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Volksbefreiungsarmee

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zur jugoslawischen Volksbefreiungsarmee siehe Volksbefreiungsarmee (Jugoslawien).
Flag of the People's Republic of China.svg Volksbefreiungsarmee
China Emblem PLA.svg
Führung
Oberbefehlshaber
de jure:
Vorsitzender der ZMK
Xi Jinping
Oberbefehlshaber de facto: Die Zentrale Militärkommission
Verteidigungsminister: General Wei Fenghe
Militärischer Befehlshaber: Generalstabschef
Fang Fenghui
Militärische Führung: Die Befehlshaber der Teil-Streitkräfte und die Leiter der militärischen Abteilungen
Sitz des Hauptquartiers: Verteidigungsministerium in Peking
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 2.260.000 (Stand: 2017)[1]
Reservisten: 1.452.500 (Stand: 2017)[1]
Wehrpflicht:
Wehrtaugliche Bevölkerung: Männer (Alter: 18–49): 281.240.271
Frauen (Alter: 18–49): 269.025.517
Wehrtauglichkeitsalter: 17.–50. Lebensjahr
bis 65. Lebensjahr bei Offizieren
Anteil der Soldaten an der Gesamtbevölkerung: 0,17 %
Haushalt
Militärbudget: 215 Mrd.US-Dollar (2016)
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 2,0 % (vom BIP 2012)
Geschichte

Die Volksbefreiungsarmee, kurz: VBA (chinesisch 中國人民解放軍 / 中国人民解放军 Zhōnggúo Rénmín Jiěfàngjūn, bzw. die international gängige englische Bezeichnung People’s Liberation Army, kurz: PLA) ist die reguläre Streitkraft der Volksrepublik China. Im Falle eines Krieges wird sie von der Bewaffneten Volkspolizei und der Volksmiliz unterstützt. Die chinesische Volksbefreiungsarmee ist das personell stärkste Militär der Welt und verfügt über über Flugzeugträger und Kernwaffen.

Geschichte

Einzug der Volksbefreiungsarmee in Peking 1948

Die Kommunistische Partei Chinas formierte regulär organisierte Streitkräfte erstmalig zum Nanchang-Aufstand unter der Bezeichnung Rote Armee (紅軍 / 红军 hóngjūn). Bei diesem Aufstand versuchten die Kommunisten nach dem Ende der Ersten Einheitsfront einen zur Republik China konkurrierenden Staat aufzubauen. Der Aufstand scheiterte an der militärischen Überlegenheit der Kuomintang. Die Traditionslinie der heutigen Volksbefreiungsarmee führt damit den 1. August 1927 als ihr Gründungsdatum an. Im folgenden Bürgerkrieg verlegten sich die kommunistischen Verbände auf Guerillakrieg gegen die Kuomintang (KMT). Dabei operierten sie aus schwer zugänglichen, ländlichen Basengebieten gegen die Nationalisten. Die Kommunisten verfolgten hierbei eine defensive Strategie mit dem Ziel die feindlichen Kräfte eindringen und dislozieren zu lassen um sie dann bei günstiger Gelegenheit zu schlagen. Die Nationalisten gingen im folgenden Jahrzehnt mit Einkreisungs- und Unterdrückungsoperationen gegen die Kommunisten vor und konnten deren Basengiebte erfolgreich Schritt für Schritt verkleinern. Am Oktober 1934 starteten 86.000 verbliebene Parteimitglieder und Angehörige der Roten Armee den Langen Marsch von Jingxi nach Shaanxi um sich dem Zugriff der KMT-Streitkräfte zu entziehen. 4.000 verbliebene Soldaten und Parteikader bauten in Yan'an eine neue Basis für ihre Bewegung auf. Während des Langen Marsches avancierte Mao Tse Tung zum politischen Führer der KPCh, dessen Personenkult auch die Rolle eines geniehaften Militärführers beanspruchte. In militärischen Dingen bestand ein gutes Arbeitsverhältnis Maos mit Zhu De, der als Stabsoffizier die notwendige militärische Qualifikation mitbrachte. Der Bürgerkrieg der Kuomintang wurde ab 1937 durch den Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg der bis 1945 andauerte unterbrochen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs flammten die Kampfhandlungen zwischen den Kommunisten und der Kuomintang wieder auf. Ab 1948 erlaubte es die militärische Situation den Kommunisten vom Guerillakrieg zu regulären Militäroperationen überzugehen. 1949 floh die Kuomintang und errichtete auf Taiwan die Republik China. Am Festland gründeten die Kommunisten die Volksrepublik China.[2]

Am 1. Oktober 1949 wurde die Rote Armee in Volksbefreiungsarmee umbenannt. Sie umfasste zu diesem Zeitpunkt 5,5 Millionen Soldaten und war in 5 voneinander unabhängig operierende Feldarmeen aufgeteilt. Die ersten Seestreitkräfte wurden im Frühjahr 1949 in Dienst gestellt. Die Luftstreitkräfte der Volksrepublik China wurden im November 1949 aufgestellt. Bei beiden dieser Teilstreitkräfte griff die Volksrepublik auf Personal und Material der besiegten Kuomintang zurück. Ebenso gingen einige japanische Flugzeuge in den Besitz der Volksrepublik China über. Im Zuge des Chinesisch-Sowjetischen Freundschaftsvertrags von 1950 orientierte sich die VR China an der verbündeten Sowjetunion um die Volksbefreiungsarmee zu organisieren.[3] Während des Koreakriegs sicherte die chinesische Militärintervention die Existenz Nordkoreas. Die Volksbefreiungsarmee hatte dabei rund eine Million Verluste, davon rund die Hälfte Gefallene zu beklagen.[4] 1954 wurde ein Verteidigungsministerium errichtet, dem Peng Dehuai als Minister vorstand. Dieser setzte sich eine Professionalisierung der Volksbefreiungsarmee zum Ziel. Ebenso forderte er eine Abschaffung des dualen Kommandos zwischen militärischem Führer und Politoffizier, konnte sich aber gegen Mao nicht durchsetzen. 1955 wurden reguläre militärische Ränge eingeführt. Trotz des Koreakriegs wurde die Volksbefreiungsarmee bis 1952 auf rund 3 Millionen Mann verkleinert. Bis 1957 erfolgte eine Verkleinerung auf 2,2 Millionen Soldaten. Die Sowjetunion sicherte Hilfen beim Aufbau des chinesischen Nuklearwaffen zu, welche neben der Überlassung von wissenschaftlichen Daten und Spezialisten die Weitergabe einer funktionsfähigen Atombombe beinhaltete. Die Weitergabe einer Nuklearwaffe wurde nie durchgeführt. Mit der Machtübernahme von Nikita Chrustschow kühlte sich das chinesisch-sowjetische Verhältnis ab. 1960 zog die Sowjetregierung ihre letzten Nuklearspezialisten aus China ab. Im Zuge des Großen Sprungs nach vorn fiel Verteidigungsminister Peng Dehuai in Ungnade und wurde durch Lin Biao ersetzt. Luo Ruiqing, ein Politoffizier übernahm das Amt des Generalstabschefs. Beide galten als politische Verbündete Maos und legten ihren Fokus auf die Politisierung der Armee. Infolgedessen wurde die Zeit für politische Bildung und politische Arbeit der Soldaten auf rund 30 – 40 % der Dienstzeit festgelegt. Die Armee wurde zum von der KPCh propagierten Vorbild und Leitbild für die gesamte chinesische Gesellschaft.[3]

Im Oktober 1964 erfolgte der erste erfolgreiche Kernwaffentest Chinas. Wenige Monate zuvor testete die Volksbefreiungsarmee mit der Dongfeng-2 ihre erste eigenentwickelte Boden-Boden-Rakete. Im Juli 1966 gründete die Volksbefreiungsarmee mit dem 2. Artilleriekorps ihre eigenen Strategischen Raketentruppen. Im Juni 1967 erfolgte der erste Test einer Wasserstoffbombe. In den Sechzigern erfolgte auch der planmäßige Aufbau militärischer Industriekapazitäten in den Binnenprovinzen des Landes mit dem Ziel die möglichen Schäden eines Atomkrieges für die Kriegsindustrie zu minimieren.[3]

