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1896

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Ereignisse

  • 1896: Jerusalems Bevölkerung: 28 112 Juden, 8 560 Muslime, 8 748 Christen
  • 1896: Wiedereinführung der Olympischen Spiele
  • 1896: Kartell-Convent der Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens (K.C.), gegründet 1896, Organisation deutsch-jüdischer Akademiker; Erziehung der Mitglieder zu selbstbewussten Juden; vor dem 2. Weltkrieg 20 Landesverbände, 25 Altherrenverbände; "K.C.-Blätter" bis 1933 (vgl. K.J.V., 1906)
  • 1896: Gründung des „Jüdischen Volksvereins“ durch Jacob Kohn und Richard Rappoport
  • 1896: Verein "Agricultura Zion" durch die sephardischen Juden Moise Daniel und Jacque Azriel in Russe/Bulgarien gegründet; neben diesem sephardischen gab es in Russe auch einen aschkenasischen zionistischen Verein namens "Aawat Zion"; beide Vereine schlossen sich 1901 im Verein "Zion" zusammen
  • 1896: Der Berliner Kolonisationsverein "Esra" organisierte in 1896 eine Ausstellung mit Produkten aus Palästina, die auch in Köln, Hamburg (Eröffnung 29.6.1897) und Breslau gezeigt wurde
  • 1896: Gründung von Metulla, nördlichste jüdische Kolonie in Palästina
  • 1896: Bei Bauarbeiten in Madaba (30 km südlich von Amman) wird die berühmte Mosaikkarte von Madaba entdeckt, eine kartographische Darstellung des Heiligen Landes aus dem 6. nachchristlichen Jhdt. (nur fragmentarisch erhalten), die älteste im Original erhaltene geographische Darstellung Palästinas und insbesondere Jerusalems
  • 1896: Rudolf Nissen geboren, Mediziner (Chirurg) in Istanbul
  • 1896: Paul Breisach geboren, jüdischer Dirigent in Berlin
  • 1896: Leon Roth geboren, Philosoph (Lebensphilosophie)
  • 1896: Victor Wittner geboren, Schriftsteller (Gedichte)
  • 1896: Hans Jacob geboren, Schriftsteller (Essays, Prosa)
  • 8.1.1896–9.8.1967: Jaromir Weinberger, geb. in Prag, gest. in St. Petersburg, Fla./USA, tschechisch-jüdischer Komponist; Schüler von M. Reger; lebte bis 1937 in Prag, emigrierte 1939 über Frankreich in die USA; war erfolgreich mit seiner weit verbreiteten Volksoper „Schwanda, der Dudelsackpfeifer“, 1927
  • 14.1.1896–6.9.1979: Dr. Nora Platiel (geborene Eleonore Block, auch Nora Block oder Nora Platiel-Block; Pseudonym Nora Kolb), geboren in Bochum, gestorben in Kassel, sozialdemokratische Politikerin, Juristin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus; Richterin, erst Rechtsanwältin in Bochum, 1922 Mitglied der SPD, emigrierte 1933 nach Frankreich, war aktiv in der Pariser Gruppe des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes, wurde in Gurs interniert, floh von dort 1942 in die Schweiz, wurde auch dort interniert, war ab 1943 aktiv im schweizerischen Arbeiter-Hilfswerk, kehrte 1949 nach Deutschland zurück, wurde Landgerichtsrätin in Kassel, 1951 Direktorin am Oberlandesgericht Frankfurt, 1954-1966 MdL in Hessen, war Mitglied des Hessischen Staatsgerichtshofs; 1969 erhielt sie die Wilhelm-Leuschner-Medaille, die höchste Auszeichnung des Landes Hessen
  • 14.1.1896–5.12.1983: Kurt Guggenheim, geb. u. gest. in Zürich, mehrfach ausgezeichneter schweizerischer Schriftsteller; Verfasser von psychologisch motivierten Romanen über das Zürcher Stadtbürgertum, thematisierte in einfacher Sprache Auflehnung gegen Konventionen der bürgerlichen Welt; Werke (Auswahl): Generationenroman „Alles in Allem“, 4 Bände, 1952-1955; „Der goldene Würfel“, 1967; „Nachher“, 1974; „Das Zusammensetzspiel“, 1977; Tagebücher, 1981-1983; auch Autor oder Co-Autor von Filmdrehbüchern, etwa von "Wachtmeister Studer"
  • 17.1.1896: Herzls erster zionistischer Artikel im Jewish Chronicle ("A solution of the Jewish Question") erscheint
  • 20.1.1896–9.3.1996: George Burns, geb. (als Nathan Birnbaum) in New York, gest. in Beverly Hills, US-amerikanischer Schauspieler und Komiker; er arbeitete bereits in jungen Jahren als Vaudeville-Entertainer und drehte bis 1994 Kinofilme; mit seinem Tod endete eine der längsten Karrieren im amerikanischen Showbusiness; er trat oft zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Gracie Allen auf; gemeinsam hatten sie eine der erfolgreichsten Radioshows in der Geschichte des US-amerikanischen Radios; sie lief von 1934 bis 1950; der Komiker war in Filmen der 1930er-Jahre zu sehen und trat später hauptsächlich in Fernsehfilmen auf; 1975 hatte er ein sensationelles Comeback mit der Neil-Simon-Komödie The Sunshine Boys, in der er gemeinsam mit Walter Matthau ein altes vergessenes Komikerpaar spielte, das noch einmal auftreten möchte; für diese Rolle erhielt er 1976 den Oscar als bester Nebendarsteller und wurde damit der älteste Schauspieler, der jemals einen Oscar erhielt; 1988 wurde er mit dem Kennedy-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet
  • 5.2.1896–11.6.1978: Hartmut Kallman (Hartmut P. Kallman; auch Hartmuth; auch Kallmann) geboren in Berlin, gest. in München; Physiker, ursprünglich dem Judentum entfremdet; lehrte 1920-1933 und 1945-1948 am Kaiser-Wilhelm-Institut und der Universität Berlin, überlebte mit Hilfe seiner Frau (Erika, geb. Müller) und Karl Boschs (I. G. Farben) die Hitlerzeit in Berlin; seit 1948 in den USA, seit 1950 an der Universität New York; Inhaber von rund 70 Patenten; entdeckte das Szintillationsverfahren zum Zählen von Alphateilchen; Hauptwerk: Introduction into Nuclear Physics, 1938; Hartmut Kallman ist der Sohn von Nathan (Felix) Kallman
  • 7.2.1896: Im niederösterreichischen Landtag fordert der Abgeordnete v. Pacher (Paul Pacher von Theinburg, Führer der Deutschnationalen; kandidierte auch gegen Lueger für das Amt des Wiener Bürgermeisters), dass Jedem, der nachweisbar von jüdischen Vorfahren abstammt, das Bürgerrecht entzogen werden könne.
