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Armbanduhr

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Analoge Armbanduhr
Erste Quarz-Armbanduhr von CEH, Schweiz, 1967
Digitale Armbanduhr von Casio, 2012

Eine Armbanduhr ist ein Zeitmessgerät (Uhr), das mit Hilfe eines Bandes (Uhrenarmband) um das Handgelenk getragen wird.

Geschichte

Tragbare Uhren wurden nachweislich bereits ab dem frühen 15. Jahrhundert zunächst in Form von Taschenuhren gebaut, unter anderem von Peter Henlein. Sie wurden durch die Erfindung der Zugfeder möglich, die den Antrieb und die Unruh (noch mit Drehpendel) als Ersatz für das hängende Pendel als taktgebendes Element erlaubte; dadurch konnten die Uhren auf handliche Größe schrumpfen. Im Jahr 1773 erhielt Christiaan Huygens ein französisches Patent für die Verwendung einer Spiralfeder mit einer Unruh, die er nach einem Vorschlag von Jean de Hautefeuille entwickelt hatte. Abraham Louis Breguet baute die erste Armbanduhr für Caroline Murat im Jahr 1812. Bis ins 20. Jahrhundert herrschte jedoch die Taschenuhr vor.

Weitere Miniaturisierungen der Uhrwerke ließen die Uhren auf Armbandgröße schrumpfen. Um die Wende des 20. Jahrhunderts wurde es allmählich Mode, die armbanduhrgroßen Damentaschenuhren an Ketten oder Bändern am Handgelenk zu tragen. Diese Mode galt zunächst als „weibisch“ – Herren benutzten zunächst weiterhin die Taschenuhr an der Uhrkette. Diese erwies sich für manche Verwendungen jedoch als unhandlich, zum Beispiel bei Soldaten, die ihre Hände für andere Tätigkeiten frei halten wollen oder bei Piloten, die in ihren damals spärlich mit Bordinstrumenten ausgestatteten Flugzeugen auf eine schnelle und präzise Zeitmessung angewiesen waren. Ab 1880 produzierte Girard-Perregaux eine Serie von Armbanduhren für die deutsche Kriegsmarine. Der brasilianische Flugpionier Alberto Santos Dumont ließ sich von dem befreundeten Pariser Uhrmacher Louis Cartier eine Uhr für Flieger bauen, die am Armband getragen wurde.

Nachdem auch die Offiziere im Ersten Weltkrieg feststellten, dass sich ihre Taschenuhren im Winter und allgemein unter Kampfbedingungen als sehr unpraktisch erwiesen, setzte sich die Armbanduhr beim Militär und schließlich in der zivilen Gesellschaft schnell durch und war bei Kriegsende zum Standard geworden.

Die erste Automatikuhr (als Armbanduhr mit Pendelschwungmasse) wurde 1923 von John Harwood gebaut. Harwood wusste offenbar nicht, dass Abraham Louis Perrelet bereits um 1770 eine Taschenuhr mit Rotor und Wechsler (also beidseitig aufziehend) konstruiert hatte. Später baute Rolex eine Automatikuhr mit einseitig aufziehendem Rotor und ließ diese patentieren. Eine Automatic bezieht die Energie zum Spannen der Feder aus den Armbewegungen des Trägers.

Die erste elektronische Armbanduhr mit einem Miniaturquarz als taktgebendem Element wurde vom Centre Electronique Horloger (CEH) in Neuenburg, Schweiz, 1967 vorgestellt und im August 1967 als Chronometer im Observatorium von Neuenburg zertifiziert (IEEE Meilenstein)[1]. Diese Uhr hatte eine klassische, mechanische Zeigeranzeige. In den darauf folgenden Jahren entstand durch die Verdrängung mechanischer Uhren durch Quarzuhren die Quarzkrise, die bis etwa 1985 dauerte.

Im Jahre 1970 wurde von Peter Petroff der Prototyp der ersten digitalen Armbanduhr mit einer LED-Anzeige entwickelt. Dieser wurde von den Unternehmen Hamilton Watch Company und Electro-Data weiterentwickelt und wurde als Pulsar kommerziell bekannt, weil die Digitalanzeige wegen des hohen Stromverbrauchs nur auf Knopfdruck während ein paar Sekunden ablesbar war.