Verteidigungsminister Lin Biao rückte in den 60er-Jahren die Armee politisch näher an den radikalen Maoismus und stärkte die ideologischen Kader zu Ungunsten der Offiziere. Von 1967 bis 1969 wurden 80.000 Offiziere angeklagt. Rund 1.000 von ihnen wurden exekutiert oder starben an den Haftumständen inklusive Folter und Hunger.[5] Während der Kulturrevolution griff die Volksbefreiungsarmee in den Kampf der Roten Garden ein. Hierbei kam es auch vor dass Militäreinheiten verschiedener Herkunft auf unterschiedlichen Seiten standen. Ab 1968 wurde die Armee das Hauptinstrument der Parteiführung die Ordnung im Land wiederherzustellen. Heeresoffiziere übernahmen dabei zivile Verwaltungsposten. Außer Kontrolle geratene Gebiete wurden durch Militärische Kontrollkommissionen auf Linie gebracht. 1971 waren rund die Hälfte der Zivilverwaltungsposten und rund 70 % der Führungsposten in den Provinzen mit Offizieren der VBA besetzt. Während der Kulturrevolution wurden die Streitkräfte auf rund vier Millionen Mann aufgestockt. Aufgrund der politischen Rolle litt die militärische Einsatzbereitschaft. 1971 überwarf sich Lin Biao mit Mao. Mao wollte einerseits die politisch-administrative Rolle der VBA wieder reduzieren und strebte eine Annäherung an die Vereinigten Staaten an, was Lin kritisierte. Der Verteidigungsminister starb bei einem Flugzeugabsturz als er versuchte das Land in die von den Sowjets kontrollierte Mongolei zu verlassen. Lin Biaos Parteigänger wurden aus dem Offizierkorps entfernt und bis 1973 wurde die Rolle von Offizieren in der Zivilverwaltung deutlich zurückgefahren.[6]

Im Zuge der von Deng Xiaoping angestossenen Reform- und Öffnungspolitik nahm die Volksbefreiungsarmee eine niedrige Priorität ein. Während der 80er Jahre stagnierte das Militärbudget. Die Armee selbst musste weiterhin als wirtschaftlicher Akteur Unternehmen führen um ihre eigenen Bedürfnisse an Ernährung und Geräten der Leichtindustrie zu decken. Hierzu führten die Streitkräfte bis zu 20.000 verschiedene Unternehmen. Die ökonomische Rolle der Armee führte dabei zu Problemen mit Korruption und Schmuggel. Bis 1988 wurde die Truppenstärke auf rund drei Millionen reduziert.[6] Ebenso wurde als oberstes Kontrollgremien die Zentrale Militärkommission geschaffen. Ebenso wurde 1985 mit der Nationalen Verteidigungsuniversität eine neue, höchste Militärakademie geschaffen. Mit der personellen Reduktion wurden die Feldarmeen abgeschafft und durch Armeegruppen ersetzt.[4] 1988 erhielten die Streitkräfte neue Uniformen, welche sich nicht an maoistischen Vorbildern, sondern an westlichen Militärs orientierten. In begrenztem Umfang versuchte die Volksbefreiungsarmee Grundlagen für Mechanisierte Kriegsführung zu legen, welche die bis dato auf Infanterie basierende Doktrin ersetzen sollte. 1989 schlugen VBA-Kräfte im Tian’anmen-Massaker einen Volksaufstand in der Hauptstadt Peking nieder. Dabei kam es zu hunderten bis tausenden Toten unter der protestierenden Zivilbevölkerung. Die beteiligten Soldaten erhielten nach dem Einsatz Armbanduhren mit propagandistischen Motiven, welche als Auszeichnung für die Kampfhandlungen gegen die Bevölkerung dienten.[6]

In den 1980er-Jahren wurde die Volksbefreiungsarmee um Heeresfliegerverbände und Einheiten zur elektronischen Kriegsführung erweitert. Ebenfalls in diese Phase fiel eine erstmalige Ausrichtung der Marine auf Operationen außerhalb der unmittelbaren Küstengewässer Chinas. Die Gesamtmannschaftsstärke sank von 4,24 Mio. Soldaten im Jahr 1985 auf rund 2,2 Mio im Jahr 2009. Damit wurde die Anzahl der Feldarmeen von 35 auf 24 und die Zahl der Militärbezirke von 11 auf 7 reduziert. Ab 1989 wurden Spezialeinheiten in Bataillon- oder Brigadegröße aufgestellt, die entsprechend der zunehmenden Professionalisierung unterschiedliche taktische Aufgabenstellungen ausführen können.

Ab den 2010er Jahren modernisierte die chinesische Führung die Volksbefreiungsarmee stark: seit 2009 stiegen die Ausgaben für das Militär um über 80 Prozent. Staats- und Parteichef Xi Jinping investiert mehr als jeder seiner Vorgänger in die Volksbefreiungsarmee und leitete 2016 die größte Strukturreform seit den 1950er Jahren bei den chinesischen Streitkräften ein. Ein starkes Militär wird als ein zentraler Baustein bei der Modernisierung Chinas beschrieben. Als Ziel wurde vorgebeben, dass bis zum 100. Geburtstag der Volksrepublik China im Jahr 2049 das Land zur militärischen Supermacht aufgestiegen sein soll.[7]

Im Zuge der militärischen Neuausrichtung wurden die traditionellen sieben Militärbezirke der Landesverteidigung zu fünf strategischen "Kriegszonen" umstrukturiert. Sie unterstehen sämtlich einem gattungsübergreifenden Kommandozentrum für Heer, Marine, Luftwaffe und Raketeneinheiten. Statt der Landesverteidigung soll heute eine mobile, integrierte und global einsetzbare Streitkraft entstehen. Auch dadurch haben die Teilstreitkräfte Marine und Luftwaffe an Bedeutung gewonnen.[7] Den geopolitischen Anspruch des Landes unterstreichen die Streitkräfte auch durch den ersten selbsgebauten chinesischen Flugzeugträger, der seit 2012 im Dienst ist[8] und Grundlage für konventionell getriebene STOBAR-Flugzeugträger und nukleargetriebene CATOBAR-Flugzeugträger (Projektziel 2030) sein soll.[9][10]

Siehe auch:

Politische Führung

Die Streitkräfte der Volksrepublik China werden seit 1982 von der staatlichen Zentralen Militärkommission (ZMK) geführt. Zuvor war die Zentrale Militärkommission der Kommunistischen Partei Chinas die alleinige oberste Instanz. Der Vorsitzende der staatlichen Zentralen Militärkommission wird vom Nationalen Volkskongress gewählt, die übrigen Mitglieder werden vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei vorgeschlagen und vom Nationalen Volkskongress oder dessen ständigen Ausschuss gewählt. Die Mitglieder der Zentralen Militärkommission der Partei, die parallel zum staatlichen Pendant organisiert ist, werden von deren Zentralkomitee ernannt.

Zahlreiche militärnahe Aufgaben wie Rüstungspolitik, Infrastruktur und Verkehr mit Berücksichtigung militärischer Erfordernisse, Zivilschutz und Vorbereitung einer Mobilisierung fallen in die Zuständigkeit des Staatsrats, insbesondere des Verteidigungsministeriums, und damit der zivilen Regierung. Allerdings sind die politische und die militärische Führung sowie die Kommunistische Partei eng verzahnt: Alle hohen Funktionsträger der Generalität haben hohe Parteiämter inne und ein Großteil der Entscheidungsträger in Staat und Partei verfügen über einen militärischen Rang oder waren im Verlauf ihrer Karriere aktive Offiziere. Darüber hinaus erfüllt das Verteidigungsministerium überwiegend administrative und repräsentative Aufgaben. So empfängt der Verteidigungsminister seine ausländischen Pendants, obwohl er nicht wie in vielen Ländern üblich Teil der Befehlskette ist.

Verteidigungsminister der Volksrepublik China ist Wei Fenghe (Stand: April 2019).

