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Universität Mannheim

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Universität Mannheim
Logo
Motto In Omnibus Veritas Suprema Lex Esto (Latein)
Gründung 1967
Trägerschaft staatlich
Ort Mannheim
Bundesland Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Rektor Ernst-Ludwig von Thadden
Studenten 12.151 (HWS 2013)[1]
Mitarbeiter ca. 1.350 (2013)[2]
davon Professoren 187 (2013)[3]
Jahresetat 115 Mio. Euro (2012)
Website www.uni-mannheim.de

Die Universität Mannheim (kurz auch als UMA bezeichnet) ist eine Universität im baden-württembergischen Mannheim und zählt – 1967 gegründet – zu den jüngeren Universitäten Deutschlands. Beheimatet im Mannheimer Schloss, sieht sie sich in der Tradition der 1763 gegründeten Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften und der 1907 gegründeten städtischen Handelshochschule.[4] Die Universität nimmt in den Forschungsrichtungen Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Wirtschaftsinformatik in zahlreichen Rankings Spitzenpositionen ein.[5]

Die Universität verfügt über fünf Fakultäten, Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Sozialwissenschaften, Philosophische Fakultät sowie Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik. 2005 wurde zusätzlich die Mannheim Business School gegründet. Ihre 2007 eingerichtete Graduiertenschule für Volkswirtschaftslehre und Sozialwissenschaften (GESS) wird seit der ersten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes gefördert[6] und in der zweiten Runde ab 2012 weiterfinanziert.[7] Die Universität bietet die Abschlüsse Bachelor, Master und Staatsexamen an. Mannheim ist für seine Interdisziplinarität bekannt; viele Studienfächer, beispielsweise in den Sozialwissenschaften, der Informatik, der Rechtswissenschaft oder in den Geisteswissenschaften, bieten die Möglichkeit, neben dem Hauptfach fundierte wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse zu erwerben. Bundesweit einmalig ist der Bachelorstudiengang Unternehmensjurist (LL.B.), der nach drei Jahren in einem juristischen-betriebswirtschaftlichen Abschluss endet, zu einem Masterstudium in Betriebswirtschaftslehre oder Rechtswissenschaft berechtigt und gleichzeitig als Zwischenetappe des Staatsexamens anerkannt wird (Mannheimer Modell). Im Herbstsemester 2013/14 waren an der Universität rund 12.151 Studenten eingeschrieben.

Geschichte

Die Universität Mannheim hat einen historisch bedingten wirtschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt. Ihre Wurzeln reichen zurück auf die 1907 auf Initiative des Mannheimer Bürgertums gegründete städtische Handelshochschule. Gefördert von der Handelskammer verwandelte sich die Hochschule, die bis in die 30er Jahre junge Kaufleute ausbildete, in ein Zentrum höherer Bildung. Neben Veranstaltungen in den Wirtschaftswissenschaften wurden Vorlesungen in Philosophie, Geschichte, Kunst und in den Naturwissenschaften angeboten. In der Zwischenkriegszeit kamen das Institut für Psychologie und Pädagogik sowie ein Dolmetscherinstitut hinzu.

Die Universität Mannheim wurde im Jahr 1933 in die Universität Heidelberg eingegliedert. Während des Nationalsozialismus überlebten von den 14 jüdischen Dozenten der einstigen Handelshochschule nur drei den Holocaust. Unter den Opfern ist auch der Leiter des Psychologischen Instituts und Rektor der Handelshochschule Otto Selz. Die Otto-Selz-Straße, die vom Osten ausgehend um die Universität führt, erinnert an den anerkannten Erforscher von Denkprozessen.

Die Neugründung der Hochschule erfolgte 1946 als staatliche Wirtschaftshochschule, die zu Beginn der 1960er Jahre eine Patenschaft für die Handelshochschule Königsberg übernahm.[8] Aus der Nachkriegszeit stammt das Signet der Universität, das die enge Verbindung mit der Stadt Mannheim symbolisiert. Die Umschrift IN OMNIBUS VERITAS ist der Satzung Karl-Theodors entnommen, mit der dieser die Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften 1763 ins Leben rief. „In Allem Wahrheit, sei das höchste Gesetz – in omnibus veritas suprema lex esto“ lautet das vollständige Zitat. Seit der Umgestaltung des Corporate Design 2008 wird nur noch das neue Logo (siehe oben) offiziell verwendet, das traditionelle Siegel (sowie das Motto) sind jedoch (inoffiziell) noch in Gebrauch.