  • 10.2.1896: Herzl liest erstmals Pinskers „Autoemancipation“ und findet „verblüffende Uebereinstimmung im kritischen, grosse Aehnlichkeit im constructiven Theil“ – „Schade, dass ich die Schrift nicht vor dem Imprimatur der meinigen gelesen habe. Und doch wieder gut, dass ich sie nicht kannte – ich hätte mein Werk vielleicht unterlassen …“
  • 14.2.1896: Nationaljüdische Strömung. Unter dem Eindruck der Dreyfus-Affäre in Frankreich schreibt Theodor Herzl sein am Freitag, dem 14. Februar 1896, im Verlag Max Breitensteins, Leipzig und Wien (nachdem Cronbach in Berlin und Duncker & Humblot abgelehnt hatten) erschienenes Buch „Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“ und begründete damit den politischen Zionismus (oder besser: gab ihm die entscheidende Wende). Kernthese des Buches: Die Gründung eines jüdischen Staates sei notwendig und durchführbar. – Aus der Vorrede: „Ist das, was ich sage, heute noch nicht richtig? Bin ich meiner Zeit voraus? Sind die Leiden der Juden noch nicht gross genug? Wir werden sehen. Es hängt also von den Juden selbst ab, ob diese Staatsschrift vorläufig nur ein Staatsroman ist. Wenn die jetzige Generation noch zu dumpf ist, wird eine andere, höhere, bessere kommen. Die Juden, die wollen, werden ihren Staat haben und sie werden ihn verdienen.“
  • 14.2.1896–30.5.1961: Werner R. Heymann (Werner Richard Heymann), geb. in Königsberg / Ostpreussen, gest. in München, deutsch-jüdischer Komponist und Dirigent, bis 1933 der erfolgreichste Komponist des UFA-Tonfilms; seit 1912 in Berlin; nach einem kurzen Aufenthalt in Wien begann er als Komponist mit verschiedenen Berliner Kabaretts zusammenzuarbeiten, u. a. mit dem Kabarett „Schall und Rauch“, dessen Leiter seinerzeit Max Reinhardt war; Heymann übernahm die Leitung des Kabaretts; Mitte der 20er Jahre des 20. Jhdts. tritt er durch Vermittlung von Erich Pommer die Stellung eines Assistenten des Generalmusikdirektors der UFA an; bereits 1926 Generalmusikdirektor mit Zuständigkeit für Kompositionen und Arrangements von Stummfilmen; die Ablösung des Stummfilms durch den Tonfilm legte dann den Grundstein für seine späteren Werke, mit denen er sich Weltgeltung verschaffen sollte; 1933 wurde ihm als Juden von der UFA gekündigt, und er ging in die Emigration zuerst nach Paris, dann versuchte er sein Glück in Hollywood, was ihm aber nicht auf Anhieb gelang; er kehrte nach Paris zurück, ging dann nach London; Ende der 30er Jahre erneut in den USA, diesmal konnte er dort Fuss fassen, und er komponierte in Hollywood mit grossem Erfolg zahlreiche Filmmusiken (mehrfache Oscar-Nominierungen); 1951 kehrte er nach Deutschland zurück und komponierte auch hier weiter; er starb 1961 in München, begraben ist er auf dem Waldfriedhof München/neuer Teil; seine kompositorischen Werke sind sehr umfangreich und vielfältig, sie umfassen Operetten, Bühnenwerke, Filmmusiken, Kabarettmusiken, Schlager, Chansons und Lustspiele; er vertonte Texte von Mehring, Tucholsky, Leo Heller u. v. a.; den grössten Bekanntheitsgrad haben sicherlich seine Filmmusiken; als Interpreten traten beispielsweise Lilian Harvey, Heinz Rühmann, Paul Hörbiger, Hans Albers und die Comedian Harmonists in Erscheinung; Werke (Auswahl): „Melodie des Herzens“, 1929; „Liebeswalzer“, 1930; „Die Drei von der Tankstelle“, 1930 (Ein Freund, ein guter Freund; Liebling, mein Herz lässt dich grüssen); „Ihre Hoheit befiehlt“, 1931; „Der Kongress tanzt“, 1931 (Das muss ein Stück vom Himmel sein; Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder); „Bomben auf Monte Carlo“, 1931 (Das ist die Liebe der Matrosen); „Der Sieger“, 1932; „Quick“, 1932; „Ein blonder Traum“, 1932; „Saison in Kairo“, 1933; „Caravan“, 1934; „Blaubarts achte Frau“, 1938; „Rendezvous nach Ladenschluss“, 1939; „Modell wider Willen“, 1944; „Der Dieb und die Blonde“, 1945; „Verrückter Mittwoch“, 1946; „Durch Dick und Dünn“, 1951; „Heidelberger Romanze“, 1951; „Ein Haus voll Liebe“, 1954; „Der Kongress tanzt“, 1954; – „Wenn der Wind weht“ – „Wir zahlen keine Miete mehr“ u. v. a.
  • Februar 1896: Herzl wird von Joseph Samuel Bloch zum Vortrag in die bisher antizionistische Österreichisch-Israelitische Union eingeladen; Bloch war – obwohl er sich Dritten gegenüber rühmte, Teile von Herzls „Judenstaat“ ihm eingegeben zu haben (in Wahrheit war jedes Wort von Herzl selbst) – vorher strikt antizionistisch eingestellt, bekannte aber, nun von Herzl komplett zum Zionismus bekehrt worden und nun bereit zu sein, „seine Liegenschaften mit Verlust zu verkaufen und hinüberzugehen …“
  • 1.3.1896–1942: Moritz Seeler (auch: Moriz Seeler), geb. in Greifenberg in Pommern, umgekommen als Holocaustopfer (die genaueren Angaben dazu sind sehr widersprüchlich), Regisseur, eröffnete Berlins "Junge Bühne" 1920 mit Arnolt Bronnens "Vatermord", war experimentierfreudiger, kunstbesessener Regisseur, bei dem viele bedeutende Leute, u. a. Billie Wilder, in die Schule gingen, war Producer/künstlerischer Leiter des bahnbrechenden Films "Menschen am Sonntag" (1929), schrieb 1937 den Versband "Die Flut" mit dem prophetischen Gedicht "Weltuntergang": "Die fürchterliche Flut von Tränenschaume / Und dem durch rotes Blut gefärbten Gischt / Steigt zu des Himmels Rand und seinem Saume / Und sie verschlingt die Sonne, die erlischt"
  • März 1896: Kontakt Herzls zu Bertha von Suttner und zu Marie Ebner-Eschenbach
  • 22.3.1896–21.1.1964: Joseph Schildkraut, geb. in Wien, gest. in New York City, war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler österreichisch-jüdischer Herkunft; er war der Sohn des bekannten Schauspielers Rudolph Schildkraut und wurde bereits in jungen Jahren von Albert Bassermann unterrichtet; 1910 begleitete er seinen Vater auf dessen Tournee in die USA und kehrte 1913 nach Europa zurück; in Berlin besuchte Schildkraut die von Max Reinhardt gegründete Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, Berlin, und wurde bald darauf bekannt; nach drei deutschen Filmen, in denen er mitwirkte, zog Schildkraut 1920 in die USA; dies geschah nicht nur, um sich beruflich etablieren zu können, sondern auch, um dem antisemitischen Klima zu entkommen; 1921 erfolgte sein Filmdebüt in den USA; Joseph Schildkraut war ein überzeugender Charakterdarsteller und wurde 1938 als zweiter Schauspieler mit dem Academy Award in der Kategorie Bester Nebendarsteller ausgezeichnet; er und Maximilian Schell sind die einzigen österreichischen Oscarpreisträger; auch wurde er mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood geehrt; 1923 stand er in Peer Gynt und 1932 in Alice im Wunderland am Broadway auf der Bühne; kurz nach den Dreharbeiten zu Die grösste Geschichte aller Zeiten starb er im Alter von 67 Jahren an einem Herzinfarkt; am 7. April 1923 hatte er zum ersten Mal geheiratet, doch die Ehe mit der Filmschauspielerin Elise Bartlett wurde bereits am 9. Juni 1930 geschieden; mit seiner zweiten Ehefrau, Marie McKay, die er am 27. Mai 1932 heiratete, war Schildkraut 29 Jahre verheiratet; sie starb bei Dreharbeiten am 17. Februar 1962; im Sommer 1963 heiratete Schildkraut Leonora Rogers, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet blieb; alle drei Ehen blieben kinderlos; -- Filmografie: 1921: Zwei Waisen im Sturm (Orphans of the Storm); 1927: König der Könige (The King of Kings); 1929: Show Boat; 1934: Cleopatra; 1938: Marie Antoinette; 1940: Rendezvous nach Ladenschluss (The Shop Around the Corner); 1959: Das Tagebuch der Anne Frank (The Diary of Anne Frank); 1965: Die grösste Geschichte aller Zeiten (The Greatest Story Ever Told)
