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Frankfurter Allgemeine Zeitung
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Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Eigenschreibweise: Frankfurter Allgemeine. Zeitung für Deutschland; kurz F.A.Z. oder FAZ) ist eine deutsche überregionale Abonnement-Tageszeitung. Sie wird von der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH verlegt, die sich zu 93,7 Prozent im Besitz der gemeinnützigen Fazit-Stiftung befindet. Die weiteren Anteile werden von den Herausgebern gehalten, die auch die Linie der Zeitung bestimmen.[2] Die verkaufte Auflage beträgt 305.257 Exemplare, ein Minus von 23,7 Prozent seit 1998.[3]
Profil
Mit über 90 In- und Auslandskorrespondenten, die exklusiv für die FAZ berichten, ist das Korrespondentennetz der Zeitung eines der größten der Welt. In größeren Metropolen gibt es mehrere spezialisierte Auslandskorrespondenten für Politik, Wirtschaft und Feuilleton, so in Brüssel (4), London (4), Madrid (2), Moskau (2), New York (3), Paris (2), Peking (2), Rom (2), Washington (2), Wien (2). Im Inland unterhält die FAZ (neben der Redaktion der Rhein-Main-Zeitung) Redaktionsbüros in Berlin, Bonn, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kassel, Leipzig, München, Stuttgart und Wiesbaden.
Die FAZ verkaufte im Zuge der Konzentration auf die Kernkompetenz im September 2005 ihre Buchverlage Kösel-Verlag und Deutsche Verlags-Anstalt mit dem Manesse Verlag an die Verlagsgruppe Random House. 2006 stieß die FAZ Buch- und Zeitschriftenverlag auch den Kunstbuchverlag Prestel ab. Nach wie vor erscheinen FAZ-Bücher im so genannten FAZ-Institut.
Die FAZ gilt als bürgerlich-konservatives Medium.[4][5] Laut einer Untersuchung von Literaturkritik.at erschienen im Jahr 2014 in der FAZ 447 Belletristik-Rezensionen mit einer Länge von über 500 Wörtern, was ihren Sonderstatus als „Flaggschiff des deutschen Rezensionsfeuilletons“ bestätige, das trotz eines Rückgangs in den vorangegangenen Jahren „noch immer mit Abstand die meisten Besprechungstexte überhaupt veröffentlicht“.[6]
Einstufung als Leitmedium
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung wird unter Journalisten seit langem als eines der deutschsprachigen Leitmedien eingestuft, denen die Funktion zukommt, gesellschaftliche Kommunikation und Öffentlichkeit zu gestalten und zu prägen.
Ranking | Journalistenumfrage 1993 | Journalistenumfrage 2005 |
---|---|---|
1 | Der Spiegel (66,7 %) | Süddeutsche Zeitung (35 %) |
2 | Süddeutsche Zeitung (46,6 %) | Der Spiegel (34 %) |
3 | Stern (37,1 %) | Frankfurter Allgemeine Zeitung (15 %) |
4 | Frankfurter Allgemeine Zeitung (36,2 %) | Die Zeit (11 %) |
5 | Die Zeit (34,4 %) | Bild (10 %) |
Auflage
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Sie beträgt gegenwärtig 305.257 Exemplare.[9] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 68,8 %.
Entwicklung der verkauften Auflage[10] |
Entwicklung der Abonnentenzahlen[11] |
Geschichte
Die Gründung der FAZ im Jahr 1949 geht auf einen Beschluss der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (Wipog) zurück, eines zwei Jahre zuvor gegründeten Vereins von Unternehmern, die ihre Interessen in der Öffentlichkeit stärker vertreten sehen wollten.[12] Gründungsherausgeber der FAZ waren Hans Baumgarten, Erich Dombrowski, Karl Korn, Paul Sethe und Erich Welter. Einige Redakteure der FAZ arbeiteten zuvor schon bei der 1943 verbotenen Frankfurter Zeitung und bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz.[13] Die erste Ausgabe der Zeitung erschien am 1. November 1949.[14] Auf der Titelseite dieser Ausgabe hieß es unter der Überschrift „Zeitung für Deutschland“: „Unsere Leser haben heute die erste Nummer der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ vor sich. Dieses Blatt setzt die journalistische Arbeit fort, die in Mainz mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘ begonnen worden ist. Aber es knüpft zugleich den Anfang zu einem neuen Werk.“[15]
Laut eigener Darstellung sieht sich die Zeitung nicht als direkte Nachfolgerin der Frankfurter Zeitung. So konnte man in der ersten Ausgabe lesen: „Aus der Tatsache, daß einige unserer Mitarbeiter früher der Redaktion der ‚Frankfurter Zeitung‘ angehört haben, ist vielfach geschlossen worden, hier werde der Versuch gemacht, die Nachfolgeschaft dieses Blattes anzutreten. Eine solche Annahme verkennt unsere Absichten. Wie jeder, so haben auch wir die hohen Qualitäten dieses Blattes bewundert […] Aber der Respekt vor einer hervorragenden Leistung bedeutet noch nicht den Wunsch, sie zu kopieren.“[16] Der Titel Frankfurter Zeitung wurde jedoch von der FAZ für sich markenrechtlich geschützt.[17] Jahre später wurde die Marke FAZ geschützt.[18]
Bis zum 30. September 1950 wurde die FAZ in Mainz gedruckt. Eine erste Anfrage, die FAZ in der von der Frankfurter Rundschau gepachteten Societäts-Druckerei herstellen zu lassen, gab es 1949, doch lehnte der in seine Rechte als Miteigentümer der Druckerei und der Frankfurter Zeitung wiedereingesetzte Kurt Simon dies mit der Begründung ab, die Herausgeber Erich Welter und Paul Sethe seien im Sinne nationalsozialistischer Zielsetzung zu stark engagiert gewesen. Später konnte man sich doch noch einigen und ab Herbst 1950 wurde die FAZ in der Societäts-Druckerei gedruckt. Im Jahr 1987 wurde in der Hellerhofstraße ein neues Redaktionsgebäude fertiggestellt, das der Architekt A. C. Walter geplant hatte. 1989 übernahm die Fazit-Stiftung die Mehrheit der Societäts-Druckerei.[19]