Erste Digital-Armbanduhren mit dauernder Flüssigkristallanzeige (LCD) kamen im Zeitraum von 1973 bis 1975 auf den Markt. Die Unternehmen Gruen und Timex in den USA, Nepro und Mondaine in der Schweiz sowie Seiko und Casio mit der Uhr Casiotron (IEEE First-Hand [2]) 1974 in Japan waren die Pioniere. Die dies erstmals ermöglichenden Flüssigkristallanzeigen wurden von den Unternehmen Suwa Seikosha in Japan und Brown, Boveri & Cie. (BBC) in der Schweiz für die Uhrenhersteller Nepro, Mondaine, Casio und Ilixco in USA produziert.

Heute sind Armbanduhren mit analoger Zeiger- oder digitaler Ziffernanzeige oder in Kombination beider Darstellungsformen verbreitet. Dabei haben sich unterschiedliche Typen entwickelt, die neben der klassischen Zeitanzeige verschiedene Zusatzfunktionen - nicht nur zum alltäglichen Gebrauch, sondern auch aus Schmuck und Prestige - anbieten. Zu denken ist an Fliegerchronographen, Taucheruhren, Sportuhren, Militäruhren und sogenannte Einsatzuhren aller Art. Zudem finden Uhren einer bestimmten Provenienz das Interesse der Kunden, wie zum Beispiel Uhren aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion oder Ostblock-Staaten. Seit neuestem versuchen Smartphone-Hersteller sogenannte Smartwatches zu etablieren, welche die klassischen Funktionen einer Armbanduhr mit den Kommunikationsmöglichkeiten eines Smartphones (e-mail, SMS etc.) in einem Gerät vereinen.

Üblicherweise wird eine Armbanduhr am linken Arm getragen. Linkshänder tragen sie auch am rechten Arm.

Bestandteile

Mechanismus

Armbanduhr
Klassische Armbanduhr

Jede mechanische Armbanduhr hat als Schwingkörper eine Unruh. Diese schwingt mit einer durch die Spiralfeder vorgegebenen Schlagzahl, bei klassischen Uhren 18.000 Amplituden pro Stunde (entspricht 2,5 Hz), bei modernen Uhren meist 21.600 (3 Hz) oder 28.800 (4 Hz) Halbschwingungen in der Stunde. Einige Schnellschwinger erreichen gar 36.000 Halbschwingungen in der Stunde (5 Hz), z. B. die Longines Ultra-Chron, die Gyromatic HF von Girard-Perregaux und el Primero von Zenith. Die Unruh schaltet bei jedem Durchgang den Anker um. Durch diese Umschaltung ist es dem Gangrad möglich, einen Zahn weiter zu laufen. Der Anker und das Gangrad verhindern die freie Kraftabgabe der Zugfeder über das Räderwerk (siehe auch Isochronismus).

Das Räderwerk (auch Schwingungszählwerk genannt) ist eine Übersetzung ins Schnelle (von der Feder aus gesehen). Die Schaltdurchgänge der Hemmung werden daher hinuntergeteilt, bis das Minutenrad eine 1/60 Umdrehung in der Minute macht.

Das Zeigerwerk nimmt die Kraft von der Minutenradwelle ab und teilt die Umdrehungen des Minutenrads über ein Wechselrad mit Wechseltrieb auf das Stundenrohr, das durch die Untersetzung ins Langsame 1/12 Umdrehung in der Stunde macht.

Der Stundenzeiger wird auf dem Stundenrohr, der Minutenzeiger auf dem sogenannten Viertelrohr, das über eine Rutschkupplung (die das Zeigerstellen ermöglicht) mit der Minutenradwelle bzw. dem Minutenrohr verbunden ist, befestigt.

Die Krone dient zum Verstellen der Zeiger und des Datums sowie zum Aufziehen des Uhrwerks.

Uhrenarmband

Uhrenarmbänder mit Dornschließe oder Faltschließe (einfach oder doppelt)
Leonardo-Ansatz
Armband aus Kautschuk

Uhrenarmbänder können grundsätzlich anhand folgender Eigenschaften unterschieden werden:

  • Material: Metall (Edelstahl, Titan, Goldlegierungen), Leder (Alligator, Krokodil, Pferd, Hai, Rochen oder Strauß), Kunststoff, Kautschuk, Stoff, Keramik etc.
  • Machart: Gliederband, Webband oder Vollmaterial
  • Schließe: Dorn- oder Faltschließe (einfach oder doppelt, als Bügel oder Drücker) bzw. keine Schließe
  • Anbringung des Armbandes an der Uhr: Befestigung an den Bandanstößen des Uhrengehäuses, wobei eine Dornschließe bei 12 Uhr montiert wird; Integration in das Uhrengehäuse oder Durchfädeln durch Federstege an den Bandanstößen. Ein flexibles System zur fugenlosen Verbindung von Armband und Uhr ist der so genannte Leonardo-Ansatz.
  • Ausprägung: Zweiteilig (Ober- und Unterteil) und einteilig: z. B. bei dem NATO Strap Band, Unterleg-Uhrenarmband mit einem Unterlegteil unter dem Gehäuse und breite Armbänder, in die das Uhrengehäuse integriert ist
  • Armbandlänge: normale Länge zum Tragen um das nackte Handgelenk oder große Länge zum Tragen über der Kleidung (z. B. Taucheranzug, Fliegerkombi)
  • Verarbeitungstechniken: Im Rembordé-Verfahren bzw. durch das Rembordieren wird das Oberleder um die Kanten des Futterleders gelegt und unter einer definierten Kombination von Wärme und Druck mit diesem fugenlos und fasertief verklebt. Bei der Turned Edge Technology wird das Oberleder über das Inlay geschlagen. Das Futterleder wird dann an der Unterseite des Inlays angebracht und mit dem Oberleder vernäht. Zusätzlich werden im Zuge einer schnittkantigen Verarbeitung das Coupé Franc, das Ober- und das Futterleder miteinander verbunden, die Kanten offen gelassen. Die Schnittkanten werden mit einem flexiblen Lack versiegelt. Bei Uhrenarmbändern aus Leder unterscheidet man zwischen Oberleder und Futterleder. Das Oberleder ist die sichtbare Seite des Armbandes. Der jeweiligen Tierart entsprechend gelangen unterschiedliche Hautabschnitte zur Verarbeitung. Das Futterleder ist die Innenseite des Armbandes. Die Qualität des Futterleders ist entscheidend für die Lebensdauer des Bandes, da dieses durch das Tragen auf der Haut ständig Feuchtigkeit, Abrieb, Parfums, Cremes und Transpiration ausgesetzt ist. Für Personen mit Hautallergien bieten Armband-Hersteller Lederarmbänder mit antiallergischer Beschichtung auf der Futterlederseite an.

Armbänder für Uhren können mit den unterschiedlichsten Funktionen ausgestattet sein. Auf einem IDentification Armband z. B. werden persönliche Daten, Zutrittsberechtigungen oder Geldwerte gespeichert. Gerade für den Sport ist eine hohe Widerstandsfähigkeit erforderlich. Neben Kunststoffbändern haben sich hier Armbänder aus bearbeitetem Naturkautschuk, die hochelastisch und gleichzeitig extrem stabil, wasserfest und hautfreundlich sind, durchgesetzt. Es gibt mittlerweile auch Armbänder aus Leder, die extrem wasserfest sind. Durch die Erfindung der Rembordier-Technologie ist es möglich, auch luxuriöse Lederarmbänder mit sehr hoher Wasserbeständigkeit zu fertigen, wie zum Beispiel ein bis 10 bar wasserfestes Alligatorarmband.

Verschiedene Typen

Chronometer

Als Chronometer (griech. „Zeitmesser“) dürfen Armbanduhren mit Werken bezeichnet werden, die in einem Test bei einer offiziellen Prüfstelle eine festgelegte Ganggenauigkeit bewiesen haben.

Einsatzuhren

Einsatzuhren sind speziell für militärische oder sonstige (z. B. Polizei, Taucher und Feuerwehr) Einsatzkräfte konzipierte Armbanduhren. Besondere Merkmale dieser Art von Zeitmesser sind, je nach Einsatzart, Robustheit gegenüber Erschütterungen und Umgebungstemperaturen, Wasserdichtigkeit, Nachtablesbarkeit und Anzeige der verstrichenen Einsatzzeit.

