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Jeanette Erazo Heufelder

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Jeanette Erazo Heufelder (* 1964 als Jeanette Erazo) ist eine deutsche Ethnologin. Sie wurde als Dokumentarfilmerin und Autorin von Biografien und literarischen Reportagen mit dem Schwerpunkt Lateinamerika bekannt.

Leben

Jeanette Erazo Heufelder wurde als Tochter einer Deutschen und eines Ecuadorianers in Bayern geboren. An der LMU München studierte sie Ethnologie und unternahm Feldforschungen in den ecuadorianischen Anden und auf den Galapagos-Inseln.[1] 1993 promovierte sie an der Philipps-Universität Marburg im Fach Kultur- und Sozialanthropologie mit einer Dissertation zum Thema Kultur und Ethnizität am Beispiel der Salasaca.[2]

Sie ist mit dem Dokumentarfilmer Sylvio Heufelder verheiratet und lebt mit ihm in Potsdam.[3]

Schaffen

Jeanette Erazo Heufelder schrieb Drehbücher für Dokumentarfilme und drehte Filmporträts über lateinamerikanische Künstler und Menschenrechtlerinnen, wie die guatemaltekische Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú und die Kolumbianerin Gloria Cuartas, die als Bürgermeisterin von Apartadó gegen die Gewalt von Paramilitärs und Drogenmafia kämpfte und von der UNESCO mit der Auszeichnung Bürgermeisterin für den Frieden gewürdigt wurde. Bei den Recherchen und Filmarbeiten in Lateinamerika fand Jeanette Erazo Heufelder zu den Themen ihrer Buchreportagen und Biografien.[1]

So lernte sie 1995 in Havanna bei Dreharbeiten zu einem Film über den Maler und Bildhauer Oswaldo Guayasamín Fidel Castro persönlich kennen. 2004 erschien ihre Biografie Fidel. Ein privater Blick auf den Máximo Líder. Gespräche mit Weggefährten, Zeitzeugen und Gegnern verknüpfte sie zu einer Sammlung von „Geschichten, Fakten, Legenden und Zitaten" , die sich zu einem Gesamtbild fügen, das den kubanischen Politiker in seiner Widersprüchlichkeit zeigt.

Mit der Der Smaragdkönig. Victor Carranza und das grüne Gold der Anden verfasste sie eine literarische Reportage über die Welt der Minenarbeiter und der Smaragd-Bosse in Kolumbien. Das Buch war 2006 für den internationalen Reportagepreis Lettre Ulysses Award nominiert.[4]

Für ihre 2011 erschienene Buchreportage Drogenkorridor Mexiko über den Drogenkrieg in Mexiko war sie fünf Wochen auf einer Route abseits der großen Bundesstraßen im Grenzgebiet zu den USA unterwegs, von Culiacan an der Westküste, wo das Sinaloa-Kartell von Joaquín Guzmán herrscht, bis nach Ciudad Juárez an der texanischen Grenze. An jeder Station ihrer Reise fand sie Spuren der Gewalt und sprach mit den Menschen, die in den Drogenregionen leben. [3][5] Sie sammelte Alltagsgeschichten und verband sie mit Informationen über die Geschichte des Landes. Die Stärke ihrer Reportage sei, dass sie einige der Opfer der Brutalität der verfeindeten Drogenkartelle der anonymen Statistik entreiße. Sie schreibe über einen Krieg, der zur Normalität geworden ist. (Carsten Hueck).[6] Jeanette Erazo Heufelder sei mit ihrem Buch „die erste umfassende Darstellung der Thematik gelungen, die auf der Basis von Reportagen die Wirklichkeit ergründet.“ ( Peter B. Schumann) [7]

Werke

Dokumentarfilme (Auswahl)

  • Smaragde. Edelsteinsuche in Kolumbien. Mit Sylvio Heufelder, ARD/Phoenix (2011)[8]
  • In der Stadt des Todes (über Gloria Cuartas), ZDF/ARTE/UNESCO (1999)
  • Ich überquerte die Grenze. Porträt der Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú, ZDF/ARTE/UNESCO (1997)
  • Oswaldo Guayasamín. Der Mann, der Fidel Castro malte, ZDF/ARTE (1996)

Bücher

  • Von Berlin nach Buenos Aires. Ellen Marx. Deutsch-jüdische Emigrantin und Mutter der Plaza de Mayo (2014)
  • Drogenkorridor Mexiko. Eine Reportage (2011)
  • Gloria Cuartas. Bürgermeisterin für den Frieden. Porträt der kolumbianischen Menschenrechtskämpferin (1999)
  • Der Smaragdkönig. Victor Carranza und das grüne Gold der Anden (2005)
  • Fidel. Ein privater Blick auf den Máximo Líder (2004). Aktualisierte Version unter dem Titel Fidel Castro. 133 Blicke auf den Máximo Líder. Ein Kaleidoskop (2013)
  • Havanna Feelings. Die Magie des alten Kuba. Aus den Erinnerungen des Fernando Campoamor (2001)

Belletristik

  • Der Blumenkrieger (2011)

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jeanette Erazo Heufelder aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.