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Adipinsäure

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Strukturformel
Strukturformel von Adipinsäure
Allgemeines
Name Adipinsäure
Andere Namen
  • 1,6-Hexandisäure (IUPAC)
  • 1,4-Butandicarbonsäure
  • 1,4-Dicarboxylbutan
  • E 355[1]
  • Acifloctin
  • ADIPIC ACID (INCI)[2]
Summenformel C6H10O4
CAS-Nummer 124-04-9
PubChem 196
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloser Feststoff[3]

Eigenschaften
Molare Masse 146,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,37 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

151 °C[3]

Siedepunkt

ca. 330 °C[3]

Dampfdruck

9,7 Pa (18,5 °C)[3]

pKs-Wert
Löslichkeit
  • schlecht in kaltem Wasser (15 g·l−1 bei 20 °C)[3]
  • gut in warmem Wasser (161 g·l−1 bei 60 °C)[5]
  • sehr gut in heißem Wasser (1600 g·l−1 bei 100 °C)[6]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 319
P: 305+351+338 [3]
Toxikologische Daten

1900 mg·kg−1 (LD50Mausoral)[7]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Adipinsäure, auch Hexandisäure, ist eine Dicarbonsäure. Ihre Ester und Salze werden als Adipate bezeichnet.

Eigenschaften

Adipinsäure, HOOC–(CH2)4–COOH, bildet farblose Kristalle (monoklin)[9], die bei 152 °C schmelzen und einen lang anhaltenden, sauren Geschmack haben.

Herstellung und Vorkommen

Adipinsäure wird durch Oxidation von Cyclohexen oder Cyclohexanol mit Kaliumpermanganat oder Salpetersäure gewonnen, in der Natur kommt sie in nennenswerten Mengen in der Zuckerrübe und in Roter Bete vor. Alternativ dazu bietet sich eine Herstellung aus Furfural an, bei der Furfural über einem ZnO-Cr2O3-Kontakt decarbonyliert wird. Mit dem erhaltenen Furan kann nun mit HCl eine Etherspaltung (begünstigt durch den Dien-Charakter) durchgeführt werden. Nach einer Umsetzung mit Natriumcyanid und vollständiger Hydrolyse erhält man ebenfalls Adipinsäure. Außerdem werden auch große Mengen Adipinsäure durch Hydrolyse von Adipodinitril hergestellt.

Verwendung

Adipinsäure ist vor allem ein Zwischenprodukt für Nylon. Dieser Kunststoff entsteht als Kondensationsprodukt aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin unter Wasserabspaltung. Die monomere Zwischenstufe Hexamethylendiaminadipat wird auch AH-Salz genannt und ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der Komponenten. Adipinsäure wird auch als Vorprodukt für die Synthese von Polyesterpolyolen für Polyurethansysteme und thermoplastische Polyurethane verwendet. Hauptanwendungsgebiete sind Elastomere, Weich- und Hartschäume. Hochsiedende Ester der Adipinsäure, speziell Diethylhexyladipat, werden als Ersatz für Ester der Phthalsäure als Weichmacher für Polyvinylchlorid (PVC) eingesetzt.

Adipinsäure ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff (E 355) zugelassen und dient als solcher als Säuerungsmittel, ebenso wie ihre Alkalisalze Natriumadipat (E 356) und Kaliumadipat (E 357) und wird manchmal auch als Ersatz für die Weinsäure im Backpulver und Limonaden eingesetzt.

Außerdem wird Adipinsäure als Zusatzmittel in der Rauchgasentschwefelung eingesetzt, um die Abscheideleistung von Kalksteinwäschern über 99 % anzuheben. Die Aufgabe der Adipinsäure ist dabei hauptsächlich, einen pH-Puffer bereitzustellen.

Durch Erhitzen von Salzen der Adipinsäure kann Cyclopentanon synthetisch hergestellt werden.[10]

Weblinks

Wiktionary: Adipinsäure – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu E 355: Adipic acid in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe – Abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. Eintrag zu ADIPIC ACID in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 6. August 2020.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Eintrag zu Adipinsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Februar 2017 (JavaScript erforderlich).
  4. 4,0 4,1 CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
  5. Vorlage:SIDS
  6. Walther Kern, H. Auterhoff, F. Neuwald, W. Schmid: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Für Apotheker, Arzneimittelhersteller, Drogisten, Ärzte und Medizinalbeamte. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-49759-9, S. 369 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  7. Eintrag zu Adipinsäure in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM).
  8. Eintrag zu Adipic acid im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  9. C. H. Mac Gillavry: The crystal structure of adipic acid. In: Recueil des Travaux Chimiques des Pays-Bas. 60, 1941, S. 605–617, doi:10.1002/recl.19410600805.
  10. Cyclopentanon. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. Dezember 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adipinsäure aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.