  • 11.4.1896–23.11.1988: Wieland Herzfelde (eigentlich: Herzfeld), geb. in Weggis/Schweiz, gest. in Ost-Berlin, Publizist, Autor und Verleger, Bruder von J. Heartfield; er gründete 1916 in Berlin den legendären Malik-Verlag für revolutionäre Literatur und Avantgardekunst, emigrierte 1933 mit dem Verlag nach Prag, 1939 in die USA, kehrte 1949 in die DDR zurück und wurde Professor für Literatursoziologie in Leipzig; 1979 erhielt er den Goethe-Preis der DDR; Hauptwerke: Gedichte: Sulamith, 1917; Blau und Rot, 1971; Erzählungen: Schutzhaft, 1919, Tragigroteske der Nacht, 1920; Immergrün 1949; Unterwegs, 1961; Essays: Gesellschaft, Künstler und Kommunismus, 1921
  • 17.4.1896–18.4.1947: Benny Leonard, geb. in New York (als Benjamin Leiner), gest. ebenfalls in New York, US-amerikanischer Boxer, Leichtgewichts-Weltmeister von 1917 bis 1923, nach einigen der grösste Boxer im Leichtgewicht aller Zeiten, er war nahezu der perfekteste Kämpfer, den der Boxsport je gesehen hatte; er vereinigte den boxerischen Einfallsreichtum von Defensivkünstler Young Griffo, die herrschaftliche Technik des James J. Corbett, die Genauigkeit von Joe Gans, die Schlagkraft von Jack Dempsey, die Wachsamkeit von Gene Tunney und die Schnelligkeit von Mike Gibbons; Leonard war jüdischer Abstammung und wuchs auf der feindseligen New Yorker East Side auf; auf der Strasse erkämpfte sich Leonard wie viele seiner Altersgenossen mit den Fäusten seinen Platz in der Gesellschaft; 1911 wurde er bereits im Alter von 15 Jahren Profiboxer; da zu der Zeit kein jüdischer Kämpfer mit seinem richtigen Namen in den Ring stieg, änderte er seinen Geburtsnamen Benjamin Leiner in Benny Leonard; Vorbild für die Namensgebung war der Künstler Eddie Leonard; Benny Leonards erster Kampf war ein Fiasko, als er schon in der dritten Runde ausgeknockt wurde; bis 1915 kämpfte er sich dann in die Top Ten im Leichtgewicht hoch; Benny Leonard gehörte zu den Kämpfern, die in ihrer Karriere mehr sogenannte "no decisions", also Fights ohne Wertung, absolvierten als richtige Wettkämpfe; trotzdem hatte er es in den "no decisions" mit absoluten Topleuten wie Johnny Dundee und Johnny Kilbane zu tun, die wie Leonard nach ihrer Karriere in die Ruhmeshalles des Boxens aufgenommen wurden; Benny Leonard hatte sich längst den Ehrennahmen "Ghetto-Zauberer" verdient, als er am 28. Mai 1917 Titelverteidiger Freddie Welsh auseinandernahm und in der neunten Runde ausknockte; Leonard hielt diesen Weltmeistertitel dann sechs Jahre und verteidigte ihn ausnahmslos gegen würdige Herausforderer; in seiner ersten Titelverteidigung knockte er Kilbane, zu diesem Zeitpunkt Federgewichts-Weltmeister, in drei Runden aus; 1922 wagte Leonard dann den Sprung in die nächsthöhere Gewichtsklassen und forderte Welter-Champion Jack Britton; im gut besuchten Velodrom von New York hatte Leonard den Champion in der 13. Runde am Boden und verdarb sich dann den möglichen Sieg, als er unnötigerweise während des Anzählens des Ringrichters Britton nochmals schlug; Leonard wurde folgerichtig disqualifiziert; am 23. Juli beendete Benny Leonard nach seiner achten erfolgreichen Titelverteidigung dann erstmals seine Karriere mit einem Sieg über 15. Runden gegen Lew Tendler; 60 000 Zuschauer strömten in das Yankee Stadium, um die beiden Leichtgewichtler zu sehen; doch harte Zeiten ("Schwarzer Freitag" 1929) und daraus resultierende finanzielle Probleme zwangen den Box-Ästheten 1931 wieder in den Ring zurück; er gewann 19 Kämpfe in Folge; dann forderte er am 7. Oktober 1932 Weltergewichts-Champion Jimmy McLarnin und wurde in der sechsten Runde gestoppt; für Leonard war es das Signal, endgültig aufzuhören; im Zweiten Weltkrieg diente Leonard als Leutnant in der US-Marine; nach seiner Entlassung wurde er Ringrichter und starb 1947 in dieser Funktion bei einer Veranstaltung in der St. Nicholas Arena in New York im Seilgeviert an Herzversagen; Benny Leonards aussergewöhnliches Können im Ring wurde noch dadurch unterstrichen, dass er zumeist den Ring so verliess wie er ihn betreten hatte, mit glatt gestriegelten Haaren; "Ich habe nicht einmal meine Frisur ruiniert", lautete einer seiner berühmtesten Sätze nach einem Kampf; und der damalige New Yorker Bürgermeister Jimmy Walker meinte seinerzeit: "Er verliess den Ring gepflegter und anständiger als er ihn vorfand"; insgesamt absolvierte Benny Leonard 210 Kämpfe; im offiziellen record stehen 85 Siege (69 K.o.), ein Unentschieden und nur fünf Niederlagen; dazu kommen 115 Kämpfe, die ohne Entscheidung gewertet wurden
  • 23.4.1896: Herzl mit Hechler beim Grossherzog von Baden in Karlsruhe, zweieinhalbstündige Audienz, ruhiges, sachliches Gespräch; im Grundsatz stimmte der Grossherzog zu
  • 29.4.1896: Walter Mehring in Berlin geboren. Schriftsteller (Gedichte und Prosa), Mitarbeiter der Zeitschrift „Sturm“, Mitgründer der Berliner „Dada-Sektion“.
  • 13.5.1896–13.8.1976: Schlomo (Salomon) Friedrich Rülf, geb. in Braunschweig, gest. in Vevey, deutscher Rabbiner und Schriftsteller, der nach der Auswanderung nach Palästina als Lehrer und Schulleiter in Israel wirkte; Schlomo Friedrich Rülf entstammte einer weitverzweigten sephardisch-stämmigen Rabbinerfamilie in Deutschland; die Vorfahren waren nach der Vertreibung von der Iberischen Halbinsel (1492) in das ehemalige Reichsdorf Rauischholzhausen bei Marburg gekommen und hatten in napoleonischer Zeit den Familiennamen nach dem ihrem Haus benachbarten „Rülfbach“ übernommen; sie waren als „Ackerbürger“ eingetragen und betrieben Landwirtschaft und Viehhandel, bis die ersten Söhne der Familie im 19. Jahrhundert das Dorf verliessen, um über Marburg den Weg zu einer akademischen Laufbahn zu finden; zu den studierten Vertretern des Namens Rülf gehörte Schlomos Vater Gutmann Rülf, Landesrabbiner des Herzogtums Braunschweig, dessen Vetter Isaak Rülf (1831-1902), Landesrabbiner in Memel und Publizist, sowie der Bruder des ersteren, Moses Rülf (1855-1934), Religionslehrer und Gemeindesekretär in Nürnberg; Schlomo Rülf wuchs in Braunschweig auf; nach dem Abitur 1914 studierte er in Breslau am Rabbinerseminar jüdische Religion und an der Universität Breslau Philosophie; zu seinen Lehrern gehörten Richard Hönigswald, Eugen Kühnemann und besonders Julius Guttmann; nach dem Abschluss und einer Promotion in Erlangen arbeitete er ab 1922 als Rabbiner in Hamburg; 1923 heiratete er Anneliese Neumann aus Breslau, mit der er drei Söhne hatte: Itzchak (geb. 1925), Joseph (geb. 1928) und Jochanan (geb. 1931); 1926 wurde Schlomo Friedrich Rülf als Rabbiner nach Bamberg berufen, wo er zeitweise auch als Vorsitzender der jüdischen Jugendverbände Bayerns amtierte, 1929 übernahm er die jüdische Gemeinde in Saarbrücken; nachdem seine Frau 1932 verstorben war, ging er Ende 1933 eine zweite Ehe mit der Rabbinertochter Ruth Unna (geb. 1904) ein, aus der zwei Kinder hervorgingen: Benjamin (geb. 1934) und Jedidja (geb. 1940); die Erfahrung der nationalsozialistischen Propaganda aus Anlass der Volksabstimmung über das Saarland und der Eindruck von der Machtlosigkeit des Völkerbundes wurden 1934/35 für Rülf zum ausschlaggebenden Erlebnis zur Entscheidung für die Emigration; 1935 wanderte er mit seiner Familie nach Palästina aus, wo er sich als Lehrer ausbilden liess und zunächst in Jerusalem, dann an der landwirtschaftlichen Schule in Mikwe Israel wirkte und sich schliesslich in der vorwiegend von aus Deutschland eingewanderten Juden aufgebauten Agrarsiedlung Nahariya niederliess; in Nahariya setzte sich Schlomo Friedrich Rülf zunächst als Lehrer und dann als Leiter der Chaim-Weizmann-Schule