Wirtschaftliche Rolle

Die Mobilisierung der Bauern und die erfolgreiche wirtschaftliche Versorgung der Armee auf dem Langen Marsch war ein wesentliches und prägendes Element der Revolution in China.[11] Die Volksbefreiungsarmee war bis lange nach dem Bürgerkrieg als wirtschaftlicher Akteur – sowohl hinsichtlich Grundbesitz wie auch mit verschiedenen Firmen innerhalb und jenseits des Rüstungsbereiches – präsent. Die VBA war seit Beginn gezwungen, die eigene Nahrungsmittelversorgung in eigener Regie zu garantieren. Das Ministerium für Munition stellte 1985 je eine halbe Million zivile Motorräder, Fahrräder und Kameras und etwa 100.000 Kühlschränke her und trug wesentlich zur Konsumgüterproduktion bei.[12] Auch bei Bildungs- und Unterhaltungsmedien war die Armee beteiligt. Die Volksbefreiungsarmee erzielte zwischenzeitlich mit knapp 20.000 Firmen um 4 Milliarden Euro Gewinn und konnte damit ihr Budget teilweise aus eigener Kraft bestreiten.[12] Während der Reform- und Öffnungspolitik sanken die Militärbudgets aber Regierungschef Deng Xiaoping erlaubte dem Militär seine Geschäftsfelder weiter auf die zivilen Märkte auszudehnen. Hierdurch konnten sowohl brachliegende Ressourcen für den ökonomischen Umbau der Planwirtschaft mobilisiert als auch die Militärführung für den Öffnungskurs gewonnen werden. Den Höhepunkt der den Militärs unterstellten Wirtschaftaktivitäten wurde mitte der neunziger Jahre erreicht. Die militäreigenen Unternehmen waren rund 20.000 an der Zahl, sie erwirtschafteten jährlich rund 7-10 Milliarden US-Dollar Gewinn. Zu den Unternehmen zählten auch große Konglomerate wie die China Poly Group, die Songliao Group und Sanju-Enterprises.[13]

2020 gelang es dem Internationalen Friedensforschungsinstitut SIPRI erstmals den Umfang der chinesischen Rüstungsproduktion einzuschätzen; bis dahin war mangels transparenter Daten aus China auf eine Einordnung seiner Rüstungsunternehmen im globalen Vergleich verzichtet worden.[14] Laut SIPRI produziert die Volksrepublick China Waffen vor allem für das eigene chinesischen Militär. Ein wichtiger Grund dafür ist, so SIPRI, dass die Führung des Landes der Rüstung völlig unabhängig von anderen Staaten, primär von Russland werden wolle.[15] Heute bietet die chinesische Waffenindustrie neben Atteleriewaffen wie Handgranaten oder Sturmgewehren auch sämtliche andere komplexe Waffensysteme für den Export an. So werden Raketen, Radarsysteme und militärische Drohnen anderer Hersteller teilweise plagiiert, hergestellt und exportiert.[7]

Die politisch bedeutsame Herauslösung der umfangreichen zivilen Geschäftsaktivitäten aus dem Militär wurde in mehreren Schritten Anfang der 1980er-Jahre[12] und zur Jahrtausendwende[16] begonnen. Nach wie vor ist die Armee ein zentraler Bildungsträger und ist ebenso bei Infrastrukturmaßnahmen ein wichtiger Akteur. Ehemalige Armeeangehörige stellen einen Gutteil der wirtschaftlichen und politischen Elite Chinas.

Auftrag und Doktrin

Einsatzformen

Der zentrale Begriff der chinesischen Militärstrategie ist die „aktive Verteidigung“. Er bedeutet, dass China von sich aus keine Kampfhandlungen eröffnet oder Angriffskriege führt. Diesem Prinzip entsprechend werden Militäroperationen nur dann als gerechtfertigt erachtet, wenn sie die nationale Souveränität oder das Territorium der Volksrepublik verteidigen. Angriffe sind demnach nur zulässig, wenn China selbst zuvor angegriffen wurde. Allerdings ist nicht klar definiert, was als Angriff angesehen wird. So wurde die Invasion in Vietnam 1979 als „Gegenangriff zur Selbstverteidigung“ gerechtfertigt.

Darüber hinaus entdeckt die chinesische Strategie zunehmend die Herausforderung durch „lokale Kriege unter den Bedingungen der Informationstechnik“ (offizieller Verteidigungsbericht 2004). Dieses Leitbild soll die alte Ausrichtung ablösen, in der die VBA vor allem dazu in der Lage sein sollte, das chinesische Staatsgebiet bodengebunden durch den Einsatz großer Mengen von Mensch und Material zu verteidigen. Das neue Konzept sieht vor, Einheiten schneller zu bewegen. Die höhere Geschwindigkeit und Bewegungsreichweite soll es erstens ermöglichen innerhalb des Landes bei einer insgesamt kleineren Armee ausreichend starke Truppenkonzentrationen zu bilden. Zweitens soll sie es ermöglichen militärische Wirkung über größere Entfernungen zu erzielen und schneller auch an weit entfernten Orten einsatzfähig zu sein. Darüber hinaus wächst die Bedeutung von Operationen im Verbund aller vier Teilstreitkräfte. 1999 wurde diese Gefechtsform erstmals in einer offiziellen chinesischen Militärdoktrin festgeschrieben. Um diese Ziele zu erreichen, wird intensiv daran gearbeitet, die Abläufe und Technik für Kommunikation, Führung und Aufklärung zu verbessern. Noch steht die VBA jedoch großen Schwierigkeiten bei der Koordinierung der verschiedenen Truppengattungen gegenüber. Darüber hinaus dürften sämtliche Einheiten des chinesischen Militärs durch die schlecht entwickelte Logistik zur Versorgung mit Nachschubgütern massiv in ihren Fähigkeiten eingeschränkt sein. Das gilt insbesondere für mögliche Operationen in weiterer Entfernung vom Mutterland. Zunehmend werden in chinesischen Militärkreisen auch Einsatzmöglichkeiten der Streitkräfte erörtert, die unter der Schwelle eines Krieges liegen.

Vermutlich wurden in chinesischen Militär- und Forschungskreisen die US-Militäraktionen in Afghanistan sowie der Dritte Golfkrieg analysiert, um daraus Schlüsse für die Weiterentwicklung der VBA zu ziehen. Das US-Verteidigungsministerium sieht den schnellen Sieg seiner Truppen über den Irak während des Zweiten Golfkriegs 1991 als ausschlaggebenden Faktor für die seit den 1990er-Jahren beschleunigte Modernisierung der VBA, insbesondere der Kommunikationsstrukturen. Eine ähnliche Beispielwirkung, vor allem auf dem Feld der Flugabwehr und der elektronischen Kriegsführung (EloKa), hatte demnach der Luftkrieg gegen Serbien (Kosovokrieg) 1999.

Zunehmend beginnt China auch nicht-militärische Werkzeuge der Sicherheitspolitik zu nutzen. Mit der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit versucht es eine Organisation aufzubauen, mit der es eine ähnlich dominierende Stellung innerhalb der südostasiatischen Region erreichen könnte, wie die USA in der NATO.

Einsatz im Inneren

Die Volksbefreiungsarmee übernimmt zahlreiche Aufgaben innerhalb der chinesischen Zivilgesellschaft. Neben Polizei- und Grenzschutzaufgaben, die insbesondere von der bewaffneten Volkspolizei ausgeführt werden, kommen Einheiten aus allen Teilstreitkräften bei der Hilfe in Katastrophenfällen zum Einsatz. Nach chinesischen Angaben waren 2007 und 2008 600.000 Soldaten und 1,39 Millionen Mitglieder von Miliz und Reserve zumindest einmal im Katastrophenschutzeinsatz. Auch die Sicherung der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking oblag zum Teil Einheiten der VBA mit einer Stärke von insgesamt 46.000 Mann und 85.000 Mann der PAPF.

Auch zu Bauarbeiten zur Verbesserung der Infrastruktur werden regelmäßig Soldaten herangezogen.