Seit der offiziellen Ernennung zur Universität im Jahr 1967 sind die Studierendenzahl und das Fächerangebot stark gewachsen. An fünf Fakultäten werden heute Möglichkeiten zur akademischen Aus- und Weiterbildung geboten.

Profil

Schlossuniversität

Campus

Der größte Teil der Universität Mannheim ist im Schloss Mannheim, einem der größten Barockschlösser Europas, untergebracht. Mit Hilfe von Unternehmen, Stiftungen und privaten Förderern wurden Hörsäle und Bibliotheken in der Aktion „Renaissance des Barockschlosses“ renoviert und mit modernster Technik ausgestattet. Das Campus-Projekt wird seit 2011 als „Renaissance 2.0“ fortgesetzt.

Rankings & Auszeichnungen

In der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre und den Sozialwissenschaften zählt sie gemäß Rankings, Auszeichnungen und Evaluationen zu den besten deutschen Hochschulen. Im Ranking der Zeitung Wirtschaftswoche, bei dem über 500 Personalverantwortliche der größten deutschen Unternehmen befragt werden, belegten im Jahr 2012 alle teilnehmenden Fächer der Universität (Betriebswirtschaftswesen, Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaften, Wirtschaftsinformatiker und Informatik) einen Platz innerhalb der Top 10. In der Betriebswirtschaftslehre erreichte die Universität Mannheim seit 2001 bis zuletzt 2014 durchgehend Platz 1.[9][10] Auch in der Volkswirtschaftslehre stellte sie sowohl 2012 als auch 2013 den ersten Platz.[11] Im CHE-Ranking 2011 belegten sowohl die Geisteswissenschaften als auch Wirtschaftswissenschaften Spitzenplatzierungen. In insgesamt vier Fächern hat die Universität die bundesweit beste Bewertung erhalten: in BWL, VWL, Politikwissenschaft und Soziologie.[12] Im CHE-Ranking aus 2014 erreichte die Universität Mannheim in BWL die Gruppe der bestplatzierten staatlichen Universitäten, in VWL die deutschlandweite Spitzengruppe.[13][14] Auch die universitätsnahen Forschungsinstitute MZES, GESIS, insbesondere aber das ZEW, haben sich bundesweit ein Renommee erarbeitet. Die angegliederte Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS) wird bis 2017 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert.

Auch im internationalen Vergleich erreicht die Universität hohe Bewertungen. So belegte die Mannheimer Fakultät für Betriebswirtschaftslehre im Jahr 2011 im Ranking der Financial Times im Bereich „Masters in Management Ranking“ im Vergleich internationaler Hochschulen Rang 11. Beim Verhältnis von Gehalt der Absolventen drei Jahre nach Abschluss und den Studienkosten schnitt Mannheim als zweitbeste Institution im Ranking ab.[15] Im internationalen Business-School-Ranking von Bloomberg Businessweek im Jahr 2012 erreichte die Universität Mannheim den zwölften Platz und liegt damit vor der HEC Paris und dem Imperial College London.[16] In einer in der New York Times veröffentlichten Umfrage landete die Universität Mannheim als drittbeste deutsche Universität auf Platz 52.[17] Beim Master-in-Management-Ranking 2013 der Financial Times erreichte die Mannheim Business School weltweit den 16. Platz, im Global MBA Ranking 2014 weltweit Platz 66 und damit Platz 1 im deutschsprachigen Raum und eine Platzierung innerhalb der Top 20 in Europa.[18][19]