gegen manche Widerstände für den Aufbau eines hebräischen Bildungswesens für die vorwiegend deutschsprachigen Einwandererfamilien ein; seine Autobiographie schildert die vielen Schwierigkeiten, mit denen er dabei umzugehen hatte: die Probleme bei der Erziehung von Schülern, die sich nach dem Erlebnis der deutschen Verfolgung und Vertreibung nur schwer der Schuldisziplin unterordneten; die Widerstände von Eltern, ehemaligen Akademikern, die nach der Vertreibung aus ihren früheren Berufen ihren Lebensunterhalt im Landbau erwirtschafteten und den Nutzen von Allgemeinbildung nicht mehr anerkennen mochten; schliesslich die Bildungsfeindlichkeit einer Gemeindeleitung, die angesichts der vielen praktischen Nöte der Gemeinde nur ungern Gelder für Lehrmittel und Lehrergehälter erübrigen wollte; 1951 unterbrach er zeitweise seine Lehrtätigkeit, um einer Einladung nach Deutschland zu folgen und beim Wiederaufbau seiner früheren Gemeinde in Saarbrücken mitzuwirken; seinen Rabbinerberuf übte Rülf in Nahariya ehrenamtlich aus, bis dort ein hauptamtlicher Rabbiner angestellt wurde; Rülf gründete später in Nahariya eine liberale Synagogengemeinde; zum Gedenken an die Verdienste Rülfs wurde nach ihm die Friedrich-Schlomo-Rülf-Medaille benannt, die von der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft des Saarlandes (CJAS) als Auszeichnung an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben wird, die sich um die Verständigung zwischen Juden und Christen verdient gemacht haben
  • Mai 1896: erstes ortsfestes Kino in Deutschland, das noch nicht „Kino“ hiess; man ging nicht ins Kino, sondern zum „Kinematographen“, um sich „lebende Photographien“ anzusehen; auf den Schriftsteller Leo Leipziger („Roland von Berlin“) geht (angeblich) die Gründung dieses ersten Kinematographen in Berlin zurück
  • 18.5.1896–13.7.1963: Martin Munkácsi, geb. in Kolozsvár, Ungarn; gest. in New York, eigentlich Márton Marmelstein oder Mermelstein, bedeutender Modefotograf des 20. Jahrhunderts; er stammte aus einer jüdischen Familie und arbeitete ab 1912 als Maler und Sportreporter in Budapest; seine Karriere als Fotograf begann er als Autodidakt; trotz schwieriger Familienverhältnisse und einer geringen Schulbildung gelang es ihm schon in den 20er Jahren, Bilder bei Budapester Tageszeitungen und Sportzeitschriften zu veröffentlichen; 1927 war er für verschiedene führende Berliner Zeitschriften als Fotoreporter tätig; im Mai 1934 emigrierte er in die USA, wo er seine Karriere als Modefotograf bei der Zeitschrift Harper's Bazaar begann; 1936 wurde er Mitarbeiter der Zeitschrift Life; seit den 40er Jahren zählt der Fotojournalist Munkácsi in den USA zu den wegweisenden Modefotografen; er verband seine Erfahrungen aus der Sportfotografie mit der Modefotografie; mit Dynamik und unkonventionellen Blickwinkeln präsentierte er Mode primär in einem alltäglichen Zusammenhang; er revolutionierte die Modefotografie, indem er mit speziellen Techniken Bewegung innerhalb des statischen Mediums der Fotografie umsetzte; im Sinne eines "Neuen Sehens" zeigen seine Porträt- und Gesellschaftsfotografien eine Realität, die gerade ab den 20er Jahren gekennzeichnet war von Schnelligkeit und technischem Fortschritt, u. a. durch das Medium Film; mit seinem Motto "Think while you shoot!" prägte Munkácsi den Gedanken, dass gute Fotografie zunächst im Kopf entstehe, und inspirierte andere Fotografen von Weltrang wie beispielsweise Henri Cartier-Bresson
  • 19.5.1896: Herzl hat eine Audienz beim päpstlichen Nuntius Agliardi; dieser zurückhaltend bis ablehnend
  • 20.5.1896: Frederick Ritter geboren in Wien, Schriftsteller, begann als Schauspieler in München und Berlin, emigrierte 1939 nach den Bahamas, 1944 in die USA, wo er Prof. am Illinois Institute of Technology wurde, kehrte 1969 nach Europa zurück, lebte im Tessin; Hauptwerke: Erzählungen: Julia oder der Traum vom unvollkommenen Luxus, 1947; Hugo von Hofmannsthal und Österreich, 1967; Roman: Schlomoh oder die Absurdität des Schönen, 1976
  • 19.6.1896: Herzl mit Newlinski (Philipp Michael von/de Newlinski / auch: Michael Philipp de Newlinski, 1841-1899, ehemaliger österreichischer Diplomat mit guten Beziehungen zur Hohen Pforte, der sich von Herzl für seine Vermittlungsdienste ein Gut in Galizien versprechen liess) in Stambul, um beim Sultan (Abd ul-Hamid II.) vorzusprechen; abends kommt Newlinski, der zunächst allein beim Sultan war, zurück und berichtet Herzl: „Es ist nichts. Der grosse Herr will nicht darauf eingehen!“ Der Sultan habe gesagt: „Wenn Herr Herzl in solchem Masse Ihr Freund ist, wie Sie der meinige, dann rathen Sie ihm, keinen Schritt weiter in dieser Sache zu thun. Ich kann keinen Fuss breit Landes veräussern, denn es gehört nicht mir, sondern meinem Volke. Mein Volk hat dieses Reich mit seinem Blut erkämpft und gedüngt. Wir müssen es wieder mit unserem Blut bedecken, bevor man es uns entreisst. Zwei meiner Regimenter aus Syrien und Palästina haben sich Mann für Mann bei Plewna umbringen lassen. Gewichen ist keiner, alle Mann sind todt auf diesem Schlachtfeld geblieben. Das türkische Reich gehört nicht mir, sondern dem türkischen Volke. Ich kann davon nichts hergeben. Die Juden sollen sich ihre Milliarden aufsparen. Wenn mein Reich zertheilt wird, bekommen sie vielleicht Palästina umsonst. Aber theilen wird man erst unseren Cadaver. Eine Vivisection gebe ich nicht zu.“ Der Sultan empfing Herzl nicht, auch weil er sich über Bacher und die Neue Freie Presse sehr geärgert hatte, die es nicht unterliess, den Sultan in ihren redaktionellen Berichten scharf anzugreifen; er stellte ihm aber eine Audienz „als Freund“ in Aussicht, nachdem er ihm „Dienste“ geleistet haben würde, nämlich als Journalist darauf hinzuwirken, dass man in europäischen Blättern (London, Paris, Berlin, Wien) die „armenische Frage türkenfreundlicher behandle“; (Herzl:) „theils möge ich direct auf die armenischen Führer einwirken, zu dem Zwecke, dass sie sich ihm [dem Sultan] unterwerfen, worauf er ihnen alle möglichen Zugeständnisse machen wolle“; Herzl war dazu bereit, bestand aber auf einer Audienz – zuvor – um mit dem Sultan diesbezüglich alles Nötige zu besprechen und sich direkt instruieren zu lassen; die Audienz kam nicht zustande (wenngleich Newlinski wiederholt Zugang zum Sultan hatte)
  • 21.6.1896: Herzl mit Newlinski bei Izzet Bey (vgl. zu seiner Person unter 1924) zu einer absichtlich belanglosen Unterredung aus reiner Höflichkeit. Schöne Szene nach der Verabschiedung (in Herzls Erinnerungen:) „Newlinski hatte mir vorher gesagt, dass man allen Dienern Bakschisch geben müsse. Izzets Diener nahm im Wandelgang des ersten Stockes zwei Medschidies [Goldmünze im Wert von einem türkischen Pfund], der Diener im Erdgeschoss, der meinen Stock gehalten hatte, nahm eine Medschidie. Am Yildizausgang aber wurde die Sache komisch. Da befanden sich zwei Thürsteher. Als ich in die Tasche griff, hielten sie Beide nebeneinander die Hand auf, und ich verzögerte absichtlich die Gabe um einige Sekunden, um das symbolische Schauspiel dieser Bakschischiden am Hofthor etwas länger zu geniessen. Jeder bekam eine Medschidie“