Geostrategie

Die Wiedervereinigung mit der Insel Taiwan sehen viele chinesische Politiker und Militärs als höchstrangiges strategisches Ziel an. Dieser Anspruch drückt sich auch in der Dislozierung aus, welche die modernsten Waffensysteme und die am besten ausgebildeten Einheiten in den Küstenregionen gegenüber Taiwan stationiert. Mit dem Antisezessionsgesetz vom März 2005 übertrug der Nationale Volkskongress die Entscheidungsbefugnis über die Anwendung nicht-friedlicher Mittel im Hinblick auf Taiwan auf den Staatsrat. Zuvor lag diese Entscheidung ausschließlich bei der Zentralen Militärkommission. Dieser Schritt wurde von Taiwan und den USA heftig kritisiert, da die chinesische Regierung damit eine militärische Aktion gegen Taiwan erleichtern würde. Allerdings war vor der Verabschiedung des Antisezessionsgesetzes durch den Nationalen Volkskongresses keinerlei rechtliche Regelung für einen Angriff auf Taiwan vorhanden, die VR hätte jederzeit und ohne Begründung Taiwan angreifen können. Mit dem Antisezessionsgesetz besteht eine rechtliche Beschränkung, außerdem ist die Entscheidungsbefugnis nun auf zwei Gremien, das ZMK und den Staatsrat, verteilt.[17]

In jüngster Zeit werden in chinesischen Militärkreisen auch die Aufrüstungsbestrebungen Nordkoreas und die Diskussion über eine offensivere Ausrichtung der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte erörtert. Für die Ausrichtung gegen Korea spricht die Stationierung der modernsten Panzerdivisionen sowie der schnellen Eingreiftruppen des Heeres, der 15. Luftlandedivision sowie der 38. und der 39. Armee, in den angrenzenden Militärregionen Peking und Shenjang. Weitere geostrategische Brennpunkte sind aus chinesischer Sicht die Insel Sachalin, wo China neben den Hauptkonfliktparteien Russland und Japan ebenfalls Interessen hat, die benachbarte Atommacht Nordkorea, einige umstrittene Meeresregionen im Südchinesischen Meer, der Grenzverlauf zu Indien im Himalaja, die Gebiete der Tibeter und anderer grenznaher Minderheiten sowie der Konflikt zwischen den beiden atomar bewaffneten Nachbarstaaten Indien und Pakistan.

Im Zuge des rasanten Wachstums der chinesischen Wirtschaft erlangen auch wirtschaftliche Aspekte wachsende Bedeutung für das chinesische Militär. In den Blickpunkt rückt die Straße von Malakka, da durch sie rund 80 Prozent der chinesischen Erdöl-Importe transportiert werden. Wichtige Leitlinien der chinesischen Geostrategie sind die „erste und zweite Inselkette“. Erstere schließt sich südlich an Japan an, verläuft östlich von Taiwan, westlich der philippinischen Küste, durch das Südchinesische Meer und entlang der vietnamesischen Küste. Innerhalb dieser Seezone beansprucht China die militärische Kontrolle. Die zweite Inselkette verläuft weit in den Pazifik hinaus und erstreckt sich bis zu den Marianen, Guam, Mikronesien und Palau. In diesem Bereich strebt die Volksrepublik militärische Operationsfähigkeit an.

Struktur

Strategische Gliederung

Strategisch sind die Chinesischen Streitkräfte in fünf "Kriegszonen" (战区, Pinyin Zhànqū) geordnet: Nord, Ost, Süd, West und Mitte. Sie sind sämtlich einem gemeinsamen Oberkommando für alle Teilstreitkräfte unterstellt. Diese Vereinfachung und Zentralisierung ist Resultat der großen Militärstrukturrefom von 2016, mit der die bestehenden traditionellen 7 Militärbezirke Chinas aufgelöst wurden.[7]

Die Volksrepublik China war seit Anfang der 1980er-Jahre in die sieben Militärregionen Lanzhou, Beijing, Shenyang, Jinan, Nanjing, Guangzhou und Chengdu eingeteilt, die wiederum in insgesamt 28 Provinzdistrikte untergliedert waren. Diese Untergliederung galt jeweils für Heer und Luftstreitkräfte, die in den einzelnen Regionen aber getrennte Hauptquartiere unterhielten. Die Marine gliederte sich in drei Flotten. Zum 1. Januar 2016 wurden sie durch die fünf "Kriegszonen" ersetzt.

Stützpunkte und Stationierungen im Ausland

In Sop Hau, Laos im Süden der Provinz Champasak nutzt China eine militärische Radareinrichtung.

Seit 1994 nutzt China auf den Kokos-Inseln (Coco Islands) nördlich der indischen Andamanen und Nikobaren einen Stützpunkt für Fernmelde- und Elektronische Aufklärung (SIGINT) und einen Flugplatz. Zudem kursierten Gerüchte über einen (geplanten) U-Boot-Stützpunkt.[18][19] Weitere Aufklärungsstützpunkte gibt es seit 1994 in Akjab und auf Zadetgyi Kyun (St. Matthew’s Insel) der Tanintharyi-Division.

1998 unterzeichnete China mit Kuba einen Vertrag zur Nutzung von zwei SIGINT-Stützpunkten. Ab 1999 nutzt China die kubanischen Einrichtungen in Bejucal und nordwestlich von Santiago de Cuba.

Spätestens 2015 wurde offensichtlich, dass China auf den Spratly-Inseln über Jahre hinweg weitläufige Militärstützpunkte errichtet hat[20].

Seit 2016 unterhält China einen Militärstützpunkt im ostafrikanischen Dschibuti.

Mannstärke

Die Volksbefreiungsarmee ist nach offiziellen Angaben mit 2,1 Millionen Soldaten die größte Armee der Welt. Diese sind allerdings in großen Teilen immer noch schlecht ausgerüstet. Die letzten von der US-Regierung als verbindlich angesehenen und öffentlich zugänglichen Angaben zur Größe der Teilstreitkräfte stammen aus dem Jahr 1987. Damals umfassten die Bodentruppen 2,1 Millionen (heutige geschätzte Zahl nach US-Angaben: 1,25 Millionen aktives Personal), die Marine 350.000, die Luftstreitkräfte 390.000 und die strategische Raketentruppe 100.000 Mann. Zusätzlich verfügte China über eine Reserve im engeren Sinn von rund 800.000 Mann, über eine Miliz-Reserve von 10 Millionen Mitgliedern mit meist schlechtem Ausbildungsstand sowie über paramilitärische Polizeieinheiten von rund 1,5 Millionen Mann (nach chinesischen Angaben nur knapp 900.000 Mann). Der Abbau des technologischen Rückstands ist auch nach offiziellen Angaben des chinesischen Verteidigungsministeriums die größte Herausforderung für die VBA. Soweit bekannt, wurde die Größe der VBA seit etwa 1990 mehrfach zugunsten einer besseren technischen Ausrüstung und Ausbildung verkleinert (zuletzt bis Ende 2005 um noch einmal 200.000 Mann), das Militärbudget gleichzeitig aber angehoben. Dabei wurde insbesondere der Anteil von Wehrpflichtigen deutlich reduziert. Das Ziel ist eine kleinere, modernere und schlagkräftigere Armee.

Reserve

Heer, Luftstreitkräfte, Marine und Raketenstreitkräfte verfügen jeweils über eigene Reserveeinheiten. Lediglich die Heeres-Reserve und die Flugabwehr-Reserve der Luftstreitkräfte umfassen unmittelbare Kampfeinheiten. Die übrigen Reserveverbände sind in erster Linie Unterstützungs- und logistische Einheiten. Die Reserven sind in Einheiten ab Divisionsgröße parallel zu aktiven VBA-Einheiten aufgestellt und jeweils fest einer zivilen Gebietskörperschaft der Volksrepublik zugeordnet. Allerdings gibt es auch Verbände, die einzelnen Großstädten oder größeren Industriebetrieben zugeteilt sind. Jeweils ein Drittel der Angehörigen einer Reserveeinheit soll pro Jahr eine 30-tägige Übung absolvieren.

Von 2006 bis 2010 will die Volksrepublik ihre Reserve von zehn auf acht Millionen Angehörige reduzieren und den Schwerpunkt weiter von Kampf- hin zu Unterstützungseinheiten verschieben. Innerhalb der Gesamtheit der Reserve besteht für rund 500.000 Reservisten ein höherer Mobilisierungsgrad, so dass diese Mannstärke in vergleichsweise kurzer Zeit mobilisiert werden könnte.