Die Internetseite MBA50.com, die sich als Plattform der besten Wirtschaftshochschulen der Welt versteht, verschmilzt europäische Rankinglisten (u.a. von Businessweek, Financial Times, Economist und Forbes) zu einer Art Superranking. Die Mannheim Business School (MBS) schaffte es hier als Neueinsteiger auf Rang 11, ist damit die bestbewertete deutsche Business School und liegt vor der Warwick Business School oder der Universität St. Gallen.[20]

Neben ihren Forschungs- und Lehrangeboten wurden auch Serviceleistungen der Hochschule ausgezeichnet. So prämierte der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die Universität Mannheim für die beste Alumniarbeit im deutschsprachigen Raum.[21] Mit 13,6 Mio. € ist die Universität Mannheim die erfolgreichste Universität auf dem Gebiet des Fundraising in Deutschland, vor der Universität Witten/Herdecke (11,6 Mio. €) und der TU München (7,6 Mio. €).[22]

Laut einer Erhebung des Business-Netzwerkes XING kommen von der Universität Mannheim die meisten Vorstände und Manager in Deutschland.[23] Im WS 2009/2010 waren 1,33 % der Mannheimer Studenten Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes. Nur vier Universitäten in Deutschland haben einen höheren Anteil.

International

Die Universität Mannheim pflegt Kontakte mit mehr als 450 wissenschaftlichen Einrichtungen in aller Welt. Sie unterhält eine Vielzahl von Austauschprogrammen und bietet mehrere internationale Studiengänge und Doppeldiplome an. Die Semesterzeiten orientieren sich am international vorherrschenden Rhythmus mit Vorlesungen von September bis Dezember und Februar bis Juni. Die Einführung des European Credit Transfer System (ECTS) erleichtert zudem sowohl deutschen Studierenden Studienaufenthalte im Ausland als auch ausländischen Studenten ihr Studium in Mannheim. Kennzeichnend für Mannheim sind außerdem mehrere international ausgerichtete Master-Studiengänge:

  • MBA an der Mannheim Business School
  • Master Political Science
  • Master Economics
  • Master of Comparative Law
  • Master of Arts Intercultural German Studies (Joint Degree mit der Universität Waterloo)

Profilschärfung

Die Universität Mannheim versucht, sich ein wirtschaftswissenschaftliches Profil zu geben. Seit 2001 Hans-Wolfgang Arndt als Rektor der Universität Mannheim gewählt wurde, wird die Profilbildung in Richtung einer Business School verstärkt vorangetrieben. Rektor Arndt wurde 2006 äußerst knapp wiedergewählt, was dieser allerdings als eine Bestätigung für seinen Kurs auffasste.

Schon unter seinem Vorgänger Peter Frankenberg wurden Bereiche der Universität geschlossen. Nach dem Frühjahrssemester 2006 wurde bekannt, dass das Rektorat die Philosophische Fakultät und weitere Bereiche im Zuge der Profilbildung auflösen bzw. eingliedern will. Hierbei wird Kritik sowohl aus den Reihen der Studenten und der Professoren als auch der Öffentlichkeit und der Politik laut. Besonders die als undemokratisch angesehene Vorgehensweise des Rektorats wird hierbei, neben sachlichen Forderungen, angeprangert. Höhepunkt dieser öffentlich geführten Diskussion war u. A. ein Artikel der FAZ unter dem Titel Studenten sind keine Nutztiere, der am 25. Oktober 2006 erschien.[24] Studentenproteste folgten am 25. September 2006 in Mannheim und am 16. Oktober 2006 in Frankfurt, nachdem eine Entscheidung des Universitätsrats formal angezweifelt wurde.

Alle verbleibenden Fachgebiete der Hochschule sind durch eine enge Verzahnung mit den Wirtschaftswissenschaften geprägt. Die Universität Mannheim hat heute ein klares Profil: Es wird geprägt von Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und ihrer Vernetzung mit Geisteswissenschaften, Rechtswissenschaft, Mathematik und Informatik.

