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Austrian Institute of Technology

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AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Logo
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 29. Juni 1956 (als SGAE Österreichische Studiengesellschaft für Atomenergie, 2006–09 Austrian Research Centers)
Sitz Wien (Hauptsitz)
Leitung Wolfgang Knoll, Anton Plimon
Mitarbeiter ca. 1300 (Stand 2017)
Branche Forschung und Entwicklung, wissenschaftliche Lehre und Dienstleistungen
Website www.ait.ac.at

Das AIT Austrian Institute of Technology (AIT) ist eine der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Österreich. Sie betreibt mehrere Standorte in ganz Österreich.

Geschichte

Im Jahr 1956 wurde die Österreichische Studiengesellschaft für Atomenergie Ges. m. b. H. (SGAE) in Wien gegründet. Ziel der SGAE war es, Österreich auf den Einstieg in das Atomzeitalter vorzubereiten. Dazu wurden in Seibersdorf Forschungen im Bereich der Kernenergie und der Reaktortechnologie in internationaler Zusammenarbeit betrieben.

1958 kaufte diese Gesellschaft ein 110 ha großes Gelände in Seibersdorf (südöstlich von Wien), nachdem Kaufverhandlungen in Götzendorf und im Raum zwischen Maria Ellend und Regelsbrunn gescheitert waren. Auf diesem Gelände wurde zwischen 1958 und 1960 das Reaktorzentrum Seibersdorf errichtet. Zentrales Forschungsgerät war der Adaptierte Schwimmbecken-Typ-Reaktor Austria (ASTRA), der erste Forschungsreaktor in Österreich. Neben Instituten für Elektronik, Physik, Chemie, Metallurgie und Strahlenschutz wurde auch ein Zwischenlager für niederradioaktive Abfälle errichtet.

Vor allem in der Entwicklung von Hochtemperaturreaktoren konnten in Seibersdorf Erfolge erzielt werden. Für das Zentrum waren zwei Ausbaustufen vorgesehen: In einem ersten Schritt sollte der ASTRA-Reaktor zu einem Materialtestreaktor mit 15 MW Leistung ausgebaut werden. In einem weiteren Schritt sollte ein Prototyp eines Kernkraftwerks errichtet werden. Aus finanziellen Gründen kam es jedoch nie zu einem Ausbau.

Da sich die Kernenergie nicht, wie in den 1950er Jahren angenommen, zur Leittechnologie entwickelte, sondern das Erdöl wichtigster Energieträger wurde, musste auch im Reaktorzentrum Seibersdorf die Forschung diversifiziert werden. Nach dem Atomausstieg Österreichs (Atomsperrgesetz 1978) war die ursprüngliche Aufgabe hinfällig, es wurde nur der Forschungsreaktor weiterbetrieben. Dieser Abkehr von der Konzentration auf die Kernenergie wurde auch in der Änderung des Namens in Forschungszentrum Seibersdorf Rechnung getragen. Der Kernreaktor wurde im Jahr 2004 stillgelegt.

Die SGAE sah sich von Beginn an der anwendungsorientierten Auftragsforschung verpflichtet. Dieses Forschungskonzept stellte ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Grundlagenforschung und Hochschulforschung dar. Diesem Konzept zur Folge sollten die Erträge der Auftragsforschung den Unterhalt des Forschungszentrums finanzieren, was jedoch nicht gelang. So kommt nach wie vor die Republik Österreich für etwa ein Drittel der entstehenden Kosten auf.[1]

2006 wurde die Geschäftsführung zum Teil neu besetzt und die Aufteilung in eine Holding rückgängig gemacht, in dem die ehemaligen Tochtergesellschaften wieder in einer GmbH vereinigt wurden. Die offizielle Firmenbezeichnung wurde daraufhin auf Austrian Research Centers GmbH – ARC geändert.

Mit 15. Juni 2009 wurden die früheren Austrian Research Centers in AIT Austrian Institute of Technology umbenannt[2]. Heute ist das Austrian Institute of Technology Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung,[3] und an mehreren Standorten tätig.

Organisation

Eigentumsverhältnisse

Die Eigentümer sind zu 50,46 % die Republik Österreich (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) und die Industriellenvereinigung Österreich (Verein zur Förderung von Forschung und Innovation) mit 49,54 %.

Aufsichtsratsvorsitzender ist der ehemalige Finanzminister Hannes Androsch.

Abteilungen, Standorte und Beteiligungen

Das AIT Austrian Institute of Technology gliedert sich heute in acht Center:

  • Energy
  • Health & Bioresources
  • Digital Safety & Security
  • Vision, Automation & Control
  • Mobility Systems
  • Low-Emission Transport
  • Technology Experience
  • Innovation Systems & Policy

Die Hauptgesellschaft hat drei Tochtergesellschaften, davon zwei mit eigenem Markenauftritt:

  • Seibersdorf Labor GmbH – Labordienstleistung und Ausbildung in speziellen Bereichen der Physik und Chemie[4]
  • Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH (NES) – behandelt und zwischenlagert radioaktiven Abfall aus Österreich[5]

Die LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH (Light Metal Technologies)[6] ist ein Geschäftsfeld des Center for Low-Emission Transport. Daneben ist die AIT etwa am COMET K1-Zentrum CEST – Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie in Wiener Neustadt beteiligt (33 %)[7]

Standorte des AITs sind:[8]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Lit. http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/_jahre/2013/berichte/teilberichte/bund/Bund_2013_10/Bund_2013_10_3.pdf.
  2. Seibersdorf ist nun "Austrian Institute of Technology" (Memento vom 9. August 2014 im Internet Archive), science.orf.at
  3. Standorte: AIT Austrian Institute of Technology (Memento vom 29. Januar 2013 im Internet Archive), ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, ecoplus.at → Technologie & Forschung, abgerufen 4. April 2013
  4. Seibersdorf Labor GmbH
  5. Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH
  6. 6,0 6,1 LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen GmbH;
    [1] (PDF-Datei). Fill-Academy, 5. November 2012, Gurten (pdf, fill.co.at; 4,3 MB) – Beispiel zur Arbeit des Instituts
  7. Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie (cest.at);
  8. Standorte, ait.ac.at
  9. Seibersdorf Akademie (Memento vom 19. Juli 2013 im Internet Archive), seibersdorf-laboratories.at (https)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Austrian Institute of Technology aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.