Modernisierung der Waffensysteme

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Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/fehlend

Seit Mitte der 1990er-Jahre ist die Volksbefreiungsarmee bestrebt, neue moderne Waffensysteme in Dienst zu stellen, um die technische Lücke zu den westlichen Staaten sowie zu Russland und Japan zu schließen. Dies führte bei den Luftstreitkräften zur Entwicklung des Kampfflugzeugs Chengdu J-10 und des Stealth-Flugzeugs Chengdu J-20. Die Marine beschaffte den Flugzeugträger Liaoning und entwickelte die strategischen Atom-U-Boote der Jin-Klasse. Die Armee stellte neue Kampfpanzer Type 99, Panzerwagen VN3, Panzerhaubitzen PLZ-45 und PLZ-05, Schützenpanzer ZBD97, Radpanzer WZ551, Raketenwerfer WS-2, Flugabwehrpanzer PGZ95 sowie Kampfhubschrauber WZ-10 in Dienst.

Ethnische Zusammensetzung

Nach den Daten des Zensus 2010 hatte die Volksbefreiungsarmee am Stichtag (1. November 2010, 00:00 Uhr) exakt 2.300.000 Angehörige. Mannschaften und Offiziere verteilten sich auf die Völker Chinas wie folgt:

Ethnie Zahl Anteil an der VBA
Volksbefreiungsarmee 2.300.000 100,00 %
Han 2.198.314 095,58 %
Manju 00 22.627 000,98 %
Zhuang 00 11.281 000,49 %
Tujia 00 10.075 000,44 %
Hui 000 9.859 000,43 %
Mongolen 000 8.939 000,39 %
Yi 000 7.059 000,31 %
Miao 000 6.803 000,30 %
Tibeter 000 4.300 000,19 %
Dong 000 2.892 000,13 %
Bai 000 2.645 000,12 %
Yao 000 2.108 000,09 %
Uiguren 000 2.048 000,09 %
Bouyei 000 1.791 000,08 %
Koreaner 000 1.250 000,05 %
Li 000 1.010 000,04 %
Hani 0000  831 000,04 %
She 0000  663 000,03 %
Gelao 0000  632 000,03 %
Dai 0000  594 000,03 %
Xibe 0000  538 000,02 %
Qiang 0000  505 000,02 %
Naxi 0000  475 000,02 %
Kasachen 0000  424 000,02 %
Lisu 0000  287 000,01 %
Tu 0000  285 000,01 %
Daur 0000  260 000,01 %
Mulam 0000  243 000,01 %
Sui 0000  199 000,01 %
Va 0000  157 000,01 %
Lahu 0000  135 000,01 %
Jingpo 00000  91 000,004 %
Ewenken 00000  85 000,004 %
Primi 00000  80 000,003 %
Maonan 00000  66 000,003 %
Blang 00000  53 000,002 %
Dongxiang 00000  51 000,002 %
Kirgisen 00000  48 000,002 %
Gin 00000  37 000,002 %
Yugur 00000  35 000,002 %
Oroqen 00000  30 000,001 %
Achang 00000  28 000,001 %
Salar 00000  26 000,001 %
Hezhen 00000  24 000,001 %
Russen 00000  23 000,001 %
Jino 00000  22 000,001 %
Nu 00000  15 000,001 %
Usbeken 00000  13 000,001 %
Monba 00000  12 000,001 %
Lhoba 000000  7 000,0003 %
Tadschiken 000000  6 000,0003 %
Tataren 000000  6 000,0003 %
Gaoshan 000000  6 000,0003 %
Bonan 000000  3 000,0001 %
Derung 000000  3 000,0001 %
De’ang 000000  1 000,00004 %

Forschung und Ausbildung

Die chinesische Armee unterhält drei große Forschungs- und Ausbildungsinstitute: die Akademie für militärische Wissenschaften als zentrale Einrichtung sowie die Nationale Verteidigungsuniversität, die vor allem der Ausbildung hochrangiger Offiziere dient, und die Nationale Universität für Verteidigungstechnologie für die militärtechnische Forschung und Entwicklung sowie für die Ausbildung hochrangiger Offiziere in Truppengattungen mit technischem Schwerpunkt. Alle Teilstreitkräfte unterhalten zudem mehrere akademische Ausbildungsinstitute, die sich auf spezielle Aspekte des jeweiligen militärischen „Fachs“ konzentrieren. Beim Training und bei der Ausbildung nutzt die VBA zunehmend moderne, vielfach bei anderen Armeen abgeschaute Methoden (vgl. C4ISR). Seit dem Jahr 2000 scheinen Übungen, Ausbildungsgänge und Manöver stark zuzunehmen, die die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen regionalen Kommandos und Teilstreitkräften in den Mittelpunkt stellen. Zudem scheint die Offiziersaus- und -weiterbildung höheren Wert auf das Sammeln von Erfahrungen in verschiedenen Einheiten und auch Teilstreitkräften zu legen. Im August und September 2009 wurden erstmals alle sieben Militärbezirke in einer gemeinsamen Mobilmachungsübung mit 50.000 Soldaten zusammengefasst.

Unteroffizierslaufbahn

Laut Angaben der Volksbefreiungsarmee gegenüber einer Besucherdelegation des USPACOM richtete jene im Jahr 1978 eine Unteroffizierslaufbahngruppe ein. Die Unteroffizierslaufbahn ist in eine technische und eine nichttechnische Laufbahngruppe unterteilt. Einzig technisch ausgebildeten Unteroffizieren, z. B. Mechanikern, ist der Aufstieg zum sechsten, höchsten Unteroffiziersgrad gestattet. Die nicht-technisch versierten Unteroffiziere, üblicherweise Gruppenführer, Aufklärer oder Artilleristen, können demgegenüber maximal bis zum vierthöchsten Unteroffiziersrang aufsteigen. Darüber hinaus dienen Unteroffiziere für die gesamte Dauer ihrer Laufbahn in derselben Einheit. Die Entscheidung über diese Laufbahngruppe müssen die Bewerber nach Abschluss ihrer zweijährigen Wehrpflicht fällen.[21]

Teilstreitkräfte

Ehrenformation aus Soldaten aller drei Waffengattungen

Heer

Das Heer der Volksbefreiungsarmee stellt die größte Teilstreitkraft. Offiziellen Angaben zufolge umfasst es 1,6 Millionen Soldaten. Es ist in 18 Armeegruppen gegliedert und verfügt über rund 6700 Kampfpanzer und rund 13.600 Artilleriegeschütze. Teile des Heeres sind mit deutlich veralteten Waffensystemen ausgestattet und auf die Landesverteidigung ausgelegt. Schnell verlegbare Einheiten befinden sich im Aufbau.

Marine

Die Marine der Volksrepublik China gliedert sich in drei Flotten mit 215.000 Soldaten. Diese Teilstreitkraft steht im Mittelpunkt der Modernisierungsanstrengungen.

Die chinesische Marine verfügt über:

Luftstreitkräfte

Die chinesischen Luftstreitkräfte bestehen aus 29 Divisionen mit 390.000 Soldaten. Sie können rund 1800 Kampfflugzeuge, 180 Aufklärer sowie 300 Transport- und Tankflugzeuge mobilisieren.

Raketenstreitkräfte

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Reichweite der chinesischen Kurz- und Mittelstreckenraketen 2005
Reichweite der chinesischen Interkontinentalraketen 2006

Die chinesischen Raketenstreitkräfte, auch „Zweite Artillerie“ genannt, unterstehen unmittelbar der Zentralen Militärkommission und sind nicht regional aufgegliedert. Sie wurden 1966 gegründet. Der Kommandeur ist General Jing Zhiyuan (Stand 2010). Das Hauptquartier befindet sich im Straßenviertel Qinghe von Haidian in Peking. Weiter gliedern sich die Raketenstreitkräfte in eine Frühwarndivision, ein Fernmelderegiment, ein Wachregiment, ein Technikregiment und sechs Raketendivisionen auf. Letztere bestehen aus rund 20 Raketenbrigaden, die jeweils mit einem bestimmten Raketentyp ausgestattet sind.

