktuellen Lagebildes zu versorgen. Des Weiteren sollte diese Truppe den personellen Grundstein künftiger Offiziere und Kommandeure bilden, um so das Verständnis für den Einsatz und militärischen Wert von Spezialeinsatzkräften zu fördern.

Ihren ersten Kriegseinsatz und großangelegte Sprungoperation hatte die Fallschirmjäger Brigade 1956 während der Sueskrise. 1967 war sie während des Sechstagekrieges beteiligt an der erfolgreichen Eroberung Jerusalems, gemeinsam mit der Jerusalem-Brigade, der Harel-Brigade und Unterstützung durch Panzertruppen. Die Fallschirmjäger eroberten die Klagemauer und den Tempelberg, eine Aktion, die von der Mehrheit der israelischen Bevölkerung angesichts der religiösen Bedeutung dieser Orte als der historische Augenblick des Krieges gesehen wird.

In den folgenden Jahren brachte die Einheit spätere Generalstabschefs hervor, wie zum Beispiel Schaul Mofas und Mosche Jaalon.

Zurzeit ist die Fallschirmjäger-Brigade in Antiterroroperationen im Westjordanland eingebunden.

Auftrag

Reserveoffiziere bei einer Fallschirmübung

Die Ausbildung und Ausrüstung der Fallschirmjäger-Brigade ist sowohl auf spezielle als auch auf klassische militärische Operationen ausgelegt. Sie ist Leichte Infanterie mit dem Auftrag, schnell und unbemerkt tief ins gegnerische Territorium einzudringen und ihr Einsatzgebiet ebenso zu verlassen, um dort Informationen zu beschaffen, Überfälle auszuführen, gegnerische Operationen zu stören, Landepunkte für nachfolgende Einheiten zu sichern und Personal und Ausrüstung zu bergen. Darüber hinaus sind die Fallschirmjäger in der Lage, auch alle klassischen Einsatzspektren von Luftlandetruppen und Leichter Infanterie auszuführen.

Allerdings ist ihre Fähigkeit zum Kampf gegen gepanzerte Einheiten wegen der leichten Bewaffnung eingeschränkt. Ähnliches gilt für Luftabwehr- und Artilleriekapazitäten. Darüber hinaus verfügen die Fallschirmjäger nur über geringe eigene Nachschubkapazitäten und sonstige Kampfunterstützung, was sie bei längeren Einsätzen im hohen Maß vom Aufbau einer Unterstützungs-Infrastruktur abhängig macht.

Ihre gegenwärtige Rolle innerhalb des Army Special Operation Command ist die einer Kommandoeinheit für direkte überfallartige Kampfhandlungen (direct action), die auch in der Lage ist auf breit angelegter infanteristischer Ebene auch größere Ziele zu bekämpfen und gegebenenfalls einzunehmen (beispielsweise Flughäfen).

Organisation

Struktur der Brigade

Die 35. Fallschirmjäger-Brigade, so die aktuelle Bezeichnung der Fallschirmjäger-Brigade setzt sich aus drei Bataillonen Kampftruppen und einem Spezialtruppen-Bataillon (Unterstützungsbataillon) zusammen sowie einer selbstständigen Fernmelde-Kompanie, die direkt dem Brigadehauptquartier untersteht. Alle Einheiten tragen den Namen von Schlangen. Die Nummerierung des ersten Bataillons, das 101., erinnert an die Einheit 101 und soll diese Traditionslinie fortsetzen, das gleiche gilt für das zweite Bataillon, welches die Nummer 202 trägt, das an den früheren Namen 202. Fallschirmjäger-Brigade der heutigen 35. Fallschirmjäger-Brigade erinnern soll. Das dritte Bataillon trägt die Nummer 890, was an das 890. Bataillon erinnern soll, eine der Einheiten die 1954 mit der Fallschirmjäger-Brigade verschmolzen wurden.

Die 5173. Taipan Aufklärungs-Kompanie (Sayeret), welche formal Teil des Fliegende Schlange Spezialtruppen-Bataillon ist, untersteht in Kriegszeiten dem Hauptquartier der Brigade direkt und ist gewissermaßen die Elite der Elite, da hier nur die fähigsten Soldaten der Brigade Zugang finden.

Unterstellte Einheiten

Fallschirmjägereinheiten werden nach Schlangen benannt

  • 101. Kobra Fallschirmjäger-Bataillon
  • 202. Viper Fallschirmjäger-Bataillon
  • 890. Echis Fallschirmjäger-Bataillon (Echis sind Sandrasselottern)
  • Fliegende Schlange Spezialtruppen-Bataillon
  • Eryx Fernmelde-Kompanie (Eryx ist eine Sandboa)

Rekrutierung und Ausbildung

Der Dienst in der Fallschirmjäger-Brigade ist grundsätzlich freiwillig und erfordert ein sehr hohes Maß an mentalen und physischen Fähigkeiten. Deshalb ist die Durchfallquote bei den schwierigen und mitunter rigiden Eignungstests relativ hoch, dennoch ist der Zustrom an Bewerbern infolge des exzellenten Renommees der 35. Fallschirmjäger-Brigade beträchtlich. Da die israelischen Streitkräfte ein sehr hochentwickeltes Reserveeinheitensystem haben, findet die obligatorische Einbindung der Reservisten zum temporären aktiven Dienst jährlich statt. Es existieren vier weitere Fallschirmjägerbrigaden der Reserve. Das Personal dieser Reservebrigaden leistet seinen Reservedienst in der 35. Fallschirmjäger-Brigade ab, der einzigen permanent aktiven Fallschirmjägerbrigade Israels.

Ausrüstung

Uniformen

Die Uniformen der Fallschirmjäger weichen von denen der regulären Infanteristen ab. Sie tragen spezielle Springerstiefel, die statt schwarz rötlich sind. Die Dienst-Uniform (Yerkit) unterscheidet sich deutlich von der Standard-Uniform der Bodenstreitkräfte und sie tragen rote Barette. Da der Elitecharakter der 35. Fallschirmjäger-Brigade offiziell durch das Verteidigungsministerium auch in der Außendarstellung vertreten wird, sind die Soldaten besonders stolz darauf, wenn sich ihre Zugehörigkeit zu einer militärischen „Elite“ auch in differenten Abzeichen und Uniformen widerspiegelt.

Waffen und Ausrüstung

TAR-21-Sturmgewehr

Wegen der Spezialeinsatzfähigkeit der Truppe verfügt die 35. Fallschirmjäger-Brigade auch über abweichende Waffenzuteilungen und Ausrüstungsgegenstände, die zur Ausführung ebendieser Missionen erforderlich ist.

Die Einheit verwendet Glock 17 und Glock 19 Selbstladepistolen, Sturmgewehre des Typs Tavor TAR-21, Maschinenpistolen des Typs Micro Uzi und Micro Para Uzi, Scharfschützenwaffen der Typen IMI Galil Galat’z, Mauser 86SR, M24 und Steyr SSG 69 und Vorderschaftrepetierflinten der Typen Remington 870 und Mossberg.

Weblinks

 Commons: Israelische Fallschirmjäger-Brigade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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