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Hans Eiden

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Hans Eiden (geb. 24. November 1901 in Trier; gest. 6. Dezember 1950 ebenda) war ein deutscher Politiker und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Auf Grund seiner politischen Aktivitäten als Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), der er seit 1929 angehörte, und seiner Tätigkeit als politischer Stützpunktleiter des „Kampfbundes gegen den Faschismus“ in Trier-Nord seit 1932, wurde er 1933 in „Schutzhaft“ genommen, 1936 wegen „Hochverrat“ zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er von Dezember 1936 bis Mai 1939 im Zuchthaus Siegburg verbüßte. Drei Monate später, wahrscheinlich anlässlich des Überfalls auf Polen, wurde er wieder in Schutzhaft genommen und am 16. September 1939 in das KZ Buchenwald eingeliefert (Gefangenennummer 6222).[1] Ende 1944 wurde er dort Lagerältester.

In dieser Position fühlte er sich verantwortlich, die Lebensumstände der Häftlinge zu verbessern. Viele Häftlinge verdanken seinem selbstlosen und mutigen Einsatz ihr Leben. Unter Einsatz seines eigenen Lebens verhinderte er mehrfach todbringende Evakuierungen des Lagers (Todesmärsche) und spielte eine wichtige Rolle bei der Selbstbefreiung des Konzentrationslagers. Charakterstärke bewies er auch dadurch, dass er Lynchjustiz an den gefangengenommenen KZ-Aufsehern mit den Worten „diese Verbrecher gehören vor ein Gericht der Völker“ verhinderte.

Nach Ende der NS-Diktatur kehrte Hans Eiden nach Trier zurück. Es war nicht nur eine Rückkehr in die Heimat, sondern auch eine Rückkehr in die Politik. Hans Eiden war Abgeordneter des 1947 gewählten ersten rheinland-pfälzischen Landtags und leitete dort bis zur Niederlegung seines Mandats am 14. Juni 1948 den Petitionsausschuss. 1950 starb er an den Folgen der langen Inhaftierung.

Seine Heimatstadt Trier tat sich lange schwer, Hans Eiden für seine Taten Respekt zu zollen. Erst 1995 war man bereit, Hans Eiden an der Stelle seines Geburtshauses in der Engelstrasse ein Denkmal zu errichten. Die Stadt Weimar ehrte Hans Eiden, indem sie eine ihrer Schulen auf seinen Namen taufte. Nach der Wende wechselte die Schule ihren Namen. Eine Weimarer Straße ist nach ihm benannt.

Werke

1946 erschien der Bericht Das war Buchenwald von Hans Eiden über sein Leben im KZ. Außerdem gibt es das Buch Eh' die Sonne lacht - Hans Eiden, Kommunist und Lagerältester in Buchenwald (1995, ISBN 3-89144-204-1), in dem alle Dokumente, Erinnerungen von Zeitzeugen und die Aufzeichnungen von Eiden selbst zu einer Biographie verarbeitet worden sind.

Literatur/Film

  • Lutz Niethammer (Hg.), Der „gesäuberte“ Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald. Berlin 1994.
  • Beate Dorfey: Zur Problematik des kommunistischen Widerstandes im Konzentrationslager Buchenwald. Der Fall des Trierer Kommunisten Hans Eiden. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 43. 1995, S. 515 - 534
  • Bernhard Blees: Wer war Hans Eiden? Der Lagerälteste von Buchenwald. 30' S3/SWF Mainz 1993.
  • Horst Gobrecht: Eh die Sonne lacht. Hans Eiden, Kommunist und Lagerältester in Buchenwald. Pahl-Rugenstein, Bonn 1995, ISBN 3-89144-204-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Horst Gobrecht: Eh die Sonne lacht - Hans Eiden, Kommunist und Lagerältester in Buchenwald, Bonn 1995, S. 101
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Eiden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.