Fakultäten und Studiengänge

Haupteingang der Universität
Gebäude B6 von innen
Gebäude B6 von außen
Bibliotheksbereich A3 mit Audimax, im Hintergrund die Jesuitenkirche

Die Universität Mannheim bietet derzeit in fünf Fakultäten 14 Bachelor-Studiengänge (B.Sc. und B.A.) und 16 Master-Programme (M.Sc. und M.A.) an, ferner zehn Lehramts-Studiengänge und das Staatsexamen für Juristen.

Fakultät für Betriebswirtschaftslehre

Mit ca. 3975 Studierenden – davon etwa jeder fünfte aus dem Ausland – ist die 1969 gegründete Fakultät für Betriebswirtschaftslehre die größte Fakultät an der Universität Mannheim. Die Fakultät für Betriebswirtschaftslehre gehört mit etwa acht Bewerbern auf einen Studienplatz zu den kompetitivsten Studiengängen des Landes.[25] Die Professoren Christian Homburg und Martin Weber belegten die ersten Plätze der forschungsbezogenen Handelsblatt-Rangliste aller (ca. 1000) BWL-Professoren an deutschen Universitäten.[26] Der Studiengang Mannheim Master in Management belegt den 14. Platz im internationalen Masters in Management 2012 Ranking der Financial Times.[27] Zu der Fakultät gehören 31 Lehrstühle sowie die Institute für Marktorientierte Unternehmensführung (imu), das Institut für Mittelstandsforschung und das Institute of Banking and Finance. Im März 2000 erhielt sie die Akkreditierung von AACSB International, im Juni 2004 die Akkreditierung von EQUIS. Neben den klassischen Studiengängen bietet die zur Fakultät gehörende Mannheim Business School den Aufbaustudiengang Master of Business Administration (MBA) an. Seit dem 11. März 2008 ist die betriebswirtschaftliche Fakultät in Mannheim auch durch die britische Association of MBAs (AMBA) akkreditiert und besitzt somit als erste deutsche Hochschule die so genannte „Triple Crown“ (AACSB, EQUIS und AMBA). 59 Hochschulen weltweit sind derzeit mit diesem dreifachen Gütesiegel ausgezeichnet.[28]

Philosophische Fakultät

Die mit ca. 3050 Studierenden zweitgrößte Fakultät an der Universität Mannheim bietet mit einer Vielzahl von Bachelor-, Master- und Lehramt-Studiengängen das größte Lehrangebot. Dabei kooperiert sie mit der Universität Heidelberg sowie mit den anderen Fakultäten an der Universität Mannheim, insbesondere in den wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Bereichen. Die Philosophische Fakultät beheimatet das Historische Institut, die Philosophie, die Seminare für Sprach- und Literaturwissenschaften sowie die Medien- und Kommunikationswissenschaft.

Das Rektorat plante die Philosophische Fakultät im Zuge der Struktur- und Entwicklungsplanung aufzulösen und die Fachbereiche auf die Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre (Historisches Institut) und die Fakultät für Sozialwissenschaften (übrige Bereiche) zu verteilen. Das Rektorat stieß hierbei auf breiten Widerstand. Auch hierauf folgende Pläne von November 2007, die philosophische mit der sozialwissenschaftlichen Fakultät zu einer Großfakultät mit zwei eigenständigen Abteilungen umzustrukturieren,[29] wurden nicht durchgesetzt. Heute zeichnet sich die philosophische Fakultät durch die Möglichkeit aus, in dem Studiengang Kultur und Wirtschaft eines ihrer Studienfächer als Hauptfach mit fundierten wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnissen zu verbinden.

Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre

Die ehemals eigenständigen Fakultäten für Volkswirtschaftslehre und für Rechtswissenschaften wurden 2004 in einer Fakultät mit zwei Abteilungen zusammengefasst.

