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Goswin Frenken

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Goswin Frenken (geb. 2. August 1887 in Hottorf; gest. 1944 oder 1945 im KZ Flossenbürg) war ein deutscher Historiker sowie Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität zu Köln.

Leben

Goswin Frenken wurde als Sohn des Kölner Oberlandesgerichtspräsidenten Josef Frenken und Maria von Meer geboren. Frenken studierte Germanistik in Bonn und Berlin. Er promovierte am 29. April 1914 bei Karl Strecker und Gustav Roethe über die Exempla des Jakob von Vitry an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin.[1] Im Ersten Weltkrieg geriet er in Französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung setzte er seine akademische Laufbahn an der Universität zu Köln fort und wurde dort 1922 habilitiert und 1928 zum außerordentlichen Professor ernannt. Im Jahr 1930 wurde er als Professor für mittellateinische Philologie und vergleichende Literaturgeschichte des Mittelalters berufen.[2] Im Mai 1933 wurde Goswin Frenken Mitglied der NSDAP. Frenken galt als „leicht verschrobener, engagierter, unbürgerlicher Wissenschaftler“ und als „unpolitischer Eigenbrödler“.[3] Bereits 1933 wurde Frenken wegen „abfälliger Äußerungen über Hitler“ denunziert. Im November 1934 wurde ihm dann der Lehrauftrag entzogen und 1935 nach einigen Fürsprachen wieder erteilt. Nach weiteren kritischen Äußerungen über Hitler wurde Frenken von der Gestapo verhaftet und aus der Partei ausgeschlossen. 1936 wurde Frenken in einem Sondergerichtsverfahren freigesprochen jedoch wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen. Nach weiteren kritischen Äußerungen wurde Goswin Frenken im April 1937 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt und ihm am 2. Dezember 1937 von der Universität zu Berlin die Doktorwürde entzogen. 1941 kam Frenken in Gestapohaft und wurde im Juli 1944 im KZ Flossenbürg inhaftiert, wo er verstarb oder ermordet wurde. [4][5] Die näheren Todesumstände und das Todesdatum ist nicht bekannt.[Anm. 1]

An seinem Wohnort (Erftstraße 16) und auf dem Uni-Vorplatz wurden vom Künstler Gunter Demnig, zum Gedenken an Goswin Frenken, zwei Stolpersteine verlegt.[6]

Werke

  • Die Exempla des Jacob von Vitry. Beck-Verlag, München, 1914
  • Quellen zum Leben Karls des Grossen B. G. Teubner-Verlag Leipzig/Berlin, 1921
  • Kölnische Bibliothekgeschichte im Umriss. Klemens Löffler und Goswin Frenken, Rheinland-Verlag Köln, 1923
  • Zu dem Kataloge der Dombibliothek (in Köln) von 833. Rheinland-Verlag Köln, 1923
  • Wunder und Taten der Heiligen. F. Bruckmann-Verlag München, 1925
  • Die Patrocinien der Kölner Kirchen und ihr Alter. F. Bruckmann-Verlag München, 1925
  • Die älteste Schwanksammlung des Mittelalters (Die Mensa philosophica eines Kölner Dominikaners), In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins, Band 8-9, Köln 1927, S. 105-121
  • Kölner Handschriften geschichtlichen Inhalts. Zum Kampf zwischen Kaiser und Papst. Kölnischer Geschichtsverein, 1934.

Einzelnachweise

  1. Goswin Frenken: Die Exempla des Jacob von Vitry: ein Beitrag zur Geschichte der Erzählungsliteratur des Mittelalters. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde genehmigt von der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. C.H. Beck, München 1914, 87 S.
  2. archive.nrw.de: Bestand Goswin Frenken, abgerufen am 19. März 2015
  3. Goswin Frenken und Fritz Lejeune. In: Frank Golczewski: Kölner Universitätslehrer und der Nationalsozialismus: personengeschichtliche Ansätze. Studien zur Geschichte der Universität zu Köln, Band 8, Böhlau-Verlag, Köln 1988, S. 222-237
  4. Ulrich Soénius und Jürgen Wilhelm (Hrsg.): Kölner Personen Lexikon. Greven, Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0400-0, S. 164.
  5. Leo Haupts: Die Universität zu Köln im Übergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik (Band 18 von Studien zur Geschichte der Universität zu Köln). Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-4121-7806-2, S. 190/191.
  6. Andreas Freiträger: 1933“ – Hochschularchive und die Erforschung des Nationalsozialismus. Beiträge des Kolloquiums aus Anlass des 40jährigen Bestehens des Universitätsarchivs Köln am 8. April 2008. forum: universitätsarchiv Heft 1, Köln 2010, ISSN: 1869-9294, S. 12

Anmerkungen

  1. In der Literatur werden zwei unterschiedliche Todesjahre 1944 bzw. Anfang 1945 angegeben. Nähere Umstände des Todes von Goswin Frenken sind derzeit nicht bekannt.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Goswin Frenken aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.