Neben integren Verlagsgründern und leitenden Mitarbeitern waren die 1950er Jahre auch durch einige NS-belastete leitende Mitarbeiter geprägt. So traten die Verlagsmanager Viktor Muckel, ehemaliger NS-Gauamtsleiter in Düsseldorf und Erwin Finkenzeller, im Zweiten Weltkrieg Propagandist der SS-Standarte Kurt Eggers, in die Führungsebene der FAZ ein. Während Finkenzeller für das Anzeigengeschäft zuständig war, übernahm Muckel die Bereiche Vertrieb und Werbung, zunächst als „selbständiger Verlagsberater“, dann als einer der Verlagsdirektoren. Von ihm stammt der bis heute gängige FAZ-Werbeslogan „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“.[20]
Die Macher der FAZ (und viele Leser) wehrten sich lange Zeit gegen eine Überarbeitung des eher schlichten, ruhigen Erscheinungsbildes. Titelbilder in der FAZ blieben traditionell die Ausnahme[21] und die Einführung farbiger Informationsgrafiken und Fotografien wurde kontrovers diskutiert. Seit dem 5. Oktober 2007 erscheint die Zeitung in einer optisch überarbeiteten, moderneren Aufmachung: Dabei entfielen unter anderem die Fraktur-Überschriften über den Kommentaren sowie die Linien zwischen den einzelnen Spalten. Die erste Seite erhielt ein farbiges Titelbild, wie auch die Abbildungen im Innenteil der Zeitung nach Möglichkeit farbig gehalten sind. Kästen mit zunehmend kürzeren Erläuterungen zu einzelnen Stichwörtern werden häufiger eingesetzt. Damit reagierte das Herausgebergremium auf anhaltende Auflagenverluste.[22]
Seit dem 20. April 2011 ist die FAZ auch als ePaper auf dem iPad verfügbar, seit Januar 2016 gibt es zudem eine digital angepasste sowie multimedial ergänzte Ausgabe der Zeitung.
Wirtschaftliche Entwicklung
Im Geschäftsjahr 2012 machte die Verlagsgesellschaft durch den weiteren Rückgang der Anzeigenerlöse einen Verlust von 4,3 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr durch den Verkauf von Vermögen noch ein Ertrag von 19,3 Millionen Euro erwirtschaftet worden war.[23] 2013 stieg das Defizit weiter an, auch der Umsatz ging zurück.[24] Zum Ausgleich wurde Anfang 2014 die Seitenzahl der Zeitung reduziert, damit verbunden waren Personaleinsparungen in der Redaktion. 2014 kündigte die FAZ an, bis 2017 jährlich 20 Millionen Euro einzusparen und bis zu 200 von 900 Stellen zu streichen.[25] Seit 2015 kann die FAZ durch gesunkene Kosten und stabile Anzeigenerlöse wieder positive Ergebnisse vorweisen.[26]
Gesellschaftliche Wirkung
Die FAZ spielt in vielen gesellschaftspolitischen Diskussionen eine meinungsbildende Rolle und löste sie häufig aus. So veröffentlichte sie etwa wesentliche Debattenbeiträge des Historikerstreits der 1980er Jahre, unter anderem von Ernst Nolte und Michael Stürmer, zuerst. Der Mitherausgeber Frank Schirrmacher stieß 2002 die Debatte über Martin Walsers Roman Tod eines Kritikers an, als er den – gewissermaßen traditionellen – Vorabdruck des neuen Walser-Romans verweigerte und in einem offenen Brief ausführlich begründete, was der Rezension eines noch nicht veröffentlichten Buchs gleichkam.[27] Mit seinem 2004 erschienenen Buch Das Methusalem-Komplott und einer Reihe von Artikeln beteiligte sich Schirrmacher an der Diskussion über die Überalterung der deutschen Gesellschaft (siehe auch Demographie Deutschlands) und die damit einhergehenden sozialen, wirtschaftlichen, politischen und städtebaulichen Folgen. 2006 erregte ein Interview größeres Aufsehen, das Günter Grass der FAZ bereitwillig gegeben hatte und in dem er kurz vor der Veröffentlichung seiner Memoiren Beim Häuten der Zwiebel erstmals öffentlich von seiner Waffen-SS-Mitgliedschaft berichtete. 95 Prozent der interviewten Mitarbeiter hätten inhaltlich übereinstimmend gesagt: „Ja, die Zeitung ist konservativ, aber ich bin es nicht.“[28]
In der Diskussion über die Rechtschreibreform von 1996 spielten Beiträge von FAZ-Redakteuren und Gastautoren eine wichtige Rolle. Die Zeitung berichtete nicht nur über die Entwicklungen, sondern griff auch aktiv in die Debatte zugunsten der alten Rechtschreibung ein. Nach einer anfänglichen Umstellung zum 1. August 1999 auf die reformierte Rechtschreibung kehrte die Redaktion nach einem Jahr (zum 1. August 2000) wieder zur bisherigen Rechtschreibung zurück. Nach den Überarbeitungen des Regelwerkes durch den Rat für deutsche Rechtschreibung übernahm die FAZ Teile der Reform und druckt seit 1. Januar 2007 nach einer Hausorthographie, basierend auf der neuen deutschen Rechtschreibung, jedoch mit einigen Modifikationen.[29] Durch das zwischenzeitliche Beharren auf der „bewährten“ Schreibweise (der sich 2005 auch Der Spiegel, der Axel-Springer-Verlag und die Süddeutsche Zeitung vorübergehend anschlossen) wollte die Redaktion unter anderem Druck auf den Rat für deutsche Rechtschreibung ausüben, die in ihren Augen groben Fehler der Reform zu korrigieren.
Eine Sonderstellung für die gesellschaftspolitische Bedeutung der FAZ nimmt die Leserbriefseite der Zeitung ein, auf der sich oft prominente Diskussionsteilnehmer zu Wort melden.
Publizistische Ableger
FAZ.NET
Seit Januar 2001 ist die FAZ mit einem eigenständigen redaktionellen Nachrichtenportal im Internet vertreten. Am 17. November 2007 erhielt die Website der FAZ ein verändertes Seitenlayout.