Elektronische Armbanduhren

Tissot Two-Timer, die erste erschwingliche Armbanduhr mit Analog- und Digitalanzeige
Erste Funk-Armbanduhr der Welt, JUNGHANS MEGA (analoge Ausführung)

Verschiedene Ansätze sind unternommen worden, mit Hilfe elektronischer Komponenten genauere Uhren zu bauen, so beispielsweise die Stimmgabeluhr, bei der die von einer elektrisch angetriebenen Stimmgabel vorgegebene Frequenz als Taktgeber verwendet wird. Durchgesetzt hat sich auf dem Markt allerdings die Quarzuhr, die heute von den Verkaufszahlen her den Hauptteil des Weltuhrenmarktes ausmacht. Bei ihr sorgt ein Quarzkristall, der unter Stromfluss schwingt, für die Taktung. Quarzuhren können über eine digitale Anzeige (anfangs mit LEDs, später mit stromsparenderen Flüssigkristallen) oder über eine Anzeige mit Zeigern (Analoguhr) verfügen, wobei auch zunehmend Mischformen (Hybrid) auf den Markt kommen. Nach einem Boom in den 1980er Jahren wurde die Digitalanzeige zunehmend wieder von der Analoganzeige verdrängt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist allerdings wieder ein Ansteigen bei der Herstellung von Digitaluhren zu erkennen, das durch zusätzliche Funktionen mit Messdaten und neuartige modische LC-Anzeigen bedingt ist. 1990 wurde von Junghans mit der MEGA 1 die erste funkgesteuerte Armbanduhr vorgestellt (Funkuhr), damit hat der Wettlauf um die ganggenaueste Uhr ein Ende gefunden.

Mechanik-Renaissance

Mit dem Siegeszug der Mikroelektronik war es plötzlich möglich, sehr günstig vergleichsweise genaue Uhren mit Quarzwerk herzustellen, was die traditionelle Uhrenindustrie deutlich veränderte. Es kam zu einer Konzentration der Uhrwerk-Hersteller, die in einer monopolartigen Stellung der Schweizer ETA SA mündete. Diese gehört zur Swatch Group, ebenso wie die Uhrwerkehersteller Frédéric Piguet SA und Nouvelle Lémania SA, die beide weitgehend für die umfangreiche Luxusuhrensparte der Swatch-Group (Glashütter Uhrenbetrieb, Union Glashütte/SA, Breguet SA, Blancpain, Rado, Tissot, Omega, Longines und Hamilton) arbeiten.

Nach dem Ende der Quarzkrise in den 1980er Jahren wurde das hochwertige Preissegment der aufwändig gearbeiteten mechanischen Uhr als Luxusgegenstand wieder beliebter. Die Mikroelektronik und die damit einhergehenden Verbesserungen der feinmechanischen Herstellungsmethoden erlauben neue Eigenschaften, die mit traditionellen Methoden nicht machbar waren. Die vorher weit verbreitete einfache mechanische Armbanduhr wurde dagegen fast völlig von der sehr genauen und wartungsarmen Quarzuhr verdrängt.

Die große Zahl an heute vorhandenen Marken mechanischer Armbanduhren darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in vielen Uhren einige wenige Werke, sogenannte Kaliber eingebaut sind, die von Uhrwerksherstellern wie z. B. der ETA SA hergestellt werden. Nur wenige Luxusuhrenhersteller, sogenannte Uhrenmanufakturen, stellen beinahe alle wesentlichen Teile ihrer Uhren selbst her. Die Arbeitsteilung in der Herstellung des Rohwerks, dem sog. Ébauche, dem Einbau in das Gehäuse durch Établisseure und dem Verkauf unter unterschiedlichen eigenen Markennamen hat allerdings eine lange Tradition.

Die Luxusuhrenhersteller lassen sich im Wesentlichen auf vier Eigentümergruppen aufteilen: die Swatch Group, die französische LVMH mit den Marken TAG Heuer, Zenith und Dior Watches, die ebenfalls französische PPR und die südafrikanische Richemont (ehemals Vendôme Luxury Group). Richemont übernahm zuletzt im Jahr 2000 für 3,0 Mrd. Schweizer Franken die LMH Holding von Vodafone-Mannesmann, der solche bekannte Uhrenmarken wie IWC, A. Lange & Söhne und Jaeger-LeCoultre gehörten. Außerdem hält Richemont die Uhrenmarken Cartier, Piaget, Baume & Mercier, Panerai und Vacheron Constantin.

Unabhängige Hersteller sind noch Audemars Piguet, Breitling, Chopard, Nomos Glashütte, Patek Philippe und Rolex, sowie einige kleinere, unabhängige Uhrmacherbetriebe, die zum Teil in der Académie Horlogère des Créateurs Indépendants organisiert sind.

Neben diesen großen Marken haben sich in Deutschland eine Reihe kleinerer selbständiger Uhrenmarken etabliert, die aber weitgehend von den Rohwerken der ETA SA oder Restbeständen von vor der Quarzkrise abhängig sind und diese, teilweise mit Veränderungen, in ihre Gehäuse einbauen. Unter anderem sind das die Hersteller MeisterSinger, Junghans, Sinn, Stowa, Askania, Mühle Glashütte und Chronoswiss.

