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Alejandro Jodorowsky

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Alejandro Jodorowsky (2008)

Alejandro Jodorowsky [a.le.ˈxan.ð̪ɾo xo.ð̪o.ˈɾov.ski] (* 17. Februar 1929 in Tocopilla, Chile) ist ein chilenischer Regisseur, Schauspieler und Autor einer Reihe surrealer Filme.

Leben

Jodorowsky ist Kind einer jüdischen Familie, die aus der Ukraine stammt. Er wuchs in Chile auf. 1953 ging er nach Paris, um bei Étienne Decroux Pantomime zu studieren. Danach schloss er sich der Gruppe des Decroux-Schülers Marcel Marceau an. Zusammen mit Olivier Boiscommun setzte er ihm in dem Comic Pietrolino posthum ein Denkmal.

Sein erster Spielfilm Fando y Lis nach Fernando Arrabal entstand 1967. In ihm beschrieb er in surrealen Bildmontagen die Reise eines jungen Paares in das verheißene Land Tar. Seinen Rang als Kultregisseur erwarb sich Jodorowsky mit El Topo (1970) und Montana Sacra – Der heilige Berg (1973).

1975 begann Jodorowsky mit der Arbeit an der Verfilmung von Frank Herberts Roman Der Wüstenplanet. Nach Jodorowskys Ideen sollte der Film zehn Stunden lang sein und sah Orson Welles, Salvador Dalí und Gloria Swanson als Darsteller vor. Die Filmmusik sollte von Pink Floyd und der französischen Musikgruppe Magma, jeweils eine der beiden Bands sollte eines der Herrscherhäuser repräsentieren, die Ausstattung von H. R. Giger stammen. Als sich die Geldgeber aus dem Projekt zurückzogen, wurde David Lynch mit der Verfilmung beauftragt.

Erst 1989 wagte Jodorowsky mit Santa Sangre ein Comeback. Im Jahr darauf folgte The Rainbow Thief. Weitere Projekte scheiterten seither.

2013 gelang Jodorowsky auf den Filmfestspielen von Cannes mit seinem neuen Film La Danza de la Realidad' ein eindrucksvolles Comeback. Der Film wurde am 18. Mai 2013 im Rahmen der Directors' Fortnight gezeigt und von der internationalen Fachpresse sehr gelobt[1]. Im Film spielt Jodorowsky-Sohn Brontis die Rolle von Jodorowskys Vater Jaime. Seine beiden Söhne Cristóbal und Adán (Musik) waren ebenfalls an der Produktion beteiligt, und Ehefrau Pascale Montandon war die Kostümdesignerin[2].

Auf dem Filmfest München im Juni 2013 findet die erste große internationale Jodorowsky-Retrospektive statt inklusive der Deutschlandpremiere von La Danza de la Realidad'[3].

Jodorowsky lebt derzeit in Paris und arbeitet als Comicautor. So hat er z. B. die Geschichte zu dem bisher 13-bändigen John Difool (die ersten sechs Bände und der 13. gezeichnet von Moebius) geschrieben. In den letzten Jahren hat Jodorowsky mehrere Bücher im künstlerisch-therapeutischen Bereich und zur Persönlichkeitsentwicklung geschrieben. Vor allem in Frankreich und in der spanischsprachigen Welt hält er unter dem Titel „Wie kann ich euch nützlich sein?“ Vorträge, legt gemeinsam mit Philippe Camoin Tarotkarten mit dem restaurierten Tarot de Marseille, erforscht den Familienstammbaum und verordnet nach der von ihm entwickelten Psychomagie.

Alejandro Jodorowsky & Diego Moldes, Paris, 2008

Sein Werk erscheint in Spanien beim Verlag Siruela und in Frankreich bei Albin Michel. Auf Deutsch liegen bisher Der Weg des Tarot, Praxisbuch der Psychomagie und Der Finger und der Mond vor. Von Alejandro Jodorowsky ist der Ausspruch überliefert: „Die meisten Regisseure machen Filme mit ihren Augen. Ich mache Filme mit meinen Eiern.“[4] Die italienische Band Timoria wurde von seinem Film El Topo inspiriert und benannte demnach eines ihrer Alben El Topo Grand Hotel. Im gleichnamigen Lied der Band kommt Jodorowsky sogar selbst zu Wort.

