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Hans Selye

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Büste von Hans Selye in Komárno
Datei:Stamps of Hungary, 130-07.jpg
Ungarische Sonderbriefmarke, 2007

Hans Hugo Bruno Selye CC (János Selye [ˈʃɛjɛ]; * 26. Jänner 1907 in Wien, Österreich; † 16. Oktober 1982 in Montreal, Québec) war ein ungarisch-kanadischer, Mediziner, Biochemiker und Hormonforscher.

Er entwickelte in den 1930er-Jahren die Grundlagen der Lehre vom Stress und vom allgemeinen Adaptationssyndrom oder Selye-Syndrom. Er wird somit als „Vater der Stressforschung“ beschrieben.

Leben

Hans Selye wurde in Wien geboren als einziges Kind des ungarischen Chirurgen Hugo Selye und der Maria Felicitas, geborene Langbank.[1] Er wuchs in Komárno auf und studierte von 1924 bis 1929 Medizin in Prag, Paris und Rom. Er befasste sich in dieser Zeit bereits mit organischer Chemie, wurde 1931 promoviert und wanderte 1934 nach Kanada aus. In Montreal lehrte er ab 1933 Biochemie an der McGill University.[2]

Seit der Publikation seiner ersten wissenschaftlichen Arbeit 1936 [3] schrieb Selye mehr als 1700 Arbeiten und 39 Bücher über das Thema Stress. „Ich habe allen Sprachen ein neues Wort geschenkt – Stress“, so Selye bei der Zusammenfassung seines Lebenswerkes. Zum Zeitpunkt seines Todes (1982) waren seine Arbeiten in mehr als 362 000 wissenschaftlichen Arbeiten und in unzählbaren Geschichten, in den meisten Sprachen und allen Ländern zitiert. Er ist immer noch bei weitem der weltweit meistzitierte Autor zu diesem Thema.

Von 1945 bis 1975 war Selye in Montreal Universitätsprofessor und leitete das Institut für experimentelle Medizin und Chirurgie.

Selye hatte drei Doktorate (M.D., Ph.D., D.Sc.) und 43 Ehrendoktorate. Er war Mitglied in mehreren Dutzend der renommiertesten medizinischen und wissenschaftlichen Vereinigungen, darunter seit 1976 Mitglied der Leopoldina.[4] 1976 hatte er das Internationale Institut für Streß gegründet. Selye hat seinen internationalen Respekt nicht nur für seine wissenschaftlichen Errungenschaften erhalten, sondern auch durch seinen Einsatz bei der praktischen Umsetzung seiner Arbeit. Zwei seiner Bücher „The Stress of Life“ und „Stress Without Distress “ waren Bestseller (das letztere Buch gar in 17 Sprachen).

Er besuchte das ungarische Gymnasium in Komárno. Heute tragen diese Schule und die János-Selye-Universität in Komárno seinen Namen. 2006 wurde er postum in die Canadian Medical Hall of Fame aufgenommen.

Werke (Auswahl)

  • The Physiology and Pathology of Exposure to STRESS. ACTA Medical Publishers, Montreal 1950
  • Einführung in die Lehre vom Adaptationssyndrom (deutsch 1953)
  • Stress beherrscht unser Leben (deutsch 1957)
  • Elektrolyse, Stress und Herznekrose (deutsch 1959)
  • Ihr Herz braucht Spannung - aber sie muß verarbeitet werden, Hallwag Bern 1966

Literatur

  • Barbara I. Tshisuaka: Selye, Hans. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1319.
  • S. Szabo: Hans Selye and the development of the stress concept. Special references to gastroduodenal ulcerogenesis. In: Ann. N.Y.Acad. Sc. Band 851, 1998, S. 19–27.

Weblinks

  • Literatur von und über Hans Selye im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • DS Goldstein, IJ. Kopin: Evolution of concepts of stress. In: Stress, 2007 Jun;10(2), S. 109–120, PMID 17514579. Clinical Neurocardiology Section, National Institute of Neurological Disorders and Stroke, Bethesda MD
  • NN. Dygalo 2007 Stress concept in the centennial of Hans Selye. In: Usp Fiziol Nauk., 2007 Oct-Dec, 38(4), S. 100–102, PMID 18064911 (Artikel in Russland)

Einzelnachweise

  1. Current Biography Yearbook. Vol. 42 (1981), S. 367.
  2. Barbara I. Tshisuaka: Selye, Hans. 2005, S. 1319.
  3. Hans Selye: A Syndrome Produced by Diverse Nocuous Agents. In: Nature. Band 138, 4. Juli 1936, S. 32.
  4. Mitgliedseintrag von Hans Selye bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 7. März 2017.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Selye aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.