Abteilung Rechtswissenschaften

Die Abteilung Rechtswissenschaft erstreckt sich über die Gebiete des Zivilrechts, des öffentlichen Rechts und des Strafrechts. In der Abteilung Rechtswissenschaften sind ca. 1275 Studierende eingeschrieben. Der Schwerpunkt der Forschung liegt im Bereich Wirtschaftsrecht und ist durch eine intensive Verzahnung mit dem Bereich BWL (insbesondere: Marketing, Management, Tax, Accounting, Human Resources) gekennzeichnet.[30] Seit Herbst 2008 bietet Mannheim als erste deutsche Universität einen Bachelorabschluss namens Unternehmensjurist/in Universität Mannheim LL.B. an, der mit weiterführendem Studium auch zum ersten Staatsexamen ausgebaut werden kann. Im bereits berufsqualifizierenden Bachelorstudium wird das komplette Zivilrecht und öffentliches Wirtschaftsrecht behandelt. Ein Drittel des Studienzeit beinhaltet wirtschaftswissenschaftliche Fächer die von der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre angeboten werden. Nach einer betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Grundausbildung erfolgt eine Spezialisierung in den Bereichen Human Resources oder Tax and Accounting. Der Bachelorabschluss beinhaltet bereits die zivilrechtlichen Klausuren des ersten Staatsexamens. Diese können im Rahmen des viersemestrigen Aufbaustudiengangs, welcher das öffentliche Recht und Strafrecht abdeckt, „abgeschichtet“ werden. Nach dem Aufbaustudiengang müssen zur Erlangung des ersten Staatsexamens also lediglich die strafrechtlichen und öffentlich rechtlichen Klausuren abgelegt werden.[31] Der Studiengang Unternehmensjurist/in Universität Mannheim LL.B. ermöglicht es in Deutschland erstmals, einen Bachelorabschluss zu erhalten, der es dem Absolventen erlaubt, neben einem unmittelbaren Einstieg in den Beruf das Studium mit dem klassischen Studium der Betriebswirtschaftslehre (Master), einem weiterführenden juristischen Studium mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsrecht (Master of Law) oder der klassischen deutschen Juristenausbildung, dem Staatsexamen, fortzuführen.

Seit dem Herbstsemester 2011 wird außerdem der Master of Laws (LL.M.) angeboten, dessen Schwerpunkt im Bereich Wirtschaftsrecht liegt und ein verpflichtendes Auslandssemester beinhaltet. Ferner bietet die Universität Mannheim in Kooperation mit der australischen University of Adelaide einen Masterstudiengang zum Erwerb des „Master of Comparative Law“ (M.C.L.).[32]

Forschung und Praxistransfer werden durch eine Reihe von Instituten unterstützt, darunter das Institut für Unternehmensrecht (IURUM), das Institut für Versicherungswissenschaft, das Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik (IMGB), das Zentrum für Insolvenz und Sanierung (ZIS), das Interdisziplinäre Zentrum für Geistiges Eigentum (IZG) sowie das Zentrum für Unternehmensnachfolge (zentUma).[33]

Seit Herbst 2009 werden im traditionellen Studiengang Rechtswissenschaften keine neuen Bewerber mehr zugelassen (die Zulassungszahlen wurden auf 0 gesenkt). Seit diesem Jahr bietet die rechtswissenschaftliche Fakultät nur noch den Studiengang Unternehmensjurist/in Universität Mannheim LL.B., den Aufbaustudiengang zum Staatsexamen und die beiden juristischen Masterstudiengänge an.

Abteilung Volkswirtschaftslehre

Die Abteilung Volkswirtschaftslehre hat mit ihrer strukturierten Doktorandenausbildung den Grundstein für die Graduate School of Economic and Social Sciences (GESS) gelegt, die im Rahmen der bundesweiten Exzellenzinitiative gefördert wird. Sie zählt zu den beiden führenden VWL-Fakultäten in Deutschland.

Fakultät für Sozialwissenschaften

Rund 1600 Studenten studieren an der Fakultät für Sozialwissenschaften. Sie werden dabei von 38 Professoren und 93 Mitarbeitern im wissenschaftlichen Dienst unterrichtet. Die Fakultät beinhaltet die Fachbereiche Soziologie, Politikwissenschaften und Psychologie. Der Fachbereich Erziehungswissenschaft wurde durch Umwidmung der Professuren aufgehoben. In zahlreichen Rankings belegen die einzelnen Fächer der Fakultät im internationalen wie nationalem Vergleich immer wieder Spitzenpositionen.

Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik

Die Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik ist die jüngste Fakultät der Universität Mannheim. Sie ist im Frühjahr 2011 aus der vormaligen Fakultät für Mathematik und Informatik hervorgegangen. Die wirtschaftswissenschaftliche Neuausrichtung beruht auf dem sogenannten kleinen Fächertausch mit der Universität Heidelberg und der Profilbildung der Universität Mannheim, auf die sich die Hochschulgremien bereits 2007 verständigt hatten. Die Universität Mannheim hatte damals die Technische Informatik an Heidelberg abgegeben, um im Gegenzug die Wirtschaftsinformatik zu stärken. Dieser Fächertausch war in Mannheim stark umstritten.[34] Die Fakultät verfügt heute über 22 Professuren, davon vier Juniorprofessuren, die rund 1050 Studierende ausbilden. Neben einem Bachelor oder Master in Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsmathematik bietet die Fakultät auch Mathematik und Informatik für Lehramtsstudierende an.

Forschung

Das Profil der Universität Mannheim spiegelt sich in den Forschungsleistungen wider. In den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften gehört Mannheim zu den besten Forschungszentren in Deutschland. Die Rechts- und Geisteswissenschaften sowie Mathematik und Informatik betreiben ebenfalls Forschung auf sehr hohem Niveau und können sich durch Schwerpunktsetzungen bundesweit sehr gut positionieren. Alle Disziplinen wirken dabei an der Erarbeitung zentraler Mannheimer Forschungsthemen zusammen, etwa zu den Themen Entscheidungen, Governance, Migration und Integration oder Spracherwerb.

Wissenschaftliche Einrichtungen (Auswahl)

Im Umfeld der Universität

Stipendiensystem

Im Jahr 2007 baute die Universität Mannheim als eine der ersten deutschen Hochschulen ein eigenes Stipendiensystem auf. Heute werden neben diesen „Mannheimer Stipendien“ auch Deutschlandstipendien vergeben. Eine Besonderheit sind die Stipendien für Spitzensportler.

Partneruniversitäten

Die Universität Mannheim unterhält Kooperationen und gemeinsame Austauschprogramme unter anderem mit folgenden internationalen Partnerhochschulen:[35]

Studentische Gruppen und Initiativen (Auswahl)

