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Judenkiewer Spandau

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Der Judenkiewer Spandau ist die älteste bekannte Begräbnisstätte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, sie wurde erstmals 1314 urkundlich erwähnt. Die Bezeichnung „Kiewer“ steht aller Wahrscheinlichkeit nach in Zusammenhang mit dem hebräischen und jiddischen Wort קבר kejwer (Grab).

Es handelte sich dabei um einen Platz, der den Juden von der Stadt Spandau außerhalb der Stadtmauern zur Verfügung gestellt wurde. Diese mussten für die Nutzung einen Preis von einem Schock und 13 Groschen zahlen, außerdem eine Bestattungsgebühr und einen Durchfahrtszoll für ihre Toten. Als genauer Ort der Begräbnisstätte wird heute eine Flur namens Hasenmark nordwestlich der Spandauer Altstadt angenommen.[1]

Im Jahr 1510 wurden die Juden aus der Mark Brandenburg vertrieben und in der Folge wurde auch der Friedhof abgetragen. Die Grabsteine wurden zwischen 1520 und 1533 beim Aufbau der Spandauer Zitadelle genutzt. Zahlreiche dieser zum großen Teil sehr massiven Steine konnten im 20. Jahrhundert bei Bauarbeiten wieder freigelegt und geborgen werden. Insgesamt existieren noch an die 70 Steine und Fragmente aus den Jahren 1244 bis 1474. Der Stein von 1244 ist der älteste Grabstein des späteren Berlin überhaupt. Die Steine sind im Museum der Spandauer Zitadelle, Bastion Königin, zu besichtigen. Zwei der Steine befinden sich auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße und zwei weitere im Jüdischen Museum in Berlin-Kreuzberg. Eine Unterbringung des für die mittelalterliche jüdische Geschichte östlich der Elbe wichtigen noch erhaltenen Bestandes an Grabsteinen im Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte ist geplant.

Literatur

  • Alfred Etzold, Joachim Fait, Peter Kirchner, Heinz Knobloch: Die jüdischen Friedhöfe in Berlin. Henschel Verlag Berlin 1991, ISBN 3-362-00557-8
  • Michael Brocke: "Die hebräischen jüdischen Grabmale in Spandau 1244-1474". In: Ausgrabungen in Berlin. Forschungen zur Ur- und Frühgeschichte, Berlin 9 (1994) S. 8-116 (66 Steine und Fragmente, ediert, übersetzt und kommentiert. Mit Abb.)

Einzelnachweise

  1. Joachim Pohl: Die mittelalterlichen jüdischen Grabsteine und Gemeindeeinrichtungen in der Stadt Spandau. In: Aschkenas - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden. 1. Dezember 2009, abgerufen am 24. Mai 2011.
52.54111111111113.198611111111
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