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University College London

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University College London
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Motto Cuncti adsint meritaeque expectent praemia palmae
„Lasst alle (zusammen) kommen, die durch Verdienst Belohnung verdienen“
Gründung 1826
Trägerschaft staatlich
Ort London, Vereinigtes Königreich
Provost Malcolm Grant
Studenten 21.620
Mitarbeiter 3.800
Website www.ucl.ac.uk

Das University College London (UCL) ist ein College der Universität London. Das College ist Mitglied der Russell-Gruppe.

Die fast 25.000 Mitarbeiter und Studenten machen das College zu einem der größten in Großbritannien. Innerhalb der Russell-Gruppe gehört es zusammen mit der Universität Oxford, der Universität Cambridge, der London School of Economics and Political Science und dem Imperial College London zur Untergruppe der „G5“ Super-Elite-Universitäten. Das UCL rangiert dabei nach Cambridge auf Rang zwei der europäischen Volluniversitäten und konnte damit eine Platzierung vor Oxford erreichen.[1] Es hat einen jährlichen Umsatz von über 700 Millionen £ und steuert mehr als 40 % der Forschungsgelder der Russell-Gruppe bei.

Der Hauptteil des College ist im zentralen Londoner Stadtteil Bloomsbury an der Gower Street zu finden. Die U-Bahn-Stationen Euston, Euston Square, Goodge Street und Warren Street liegen in der Nähe.

Geschichte

Das UCL wurde am 11. Februar 1826 unter dem Namen „University of London“ gegründet und war als Alternative zu den streng religiösen Universitäten von Oxford und Cambridge gedacht. Häufig wird behauptet, dass die University of London nach Oxford und Cambridge die drittälteste Universität Englands sei. Die Hochschule wurde jedoch erst 1836 gesetzlich anerkannt und erhielt damit das Recht, akademische Grade zuzusprechen. Gleichzeitig wurde sie in den noch heute gültigen Namen University College London umbenannt. Noch vor diese gesetzliche Anerkennung des UCL fallen die Gründungen des King’s College London 1829 und der Universität Durham (1832). Das King’s College London gehört heute zusammen mit dem UCL zur University of London.

Das UCL war die erste Hochschule Englands, an der Studierende ungeachtet ihrer Rasse, Religion oder politischen Anschauung studieren konnten. Möglicherweise war sie auch die erste Hochschule Englands, die Studierende beider Geschlechter akzeptierte (die Universität Bristol behauptet dasselbe von sich – da beide Hochschulen Studierende zu akademischen Graden der University of London zugelassen haben, ist es möglich, dass dies zeitgleich geschehen ist). Das UCL war außerdem die erste Hochschule Englands, die eine Studentenorganisation eingerichtet hat (Männer und Frauen waren dabei bis 1945 jeweils getrennt) und auch die erste, die Lehrstühle in den folgenden Fächern besetzte: Industrielle Chemie, Chemie, Ägyptologie, Elektrotechnik, Englisch, Französisch, Geographie, Deutsch, Italienisch, Papyrologie, Phonetik, Psychologie und Zoologie.

1907 wurde die ursprüngliche University of London wiederhergestellt und viele der Hochschulen, einschließlich des UCLs, verloren ihren gesonderten Status. Dies bestand bis 1977, als in einer neuen Urkunde die Unabhängigkeit des UCLs festgehalten wurde.

Der vordere Eingangsbereich

1973 wurde das UCL die erste internationale Verbindung zum ARPANET, dem Vorläufer des heutigen Internets.

Im August 1998 wurde die medizinische Schule des UCL mit der The Royal Free Hospital Medical School zusammengeschlossen, um die neue Royal Free and University College Medical School zu schaffen.