Das Raketenarsenal umfasst in der Klasse der Interkontinentalraketen rund 20 CSS-4 Mod 2. Darüber hinaus existieren weitere rund 20 Interkontinentalraketen des Typs Dong Feng 4 (CSS-3) mit etwas geringerer Reichweite (10 bis 15 Startrampen). Vor einigen Jahren wurde eine neue Generation Interkontinentalraketen mit Festtreibstoff, die Dong Feng 31 CSS-9 mit drei MIRVs und mobiler Startrampe, in Dienst gestellt. Diese Rakete hat eine Reichweite von 8000 Kilometern (DF-31A: 11.200 km) und eine Genauigkeit CEP von 500 Metern. Rund ein Dutzend dieser Systeme soll einsatzbereit sein. Chinesische Interkontinentalraketen vom Typ CSS-4 Mod 2 können bis auf Südamerika und einen kleinen Teil Afrikas die gesamte Landfläche der Erde erreichen. Der gemirvte Raketentyp Dong Feng-41 mit rund 12.000–15.000 Kilometern[22] Reichweite als Nachfolger der CSS-4 befindet sich noch in der Testphase. Erster Testflug 2012.

Die ältere Dong Feng 3 (CSS-2) (laut britischen Schätzungen noch zwei gefechtsbereit, laut US-amerikanischen 15 bis 20 mit fünf bis zehn Startrampen) wird durch modernere Mittelstreckenraketen vom Typ CSS-5/Dong Feng 21 (2010 rund 90 aufgestellt, 75 bis 85 Startrampen) ersetzt. In der Einführung befindet sich außerdem das Modell Dong Feng 25 mit mobilen, geländegängigen Startrampen. Die Dong Feng 25 verfügt über eine Reichweite von bis zu 3200 Kilometern und kann einen zwei Tonnen schweren konventionellen Gefechtskopf tragen. ABC-Gefechtsköpfe sollen im Gegensatz zum Vorgängermodell nicht vorgesehen sein. Im Mai 2008 wurde bekannt, dass sich in der zentralchinesischen Provinz Haixi nahe der Provinzhauptstadt Delingha auf rund 2000 Quadratkilometern eine Anlage mit 58 Startrampen für Mittelstreckenraketen befinden soll. Zusätzlich sind in der Region möglicherweise zahlreiche mobile Startvorrichtungen stationiert.

Vor allem die Kurzstreckenraketen der Typen CSS-6 (600 km Reichweite) und CSS-7 (300 km Reichweite) werden massiv modernisiert, um ihre Zielgenauigkeit zu erhöhen. Nach britischen Schätzungen verfügte China 2007 über 225 CSS-6 mit 70 bis 80 mobilen Startvorrichtungen und rund 500 CSS-7 mit 100 bis 120 mobilen Rampen. US-Schätzungen von 2010 gehen von 350 bis 400 CSS-6 mit 90 bis 110 Startrampen und von 700 bis 750 CSS-7 mit 120 bis 140 Startrampen aus. Pro Jahr können rund 100 Kurzstreckenraketen hergestellt werden, allerdings haben die USA 2010 eine Verlangsamung bei der Stationierung neuer Kurzstreckenraketen festgestellt. Laut US-Verteidigungsministerium sind sämtliche CSS-6 und CSS-7 in den Taiwan gegenüberliegenden Küstenbereichen stationiert. Insgesamt sollen sich dort sieben Raketenbrigaden mit rund 1100 Kurzstreckenraketen befinden, die durch einige Mittelstreckenraketen und Marschflugkörper, unter anderem zur Seezielbekämpfung, ergänzt werden.

Für alle Typen chinesischer Interkontinentalraketen sowie für die Mittelstreckenraketen vom Typ CSS-5 existieren nukleare Sprengköpfe. Seit 2005 werden auch EMP-Gefechtsköpfe zum Einsatz gegen elektronische Systeme eingeführt. Eigene landgestützte Marschflugkörper der Typen DongHai 10 und YJ-63 (auch von Schiffen einsetzbar) werden seit 2007 an die Truppe ausgegeben. Im April 2008 waren nach US-Schätzungen 200 bis 500 DH-10 einsatzbereit. Luftgestützte Marschflugkörper befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Zudem entwickelt China vermutlich Navigationssysteme für Kurz- und Mittelstreckenraketen, die in der Lage sein sollen, Schiffe zu treffen.

Zudem ist ein U-Boot der Xia-Klasse und voraussichtlich 2009 zwei der Jin-Klasse mit jeweils zwölf nuklear bestückbaren Raketen der Typen JL-1 und JL-2 ausgerüstet. Diese Einheiten gehören jedoch zur Marine und nicht zu den Raketenstreitkräften.

Das US-Verteidigungsministerium erwartet noch vor 2010 die Indienststellung einer neuen Interkontinentalrakete mit der Bezeichnung JL-2, die von U-Booten aus gestartet werden kann und über eine Reichweite von 12.000 Kilometern verfügt.

Strategische Kampfunterstützungstruppe

Die zum 1. Januar 2016 in Dienst gestellte Teilstreitkraft bündelt Aufgaben, die in der westlichen Militärdoktrin als Elektronische Kampfführung bezeichnet werden, sowie Aktivitäten der militärischen Raumfahrt.

Ausrüstung

Etat

Die chinesischen Militärausgaben von 1996 bis 2007 nach offiziellen Angaben im Vergleich zu Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums
Typ 052C-Lenkraketenzerstörer der Lanzhou-Klasse
Kampfpanzer Type 99
Kampfhubschrauber WZ-10

Der Militäretat Chinas lässt sich zahlreichen westlichen Beobachtern zufolge nur schätzen, weil aus zahlreichen Ressorts Geld verdeckt in die Streitkräfte fließt – was allerdings auch bei vielen anderen Armeen der Welt der Fall ist. Andererseits muss im Fall Chinas der erhebliche Kaufkraftunterschied in Ansatz gebracht werden (ein chinesischer Marschflugkörper schlägt nur mit einem Bruchteil dessen zu Buche, was ein Cruise-Missile die US-Streitkräfte kostet). Für 2008 gibt die chinesische Regierung einen reinen Militäretat von 60,1 Milliarden US-Dollar an für 2009 von 70,2 Milliarden und für 2010 von 78,6 Milliarden. Dieser Wert stieg bis 2012 bereits auf 106,4 Milliarden US-Dollar an.[23] Inklusive verdeckter Zahlungen mit offiziell anderen Verwendungszwecken schätzt das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten die Militärausgaben für 2007 auf einen Wert zwischen 97 und 139 Milliarden Dollar, für 2008 zwischen 105 und 150 Milliarden und für 2009 auf mehr als 150 Milliarden. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass Chinas Militärausgaben im Vergleich zur Größe des Landes und seiner Bevölkerung keineswegs Weltspitze sind (auch gemessen am Bruttoinlandsprodukt). Die chinesische Regierung hat mehrfach die US-Schätzungen zurückgewiesen, die gegenüber ihren eigenen Angaben erheblich höher liegen. 2008 teilten sich die Militärausgaben nach chinesischen Angaben nahezu exakt zu je einem Drittel auf Personalkosten, Ausbildung und Instandhaltung sowie Ausrüstung auf.