Im Oktober 2011 kam es zu einer weiteren Überarbeitung des Layouts von FAZ.NET. Nach dieser Überarbeitung ähnelt die Website dem Aussehen der Printausgabe. So wich das eigene, moderner gestaltete Logo von FAZ.NET dem bekannten Frakturschrift-Kopf der gedruckten Zeitung, dem seit seinem ersten Erscheinen etablierten Markenzeichen des Organs. Dabei wurde auch die Darstellung der Leserkommentare überarbeitet. Diese waren vor der Umstellung unter dem Artikel und konnten positiv wie negativ bewertet werden; nach der Umstellung befanden sich die Kommentare in einem separaten Reiter, und es war nicht mehr möglich, Leserkommentare negativ zu bewerten. Leserkommentare werden vor Veröffentlichung durch einen Moderator überprüft.
Von 2013 bis Ende März 2020 verantwortete ein Chefredakteur alle digitalen Produkte der F.A.Z. Mathias Müller von Blumencron hatte die Position bis 2018 inne. Sein Nachfolger war Carsten Knop. Mit der Berufung Knops zum Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, entfiel der Posten des „Chefredakteurs Digitale Produkte“ zum 1. April 2020 wieder.[30]
Im Juni 2015 verzeichnete FAZ.NET laut den Ergebnissen der Studie AGOF digital facts 6,55 Mio. Besucher pro Monat.[31] Im Januar 2019 verzeichnete die Seite 12,89 Mio. Besucher.[32]
Im Jahr 2017 gehörte Frankfurter Allgemeine Zeitung zu den zehn meistzitierten Quellen in der deutschsprachigen Wikipedia.[33] Im Ranking der meistbesuchten Websites in Deutschland belegt sie derzeit den 129. Platz.[34]
Entwicklung der Besucherzahlen
Seit Oktober 2018 sind einige Artikel im Rahmen der Paywall F+ kostenpflichtig.[35] Im Januar 2020 wurden Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“ Mio. Besuche der Internetseite gezählt, bei denen im Mittel Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“ Seiten abgerufen wurden.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS), erstmals erschienen am 30. September 2001, ist die Sonntagszeitung der FAZ. Trotz gemeinsamer Nutzung redaktioneller Ressourcen und Autoren tritt sie eigenständig auf und verfügt über 50 Redakteure.
Rhein-Main-Zeitung
Die Regionalausgabe der FAZ in der Rhein-Main-Region heißt Rhein-Main-Zeitung.
Seit Juni 2020 ist Helmut Schwan Ressortleiter des Regionalteils. Von 1990 bis 2007 wurde die Regionalausgabe von Günter Mick geleitet. Von 2007 bis Juni 2020 von Matthias Alexander.
Apps der FAZ
Zurzeit sind sechs Apps der F.A.Z. auf dem Markt. Die klassische FAZ.NET-App verfügt über alle Inhalte der Website und einer zusätzlichen „Entdecken-Funktion“, mit der dem Leser Nachrichten, die auf Basis seines bisherigen Leseverhaltens herausgefiltert wurden, angezeigt werden. Die mehrfach preisgekrönte App DER TAG informiert den Leser mit „den wichtigsten Nachrichten, der vergangenen 24 Stunden“. Für die dritte kostenlose App FAZ-Stellenmarkt wirbt die FAZ mit Jobangeboten speziell für Fach- und Führungskräfte.
Neben den drei kostenfreien existieren derzeit zudem drei kostenpflichtige Apps: F.A.Z. Kiosk mit allen E-Paper-Varianten sowie Zeitungs-Archiv der FAZ, F.A.Z. Einspruch und F.A.Z. Digitec.
Audioausgabe und Podcasts
Der zentrale Podcast der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist der „F.A.Z. Podcast für Deutschland“ angelehnt am „Zeitung für Deutschland“, das seit jeher unter dem Titelkopf der Zeitung steht. Er erscheint werktäglich um 17:00 Uhr und umfasst eine Länge von circa 20 Minuten. Die erste Ausgabe des „Podcast für Deutschland“ erschien am 20. Januar 2020.[36]
Die Audioausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für das Hören via (Mobil-)Telefon erscheint werktäglich mit den wichtigsten Kommentaren der FAZ. Sie ermöglicht auch Blinden und Sehbehinderten einen leichten Zugang. Diese Hörzeitung ist 30 bis 40 Minuten lang hörbar. Die Navigation erfolgt über die Tastatur.
In Verbindung mit FAZ Audio-Dossiers und der Audioausgabe erscheinen seit Mai 2006 in regelmäßigen Abständen Podcasts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Aktuelle Podcasts sind „FAZ Einspruch“, ein Podcast zu Themen rund um Recht, „FAZ Digitec“, ein Podcast, der sich rund um Themen der digitalen Wirtschaft, der Industrie 4.0 und Technik dreht, sowie der Podcast zur F.A.Z. Kolumne „Wie erkläre ich’s meinem Kind?“ – ein Podcast, der Fragen von Kindern beantwortet.
Seit August 2018 gibt es mit „FAZ Essay“ einen weiteren Podcast im Repertoire der F.A.Z. In diesem werden Essays aus der montags in der FAZ erscheinenden Seite „Die Gegenwart“ vorgetragen.[37]
Der Podcast „Am Tresen“ ist ein Gesprächspodcast, in dem sich Redakteure der F.A.Z. mit eingeladenen Gästen rund eine Stunde lang unterhalten.
Der neuste Podcast im Repertoire der F.A.Z. ist ein Podcast rund um gesundheitliche Themen („Gesundheit - der FAZ Podcast“).