  • 28.6.1896–8.8.1981: Lazar Wechsler, geb. als Lazar Linsor Wechsler in Petrikau, Galizien, Österreich-Ungarn, heute Polen, gest. in Zürich, polnisch-österreichisch-stämmiger Filmproduzent; er war die zentrale Figur des Schweizer Kinos während seiner Frühphase in den 1930er-Jahren und während seiner Blütezeit in den 1940er-Jahren; mit der 1924 gegründeten Praesens-Film läutete er die Frühphase des Schweizer Films ein, der bis dahin lediglich einige wenige individuelle Produktionen, jedoch kein organisiertes, kontinuierliches Filmschaffen hervorgebracht hat; der Sohn eines wohlhabenden jüdischen Ehepaares aus der österreichischen Provinz Galizien kam im Jahre 1914, kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, in die Schweiz; dort studierte er an der ETH Zürich Ingenieurwesen, das er 1919 als Diplomingenieur abschloss; in der Folge war er im Brückenbau tätig; er war Österreicher, bis er 1923 die Schweizer Staatsbürgerschaft erhielt; am 19. März 1924 gründete der bisher gänzlich filmunerfahrene die Praesens-Film mit einem Grundkapital von 10.000 Franken; die in den 1930er-Jahren zur grössten und für lange Zeit einzigen bedeutenden Schweizer Filmgesellschaft aufsteigende Unternehmung schwächelte in den Anfangsjahren wirtschaftlich und konzentrierte sich auf die Herstellung von kurzen Werbefilmen, Reklame-Dias, Städtedokumentationen und Flugreportagen; mit Beginn der Tonfilmära begann die Praesens die regelmässige Herstellung von Spielfilmen; bis Ende der 1930er-Jahre gelang es dem Unternehmen, der bisher cineastisch vollkommen unbedeutenden Schweiz den Ruf einer engagierten Filmnation einzubringen; dies gelang Wechsler mit dem Aufbau eines festen Teams – bestehend aus dem Regisseur Leopold Lindtberg, dem Drehbuchautor Richard Schweizer, dem Kameramann Emil Berna, dem Musiker Robert Blum und dem Cutter Hermann Haller – das für handwerkliche wie künstlerische Qualität stand; Wechsler verstand es, trotz mangelnden kaufmännischen und organisatorischen Talents mit Wagemut und einem Gespür für interessante Themen einige schwierige, eigenwillige und interessante Stoffe filmisch umzusetzen, was in der Schweiz zu dieser Zeit sonst niemand anderer gewagt und geschafft hat; Wechslers Filmproduktionen umfassten lokalpatriotische Wehr- und Erbauungsstoffe, düstere Kriminalgeschichten mit regionalem Hintergrund und humanistisch geprägte Dramen; der Praesens-Film Marie Louise erhielt sogar einen Drehbuch-Oscar; die Flüchtlingsgeschichte Die letzte Chance brachte der Praesens-Film internationale Beachtung und Wechsler Angebote zu Koproduktionen aus Hollywood ein; in der Folge inszenierte Fred Zinnemann mit der Praesens in den städtischen Trümmerwüsten Süddeutschlands Die Gezeichneten (1948); Wechslers Pläne, nach Hollywood zu gehen, zerstreuten sich jedoch, und nach einigen Flops in den 50er-Jahren nahm die Bedeutung der Praesens-Film ab; 1966 zog sich Lazar Wechsler weitgehend aus dem Spielfilmgeschäft zurück und stellte danach fast nur noch Dokumentarfilme für das Schweizer Fernsehen her: etwa 2000 Jahre Israel, Israel zwischen gestern und morgen oder auch Herausforderung des Lebens; folgend eine Auswahl von Lazar Wechslers Filmproduktionen, die zugleich bis 1966 allesamt Produktionen der Praesens-Film waren: Stummfilme: 1926: Bern (Dokumentarkurzfilm); 1927: Zürich und der Zürichsee (Dok.-Kf.); 1927: Basel (Dok.-Kf.); 1928: Die Uhrenfabrikation (Dok.-Kf.); Tonfilme: 1929: Hello Switzerland (Kf.); 1929: Frauennot – Frauenglück (Dok.); 1931: Feind im Blut (Dok.); 1931/1932: Kuhle Wampe; 1935: Jä-soo! ; 1938: Füsilier Wipf; 1939: Wachtmeister Studer; 1940: Fräulein Huser; 1941: Landammann Stauffacher; 1941: Gilberte de Courgenay; 1942: Gespensterhaus; 1943: Wilder Urlaub; 1943: Marie Louise; 1944/1945: Die letzte Chance; 1948: Die Gezeichneten; 1949: Ein Seemann ist kein Schneemann / Swiss Tour; 1950: Die Vier im Jeep; 1952: Heidi; 1954: Heidi und Peter; 1958: Es geschah am hellichten Tag; 1961: Eichmann und das Dritte Reich (Dok.); 1961/1962: Ein Dach überem Chopf; 1962: Der 42. Himmel; 1962: Schneewittchen und die sieben Gaukler; 1965: Angeklagt nach § 218 / Der Arzt stellt fest; 1978/1979: La promessa; - der Schriftsteller und Drehbuchautor David Wechsler (geb. 1918) war sein Sohn
  • 29.6.1896: Herzl erhält aus der Hand von Newlinski das Commandeurkreuz des Medschidjeordens, den der Sultan ihm verleiht; Newlinski berichtet Herzl, der Sultan sei im Grunde nicht abgeneigt, sich auf ein „Tauschgeschäft“ früher oder später einzulassen
  • 6. Juli 1896: Herzls Rede im Maccabaean-Club
  • 6. Juli 1896: Der "Daily Graphic" publiziert ein Interview mit Herzl ("The Projected Jewish State"), worin er als "der neue Moses" bezeichnet wird
  • 12.7.1896: Herzl spricht sehr erfolgreich bei einem jüdischen "Massenmeeting" im Londoner Eastend
  • 13.7.1896: Mordecai Ardon (ursprünglich Max Bronstein) geboren in Tuchow / Galizien (heute Polen), bedeutender israelischer Maler, Landschaften, Porträts, studierte 1920-1925 am Bauhaus in Dessau bei Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger und Johannes Itten; war 1929-1933 Lehrer an einer Kunstschule in Berlin, ging dann nach Palästina, wo er 1935 Lehrer, 1943-1953 Direktor der Bezalel Kunstakademie in Jerusalem war; 1952-1962 war er Kunstberater des Erziehungsministeriums; er gewann mehrere Preise und hatte Ausstellungen in Israel, Italien, der Schweiz, in Kassel 1959 (documenta II), New York 1967 und Berlin 1978; er starb am 18. Juni 1992
  • 18.7.1896: Herzl erhält Gelegenheit, bei Baron Edmund Rothschild seine „Rede an die Rothschilds“ (das zionistische Programm enthaltend) zu halten, Rothschild dringend aufzufordern, ja fast zu nötigen, mitzugehen, ansonsten würde er, Herzl, eine Massenagitation vom Zaune brechen; Rothschild bleibt in der Sache zurückhaltend, wenn nicht ablehnend, auch wenn Herzl einen grossen Eindruck auf ihn gemacht hat. Nach dem Besuch schreibt Herzl: „Gesammteindruck: Edmund ist ein anständiger gutmüthiger feigherziger Mensch, der die ganze Sache absolut nicht versteht u. sie aufhalten möchte, wie die Feiglinge eine nothwendige Operation aufhalten. Ich glaube er ist jetzt entsetzt darüber dass er sich mit Palästina eingelassen hat u. wird vielleicht zu Alphonse (... de Rothschild) laufen: Du hast Recht gehabt, ich hätte lieber Pferde rennen als Juden wandern lassen sollen. – Und von solchen Menschen soll das Schicksal vieler Millionen abhängen!“ – „Edmund Rothschild sagte zweimal: Il ne faut pas avoir les yeux plus gros que le ventre. Das ist glaube ich sein höchster philosophischer Satz.“ – Auch später versucht Herzl immer wieder, Rothschild umzustimmen und für sich zu gewinnen, versucht bei einem Aufenthalt in London im Februar 1901, ihn auf allen möglichen Wegen zu treffen (über Zangwill, Lady Battersea, sogar über den englischen König), was ihm alles nicht gelingt; er erhält sogar einen Brief von Alex Marmorek, dass „Edmund Rothschild nicht wünsche, mich zu sehen“
  • 22.7.1896: In Karlsbad Gespräch Herzls mit Fürst Ferdinand von Bulgarien, dem er seine Judenstaatsidee vorträgt. Der Fürst ist begeistert und verspricht seine Unterstützung, allerdings unter der Bedingung der Geheimhaltung.
  • 26.7.1896: Brief Herzls an Zadok Kahn in Paris: " ... Ich bin ein Gegner des Hauses Rothschild, weil ich es für ein Nationalunglück der Juden halte. Der Einzige, der durch sein bisheriges Verhalten Sympathien erregte, Edmund Rothschild, den ich für einen braven, guten Juden hielt, ja noch immer halte, sollte sich weigern zur nationalen Erlösung beizutragen?"
  • 27.7.1896: Brief Herzls an de Haas in London: "Edmund Rothschild erklärte, dass er die Judenwanderung für undurchführbar halte, selbst wenn wir das Land Palästina bekommen können. Er fürchtet, dass 150 000 Schnorrer hineilen würden, die man nicht beschäftigen u. verköstigen könnte. Er hat den Judenstaat nicht gelesen oder nicht verstanden. Wir können darauf nur mit unserer Organisirung antworten ..."