Im Jahr 2008 wendete die Volksrepublik China 5,8 Prozent der weltweiten Verteidigungsausgaben auf, mehr als Frankreich oder das Vereinigte Königreich, die bei 4,5 Prozent lagen. Gegenüber dem Jahr 1999 habe sie damit, dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) zufolge, ihr Verteidigungsbudget verdreifacht.[24]

Die Volksrepublik China steigerte ihre Rüstungsausgaben 2014 um rund zwölf Prozent auf 808 Milliarden Yuan (umgerechnet 95 Milliarden Euro).[25]

Der Nationale Volkskongress soll am 5. März 2017 eine Erhöhung des chinesischen Militärbudgets um rund sieben Prozent beschließen. Im Vorjahr erfolgte eine Erhöhung um 7,6 % auf 954 Milliarden Yuan.[26]

Atomwaffen

China ist seit 1964 im Besitz von Kernwaffen und gilt als offizielle Atommacht. Dabei wurden bis in die 1990er-Jahre Nuklearwaffentests in Xinjiang im Grenzgebiet zu Tibet durchgeführt. Die Volksrepublik hat seit 1964 44 Nuklearwaffentests vorgenommen. Von den 21 unterirdischen Versuchen wurde der letzte im Jahr 1996 durchgeführt. Der letzte oberirdische Test Chinas fand im Jahr 1980 statt, nachdem sich bereits 1963 Großbritannien, die UdSSR und die USA aufgrund der weltweit angestiegenen radioaktiven Grundbelastung in einem Teilstoppabkommen verpflichtet hatten, keine weiteren Nuklearwaffentests in der Atmosphäre, unter Wasser oder im Weltall durchzuführen. Über die Strahlenbelastung und die Folgen wurde von China nichts an die Öffentlichkeit gebracht. Allerdings sollen in den betreffenden Fall-Out-Gebieten Strahlenerkrankungen aufgetreten sein, woraufhin die Uiguren gegen diese Tests demonstriert haben, aber die Demonstrationen wurden seitens China unterdrückt. China behält sich weiterhin vor, Kernwaffenexplosionen, zu wörtlich „friedlichen Zwecken“, beispielsweise zur Verwendung bei unterirdischen Bauten, durchzuführen. Die VR China erklärte am 16. Oktober 1964 ihren Verzicht auf den Ersteinsatz und bestätigte diesen am 5. April 1995 und im Juni 2005.

Schätzungen gehen davon aus, dass China über 130 aktive Nuklearsprengköpfe verfügt sowie über weitere 70, die in relativ kurzer Zeit einsatzbereit gemacht werden könnten. Die Mehrzahl dieser Gefechtsköpfe sind wahrscheinlich mit Interkontinentalraketen oder von strategischen Bombern aus einsetzbar.

Kriegsführung im Weltraum

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Ziel der chinesischen Kriegsführung im Weltraum ist vorrangig die Installation von Satelliten zur Erdbeobachtung. Die 2003 und 2004 gestarteten Satelliten der Programme Ziyuan-1 und -2 erlauben vermutlich eine Bilderfassung der gesamten Erdoberfläche. Die Auflösung der Bilder ist unbekannt. Die Tsinghua-Universität entwickelt gemeinsam mit der Universität von Surrey ein Kleinsatellitenprogramm, das aus sieben Erdbeobachtungssatelliten besteht, die Bilder mit einer Auflösung von 50 Metern liefern sollen. Das Huanjing-Programm soll elf Satelliten zur multispektralen, Infrarot- und Radarüberwachung der Erdoberfläche umfassen. Das aus fünf Satelliten bestehende Bei-Dou-System ermöglicht in ganz China Positionsbestimmungen mit bis zu 20 Metern Genauigkeit.

Von April 2006 bis Februar 2009 wurden sechs Satelliten eines gemischten elektro-optischen und Synthetic Aperture Radar-Systems in Umlaufbahnen gebracht. Diese als „Yaogan Weixing“ bezeichnete Satellitenfamilie dient der Erdbeobachtung. Seine SAR-Komponente liefert auch bei Nacht und Wolkenbedeckung Ergebnisse. Die elektro-optischen Satelliten sollen Bilder mit einer Auflösung von bis zu 60 Zentimetern liefern.

Klein- und Kleinstsatelliten für andere Zwecke stellen insgesamt einen Schwerpunkt der chinesischen Weltraumforschung dar, ebenso der Versuch, Satelliten zum Abhören von elektronischer Kommunikation zu entwickeln. Bis 2010 plant China, insgesamt 100 Satelliten in einen Orbit zu bringen. Darüber hinaus werden Verfahren zur Ortung und Identifizierung gegnerischer Satelliten entwickelt. Chinas Bewaffnung gegen Satelliten beschränkt sich auf Nuklearwaffen, die von einer Interkontinentalrakete in den Orbit getragen werden müssten. Vermutlich befinden sich bodengebundene Anti-Satellitenwaffen auf Laser-Basis in der Entwicklung. Ende der 1990er-Jahre kaufte China von der Ukraine ein System zum Stören des Funks auf Dezimeterwelle, mit dem sich die Kommunikation mit Satelliten, unter anderem das US-amerikanische GPS-System, lahmlegen lässt. Bis 2020 soll ein eigenes, mit GPS vergleichbares Navigationssystem aufgebaut werden.

Bei einem Raketentest am 11. Januar 2007 wurde der chinesische Wettersatellit Fengyun-1C („Wind und Wolken“), der seine Lebensdauer überschritten hatte, vom Boden aus in rund 850 Kilometern Höhe mit einer ballistischen ASAT-(Antisatelliten-)Rakete zerstört. Das Projektil war laut der chinesischen Regierung vom Raumfahrtbahnhof Xichang in Südwestchina abgefeuert worden. Am 19. Januar 2007 protestierten die Vereinigten Staaten, Japan, Australien und Kanada gegen den Abschuss, ein formeller britischer Protest wurde Tage später eingelegt.[27]

Aktuelle Einsätze

Beteiligung an UN-Friedensmissionen

Chinesische Militärstützpunkte im Ausland einschl. Abhörstationen und größere Beteiligungen an UN-Friedensmissionen 2008

Im Juni 2009 nahmen rund 2153 chinesische Soldaten, Polizisten und Militärbeobachter an zehn UN-Missionen teil. Das größte Einzelkontingent stand mit 582 chinesischen Teilnehmern in Liberia im Rahmen der Beobachtungsmission UNOMIL. Allerdings stehen im Sudan für die beiden UN-Missionen UNMIS (Südsudan) und UNAMID (Darfur, Westsudan) insgesamt rund 798 Chinesen.

Chinesische Beteiligung im Juli 2008
UN-Mission Soldaten Militärbeobachter Polizisten
MINURSO (Westsahara) 13
MINUSTAH (Haiti) 143
MONUC (Dem. Rep. Kongo) 218 16
UNAMID (Darfur, Sudan) 324
UNIFIL (Libanon) 343
UNMIL (Liberia) 564 2 16
UNMIS (Sudan) 444 12 18
UNMIT (Osttimor) 2 27
UNOCI (Elfenbeinküste) 7
UNTSO (Israel, Palästina) 4

Im Jahr 2008 bilanzierte die chinesische Regierung, dass das Land in den vorhergehenden 20 Jahren insgesamt mehr als 11.000 Teilnehmer zu 18 UN-Friedensmissionen beigesteuert habe. US-Angaben zufolge hat China von 2004 bis 2009 die Anzahl der Teilnehmer an UN-Missionen verdoppelt. Die Volksrepublik betreibt drei Einrichtungen, an denen Teilnehmer von Friedensmissionen gezielt für diese Aufgabe geschult werden. 2009 beteiligten sich chinesische Soldaten im Libanon erstmals an Minenräumungen im Ausland.

Beteiligung an multinationalen Militärmanövern und -operationen

Seit etwa 1990 ist die Zahl der gemeinsamen Manöver mit ausländischen Streitkräften deutlich angestiegen. Darüber hinaus hat China eine deutlich größere Zahl ausländischer Beobachter zu seinen Manövern eingeladen als jemals zuvor. Die Volksbefreiungsarmee will über den verstärkten Austausch von militärischen Fähigkeiten befreundeter Staaten lernen. US-Beobachter haben von 2002 bis 2009 33 multinationale Militärmanöver mit chinesischer Beteiligung gezählt.