Frankfurter Allgemeine Woche (eingestellt)
Seit April 2016 erscheint wöchentlich jeweils am Freitag die Frankfurter Allgemeine Woche.[38][39] Das Magazin hat das Format 26,5 × 20,3 cm, wird im 4-Farb-Offsetdruck gedruckt und hat einen Umfang von circa 80 Seiten. Eine jeweils wechselnde Titelgeschichte wird ausführlicher behandelt. Verantwortlicher Redakteur ist Philip Eppelsheim. Seit April 2018 ist die Frankfurter Allgemeine Woche auch als Multimediale-Ausgabe erhältlich. Im Mai 2020 wurde bekannt gegeben, das darauffolgend Ende Juni das Magazin eingestellt wird.[40]
Frankfurter Allgemeine Quarterly
Das vierteljährliche Magazin Frankfurter Allgemeine Quarterly erschien erstmals im November 2016. Bei einer Startauflage von 75.000 Exemplaren, einem Format von 28,5 × 21 cm, einem Umfang von bis zu 210 Seiten und einem Heftpreis von 10 Euro soll es nach Eigenaussage „die kreative Elite“ des Landes ansprechen. Verantwortlicher Redakteur ist seit Herbst 2016 Rainer Schmidt.[41]
FAZ Einspruch
Im November 2017 erschien FAZ Einspruch als Digitalprodukt speziell für Juristen. Wöchentlich erschienen sechs neue Ausgaben, Mittwochs wurde das FAZ Einspruch-Magazin veröffentlicht, das exklusiv für FAZ Einspruch verfasste Inhalte enthält.[42] Dazu wird ein Podcast veröffentlicht, der einmal wöchentlich erscheint.[43] Im Juni 2019 wurde das Produkt von einer „Ausgabenversion“ auf ein fortlaufend aktualisiertes Angebot geändert. Vom Aufbau ähnelt das Produkt nun der App „Digitec“. Exklusive Inhalte sind weiterhin enthalten, werden aber über die Woche verteilt veröffentlicht. Verantwortlicher Redakteur ist, zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben, Reinhard Müller.
FAZ Digitec
Die Nachrichten-App für das Smartphone enthält relevante Artikel über digitale Wirtschaft, Technologie und Industrie 4.0 der FAZ. Die App wurde im Juni 2018 erstmals veröffentlicht.[44]
FAZ Weekly (eingestellt)
Die FAZ Weekly war die englischsprachige Wochenzeitung der FAZ. Sie fasste hauptsächlich Leitartikel der Tageszeitung zusammen und lag jeweils freitags der International Herald Tribune bei. Sie erschien von Sommer 2002 bis zur Jahresmitte 2005. Vom 3. April 2000 bis zum 29. Juni 2002 hatte es sogar eine tägliche erscheinende Beilage FAZ English Edition gegeben.
Herausgeber
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist die einzige Zeitung in Deutschland, die seit ihrer Gründung von einem Herausgebergremium geleitet wird. Die Herausgeber sind Gesellschafter der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH. Ihre Aufgabe ist es, die politische, wirtschaftliche und kulturelle Linie des Blattes zu bestimmen. Sie führen die Zeitung nach dem Kollegialprinzip und sind ausschließlich ihrem hohen journalistischen Anspruch verpflichtet.
Ihre Namen stehen unter dem Zeitungstitel und auf der Homepage von FAZ.NET. Jede Woche treten sie zur Herausgeberkonferenz zusammen. Der Vorsitz im Herausgebergremium wechselt jährlich.[45]
Aktuelle Herausgeber
Ehemalige Herausgeber
- Hans Baumgarten (Gründungsherausgeber, †)
- Erich Dombrowski (Gründungsherausgeber, †)
- Karl Korn (Gründungsherausgeber, †)
- Paul Sethe (Gründungsherausgeber, †)
- Erich Welter (Gründungsherausgeber, †)
- Benno Reifenberg (†)
- Jürgen Tern (†)
- Jürgen Eick (†)
- Nikolas Benckiser (†)
- Bruno Dechamps (†)
- Fritz Ullrich Fack (†)
- Joachim C. Fest (†)
- Johann Georg Reißmüller (†)
- Jürgen Jeske
- Hugo Müller-Vogg
- Dieter Eckart (†)
- Frank Schirrmacher (†)
- Günther Nonnenmacher
- Holger Steltzner
- Werner D‘Inka
In der Geschichte der FAZ kam es zu drei Entlassungen von Herausgebern, der von Jürgen Tern im Jahr 1970, der von Hugo Müller-Vogg im Jahr 2001, sowie der von Holger Steltzner im Jahr 2019. Bei allen dreien gab es nur vage beziehungsweise gar keine offiziellen Erklärungen.
Bekannte Mitarbeiter
Die Redaktion[46]
- Jasper von Altenbockum (Leiter Innenpolitik)
- Patrick Bahners (Kulturkorrespondent)
- Julia Bähr (Feuilleton)
- Patrick Bernau (Wirtschafts-Ressortleiter FAS)
- Maxim Biller (Kolumnist)
- Ralph Bollmann (Wirtschaftspolitischer Korrespondent)
- Jörg Bremer (Italienkorrespondent)
- Eleonore Büning (Musikkritikerin)
- Nikolas Busse (Politik-Ressortleiter FAS)
- Dietmar Dath (Feuilleton)
- Daniel Deckers (Ressort „Die Gegenwart“, katholische Theologie)
- Andrea Diener (Feuilleton)
- Klaus-Dieter Frankenberger (Leiter Außenpolitik)
- Heike Göbel (Wirtschaftspolitik)
- Greser & Lenz (Karikaturistenduo)
- Rose-Maria Gropp (Kunstmarkt)
- Michael Hanfeld (Medien, Feuilleton Online)
- Rainer Hermann, Islamwissenschaftler, Nahost-Kenner
- Hannes Hintermeier (Feuilleton, Neue Sachbücher)
- Sandra Kegel (Feuilleton)
- Alfons Kaiser (verantwortlich für die Seite Deutschland und die Welt)
- Reinhard Müller („Zeitgeschehen“, „F.A.Z. Einspruch“, Staat und Recht)
- Joachim Müller-Jung („Natur und Wissenschaft“)
- Philip Plickert („Der Volkswirt“)
- Andreas Platthaus (Literatur)
- Edo Reents (Feuilleton)
- Volker Reiche (Strizz-Zeichner)
- Matthias Rüb (Korrespondent Italien, Vatikan)
- Heike Schmoll (Bildungspolitik, protestantische Theologie und Ökumene)
- Inken Schönauer (Leiterin Ressort Finanzen)
- Simon Strauß (Feuilleton)
- Jakob Strobel y Serra (Feuilleton, Rubrik „Geschmacksache“)
- Volker Zastrow (Correspondent-at-Large)
Ehemalige Mitarbeiter
- Konrad Adam
- Michael Althen (Filmkritiker, †)