Berühmte Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. http://www.uni-mannheim.de/1/universitaet/profil/zahlen_geschichte/statistiken/statistik/Studierendenstatistik_hws13.pdf
  2. uni-mannheim.de: Kennzahlen [1]
  3. uni-mannheim.de: Kennzahlen [2]
  4. Zahlen & Geschichte. In: Uni-Mannheim.de.
  5. Business school rankings from the Financial Times – Masters in Management 2013. In: Rankings.ft.com; Die Top-Fakultäten für VWL – Handelsblatt Online. In: Tool.handelsblatt.com.
  6. Achim Fischer: Exzellenzinitiative: Uni Mannheim eröffnet „graduate school of economic & social sciences“ (gess). In: IDW-Online.de, 26. September 2007.
  7. Weitere Förderung der Graduiertenschule beschlossen. Pressemitteilung. In: Uni-Mannheim.de, 15. Juni 2012.
  8. Die Akten wurden 1970 nach Mannheim abgegeben.
  9. Rankings BWL Uni Mannheim (Homepage), abgerufen am 21. Juni 2014
  10. WiWo Exklusiv-Ranking 2014, abgerufen am 21. Juni 2014
  11. Rankings der Universität Mannheim (Homepage), abgerufen am 21. Juni 2014
  12. Universitäts Ranking der Zeit: CHE Ranking. Stand 2012
  13. CHE-Ranking 2014 BWL, abgerufen am 25. Juni 2014
  14. CHE-Ranking 2014 VWL, abgerufen am 25. Juni 2014
  15. Zusammenfassung Rankings: [3] Stand 2012
  16. http://www.businessweek.com/bschools/rankings/international
  17. Zusammenfassung Rankings: [4] Stand 2012
  18. Masters in Management Ranking der Financial Times 2013
  19. Business School Ranking der Financial Times 2014
  20. MBA 500Ranking: [5] Stand 2012
  21. Pressemitteilung: Uni Mannheim: Sieger im Stifterverband Alumni-Wettbewerb investiert Preisgeld in Stiftung 4. Juli 2001
  22. Pressemitteilung: Mannheim erfolgreichste Uni im Fundraising, 4. Januar 2006
  23. Artikel auf Financial Times Deutschland: Uni Mannheim ist die Schule der Top-ManagerVorlage:Webarchiv/Wartung/Nummerierte_ParameterVorlage:Webarchiv/Wartung/Nummerierte_ParameterVorlage:Webarchiv/Wartung/Nummerierte_Parameter, 2. August 2011
  24. Studenten sind keine Nutztiere, 2006 FAZ
  25. Datenerhebung Mannheimer BWL, CHE 2014, abgerufen am 8. Mai 2014
  26. Handelsblatt-Ranking Betriebswirtschaftslehre 2012
  27. Financial Times – Ranking Masters in Management 2012
  28. List of Triple Accredited Schools in Wikipedia (englisch)
  29. Jan-Martin Wiarda: Das Wunder von Mannheim: Eine geglückte Hochschulreform. In: academics.de. 12. Juni 2008, abgerufen am 12. Juni 2008 (academics.de ist ein Ableger der ZEIT).
  30. CHE Ranking der Zeit [6].Stand 2012
  31. Jochen Schönmann: Angriff auf den Dinosaurier. In: Spiegel Online. 20. März 2008, abgerufen am 31. Oktober 2008.
  32. Universität Mannheim: Master of Comparative Law (M.C.L.) Programm der Universität Mannheim. Abgerufen am 28. Oktober 2009.
  33. Liste der juristischen Institute [7].Stand 2012
  34. Seite der Initiative Rettet die Ti mit Sammlung von Pressemitteilungen bezgl. der Umstrukturierung der Universität (Memento vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive)
  35. Partnerhochschulen der Universität Mannheim, Stand 2014
  36. IDEiAS e.V., Iniciativa de Estudiantes: América del Sur y América Central
  37. Mannheim Forum 2014. Abgerufen am 1. Juli 2013.

Siehe auch

Literatur

  • Eduard Gaugler: Die Universität Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart. Mannheim 1976.
  • Markus Enzenauer: Wirtschaftsgeschichte in Mannheim. Mannheim 2005. ISBN 3-938031-13-1
  • AStA der Universität Mannheim: Was nicht im Rektoratsbericht stand: Wirtschaftshochschule, Universität Mannheim geheim: Annotationen zur Geschichte der Wirtschaftshochschule/Universität Mannheim im Kalten Krieg und danach (Universität Mannheim: Schriftenreihe des AStA der Universität Mannheim; Bd. 8). AStA der Univ., Mannheim 2001.
  • Entwicklung von Professuren im Fach Betriebswirtschaftslehre …. (Universität Mannheim: Forschungsberichte / Universität Mannheim, Fakultät für Betriebswirtschaftslehre; 2009, Nr. 1). Univ., Lehrstuhl und Seminar für Allg. Betriebswirtschaftslehre, Personalwesen und Arbeitswiss., Mannheim 2009.
  • Horst Hamann / Hrsg.: Rektorat der Universität Mannheim: Universität Mannheim: 100. Ed. Panorama, Mannheim 2007. ISBN 978-3-89823-330-9
  • Birgit Grüb: Gründung von Universitätsverlagen am Beispiel der Universität Mannheim (Zugl.: Mannheim, Univ., Diplomarbeit, 2004/2005). Mannheim Univ. Press, Mannheim 2006. ISBN 978-3-939352-01-3
  • Alumni-Clubs.net, Verband der Alumni-Organisationen im Deutschsprachigen Raum e.V.: Das Alumni-Konzept der Universität Mannheim (Best practice in der Alumni-Arbeit; Ausg. Nr. 1). Alumni-Clubs.net, Mannheim 2004.

Weblinks

 Commons: Universität Mannheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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