Im März 2004 kam es bei einem chinesisch-französischen Flottenmanöver erstmals im größeren Umfang zur Zusammenarbeit mit einem europäischen Staat. Anfang des Jahres 2005 übten China und Russland gemeinsam im Manöver „Friedensmission 2005“ auf der chinesischen Halbinsel Shandong: Luft- und Marinelandeeinheiten trainierten mit anderen Waffengattungen die Invasion an einer Küste. Auf beiden Seiten nahmen jeweils fast 10.000 Soldaten teil. Im Hinblick auf den Taiwan-Konflikt besaß das Manöver politische Brisanz, aber sowohl von chinesischer als auch von russischer Seite wurde entgegengehalten, die Übung richte sich ausschließlich gegen Terrorismus und Extremismus. Seitdem werden chinesisch-russische Großmanöver im Jahrestakt ausgerichtet. Im Dezember 2007 wurde erstmals mit Indien ein gemeinsames Anti-Terror-Militärmanöver abgehalten. Erste Manöver mit den Mitgliedern des ASEAN-Staatenbunds werden als Versuch gewertet, ein regionales Militärbündnis ins Leben zu rufen. Im Juni 2009 unternahm China in Gabun unter dem Titel „Friedensengel 2009“ erstmals eine gemeinsame sanitätsdienstliche Übung mit einem anderen Staat. Im Juni 2009 erfolgte das erste gemeinsame Manöver mit dem Nachbarstaat Mongolei.

Ebenso wie andere Staaten und Staatenbünde, aber außerhalb der multinationalen „Task Force“ geht China seit Ende 2008 militärisch gegen die Piraterie vor der Küste Somalias vor. Dabei handelt es sich um die erste Kampfoperation der chinesischen Marine außerhalb der eigenen Küstengewässer seit dem 15. Jahrhundert. Zwei Fregatten, ein Versorgungsschiff und 70 Mann Spezialeinheiten sind daran beteiligt. Chinesischen Angaben zufolge passierten von Januar bis November 2008 1265 chinesische Frachtschiffe diese Seeregion. Ein Fünftel der Schiffe sei von Piraten angegriffen und sieben aufgebracht worden.

Neben Manövern und Operationen mit anderen Streitkräften haben auch die Entsendung von Delegationen, Militärattachés, Offizieren in Ausbildung und Teilnehmern militärischer Tagungen seit Anfang des Jahrhunderts, insbesondere nach Südamerika und Afrika, erheblich zugenommen. Gleiches gilt für die Besuche chinesischer Militärschiffe in ausländischen Häfen.

Katastrophenhilfe außerhalb Chinas

Das chinesische Militär hat nach eigenen Angaben seit 2002 bei zehn Naturkatastrophen außerhalb des eigenen Landes Hilfe geleistet. Allerdings bewerten die USA die Hilfe der Volksbefreiungsarmee nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 als weitgehend ineffektiv. Das 2008 fertiggestellte Lazarettschiff „Heping Fangzhou“ soll neben seiner militärischen Funktion speziell auf humanitäre Operationen ausgerichtet sein.

Fahnen, Insignien, Abzeichen

Die Insigne der VBA ist ein roter Stern mit den chinesischen Schriftzeichen für den 1. August (chinesisch 八一 bā yī), den Jahrestag des Nanchang-Aufstands 1927.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Volksbefreiungsarmee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Offizielle Darstellungen und Allgemeines

Berichte und Stellungnahmen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 [1] Globalfirepower, zuletzt gesehen am 15. Februar 2018
  2. William Wei : Political Power Grows Out of the Barrel of a Gun : Mao and the Red Army. in David A. Graff, Robert Higham (Hrsg.) : A Military History of China. Lexington, 2012, S. 229–245
  3. 3,0 3,1 3,2 Dennis J. Blasko : Always Faithful - The PLA from 1949 to 1989. in David A. Graff, Robert Higham (Hrsg.) : A Military History of China. Lexington, 2012, S. 249–255
  4. 4,0 4,1 Dr. Srikanth Kondapalli : People's Liberation Army.in Xiaobing Li (Hrsg.) : China at War - An Encyclopedia. Oxford, 2012 S. 343 – 346
  5. Dr. Xiaobing Li : Cultural Revolution. in Xiaobing Li (Hrsg.) : China at War - An Encyclopedia. Oxford, 2012 S. 307 - S.93 – 97
  6. 6,0 6,1 6,2 Dennis J. Blasko : Always Faithful - The PLA from 1949 to 1989. in David A. Graff, Robert Higham (Hrsg.) : A Military History of China. Lexington, 2012, S. 255–266
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 70 Jahre Volksrepublik - Chinas Weg zur Supermacht. Abgerufen am 27. Januar 2020 (deutsch).
  8. Erster Flugzeugträger verstärkt Chinas Marine. In: Spiegel Online. Abgerufen am 25. September 2012.
  9. Nan Li, Christopher Weuve: China’s Aircraft Carries Ambitions. In: Naval War College Review, Vol. 63, 2010, Nr. 1, S. 13ff.
  10. Felix F. Seidler: Maritime Machtverschiebungen im Indo-Pazifischen Raum: Geopolitische und strategische Trends, S. 5. (PDF; 590 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Institut für Sicherheitspolitik CAU Kiel, archiviert vom Original am 22. August 2013; abgerufen am 1. Februar 2013. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ispk.uni-kiel.de
  11. Robert W. Cox: “Real Socialism” in historical perspective, in: Ralph Miliband und Leo Panitch (Hrsg.): Communist Regimes: The Aftermath, Socialist Register, Merlin Press, London 1991 (online (Memento vom 4. August 2018 im Internet Archive)).
  12. 12,0 12,1 12,2 A Country Study: China Library of Congress Call Number DS706 .C489 1988
  13. Frank O Mora, Quintan Wiktorowicz : Economic Reform and the Military : China, Cuba, and Syria in Comparative Perspective. International Journal of Comparative Sociology Volume: 44 issue: 2, page(s): 87-128, April 2003 doi:10.1177/002071520304400201
  14. Friedensforschungsinstitut: China ist zweitgrößter Waffenproduzent der Welt. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (https://www.faz.net/1.6602783).
  15. tagesschau.de: China ist laut SIPRI-Forschern zweitgrößter Waffenproduzent. Abgerufen am 27. Januar 2020.
  16. Andreas Schlieker: Chinas Volksbefreiungsarmee feiert ihren 80. Geburtstag mit einer großen Ausstellung im Pekinger Militärmuseum. Sie ist immer noch ein mächtiger Staat im Staate. Alle Reaktionäre sind Papiertiger, TAZ 12. August 2007.
  17. Christoph Henke: Das chinesische Anti-Sezessionsgesetz. (PDF) Abgerufen am 18. Dezember 2015.
  18. http://www.fas.org/irp/world/china/facilities/coco.htm
  19. ASEAN Parliamentarians for Human Rights (APHR).
  20. Südchinesisches Meer: China richtet sich auf den Spratly-Inseln häuslich ein. In: Spiegel Online. 2015-05-09 (http://www.spiegel.de/politik/ausland/suedchinesisches-meer-china-baut-auf-spratly-inseln-a-1032974.html).
  21. Their first stop was a visit to the Nanjing Military Region headquarters for a brief about NCO development in the People’s Liberation Army. There the group learned from PLA leaders the PLA NCO system started in 1978. […] The PLA NCO system is similar to the U.S. NCO corps in that it has more members at the lower ranks and fewer at the higher enlisted ranks. However, the PLA NCO grades only go to level six for soldiers who serve between seven and 30 years. The PLA NCOs are also broken into two categories, technical and non-technical. Non technical NCOs, primarily small-unit infantry leaders, can only attain up to NCO level four. Technical jobs relating to maintenance and operation machinery or vehicles can go all the way to level six. Another big difference the delegation noted was PLA NCOs serve their entire military career with the same unit and to become NCOs they have to volunteer for further service after their two-year conscript is complete. Demetrio J. Espinosa: U.S. Pacific Command sends first enlisted delegation to China, Pressemitteilung der Marine Corps Base Hawaii vom 21. Juni 2008. Abgerufen am 3. August 2008.
  22. DF-41 (CSS-X-10) (Memento vom 27. August 2014 im Internet Archive)
  23. China says defense spending will increase
  24. Stockholm International Peace Research Institute: Recent trends in military expenditure (Memento vom 2. September 2009 im Internet Archive), in: Stockholm International Peace Research Institute: Military Spending and Armament. Abgerufen am 14. Juli 2009.
  25. Spiegel Online – Vorherrschaft in Südostasien: China kündigt drastische Aufrüstung an: [2]
  26. Rüstung: China will Militäretat um sieben Prozent aufstocken, Spiegel Online, 4. März 2017
  27. http://www.tagesschau.de/ausland/meldung66932.html (Memento vom 10. Mai 2010 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt

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