Auch heute noch hat das UCL einen streng säkularen Charakter und anders als bei den meisten anderen britischen Universitäten gibt es auf dem Campus weder eine christliches Kapelle noch muslimische Gebetsräume. Wegen dieses Grundsatzes ist das UCL auch bekannt als „the godless institution of Gower Street“, d.h. auf deutsch „die gottlose Einrichtung an der Gower Street”. Trotzdem umfasst die Studentenorganisation des UCL (University College London Union) auch religiöse Gruppen. Von 2006 bis 2007 war Umar Farouk Abdulmutallab, der Ende 2009 durch einen gescheiterten Sprengstoffanschlag auf ein Passagierflugzeug bekannt wurde, Präsident der islamischen Gesellschaft der Studentenorganisation.[2]

Die Studentenorganisation des UCL hat dieselben Prinzipien wie das UCL und es ist ihr konstitutionell untersagt, sich an eine politische Partei zu binden. Die relativ unpolitische Einstellung des UCL lässt sich dem Umstand zuschreiben, dass Kandidaten für Ämter nicht auf Parteikarten werben können, und steht im Gegensatz zu nahe gelegenen Einrichtungen wie der London School of Economics and Political Science. Man kann diese Einstellung aber auch mit sozialen und kulturellen Tendenzen der Studierendenschaft und der Universitätsleitung in Zusammenhang bringen.

Die Bibliothek des UCL ist berühmt; ihre Sammlung schließt eine Erstausgabe von Newtons bedeutendem Werk „Philosophiae Naturalis Principia Mathematica“ ein.

Im Oktober 2002 wurde eine Zusammenschließung des UCL mit dem Imperial College London angekündigt. Diese Fusion wurde von den Mitarbeitern wie auch von der Studentenorganisation als Übernahme des UCL durch das Imperial College abgelehnt. Was zur Verärgerung des Personals und der Studentenschaft beigetragen hat, war ihre als ungenügend empfundene Miteinbeziehung, bevor der Antrag zur Fusionierung gestellt wurde. Bei einer Dringlichkeitssitzung, die von der University College London Union einberufen worden war, stürmte der damalige Dekan Derek Roberts aus dem Bloomsbury-Theater und weigerte sich, auf einem Sprecher zuzuhören, der sich der Fusion entgegensetzte. Er selbst hatte kurz vorher eine Rede für die Fusion gehalten. Einen Monat später, nach einer energischen Kampagne, wurden die Pläne zur Zusammenlegung aufgegeben.

Am 1. August 2003 übernahm Professor Malcolm Grant[3] das Amt des Präsidenten und Dekans (Direktor des UCL) von Sir Derek Roberts. Dieser war aus dem Ruhestand zurückgerufen worden, um übergangsweise das Amt des Dekans zu besetzen. Kurz nach seiner Amtseinführung 2004 begann das UCL die „Campaign for UCL“, zu deutsch: Kampagne für das UCL. Diese Kampagne zielte darauf ab, Geldmittel in Höhe von 300 Millionen Pfund aufzubringen und richtete sich an ehemalige und aktuelle Mitglieder und Gönner der Hochschule. Diese Art der aktiven Spendenwerbung ist traditionell eher unüblich für britische Universitäten und ähnelt den an amerikanischen Universitäten gängigen Methoden der Finanzierung.

Eine Geschichte des University College London von 1828 bis 2004 wurde von John A. North und Negley Harte unter dem Titel The World of UCL veröffentlicht.[4]

Ranking und Ansehen

Das UCL ist durchweg in den Top 5 der League Tables of British Universities aufgeführt, d.h. der Aufstellungen über die Leistungen der einzelnen britischen Universitäten. In den aktuellen weltweiten Rankings (2011/12) belegt es den 17. (THE Rankings), den 4. Platz (QS World Universities Rankings 2012/2013) und den 20. Platz (ARWU Rankings). Im THE-QS World Ranking von 2012/2013 konnte der 4. Platz weltweit und der 2. Platz europaweit erreicht werden. Damit wurde sogar eine Platzierung vor der University of Oxford erreicht.

Den derzeitigen (Juli 2008) Daten des Thomson ISI Zitationsindex nach ist das UCL zudem die meistzitierte Hochschule Großbritanniens und verbessert sich weltweit um einen Platz auf Rang 13 im Vergleich zur vorjährigen Analyse, während Oxford Platz 18 und Cambridge Platz 20 belegen. Die Analyse berücksichtigt Zitationen vom 1. Januar 1998 bis zum 30. April 2008. Die Zahl der Zitationen akademischer Veröffentlichungen wird dabei als ein wichtiger Indikator für Bedeutung und Einfluss einer Hochschule gesehen. Besonders herausragend sind:

  • Medizinische Klinik – Platz 1 außerhalb Nordamerika
  • Neurowissenschaften – Platz 1 außerhalb Nordamerika und Platz 2 weltweit
  • Psychiatrie/Psychology – Platz 2 außerhalb Nordamerika
  • Pharmakologie/Toxikologie – Platz 1 außerhalb Nordamerika und Platz 4 weltweit
  • Gesellschaftswissenschaften, insgesamt – Platz 1 außerhalb Nordamerika

Alumni und Persönlichkeiten

Die Liste der Alumni umfasst eine Vielzahl weltweit anerkannter Persönlichkeiten, die von Mahatma Gandhi bis zur kompletten Besetzung der Gruppe Coldplay reicht. Berühmte Schriftsteller sind unter anderem Robert Browning, Raymon Briggs und Gilbert Keith Chesterton. Die Gruppe der Naturwissenschaftler und Ingenieure umfasst z. B. Francis Crick, John Ambrose Fleming, Roger Penrose, Colin Chapman, John Maynard Smith und Alexander Graham Bell. Herausragend sind auch spätere Politiker, wie der erste Premierminister Japans, Hirobumi Ito, oder in jüngerer Vergangenheit Junichiro Koizumi. Weitere Absolventen der Universität sind Chaim Herzog, ehemaliger israelischer Präsident und Jomo Kenyatta, Gründungsvater von Kenia. Berühmte Alumni der Rechtswissenschaften umfassen die Vorsitzenden der Obersten Gerichtshöfe von England (Lord Woolf), Hong Kong (Sir Yang Ti-liang), Indien (Justice A.S. Anand) und Ghana (Samuel Azu Crabbe) ebenso wie die Attorney General von England (Lord Goldsmith; Baroness Scotland), Singapur (Tan Boon Teik; Chao Hick Tin) und Gambia (Hassan Bubacar Jallow).

Das UCL beschäftigt die größte Zahl an Wissenschaftlern unter allen britischen Universitäten. Unter den derzeitigen Mitarbeitern befinden sich 35 Mitglieder der Royal Society, 27 Mitglieder der British Academy und 77 Mitglieder der Academy of Medical Sciences. Alle natürlich vorkommenden Edelgase wurden am UCL durch Sir William Ramsay entdeckt, welcher Leiter des Chemiebereiches war. Die Liste der Alumni und Forscher des UCL umfasst bislang 20 Nobelpreisträger und 3 Empfänger der Fields-Medaille:

Gebäude und Einrichtungen

Die Gebäude des UCL sind in ihrer Architektur vielfältig und spiegeln alle Stilrichtungen seit der Universitätsgründung wider. Neben dem im Wesentlichen bereits 1828 errichteten, endgültig aber erst 1985 komplettierten Hauptgebäude, zählen dazu Gebäude aus viktorianischer Zeit und moderne Bauten, wie das neue University College Hospital. Die meisten Gebäude konzentrieren sich dabei im und um den UCL Hauptcampus in Bloomsbury, während einige weiter entfernt zu finden sind (z.B. in Hampstead). Zu den neuesten Gebäuden zählen das London Centre for Nanotechnology (LCN) und der Neubau der School of Slavonic and East European Studies (SSEES), welcher im Oktober 2005 durch Princess Anne und den Präsidenten der Tschechischen Republik, Václav Klaus, eröffnet wurde.

Die meisten Fakultäten und Departments des UCL genießen national und international höchstes Ansehen. Darunter sind das Mullard Space Science Laboratory als bedeutendstes britisches Forschungszentrum für Raumfahrt und Satellitenmissionen, „The Bartlett“, eine der besten und entsprechend dem „Architecture-Journal“ mit Abstand renommiertesten Architekturschulen des Landes und die berühmte Slade School of Fine Art. Darüber hinaus unterstehen der Universität eine Reihe von öffentlich zugänglichen Museen und Sammlungen, wie das Petrie Museum of Egyptian Archaeology, das Grant Museum of Zoology And Comparative Anatomy und verschiedene Kunst-, Geologie und Archäologiesammlungen.

Das UCL betreibt zudem das UCL-Bloomsbury, einen mit 535 Plätzen ausgestatteten öffentlichen Konzert- und Veranstaltungssaal auf dem Campus.

Weblinks

 Commons: University College London – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel University College London aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.