Filmografie

Comics

  • L'Incal (dt. John Difool)
    • L'Incal, zusammen mit Jean Giraud (Moebius), 6 Bände, 1981-1988 (dt. John Difool)
    • Avant l'Incal, zusammen mit Zoran Janjetov, 6 Bände, 1988-1995 (dt. John Difool vor dem Incal)
    • Après l'Incal, zusammen mit Jean Giraud (Moebius), 2000 (dt. John Difool nach dem Incal)
  • Les Aventures d'Alef-Thau, zusammen mit Arnaud Dombre (Arno), 8 Bände, 1983-1998 (dt. Alef-Thau)
  • Le Dieu jaloux, zusammen mit Silvio Cadelo, 2 Bände, 1984-1986 (dt. Die Saga von Alandor)
  • Le Lama blanc, zusammen mit Georges Bess, 1988-1993 (dt. Der weiße Lama)
  • Anibal cinq, zusammen mit Georges Bess, 2 Bände, 1990-1992
  • Le Cœur couronné, zusammen mit Jean Giraud (Moebius), 3 Bände, 1992-1998 (dt. Lust und Glaube)
  • La Caste de Méta-Barons, zusammen mit Juan Giménez, 8 Bände, 1992-2003 (dt. Die Meta-Barone)
  • Face de Lune, zusammen mit François Boucq, 3 Bände, 1992-2004 (dt. Mondgesicht)
  • Juan Solo, zusammen mit Georges Bess, 4+1 Bände, 1995-2002
  • Aliot, zusammen mit Victor de la Fuente, 1996
  • Les Technopères, zusammen mit Zoran Janjetov, 8 Bände, 1998-2006 (dt. Die Technoväter)
  • Megalex, zusammen mit Fred Beltran, 3 Bände, 1999-2008 (dt. Megalex)
  • Bouncer, zusammen mit François Boucq, 6 Bände, 2001-2008 (dt. Bouncer)
  • Borgia, zusammen mit Milo Manara, 4 Bände, 2004-2010 (dt. Borgia)
  • Astéroïde Hurlant, 2006
  • Dayal de Castaka, zusammen mit Das Pastoras, 2007
  • Pietrolino tome 1&2, zusammen mit Olivier G. Boiscommun, 2008 und 2009
  • Le Pape terrible: Della Rovere, zusammen mit Theo, 2009 (dt. Der schreckliche Papst. 1. Giulano della Rovere)

Bibliografie

  • Cuentos Panicos, 1963 (dt. Panische Geschichten) ISBN 3-924001-01-4
  • Teatro Pánico, 1965
  • Juegos Pánicos, 1965
  • El Topo, fábula pánica con imágenes, 1970
  • Fábulas Pánicas, 1977
  • Las ansias carnívoras de la nada, 1991
  • Donde mejor canta un pájaro, 1992 (dt. Wo ein Vogel am schönsten singt, Übs. Peter Schwaar) ISBN 3-518-39342-1
  • Psicomagia, una terapia pánica, 1995
  • Garra de Ángel, 1996
  • Antología Pánica, 1996
  • Los Evangelios para sanar, 1997
  • La Sabiduría de los chistes, 1997
  • El niño del jueves negro, 1999
  • Albina y los hombres-perro, 2000
  • La Trampa Sagrada, 2000
  • No basta decir, 2000
  • La danza de la realidad, 2001
  • El loro de las siete lenguas, 2001
  • El Paso del ganso, 2001
  • Ópera Pánica, 2001
  • El tesoro de la sombra, 2003
  • Fábulas Pánicas, 2003
  • El dedo y la luna, 2004 (dt. Der Finger und der Mond. Zen-Geschichten und schlagkräftige Worte dazu, Übs. Christian Schweiger), ISBN 3-89385-496-7
  • Piedras del camino, 2004
  • La vía del Tarot, 2004 (dt. Der Weg des Tarot, Übs. Silke Kleemann), ISBN 3-89385-555-6
  • Yo, el tarot, 2004
  • El Maestro y las Magas, 2006
  • El maestro y las magas (Siruela, 2005) Memorias.
  • Solo de amor (Visor, 2006) Poesía.
  • Cabaret místico (Siruela, 2006) Filosofía y Psicología.
  • Teatro sin fin (tragedias, comedias y mimodramas) (Siruela, 2007) Teatro.
  • Correo terapéutico (La esfera de los libros, 2008) Ensayo.
  • Manual de Psicomagia (consejos para sanar tu vida) (Siruela, 2009), (dt. "Praxisbuch der Psychomagie", Übs. Silke Kleemann), ISBN 3-89385-668-8.
  • Pasos en el vacío (Visor, 2009) Poesía.
  • Tres cuentos mágicos (para niños mutantes) (Siruela, 2009): Memorias de un niño bombero (semiautobiográfico), Loïe del cielo y La increíble mosca humana. Cuentos mágicos y del intramundo, incluye los tres mismos cuentos y "Cuentos del intramundo" (56 microcuentos) (Random House Mondadori, 2010).
  • Poesía sin fin (Editorial Huacanamo, 2009)
  • Metagenealogía (Siruela, 2011) Ensayo escrito con Marianne Costa.
  • Dokumenta-Notizheft Nr. 14 der Documenta 13, mit Notizen zum geplanten Film Dune, Documenta 13, Kassel 2012, ISBN 978-3-7757-2863-8. Als E-Book: ISBN 978-3-7757-3043-3.[5]

Literatur

Interview in: Thomas Gaschler & Eckhard Vollmar, "Dark Stars"; Belleville, München 1992, ISBN 3-923646-50-X

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Alejandro Jodorowsky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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