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Lemba (Volk)

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Die Lemba sind eine afrikanische Bantu-Ethnie, die im südlichen Afrika in den Staaten Simbabwe, Südafrika und Malawi leben. Sie bekennen sich zum Judentum, Christentum oder zum Islam. Es gibt Anzeichen dafür, dass sie direkte Nachfahren der Israeliten sind.

Gesellschaft

Die Lemba bilden keine sozio-politische Einheit, sondern leben oft bei anderen Gruppen, wie den Shona, Venda oder Pedi. Von ihnen übernahmen sie auch deren Sprache, das Tshivenda.[1]

Bei den Lemba steht die Herstellung von Handelswaren im Mittelpunkt und werden wegen ihrer Fertigkeit der Metallverarbeitung geschätzt. Demgegenüber spielen Anbau und Viehzucht nur eine bescheidene Rolle.

Sie sind traditionell endogam organisiert, das heißt, sie heirateten nur innerhalb der eigenen ethnischen Zugehörigkeit.

Israelitische Abstammung

Die Lemba sehen sich selbst als Juden an. Ihre Vorfahren sollen vor ca. 2700 Jahren Israel verlassen haben. Damals eroberten die Assyrer das israelische Nordreich. Sie weisen spezifische religiöse Praktiken auf, die denen des Judentums entsprechen und eine Herkunft aus dem Nahen Osten nahelegen.

Nach ihrer Gründungslegende besitzen sie ein der Bundeslade ähnliches Wanderheiligtum, das Ngoma Lugundu („Trommel der Ahnen“) genannt wird und das sie aus dem „Norden“ in ihre heutige Heimat geführt haben soll. Dieser Kasten ist erst seit ca. 1940 verschwunden.[2][3]

Sie essen kein Schweinefleisch, praktizieren die Zirkumzision (Beschneidung der Jungen), sie schächten ihr Vieh, die männlichen Lemba tragen eine Kippa und auf ihren Gräbern finden sich Davidsterne.[4]

Herkunft

Die Lemba beanspruchen dass sie ursprünglich aus einer Stadt namens Senna stammten, welche heute im modernen Jemen liegen könnte. Es bestehen Ähnlichkeit zwischen dem Namen Senna und dem Namen der jeminitischen Hauptstadt Sanaa. Außerdem gibt es in der Nähe von Sanaa einen Ort mit dem Namen Senna.

Die dort lebenden muslimischen Einwohnern besitzen ähnliche Nachnamen wie sie bei den Lemba gebräuchlich sind. Historisch betrachtet gab es schon lange eine große jüdische Gemeinde im Jemen. Es ist durchaus möglich, dass die Lemba von Senna aus als Kaufleute nach Afrika kamen und jüdischer Abstammung sind. Dann wären sie Nachfahren von eingewanderten jüdischen Männern mit afrikanischen Frauen.

Vermutlich am Ende des 16. Jahrhundert sind sie von der Küste in das Landesinnere gewandert.[5]

Genetische Untersuchung

Die These der jüdischen Abstammung wurde in letzter Zeit durch genetische Tests bestärkt. In den Jahren 1999 und 2000 führte der englische Professor Tudor Parfitt eine DNA-Analyse genetischer Marker durch.

Er verglich DNA-Proben von Bantu (Afrika), Jemeniten und sephardischen und aschkenasischen Juden, einschließlich der Kohanim, den Nachfahren der jüdischen Priester. Dabei stellte er eine große Ähnlichkeit zwischen dem Y-Chromosoms des Clans der Buba der Lemba mit anderen Nachfahren der Kohanim. Das Y-Chromosom wird immer vom Vater auf den Sohn vererbt und desto ähnlicher es ist, desto näher ist ein gemeinsamer väterliche Vorfahre. Als Kohanim kamen nur die Nachfahren von Aaron in Betracht. Der Buba-Clan ist einer der zwölf Clans der Lemba und gilt unter ihnen als der Clan der Priester.[6][7]

Das betreffende Ypsilon-Chromosom ist der Haplogruppe J zugeordnet und wird als Cohen Modal Haplotyp bezeichnet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Thomas MG: Y chromosomes traveling south: the cohen modal haplotype and the origins of the Lemba – the "Black Jews of Southern Africa". Am J Hum Genet. 2000; 66(2):674-86. PMID 10677325
  2. [1], Spiegel-online vom 12. Januar 2009
  3. [2], englisch, abgerufen am 12. Januar 2013.
  4. Lost Jewish tribe 'found in Zimbabwe'. BBC
  5. [3], www.jewishvirtuallibrary.org, englisch, abgerufen am 13. Januar 2013
  6. [4], www.worldjewishcongress.org, englisch, abgerufen am 12. Januar 2013.
  7. [5], www.enotes.com, englisch, abgerufen am 13. Januar 2013.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lemba (Volk) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.