- Melanie Amman (Wirtschaft)
- Franziska Augstein (Feuilleton)
- Günter Bannas (Politische Redaktion Berlin)
- Eduard Beaucamp (Feuilleton)
- Karl-Heinz Bohrer (Literaturkritiker und verantwortlicher Redakteur des Literaturteils, ab 1975 Korrespondent in England)
- Heinz Brestel (Wirtschaftskorrespondent Zürich, †)
- Mathias Döpfner (Musikkritiker, später Brüssel-Korrespondent)
- Karl Feldmeyer (Parlamentskorrespondent)
- Rainer Flöhl (Naturwissenschaft, †)
- Gisela Friedrichsen (Gerichtsreporterin)
- Friedrich Karl Fromme (Innenpolitik, †)
- Eckhard Fuhr (Innenpolitik)
- Günther Gillessen
- Jan Grossarth („Mensch und Wirtschaft“)
- Rainer Hank (Wirtschaftschef FAS)
- Peter Härlin (Chefkorrespondent, †)
- Georg Paul Hefty (deutsche Innenpolitik, verantwortlich für die Seite Zeitgeschehen)
- Georg Hensel (Theaterkritiker, †)
- Florian Illies (Feuilleton)
- Christian Kracht (Feuilleton)
- Klaus Peter Krause (Chefredakteur Wirtschaft)
- Lutz Kleinhans (Fotograf, †)
- Sabina Lietzmann (Feuilleton-Korrespondentin in New York, †)
- Gerold Lingnau (Technik und Motor, †)
- Lorenz Jäger (Geisteswissenschaften)
- Felicitas von Lovenberg
- Peter Lückemeier (Regional, Rhein/Main)
- Günter Mick (Regional, Frankfurt)
- Bernd Naumann (†)
- Reinhard Olt (Politik)
- Wolfgang Peters (Technik und Motor)
- Marcel Reich-Ranicki (Literaturkritiker, †)
- Andreas Rossmann (Korrespondent Nordrhein-Westfalen)
- Kurt Reumann (Bildungspolitik, insbesondere Hochschulen)
- Henning Ritter (Geisteswissenschaften, †)
- Günther Rühle (Kritiker und Theaterintendant)
- Brigitte Scherer (Feuilleton, Tourismuskritik)
- Thomas Schmid (Politikchef)
- Wulf Schmiese
- Michael Schwarzer (Filmkritik, †)
- Friedrich Sieburg (Schriftsteller, Literaturkritiker, †)
- Gerhard Stadelmaier (Theaterkritiker)
- Dolf Sternberger (Politikwissenschaftler und Journalist, †)
- Benjamin von Stuckrad-Barre
- Udo Ulfkotte (†)
- Julia Voss (Feuilleton)
- Ernst Günter Vetter, Wirtschaftsjournalist (†), auch für Fazit-Stiftung
- Wolfram Weimer
- Adelbert Weinstein (Militärexperte, †)
- Wilfried Wiegand (Feuilletonchef)
- Mathias Müller von Blumencron (Chefredakteur Digitale Produkte)
- Stefan Niggemeier (Medienjournalist)
Fotografen
Preisträger der FAZ bei Journalistenpreisen
- 1961: Günther Rühle
- 1962: Clara Menck
- 1963: Erich Helmensdorfer
- 1966: Rolf Michaelis
- 1967: Andreas Graf Razumovsky
- 1967: Joachim Nawrocki
- 1968: Walter Henkels, Peter Gerisch, Günther von Lojewski
- 1970: Fritz Ullrich Fack
- 1972/73: Hermann Pörzgen
- 1974/75: Walter Kannengießer
- 1976: Dietrich Ratzke
- 1977: Hermann Rudolph
- 1978: Karl Feldmeyer
- 1979: Rainer Flöhl
- 1981: Brigitte Scherer
- 1982: Helmut Herles
- 1989: Uwe Wittstock
- 1990: Johannes Leithäuser
- 1993: Klaus Broichhausen
- 1995: Jürgen Dahlkamp
- 1996: Friedrich Karl Fromme
- 1999: Maxim Biller
- 2000: Franziska Augstein
- 2006: Karl Feldmeyer (für sein Lebenswerk)
- 2009: Thomas Scheen, Oliver Maria Schmitt
- 2011: Uwe Ebbinghaus
- 2012: Volker Zastrow
- 2015: Konrad Schuller
Rubriken und Beilagen
FAZ-Magazin
Als Vorläufer kann die Frankfurter Illustrierte gelten, die in der Vorkriegszeit eine Ergänzung zur Frankfurter Zeitung darstellte.
Das FAZ-Magazin erschien vom 7. März 1980 bis zum 25. Juni 1999 freitags als wöchentliches farbiges Beilagenheft – dem Zeit-Magazin ähnlich – mit vorzugsweise kulturellen und biographischen Themen in insgesamt 1008 Ausgaben.[47] Als eigenständiges Verlagsprodukt wurde es zuletzt von einer etwa zwanzigköpfigen Redaktion unter Thomas Schröder als Chefredakteur hergestellt. Regelmäßig schrieb Johannes Gross eine Kolumne.
Seit 23. Februar 2013 erscheint wieder ein FAZ-Magazin, das aus dem bisher gemeinsam mit der Neuen Zürcher Zeitung herausgegebenen Mode- und Lifestylemagazin Z hervorgegangen ist. Es erscheint zwölfmal im Jahr, jeweils am zweiten Samstag des Monats und behandelt auf 80 Seiten die Themen Mode, Design, Reise, Beauty, Kunstmarkt und Kulinarik.[48][49] Im Editorial zur Ausgabe vom 23. Februar 2013 heißt es: „Bei all dem Zuspruch lässt sich unser Supplement, das in diesem Jahr acht Mal der Zeitung beiliegt, schon von Erscheinungsweise, Format und Themenspektrum her nicht mit dem im Jahr 1999 eingestellten Vorläufer gleichsetzen. Die Zeiten ändern sich, die Zeitschriften auch. Mit Themen rund um Lebensstil, Populärkultur und Gesellschaft werden wir neue Seiten aufschlagen.“ Das großformatige (278 mm × 400 mm) Hochglanzheft legt anders als das Vorgängermagazin einen Schwerpunkt auf Lifestyle und Luxus und dient damit als Werbefläche für Produkte aus diesen Bereichen.[49]
Hochschulanzeiger
Der Hochschulanzeiger ist eine Zeitschrift, die viermal jährlich im Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erscheint. Er wendet sich speziell an Studenten, Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger, die sich über Branchen und Unternehmen informieren wollen, ihren zukünftigen Arbeitgeber suchen oder Tipps für die Bewerbung wünschen. Er kann einzeln oder zusammen mit einem Studentenabonnement der FAZ abonniert werden. Außerdem ist er am Kiosk erhältlich. Zwei Wochen nach Erscheinungstermin wird er kostenlos an vielen Hochschulen in Deutschland und Österreich verteilt bzw. dort ausgelegt. Die verbreitete Auflage des Hochschulanzeigers beträgt 216.839 Exemplare, davon 99.839 verkauft (IVW 4/2009).
