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Jüdische Gemeinde Acholshausen

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Eine Jüdische Gemeinde in Acholshausen, einem Ortsteil der Gemeinde Gaukönigshofen im Landkreis Würzburg (Bayern), bestand bereits im 16. Jahrhundert.

Geschichte

1580 und 1589 werden erstmals Juden in Acholshausen genannt. In der Matrikelliste von 1817 werden die folgenden neun jüdischen Familienvorstände mit ihrem Erwerbszweig aufgeführt: Wolf Jakob Straus (Handelschaft), Kalman Hirsch (Schmuserei), Faust Levi Blumm (Schmuserei), Hirsch Kalmus Weil, Herz Simon Bach (Handelschaft und Schmuserei), Moses Samuel Reis (Handelschaft und Schmuserei), Jakob Wolf Wolfsheimer (Handelschaft und Schmuserei), Samuel Bach, Witwe von Abraham Hirsch Hofmann (lebt von Nähen und Stricken).

Die jüdische Gemeinde besaß eine Religionsschule und ein rituelles Bad (Mikwe). Sie bestattete ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Allersheim. Seit Ende des 19. Jahrhunderts war gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde Gaukönigshofen ein Lehrer angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. Die jüdische Gemeinde Acholshausen gehörte zum Distriktsrabbinat Burgebrach.

Die jüdische Gemeinde Acholshausen bestand bis 1919, obwohl die offizielle Auflösung erst zum 1. August 1937 erfolgte. Die noch am Ort lebenden jüdischen Einwohner wurden der jüdischen Gemeinde in Gaukönigshofen zugeteilt.

Synagoge

Die Synagoge, Obere Gasse 1, wurde um 1850 erbaut und vermutlich wurden in ihr nach 1919 kaum noch Gottesdienste abgehalten.

Das Synagogengebäude wurde beim Novemberpogrom 1938 verwüstet. Nach einem Luftangriff 1944 brannte das Gebäude aus und die Ruine des Erdgeschosses steht noch heute.

Gemeindeentwicklung

Jahr Gemeindemitglieder
1814 57 Personen, 15,5 % der Einwohner
1867 43 Personen, 12,1 % der Einwohner
1880 31 Personen, 8,9 % der Einwohner
1900 25 Personen, 8,9 % der Einwohner
1925 11 Personen
1933 6 Personen
1941 2 Personen

Nationalsozialistische Verfolgung

Von den noch im Ort lebenden jüdischen Einwohnern verließen 1938 vier den Ort. Beim Novemberpogrom 1938 wurde der letzte jüdische Bürger Moritz Weil von SA- und SS-Männern aus Ochsenfurt überfallen und misshandelt.

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet acht in Acholshausen geborene jüdische Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen.[1]

Literatur

  • Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version).
  • Mehr als Steine... Synagogen-Gedenkband Bayern. Band I. Hrsg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Erarbeitet von Barbara Eberhardt und Angela Hager unter Mitarbeit von Cornelia Berger-Dittscheid, Hans Christof Haas und Frank Purrmann. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-411-3, S. 31.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Gemeinde Acholshausen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 9.463 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 9.463 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.