  • 1.8.1896: Herzl formuliert erstmals die Idee bzw. den Plan eines allgemeinen Zionistentages
  • 1.8.1896: Brief Herzls an den Grossherzog Friedrich von Baden in Karlsruhe: " ... Mit ... Edmund Rothschild habe ich gesprochen. Er fürchtet sich ... Ich will hier nicht wiederholen, was ich ihm Alles erklärte. Genug, er versteht es nicht. Es wäre nun wirklich ein Jammer, wenn die Entwicklung dieses ernsten, grossen, menschenfreundlichen Planes durch den Widerstand eines einzigen Menschen von ungenügender Intelligenz aufgehalten werden sollte. Kann das Gottes Wille sein? ... Darum verharre ich in der Hoffnung, dass die wirklich hochgesinnten Fürsten Europas der Sache ihren gnädigen Schutz werden angedeihen lassen. Dann können wir über die Weigerung einzelner Geldjuden leicht hinweggehen ... "
  • 10.8.1896–17.5.1944: Milena Jesenská, tschechische Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin, Geliebte Franz Kafkas; die gebürtige Tschechin wurde in Prag geboren; ab 1939 widmete sie sich vor allem der Arbeit im Widerstand und half zahlreichen Juden bei der Organisation ihrer Flucht; im November 1939 wurde die Nichtjüdin Milena Jesenská zur "Umerziehung" in das KZ Ravensbrück eingeliefert, wo sie am 17.5.1944 mit 48 Jahren starb
  • 13.8.1896: Tagebucheintrag Herzl: „Heute beim türkischen Botschafter Mahmud Nedim gewesen. Er sprach eine Stunde ununterbrochen ohne das Geringste zu sagen – aber nicht aus rouerie [Durchtriebenheit], sondern aus unsagbarer Kindlichkeit. So sieht ein Botschafter aus! Der Commis eines Schreibwaarengeschäfts in der Kärnthnerstrasse [Geschäftsstrasse im Zentrum Wiens] entwickelt mehr Scharfsinn“
  • 13.8.1896–9.11.1961: Leo Lania (eigentlich Lazar Herman), geb. in Charkow, gest. in München, Journalist und Schriftsteller, gründete in Berlin mit Erwin Piscator das politische Zeittheater; er emigrierte 1933; Hauptwerke: Dramen "Die Friedenskonferenz", 1926; "Gott, König und Vaterland", 1930; "Der Held", 1936; Romane "Der Tanz ins Dunkel", 1929; "Das gelobte Land", 1934; "Wanderer ins Nichts", 1935; "Land im Zwielicht", 1950 (in fünf Sprachen übersetzt); "Der Aussenminister", 1960; Reportagen "The Darkest Hour", 1941 (in zwei Sprachen übersetzt); Hemingway-Biographie, 1960; Autobiographie "Welt im Umbruch", 1953 (in drei Sprachen übersetzt)
  • 15.8.1896–26.10.1957: Dr. Gerty Cori (Gerty Theresa Cori), geb. in Prag, gest. in St. Louis, Missouri; böhmisch-US-amerikanische Biochemikerin; seit 1922 in den USA; erhielt zusammen mit ihrem Ehemann Carl Ferdinand Cori (und gemeinsam mit Bernardo Houssay) 1947 für Forschungen über das Verhalten der Kohlenhydrate im Muskel ("Cori-Zyklus") den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin; Gerty Cori war die dritte Frau und erste US-Amerikanerin, der die Ehrung eines Nobelpreises zuteil wurde; geboren wurde sie unter ihrem Mädchennamen Radnitz als älteste von drei Töchtern wohlhabender jüdischer Eltern in Prag, wo sie auch im Jahr 1914 das Medizinstudium an der dortigen deutschen Universität begann; während des Studiums freundete sie sich mit Carl Cori an, der ebenfalls Medizin studierte; obwohl sie immer gemeinsam forschten, wurde vor allem Carl Cori bekannt, ihm wurde an einer Universität sogar eine Professur nur unter der Bedingung angeboten, dass seine Frau nicht mehr mit ihm zusammenarbeite; von 1931 an leitete Carl die Pharmakologie-Abteilung der Universität in St. Louis, und Gerty arbeitete – sie bekam jedoch kein Gehalt dafür (es war verboten, dass zwei Mitglieder einer Familie an derselben Universität arbeiten) – als seine "Forschungsassistentin"; eine Professur erhielt Gerty Cori erst 1947, in dem Jahr, als sie auch den Nobelpreis erhielt; zehn Jahre später starb sie – anerkannt und hoch geehrt – an Myelofibrose, einer seltenen Erkrankung mit bindegewebiger Verödung des Knochenmarks; obwohl die letzten Jahre von der Krankheit gezeichnet, arbeitete sie bis zum Schluss und war ihrer Lebensphilosophie immer treu geblieben: "Ich glaube, dass die Wunder des menschlichen Geistes in Kunst und Wissenschaft zum Ausdruck kommen, und ich sehe zwischen beiden keinen Konflikt. Die Versenkung in die grossen menschlichen Leistungen aller Epochen hilft mir in Zeiten der Verzweiflung und des Zweifels. Menschliche Gemeinheit und Verblendung scheinen dann nicht mehr so wichtig. Ehrlichkeit, vor allem intellektuelle Integrität, Mut und Freundlichkeit sind noch immer die Tugenden, die ich bewundere; mit zunehmendem Alter hat sich allerdings die Gewichtung ein bisschen verlagert – Freundlichkeit scheint mir heute wichtiger als in meiner Jugend. Die Liebe zu meiner Arbeit und die Hingabe an sie sind für mich die Grundlage des Glücks"
  • 23.8.1896: Tagebucheintrag Herzl: „Wir müssen einen nationalen Baumverein zur Aufforstung des Landes gründen. Jeder Jude stiftet einen oder mehrere Bäume. Zehn Millionen Bäume!“
  • 15.9.1896–29.6.1977: Magda Lupescu, geb. in Iaşi als Elena Lupescu; gest. in Estoril, Portugal, dritte morganatische Ehefrau des rumänischen Königs Karls II.; sie wurde als Tochter von Nicolae Lupescu, eines Apothekers, und dessen Ehefrau Elise Falk, einer österreichischen Jüdin, die noch vor ihrer Vermählung zum Katholizismus konvertierte, geboren; wahrscheinlich war auch ihr Vater ursprünglich Jude, der zum orthodoxen Glauben übertrat und den Namen Lupescu annahm (sein ursprünglicher Name soll „Wolf“ gewesen sein; rumän. lupu = Wolf); sie hatte einen jüngeren Bruder: Constantin Schloim Lupescu
  • 22.9.1896–8.5.1981: U. Z. Grünberg, neuhebräischer und jiddischer Dichter und Politiker
  • Nach 25.9.1896: Brief Herzls an Prinz Günther von Preussen in Berlin (Prinz Ernst Günther, Herzog zu Schleswig-Holstein, 1863-1923, Bruder der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria), um die Zionssache werbend, Audienz bei ihm und später beim Kaiser erbittend
  • 16.10.1896–1.2.1970: Ernst Waldinger, geb. in Wien-Neulerchenfeld, gest. in New York, vielfach mit Preisen ausgezeichneter Schriftsteller, schrieb Lyrik und Essays, übersetzte amerikanische Lyrik, von Jugend an areligiös, schloss sich früh einer sozialistischen Schülergruppe an und blieb Zeit seines Lebens Sozialist und Pazifist, meldete sich dennoch 1915 als Kriegsfreiwilliger, wurde 1917 als junger Offizier in Rumänien schwer verwundet, verlor sogar zeitweise sein Sprechvermögen, studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien (Dr. phil. 1921), war viele Jahre lang Beamter und Verlagslektor in Wien, war mit einer Nichte Sigmund Freuds verheiratet und bei dessen Bruder bis 1938 als Redakteur des "Allgemeinen Tarifanzeigers" angestellt, flüchtete 1938 in die USA, wo er sich zunächst mit verschiedenen untergeordneten Aushilfstätigkeiten durchschlug, 1946 gründete er gemeinsam mit einigen weiteren exilierten Dichtern in New York den Aurora-Verlag, war 1947-1965 Prof. für deutsche Sprache und Literaturgeschichte am Skidmore College in Saratoga Springs N. Y., danach Pensionist in New York; Hauptwerke: Die Kuppel, Wien 1934 (Gedichte); Der Gemmenschneider. Neue Verse, Wien 1937; Die kühlen Bauernstuben, New York 1946; Musik für diese Zeit, München 1946; Glück und Geduld, New York 1952; Zwischen Hudson und Donau, Wien 1958; Gesang vor dem Abgrund, 1961; Ich kann mit meinem Menschenbruder sprechen, Wien 1965 (Gedichte)
  • 18.10.1896–18.1.1976: Friedrich Hollaender (auch Holländer; später in den USA: Frederick Hollander), geb. in London, gest. in München, deutsch-jüdischer Revue- und Tonfilmkomponist, Kabarettist und Musikdichter (schrieb zu vielen seiner Chansons die Texte selbst); erfolgreiche Filmmusiken (u. a. zu „Der blaue Engel“, 1930 von J. von Sternberg, daraus der von Marlene Dietrich vorgetragene Schlager „Ich bin von Kopf bis Fuss auf Liebe eingestellt“), Bühnenmusiken, Revuen, Chansons; wuchs in Berlin auf, emigrierte 1933 in die USA; lebte ab 1955 in München; Hollaenders Vater war der damals bekannte Operettenkomponist und Hauskomponist am Berliner Metropoltheater (1901) Victor Hollaender (1866-1940); seine Mutter, Rosa Perl, war Sängerin in einer Zirkusrevue; der kleine Friedrich wurde sozusagen in die Bühne hineingeboren; sein Grossvater väterlicherseits liebte Musik und Theater und förderte seine drei Söhne (also Friedrichs Vater und dessen Brüder) entsprechend; Felix (1867-1931) und Gustav Hollaender, die beiden Onkel Friedrichs, hatten beide bedeutende Stellungen im Berliner Kultur- und Musikleben inne: Felix als Dramaturg bei Max Reinhardt und Gustav als Leiter des Stern’schen Konservatoriums; Friedrich war das einzige Kind seiner Eltern; um die Jahrhundertwende siedelte die Familie Hollaender nach Berlin über, woher sie auch ursprünglich stammte; schon als Kind improvisierte Friedrich auf Vaters Flügel; er wurde Meisterschüler am Stern’schen Konservatorium bei Engelbert Humperdinck; in seiner Jugend spielte er häufig Klavier im Stummfilmkino an der Ecke; das Improvisieren zu vorher nicht gesehenen Filmen beherrschte er offenbar perfekt; in den Jahren 1914 und 1915 war er in New York und Prag; nach dem Krieg traf Hollaender mit Gleichgesinnten wie Tucholsky, Klabund, Walter Mehring, Mischa Spoliansky, Ringelnatz und der jungen Schauspielerin Blandine Ebinger zusammen, um ein Kabarett zu gründen („Schall und Rauch“); Blandine Ebinger und Hollaender heirateten (Tochter: Philine, geb. 1925; sie war die erste Frau des damals noch unbekannten späteren Kabarettisten Georg Kreisler, mit dem sie einen Sohn hat); in den 1920er Jahren wird Hollaender eine feste Grösse in der Berliner Kulturszene; er wirkt an verschiedenen Kabarett-Theatern (u. a. Trude Hesterbergs „Wilde Bühne“), komponiert und textet Lieder und begleitet Blandine und andere am Klavier; später schrieb er Revuen, unter anderem für Rudolf Nelson; in Charlottenburg eröffnete er seine eigene Bühne, das „Tingel-Tangel-Theater“; ausserdem vertonte er Filme; 1933 musste Hollaender wegen seiner jüdischen Abstammung Deutschland verlassen; noch etwa zwei Jahre zuvor sah er den Antisemitismus als absurd an: „Die Juden sind an allem schuld“ auf die Melodie der Habanera aus Bizets „Carmen“ (so ging der Refrain):
„An allem sind die Juden schuld!