Chrismon
Seit 2008 legt die FAZ monatlich das geheftete Chrismon-Magazin der evangelischen Kirche bei.
Frankfurter Anthologie
Die Artikelreihe Frankfurter Anthologie ist eine Sammlung deutschsprachiger Gedichte mit Interpretationen, die von Marcel Reich-Ranicki im Jahr 1974 begründet wurde und bis heute im Feuilleton der Samstagsausgabe erscheint.
Bilder und Zeiten
Bis Ende 2001 war Bilder und Zeiten die Tiefdruckbeilage zur Samstagsausgabe der FAZ. Sie zeichnete sich durch längere Artikel des Ressorts Feuilleton (insbesondere Literatur) aus. Die Beilage war großformatig schwarz-weiß bebildert. Zu erinnern ist insbesondere an die Fotos von Barbara Klemm, die hier regelmäßig erschienen. Im November 2006 wurde Bilder und Zeiten zumindest als Name wiederbelebt: die neue Samstagsbeilage erschien allerdings in gewöhnlichem Zeitungsdruck und modernisiert gestaltet. Verantwortlicher Redakteur ist Andreas Platthaus. Bilder und Zeiten wurde Ende 2012 als Beilage eingestellt; die bisher dort erschienenen Rubriken wurden in das Feuilleton aufgenommen. Im Internet werden die bisher in der Beilage erschienenen Beiträge noch unter altem Namen bereitgestellt.[50]
Berliner Seiten (eingestellt)
Die Berliner Seiten waren eine in Berlin produzierte, in der Regel sechsseitige feuilletonistische Beilage der FAZ. Die Redaktion wurde von Florian Illies geleitet. Die Berliner Seiten erschienen erstmals am 1. September 1999 und wurden im Sommer 2002 wieder eingestellt, nachdem sich die Erwartung der FAZ, mit der Beilage die Zahl der Berliner Abonnenten nennenswert zu steigern, nicht erfüllt hatte.
Weitere Geschäftsfelder
Der Verlag diversifiziert seine Aktivitäten, um aus intern vorhandenen Kompetenzen zusätzliche Erlöse zu generieren.
Frankfurter Allgemeine Archiv
Das Archiv der FAZ ist mit über 45 Millionen Artikeln eines der umfangreichsten Pressearchive der Welt. Seine Dokumentare verfügen über eine große Pressedatenbank mit Dokumenten aus mehr als 200 Quellen sowie über spezialisierte Wissensdatenbanken. Das Archiv ist das Informationszentrum der Zeitung, dessen vorrangige Aufgabe darin besteht, die Redaktion mit Fakten und Hintergrundinformationen zu versorgen. Daneben bietet es Informationen und -dienstleistungen für externe Kunden an (u. a. Online-Archiv mit Artikeln ab 1993, Jahrgangs-, Länder- und Themen-CD-ROMs, Audio-Dossiers, Vermarktung von Nachdruck- und Nutzungsrechten, Bereitstellung des Online-Archivs für Bibliotheken und Unternehmen, Termindienste).
FAZ-Stellenmarkt
Im FAZ-Stellenmarkt werden samstags und sonntags Stellenanzeigen in den Printausgaben veröffentlicht. Die überwiegende Anzahl der Print-Anzeigen werden ebenfalls online im zugehörigen Jobportal veröffentlicht. Von 2006 bis 2016 war der Online-Stellenmarkt unter der Domain fazjob.net zu erreichen. Die Domain wurde auf stellenmarkt.faz.net geändert.[51]
FAZ-Immobilienmarkt
Der FAZ-Immobilienmarkt ist das digitale Immobilienportal der FAZ. Der Relaunch des Portals erfolgte Anfang 2018. Es werden Immobilien innerhalb Deutschlands und Auslandsimmobilien in Europa im höheren Preissegment angeboten.[52]
Klassiker der Comic-Literatur
In den Jahren 2005 (beginnend mit Superman) und 2006 (abschließend mit Lucky Luke) veröffentlichte die FAZ in Zusammenarbeit mit Panini Comics 20 Bände bekannter Comicserien. Sie wurden redaktionell durch den Journalisten und Autor Andreas Platthaus betreut.[53][54]
FAZ-Forum
Die Verlagsgruppe veranstaltet Fachkongresse, bei denen neben externen Referenten auch redaktionelle Mitarbeiter der Zeitung ihr Fachwissen für die Teilnehmer aufbereiten. Das FAZ-Forum wurde zum 31. Dezember 2017 geschlossen. Die Geschäfte werden von der Convent Kongresse GmbH übernommen.[55]
Frankfurter Allgemeine Business School
Unter dem Titel Frankfurter Allgemeine Business School wird berufliche Weiterbildung im Bereich Wirtschaft und Management angeboten.
Wettbewerber
Wichtigste überregionale deutsche Konkurrenzblätter sind die Süddeutsche Zeitung und Die Welt. Die Frankfurter Rundschau war traditionell der regionale Wettbewerber, wurde aber im Zuge der Insolvenz durch die FAZ übernommen und bis März 2018 unter dem Dach des Verlages weitergeführt. Ebenfalls zum Konzern gehörte die Frankfurter Neue Presse, die im Umland von Frankfurt unter verschiedenen lokalen Kopfblättern erscheint. Alle F.A.Z. Anteile der Zeitungen wurden März 2018 von der Zeitungsholding Hessen und Verleger Dirk Ippen übernommen.
