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Freedom of the City

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Freedom of the City (franz. droit de cité; auch als Key to the City, franz. Clés de la ville) bezeichnet, ist ein Status und eine der ältesten noch existierenden, ursprünglich britischen Ehrenauszeichnungen, die ein Bürger einer Stadt im englischsprachigen Raum erhalten konnte und heute noch erhalten kann. Die Person, die den Freedom of the City auf Lebenszeit verliehen bekommt, darf sich fortan Freeman of the City nennen, auch wenn sie weiblich ist. Außerdem wird die Freedom of the City auch gelegentlich Militäreinheiten zuerkannt. Diese haben dadurch das Recht durch die Stadt zu marschieren.

Geschichte

Entstanden im Königreich England des 13. Jahrhunderts, veränderte sich Form, Art und Weise und Bedeutung der Auszeichnung bis ins heutige 21. Jahrhundert. Ursprünglich wurde mit dem Freedom of the City eine Person von der Leibeigenschaft durch den Feudal Lord freigesprochen und erhielt unter anderem die Rechte, eigenes Geld zu verdienen und Land zu besitzen.

Es wird angenommen, dass die erste Vergabe eines Freedom of the City 1237 in London vorgenommen wurde.[1] Mit der Ehrung und Gewährung von Freiheitsrechten waren aber auch Pflichten verbunden. In London beispielsweise waren damit die Rules for the Conduct of Life[2] und die Declaration of a Freeman[3] von 1738 Pflicht und mussten unterzeichnet werden. Beide sind immer noch gültig und verpflichten unter anderem, der Königin Gehorsam zu leisten und Schaden von der Stadt abzuwenden.[4] Nach ihrer Rückkehr aus Südafrika erhielt als Beispiel die damalige Prinzessin Elizabeth im Juni 1947 das Ehrenbürgerrecht der Stadt London und im Juli das der Stadt Edinburgh.[5]

Die irische Hauptstadt Dublin erteilte einem Freeman das Recht, Waren ohne Verzollung durch das Stadttor in die Stadt bringen zu dürfen und, wie auch in London, das Parlament der Stadt sowie den Bürgermeister wählen zu dürfen. Nach dem Gesetz von 1454 musste der Privilegierte allerdings jederzeit in der Lage sein, die Stadt zu verteidigen und im Besitz eines Helmes, eines Schwertes und von Pfeil und Bogen sein.[6]

In London war der Status des Freeman of the City bis 1835 absolut notwendig, um Handel in der Stadt treiben zu können. Damit verbunden war die Mitgliedschaft in einer Gilde unverzichtbar.

Mit der britischen Kolonisierung anderer Länder wurde auch die Tradition des Freedom of the City in die Welt getragen. Allerdings verschwanden mit der Demokratisierung der letzten 150 Jahre auch nach und nach die Privilegien. Die Tradition der Ehrung und Auszeichnung aber blieb.

Heute

Freedom of the City wird in einzelnen Städten der folgenden Länder noch heute als Ehrung für außerordentliche Verdienste vergeben: Australien, Kanada, Irland, Neuseeland, Südafrika, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika und Simbabwe.

Mit der Auszeichnung, die heute als eine Art Ehrenbürgerschaft verliehen wird, sind heute keinerlei besonderen Grundrechte oder Privilegien mehr verbunden, da die ursprünglichen Rechte, heute über die demokratischen Grundrechte, entsprechend der jeweiligen Verfassungen der betreffenden Länder, abgedeckt sind.

Doch es gibt Ausnahmen. Das heute als recht amüsant anmutende Recht, als Freeman of the City of London als Beispiel, Schafe durch die Stadt treiben zu dürfen, wird durchaus heute noch manchmal wahrgenommen, wie die Nachricht der BBC vom 27. Juni 2006 zeigt [7] und es scheint wohl zukünftig auch zu einer Touristenattraktion werden zu wollen.[8]

Den Startpunkt für derartige Aktionen muss wohl der Sänger der Rockgruppe U2, Bono (Paul David Hewson) im Jahre 2000 in Dublin gesetzt haben, indem er nach seiner Ehrung mit dem Freedom of the City of Dublin für seine musikalischen Verdienste, auch gleich sein Recht umsetzte, Schafe in der Stadt weiden zu lassen.[9]

Dass heutzutage aber nicht nur Bürger einer Stadt Freeman of the City werden können, sondern auch nach Vorstellung der jeweiligen Stadtoberhäupter verdiente Externe, zeigt die City of London, die neben Sir Ian McKellen[10], Nelson Mandela auch Helmut Kohl in den Kreis der Honorigen aufgenommen hat.


Weblinks

Literatur

  • Betty R. Masters: The Chamberlain of the City of London, 1237–1987, Corporation of London, London, 1988.

Einzelnachweise

  1. Freedom of the City City of London
  2. Übersetzung: Regeln für das Verhalten des Lebens
  3. Übersetzung: Deklaration es freien Mannes
  4. The Declaration of a Freeman City of London
  5. HM The Queen Informationsseite
  6. Freedom of the City of Dublin Dublin City
  7. Sheep flock driven through city BBC News vom 27. Juni 2006
  8. Sheep march over bridge for money BBC News vom 19. September 2008
  9. Spiegel Online: Belämmertes Dublin – Bono auf der Weide, 20. März 2000
  10. http://www.bbc.com/news/entertainment-arts-29839061
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Freedom of the City aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.