Die Juden sind an allem schuld!
Wieso, warum sind sie dran schuld?
Kind, das verstehst du nicht, sie sind dran schuld.
Und Sie mich auch! Sie sind dran schuld!
Die Juden sind, sie sind und sind dran schuld!
Und glaubst du’s nicht, sind sie dran schuld,
an allem, allem sind die Juden schuld!
Ach so!“
- sein Weg führte ihn mit seiner zweiten Frau Hedi Schoop zuerst nach Paris; dort blieb er etwa ein Jahr in der grossen deutschen Emigrantengemeinde; 1934 zog er nach Hollywood, eröffnete dort zunächst eine amerikanische Ausgabe seines „Tingel-Tangel-Theaters“, kam später – wegen finanzieller Not – wieder zum Film (Regie, dann wieder Musikbegleitung); nach dem Krieg blieb er bis 1955 in den USA; in München, wo er sich danach niederliess, begann er wieder mit dem Kabarett; nach der gescheiterten Revue „Scherzo“ schrieb er Revuen für die "Kleine Freiheit" in München; doch die Zeit des grossen Kabaretts war vorbei; Autobiographie „Von Kopf bis Fuss. Mein Leben mit Text und Musik“, 1965; in dritter und vierter Ehe war er mit Leza (Tochter: Melodie, geb. 1944) und Berthe verheiratet; Friedrich Hollaender starb am 18. Januar 1976 in München und wurde auf dem Ostfriedhof beerdigt (Grab 60-1-20); ihm ist ein Stern im Walk of Fame des Kabaretts gewidmet; weitere Arbeiten: Ich und die Kaiserin (populäre Operette mit Lilian Harvey); Stürme der Leidenschaft; Foreign affair, 1948; Glücksspiel des Lebens, 1950; Wir sind keine Engel, 1955; "Pension Schöller" und "Das Spukschloss im Spessart", beide 1960; Chansons, 1976
  • 19.10.1896: Brief Herzls an de Haas, London: " ... Mit dem hiesigen türkischen Botschafter [Mahmud Nedim] hatte ich vor drei Tagen wieder eine lange vertrauliche Unterredung. Die Finanzlage der Türkei ist eine derartige, dass sie nur durch Judengeld sanirt werden kann. Ich möchte es erreichen, dass der Sultan eine Delegation von Juden auffordere nach Konstantinopel zu kommen und ihm Vorschläge über die Einwanderung der Juden in Palästina zu machen. Als Mitglieder dieser Delegation denke ich mir Samuel Montagu, Oberst Goldsmid, vielleicht noch Zadok Khahn und mich selbst ... "
  • 1.11.1896: Herzls amüsanter Beitrag über das "Radfahren" im Feuilleton der Neuen Freien Presse (das Fahrradfahren, wofür Herzl eine Vorliebe besass, war zu jener Zeit ein noch junger Sport)
  • 15.11.1896: Kontakt Herzls zu Wladimir Alexandrowitsch (1847-1909), Grossfürst von Russland, dritter Sohn Zar Alexanders II.
  • 19.11.1896–9.8.1967: Adolf Wohlbrück, geb. in Wien (als Sohn des berühmten Clowns Adolph Wohlbrück, dieser nannte sich "Adolf II.", und der Österreicherin Gisela Rosa Cohn), gest. in Garatshausen, Gemeinde Feldafing am Starnberger See (Ende März 1967 war er bereits während einer Vorstellung in München auf der Bühne zusammengebrochen), Schauspieler aus jüdischer Familie mit langer Schauspieltradition, er verkörperte den eleganten, weltmännischen Gentleman und Herzensbrecher; er wirkte in Berlin, München, Dresden, emigrierte 1936 aufgrund seiner Homosexualität über Frankreich und Hollywood nach London, hatte auch dort (eingebürgert als "Anton Walbrook" bzw. "Anton Wolbrook" 1947; "Adolf" hätte sicher Anstoss erregt) Erfolg, seit 1951 trat er wieder auf deutschen Bühnen auf; er verkörperte über 200 Rollen in Dramen und Komödien auf der Bühne (darunter Kurt Müller in Lillian Hellmans "Watch on the Rhine", Hjalmar Ekdal in Ibsens "Die Wildente") und im Film; Filme (Auswahl): Viktor und Viktoria, 1933; Die englische Heirat, 1934; Maskerade, 1934; Der Student von Prag, 1935; Der Kurier des Zaren, 1936; Königin Viktoria, 1938; Colonel Blimp, 1942; Die roten Schuhe, 1948; Der Reigen, 1950; Der Fall Maurizius, 1953; Lola Montez, 1955; J'accuse (über Dreyfus), 1958
  • 2.12.1896: Brief Herzls, Wien, an Gustav G. Cohen (vgl. 1830–1906), Hamburg, worin sich Herzl darüber beklagt, dass die "Geldjuden", die "haute banque", nicht mitziehen wollen, obwohl Palästina von der Türkei zu haben ist: "Wir können Palästina als einen Vasallenstaat (gleich Egypten) bekommen. Als ich aber mit dieser wunderbaren Meldung nach London u. Paris kam, lächelten sie kühl: "Sehr interessant!" Dennoch lasse ich nicht locker ... [aber] ... Ich fühle mich müde werden. Wenn die Juden zu schlecht sind, ist ihnen nicht zu helfen. Dann müssen sie eben weiter in der Ehrlosigkeit und in der Misère leben, und ihre spitzfindig herausgedeutelte "Mission" in der Zerstreuung weiter erfüllen. In Wahrheit besteht diese Mission im Angespucktwerden ..."
  • 27.12.1896-18.1.1977: Carl Zuckmayer, geb. in Nackenheim (Rheinhessen), gest. in Visp (Wallis, Schweiz), deutscher Schriftsteller (die Mutter stammte aus einer assimilierten jüdischen Familie); 1939-1946 im Exil in den USA, seit 1958 in der Schweiz; erfolgreich mit bühnenwirksamen, lebensnahen und Zeitprobleme behandelnden Stücken: „Der fröhliche Weinberg“, 1925; „Schinderhannes“, 1927; „Katharina Knie“, 1929; „Der Hauptmann von Köpenick“, 1930; „Des Teufels General“, 1946; „Barbara Blomberg“, 1949; „Der Gesang im Feuerofen“, 1950; „Das kalte Licht“, 1955; Lyrik: „Der Baum“, 1926; „Gedichte“, 1960; Erzähltes: „Der Seelenbräu“, 1945; „Die Fastnachtsbeichte“, 1959; „Als wär’s ein Stück von mir“ (Erinnerungen, 1966)
  • 1896–1897: Präsident der IKG Wien: Gustav Simon
  • 1896–1918: Herrnfeld-Theater. Anton Herrnfeld (1866-1929) und Donath Herrnfeld (1868-1916) gründeten 1896 in Berlin das "Gebrüder Herrnfeld-Theater" (vorher in Budapest) als Spezialitätenbühne für jüdische Jargonpossen; die Herrnfelds waren ihre eigenen Autoren und Hauptdarsteller; grösster Erfolg: "Die Klabriaspartie"; das Herrnfeld-Theater bestand bis 1918
  • 1896–1928: Aldo Pontremoli, Physiker und Dozent am Istituto di Fisica complementare der Universität Mailand, stürzte als wissenschaftlicher Assistent der Nobile-Expedition 1928 vom Luftschiff "Italia" ab
  • 1896–1934: George A. Goldschlag, Schriftsteller (Gedichte)
  • 1896–nach 1937: Moische Kulbak (auch: Mosche Kulbak); geb. in Smorgon bei Wilna, damals Polen, heute Weissrussland; weissrussisch-litauischer jiddischer Dichter, der zunächst mit hebräischer Lyrik begonnen hatte; er zählte zu den grossen Begabungen der jiddischen Poesie seiner Zeit; viele seiner gedanken- und bilderreichen Lieder, in denen er die Umwälzungen der Revolution in frei fliessenden Rhythmen zum Ausdruck bringt, wurden zu beliebten Kampfliedern der jüdischen revolutionären Jugend; in seiner Kindheit lernte er Hebräisch, Jiddisch und Russisch und war Lehrer für Hebräisch in Privatschulen und am Jüdischen Lehrerseminar; nach einem Berlinaufenthalt (seit 1920) kehrte Kulbak zunächst nach Litauen zurück (1923, nach Wilna, zu dieser Zeit ein Zentrum jiddischer Kultur), übersiedelte dann aber aus ideologischen Gründen in die Sowjetunion (1927 Minsk), wo er sich 1928 der Minsker Gruppe anschloss und gezwungen war, seinen eher neuromantischen Stil durch den sozialistischen Realismus zu ersetzen; ab 1936 wurde die Minsker Gruppe aufgelöst und Kulbak verhaftet; er starb vermutlich 1940 in einem sibirischen Arbeitslager des GULAG; Werke (Auswahl): Schirim, 1920 ("Lieder", in jiddischer Sprache, darin "Lamed Wow" = 36, das bekannteste dieser Gedichte, das einen der 36 unbekannten Gerechten der jüdischen Legende beschreibt, und zwar in der Figur des Schornsteinfegers Schmuel Itze; Neuauflage der Sammlung unter dem jiddischen Titel Lider, Berlin 1922); Neue Lieder, Warschau 1922; Jakob Frank, 1923 (Drama); Moschiach ben Efraim, 1924 (expressionistischer Roman; deutsch: "Der Messias vom Stamme Efraim. Eine jüdische Legende"); Montag, 1926 (lyrisch-philosophischer Roman); Zelmenianer (zweiteiliger Roman: 1931, 1935; der auf witzige Weise von den Anpassungsschwierigkeiten einer jüdischen Familie an die kommunistische Gesellschaft erzählt; deutsch "Die Selmenianer"); Disner Childe Harold, 1933 (von Heines "Wintermärchen" beeinflusste, auf seinen Deutschlandaufenthalt zurückgehende Satire auf die angebliche Dekadenz der deutschen Bourgeoisie)