Kritik
Kooperation mit dem Bundesnachrichtendienst
Der Bundesnachrichtendienst wurde 1968 von der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ überrascht. Mit einem „Deal“ sorgte der Geheimdienst dafür, dass die Presse dieses Versagen verschwieg: „Grundsätzlich hat sich den letzten Tagen gezeigt, dass unsere PrSV [Pressesonderverbindung] gegen Überlassung guter Informationen stets bereit sind, für unser Haus einzutreten“, bilanzierte das Pressereferat des BND am 28. August 1968. Außer der FAZ wurden auch die Die Welt, der Münchner Merkur, die Rhein-Zeitung und Bild genannt.[56]
Berichterstattung und Kommentierung der Finanzkrise 2008
Eine Studie der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung von Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz von März 2010 beleuchtete die Zeitungen Handelsblatt, die tageszeitung, Süddeutsche Zeitung, FAZ und Financial Times Deutschland, sowie die ARD-Formate Tagesschau und Tagesthemen, sowie die Nachrichtenagentur DPA zum Thema „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise – mit Ausnahme der taz – schlecht gearbeitet habe.[57]
Berichterstattung zur EU-Urheberrechtsnovelle
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung setzte sich in ihrer Berichterstattung zur Urheberrechtsreform der Europäischen Union in einer Reihe von Artikeln für die vorgeschlagene Reform ein, damit sichergestellt sei, „dass Kreative und Urheber einen Lohn für die Verwertung ihrer Werke bekommen“.[58] Sie vertritt damit die Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und über 240 europäischer Verbände, die Autoren, Komponisten, Schriftsteller, Journalisten und Fotografen vertreten.[59] Ihre Haltung wird von zahlreichen Gegnern der Reform kritisiert.[60]
Siehe auch
Literatur
- Die Frankfurter Allgemeine. Die Trutzburg der glücklichen Krieger wider den Zeitgeist. In: Spiegel Reporter. Der Spiegel, Hamburg 1999-12.
- Alles über die Zeitung. Frankfurter Allgemeine, Zeitung für Deutschland. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main 2008.
- Die Redaktion stellt sich vor. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Frankfurt am Main 2004, ISSN 0174-4909.
- Friedemann Siering: Zeitung für Deutschland. Die Gründergeneration der Frankfurter Allgemeinen. In: Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47597-3 (Beck’sche Reihe 1457).
- 'Die FAZ. Nachforschungen über ein Zentralorgan.. In: Kleine Bibliothek. Band 489: Politik und Zeitgeschichte, Pahl-Rugenstein, Köln 1988, ISBN 3-7609-1202-8.
- Zeitungsstadt Frankfurt am Main. Zur Geschichte der Frankfurter Presse in fünf Jahrhunderten. Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-89282-028-7 (zu beiden Ausstellungen: «Zeitungsstadt Frankfurt am Main», I: „Von Krieg und Frieden“ – Die Tageszeitungen und die Wochenpresse und Zeitungsstadt Frankfurt am Main und II: „Zum Nutzen und Vergnügen“ – Die Zeitschriften, Magazine und Unterhaltungsblätter, März–Juni 1994, September–Dezember 1994, Historisches Museum Frankfurt).
- Die Reform als Diktat. Zur Auseinandersetzung über die deutsche Rechtschreibung. 1. Auflage. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main 2000 (ohne ISBN).
- Peter Hoeres: Zeitung für Deutschland. Die Geschichte der FAZ. Benevento, München und Salzburg 2019, ISBN 978-3-7109-0080-8. (Mit Anmerkungen, Literaturverzeichnis und Personenregister)
- Peter Hoeres: Frankfurter Allgemeine Langeweile? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 244 vom 21. Oktober 2014, S. 22 f.
- Peter Hoeres: Geschichte eines Leitmediums für Wirtschaft, Politik und Public History. Medienhistorische Überlegungen zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. In: Geschichte für heute. 8, Heft 2, 2015, S. 14–27.
- Peter Hoeres, Neoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft in der FAZ, in: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 29 (2017), S. 265–281.
- Alexander S. Neu: Die Jugoslawien-Kriegsberichterstattung der Times und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ein Vergleich. Nomos, Baden-Baden 2004, ISBN 3-8329-0797-1.
- Bilder in der Zeitung. Journalistische Fotografie 1949–1999. Keyser, München 1999, ISBN 3-87405-247-8 (Stellt zum 50-jährigen Erscheinen etwa 50 der wichtigsten für die FAZ tätigen Fotografen mit herausragenden Werkbeispielen vor.).
- Friedemann Siering: Zeitung für Deutschland. Die Gründergeneration der Frankfurter Allgemeinen. In: Lutz Hachmeister, Friedemann Siering (Hrsg.): Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47597-3, S. 35–86.
Weblinks
- FAZ-Internetseite
- Peter Hoeres: Frankfurter Allgemeine Langeweile? [Text-PDF] In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 244 vom 21. Oktober 2014, S. 22 f.
- Jürgen Wilke: 150 Jahre Frankfurter Zeitung: Eine Insel der Freiheit. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16. November 2016.
- Elisabeth Noelle-Neumann: Die letzte Kerze In: FAZ.net. 31. August 2018.
Einzelnachweise
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: Wechsel im Herausgebergremium. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (https://www.faz.net/aktuell/wechsel-im-herausgebergremium-der-f-a-z-16604931.html).
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH kek-online.de
- ↑ laut IVW (Details auf ivw.eu)
- ↑ Die Tageszeitungen Deutschlands (Memento vom 9. Februar 2016 im Internet Archive)
- ↑ Die Ästhetische. In: Die Tageszeitung: taz. 2019-11-01 ISSN 0931-9085, S. 17 (https://taz.de/!5637682/).
- ↑ Michael Pilz: Zum Status der Rezension im deutschen Feuilleton. Versuch einer Bilanz in Kurven und Balken. In: Ausgabe Winter 2015/2016. Literaturkritik.at, abgerufen am 8. Februar 2016.