Um die ursprünglich fast vollständige Abhängigkeit von der ETA SA zu entgehen, entwickelten einige kleinere Hersteller ihre eigenen Manufakturkaliber, wie z.B. Damasko [3] und Nomos Glashütte oder weichen auf kleinere Rohwerk-Hersteller wie Soprod SA aus.

Komplikationen

Die einfache Armbanduhr hat zwei oder drei Zeiger (ohne bzw. mit Sekundenanzeige). Dazu gibt es weitere sogenannte Komplikationen, also technische Finessen, wie:

Smartwatch von Prada mit sich selbst stellender Uhrzeit über Bluetooth per Smartphone-App
  • Chronograph (Stoppuhrfunktion), weit verbreitet bei hochwertigen mechanischen Herrenuhren
  • Anzeige für Gangreserve
  • Automatischer Aufzug (Automatik)
  • Datumsanzeige (1 bis 31)
  • Ewiges Kalendarium, schaltet stets das korrekte Datum unter Berücksichtigung von Schaltjahren und Monatslänge (28, 29, 30 oder 31 Tage)
  • Große Datumsanzeige
  • Minutenrepetition, ein Schlagwerk, das die Zeit akustisch anzeigt
  • Mondphase
  • Rattrapante: Schleppzeiger-Chronograph, der Zwischenzeiten anzeigen kann
  • 7-Tages-Werk: eine Feder, die 7 Tage statt 42h bis 48h Gangreserve bietet
  • Retrograde Anzeigen
  • Sekundenscheibe: Eine meist transparente und bedruckte dünne Scheibe anstelle des Sekundenzeigers. Entscheidend hierbei ist, dass ihr Gewicht keinen zu großen Einfluss auf die Amplitude des Uhrwerkes hat und sie weder mit dem Deckglas noch mit dem Minutenzeiger kollidiert
  • Spielwerk
  • Springender Datumswechsel
  • Stoppuhr
  • Tourbillon oder Karussell, eine rotierende Lagerung der Hemmung, um die Ganggenauigkeit zu erhöhen
  • Vollkalendarium mit Monat, teils mit vierstelliger Jahreszahl
  • Wecker
  • Wochentag
  • Zeitgleichung
  • Zweite Zeitzone.

Die Grande Complication (Große Komplikation) gilt als höchste Uhrmacherkunst, da mehrere Zusatzfunktionen wie ewiger Kalender mit Mondphase, Minutenrepetition und Chronographenmechanismus, oder Tourbillon in einer Armbanduhr kombiniert werden.

Neben der technischen Verfeinerung durch zahlreiche Zusatzfunktionen ist die abschließende mechanische Nachbearbeitung und Oberflächenveredelung (auch Finissierung, franz. Finissage) ein Qualitätsmerkmal von Uhrwerken.

Wirtschaft

Das Tochterunternehmen ETA SA des Swatchkonzerns besitzt nach Angaben der am 19. November 2004 abgeschlossenen Untersuchung der schweizerischen Wettbewerbskommission (Weko) bei den in der Schweiz hergestellten mechanischen Rohwerken bis zu einem Preis von 300 SFr pro Stück eine marktbeherrschende Stellung. Zudem dominieren sie den Weltmarkt bei den höherpreisigen Produkten.[4]

Literatur

  • Anton Kreuzer: Die Uhr am Handgelenk, Geschichte der Armbanduhr. Carinthia, Klagenfurt 1982, ISBN 978-3-85378-200-2.
  • Helmut Kahlert, Richard Mühe, Gisbert L. Brunner: Armbanduhren : 100 Jahre Entwicklungsgeschichte. Callwey, München 1990, ISBN 978-3-7667-0975-2.
  • Alfred P. Zeller: Die klassische Armbanduhr […]. Parkland, Köln 1996, ISBN 978-3-88059-866-9.
  • Gisbert L. Brunner, Christian Pfeiffer-Belli: Wristwatches. Armbanduhren. Montres-bracelets. Könemann, Köln 2002, ISBN 978-3-8290-0660-6.
  • Lucien F. Trueb: Die Quarzrevolution – Von der Mechanik zur Elektronik und zurück. In: Franz Betschon et al. (Hrsg.): Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand, S. 354–374, Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-791-4

Weblinks

 Commons: Armbanduhr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Armbanduhr – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Armbanduhr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.