- ↑ Veronika Westhoff, Ernst Ulrich Große: Die Leitmedien. In: DeuFraMat. 2003, abgerufen am 27. Februar 2009.
- ↑ Siegfried Weischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. (Memento vom 9. März 2013 im Internet Archive) In: Media Perspektiven, Nr. 7/2006, S. 359. Abgerufen am 6. März 2016 (PDF; 299 kB).
- ↑ laut IVW, viertes Quartal 2014, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
- ↑ laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.eu)
- ↑ laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.eu)
- ↑ Katharina Heimeier: Eigentümerstrukturen deutscher Zeitungsverlage. De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-030156-4, S. 197.
- ↑ Frank Schmidt-Wyk: Zeitung für Deutschland aus Mainz. (Memento vom 1. Oktober 2010 im Internet Archive) In: Allgemeine Zeitung Mainz. vom 28. Juli 2010.
- ↑ Titelseite der ersten FAZ. (PDF; 373 kB) Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. November 1949, abgerufen am 27. April 2010.
- ↑ Frank Schmidt-Wyk: Zeitung für Deutschland aus Mainz. Allgemeine Zeitung Mainz, 28. Juli 2010, S. 2, archiviert vom Original am 15. Mai 2012; abgerufen am 26. Mai 2011.
- ↑ Rüdiger Dohrendorf: Zum publizistischen Profil der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Lang, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-631-43179-1, S. 9.
- ↑ Auskunft zur Marke Frankfurter Zeitung und Handelsblatt im Register des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA)
- ↑ Auskunft zur Marke Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland im Register des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA)
- ↑ Astrid von Pufendorf: Otto Klepper (1888–1957). Deutscher Patriot und Weltbürger. Oldenbourg Verlag, München 1997, S. 261 und 279.
- ↑ Friedemann Siering: Zeitung für Deutschland. Die Gründergeneration der Frankfurter Allgemeinen. In: Lutz Hachmeister, Friedemann Siering (Hrsg.): Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945. München 2002, S. 35–86, hier S. 53–56.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Das Unmögliche wird wahr: Die FAZ wagt ein neues Äußeres. Jetzt mit Bild. (vom 24. September 2007)
- ↑ Markus Brauck: RatzFAZ. In: Der Spiegel. Nr. 39, 2007 (online).
- ↑ „FAZ“-Gruppe schreibt Millionenverlust. In: Spiegel Online. 11. Juni 2013, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ khr: FAZ rutscht noch tiefer in die roten Zahlen. In: handelsblatt.com. 19. Mai 2014, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ Die „FAZ“ steht vor einem großen Stellenabbau, welt.de, 16. September 2014.
- ↑ Der F.A.Z. gelingt die Ertragswende. In: FAZ vom 2. März 2016
- ↑ Frank Schirrmacher: Lieber Martin Walser, Ihr Buch werden wir nicht drucken…, in: FAZ, 29. Mai 2002.
- ↑ Frankfurter Presseclub: (25.11.2019) Rückblick 70 Jahre FAZ. Abgerufen am 11. Dezember 2019.
- ↑ Zur Ankündigung vom 1. Dezember 2006, vgl. Brief von FAZ-Herausgeber Werner D’Inka zur FAZ-Umstellung auf die Reformschreibung, „Das ,ß‘ ist kein Dogma“ – FAZ-Herausgeber Werner D’Inka im tagesschau.de-Interview, F.A.Z. paßt Rechtschreibung an. In: FAZ, Nr. 281 vom 2. Dezember 2006, S. 2.
- ↑ Wechsel im Herausgebergremium der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Abgerufen am 30. März 2020.
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- ↑ „Frankfurter Allgemeine Woche“: Das neue deutsche Wochenmagazin. In: FAZ.net, 21. April 2016.
- ↑ Frankfurter Allgemeine bringt Magazin „Frankfurter Allgemeine WOCHE“ auf den Markt. Pressemitteilung. In: FAZ.net, 2. März 2016.
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- ↑ Website von Frankfurter Allgemeine Quarterly
- ↑ FAZ Einspruch. Abgerufen am 28. Februar 2018.
- ↑ FAZ Einspruch. Frankfurter Allgemeine Zeitung, abgerufen am 15. März 2018.
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: FAZ Digitec. Abgerufen am 28. Juni 2013.
- ↑ Trust Initiative: Frankfurter Allgemeine Zeitung - Anspruch, Arbeitsweise und Finanzierung. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (https://www.faz.net/aktuell/trust-initiative-frankfurter-allgemeine-zeitung-15798271.html).
- ↑ faz.net
- ↑ Datensatz zur Publikation von Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH
- ↑ Neues „Frankfurter Allgemeine Magazin“. In: faz.net. 6. Dezember 2012, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ 49,0 49,1 Lifestyle mit Format. Abgerufen am 3. Dezember 2017.
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Bilder und Zeiten – FAZ. In: www.faz.net. Abgerufen am 28. November 2016.
- ↑ Frankfurter Allgemeine Stellenmarkt. In: Stellenmarkt.FAZ.net. Abgerufen am 16. März 2018.
- ↑ FAZ Immobilienmarkt. In: Immobilienmarkt.FAZ.net. Abgerufen am 16. März 2018.
- ↑ Andreas Platthaus: Was sind Klassiker der Comic-Literatur? In: faz.net. 23. September 2005, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ Sammeln Sie die Klassiker der Comic-Literatur, Werbebroschüre der F.A.Z., August 2005.
- ↑ FAZ Forum. Abgerufen am 28. Februar 2018.
- ↑ Sven Felix Kellerhoff: Was der BND über den Prager Frühling 1968 wusste. In: Die Welt vom 17. August 2016.
- ↑ „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ (Memento vom 21. August 2016 im Internet Archive) (PDF), Studie der Otto-Brenner-Stiftung, abgerufen am 4. Januar 2017.
- ↑ Wikimedia Widerstand: In der Filterblase. Kommentar in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. März 2019; abgerufen am 11. März 2019.
- ↑ Über 240 Organisationen appellieren an EU-Parlament: #Yes2Copyright' auf der Internetseite des BDZV.
- ↑ Stefan Niggemeier: Lügen fürs Leistungsschutzrecht (das hört nie auf). Übermedien, abgerufen am 23. März 2019.
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