  • 1896–1942: Ismar Hallemann (= Dr. Isaac Moses), geb. in Drohobycz/Polen, gest. in Polen, Lehrer, besuchte die Schule in Posen, war seit 1920 Lehrer in Leipzig, seit 1929 Direktor des Israelitischen Waisenhauses in Fürth, dessen Bewohner zusammen mit dem Leiter-Ehepaar 1942 nach Izbica/Polen deportiert wurden
  • 1896–1944: David Braun, geb. in Schrimm/Posen, umgekommen oder umgebracht im KZ Auschwitz, Richter, Dr. iur.; vor Verdun schwerverwundet, war 15 Jahre Richter in Beuthen/Oberschlesien, seit 1938 bei der Reichsvertretung der deutschen Juden in Berlin tätig, bis er nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz deportiert wurde
  • 1896–1970: Jascha Spiwakowsky (Jascha Spivakovsky), geb. in Smela/Ukraine, gest. in Melbourne, Australien, Pianist
  • 1896–1981: Uri Zwi Greenberg, jüdischer Dichter. - Als Sohn einer chassidischen Familie wurde Uri Zwi Greenberg in Lemberg erzogen und erhielt eine traditionelle religiöse Erziehung. Vor seinem zwanzigsten Lebensjahr erschienen seine ersten, in jiddischer und hebräischer Sprache geschriebenen Gedichte. 1915 wurde er in die österreichische Armee eingezogen und diente in ihr, bis er zwei Jahre später desertierte. Als Greenberg nach Lemberg zurückkehrte, wurde er Zeuge des Pogroms vom November 1918, eine Erfahrung, die ihn nachhaltig beeinflusste. Greenberg lebte in Warschau und Berlin, schrieb und publizierte weiterhin auf Hebräisch und Jiddisch. 1924 übersiedelte er nach Eretz Israel und schrieb ab diesem Zeitpunkt nur mehr in hebräischer Sprache. Obwohl er anfangs als Dichter der Arbeiterbewegung und als regelmässiger Beitragender zu „Dawar", der Tageszeitung der Arbeiterpartei, gesehen wurde, distanzierte sich Greenberg gegen Ende der Zwanzigerjahre von der politischen Führung des Jischuw und wandte sich den Revisionisten zu. Nach den arabischen Aufständen von 1929 wurde er eines der extremsten Parteimitglieder und einige Jahre lang ihr Repräsentant in Polen und auf Zionistischen Kongressen. In den Dreissigerjahren und besonders nach den Unruhen von 1936 bedauerte Greenberg, was er für eine übertrieben gemässigte Reaktion des Jischuw und eine ehrerbietige, selbstbeherrschte Haltung den Briten und Arabern gegenüber hielt. Greenberg, der sich beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Polen aufhielt, schaffte die Flucht nach Eretz Israel, aber der Rest seiner Familie wurde während der Schoa ermordet. In seinem jiddischen Gedicht "Im Malchus fun Tselem" - "Im Königreich des Kreuzes", 1922, hatte Greenberg bereits die Vernichtung des europäischen Judentums vorausgesehen und davor gewarnt. So war die Schoa für ihn das tragische, aber fast unausweichliche Ergebnis der Gleichgültigkeit der Juden gegenüber ihrem Schicksal. Bereits von da an ist seine Dichtung Ausdruck von Schreckensvisionen: "Der Leichenturm" (1936). In "Rehovot ha Nahar" (1951) schrieb Greenberg einen der bewegendsten Trauergesänge über den Holocaust. Die Tragödie war für ihn der logische Höhepunkt der zweitausendjährigen Konfrontation zwischen Kreuz und Davidstern. Die sechs Millionen Toten sind die unüberwindbare Barriere, die für ewige Zeiten Juden und Christen trennen wird. Der Holocaust stellt nicht nur die Theodizee Gottes in Frage, sondern erscheint als ein schrecklicher Streich, den Gott und die Geschichte den Juden spielten: "Du hast versprochen, eines Tages zu kommen, sie zu sammeln und stolz nach Zion zu führen und ihr Königreich wiederzuerrichten, ihren König zu erheben. Aber, siehe da, du bist nicht gekommen, oh Gott. Der Feind kam und sammelte sie alle, eine Sammlung der Exilierten für die Vernichtung. Jetzt ist Erlösung nicht nötig. Bleib sitzen, Gott, in deinen Himmeln." Aber Greenbergs Gott bewegt sich ausserhalb der rationalen Dimension, und plötzlich erhascht der Dichter die Vision vom Kommen des Messias. Die göttliche Geschichte ist Teil der jüdischen Geschichte und basiert auf einem Paradoxon: Aus der Asche der Krematorien wird die Erlösung aufsteigen, aus der Verzweiflung Glaube. Der Holocaust und die jüdische Souveränität sind zwei Seiten derselben Medaille der Geschichte. Für Greenberg sind die Idee von Judentum sowie der wesentliche, unantastbare Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden die Grundlage seines Denkens. Greenberg glaubte, dass der Bund mit Abraham, der später mit den Juden am Sinai erneuert wurde, die Basis des jüdischen Daseins darstellt. Es kann nicht geleugnet werden, dass göttliche Erwählung und alles, was Juden im Geist der messianischen Erlösung tun, den Sinn hat, die Bedeutung der Erwähltheit zu fördern und zu realisieren. Die Vergangenheit ist die Grundlage der Zukunft, und das Königreich Israel, das unter David seinen Zenit erreichte, wird wiederbelebt werden. Daher kommt Greenbergs Antipathie gegenüber einer humanistischen oder universalistischen Annäherung an das Judentum; im Gegenteil: jüdisch sein bedeutet, von Nichtjuden verschieden und fern zu sein. Wenn Juden ihren Weg ignorieren, führt dies zu einer Fortsetzung der Gewalt ihnen gegenüber, wie es die Geschichte immer wieder gezeigt hat. Greenberg beschuldigte die Welt für ihr Schweigen während der Schoa, und die Juden beschuldigte er für ihre Blindheit. Indem sie das Land ihrer Väter besiedeln, hilft ihnen der Zionismus, die ihnen versprochene Erlösung zu verwirklichen. Für Greenberg liegt der Sinn der hebräischen Poesie darin, die messianische Vision auszudrücken. Greenberg hielt sein ganzes Leben an der rechtsgerichteten Politik fest. In der Mandatszeit war er Mitglied des Irgun und nach der Staatsgründung für die Cherut Partei in der Ersten Knesset. Nach dem Sechs-Tage-Krieg schloss er sich dem „Gross-Israel"-Lager an. Trotz seiner, wie viele meinten, extremen politischen Ansichten war sein Werk anerkannt. 1957 wurde er für seine Beiträge zur hebräischen Literatur mit dem Israel Preis ausgezeichnet. 1976 hielt die Knesset zu seinem achtzigsten Geburtstag eine Ehrensitzung.
  • 1896–1981: Jitzchak Nissim, sephardischer Oberrabbiner von Israel. - Jitzhak Nissim wurde in Bagdad als Sohn einer berühmten Rabbinerfamilie geboren. Wegen ihrer Liebe zu Eretz Israel verliess die Familie zwischen 1906 und 1908 Bagdad und wanderte nach Eretz Israel aus. Sie gehörten zu den ersten Immigranten und dienten anderen als Beispiel. Acht Jahre nach seiner Immigration kehrte Nissim nach Bagdad zurück. Er heiratete und besuchte eine Yeshiva. Er wurde als einer der ausgezeichnetsten Talmudgelehrten des Irak betrachtet und "Chacham Nissim" genannt. Trotzdem lehnte er eine öffentliche Position ab und zog es vor, zu Hause zu arbeiten. Nissim wurde als einer der grössten und einflussreichsten Rabbiner seiner Zeit betrachtet. 1925 führte ihn seine Reputation zu einer Beschäftigung in einer Organisation, deren Ziel es war, die Zerstörung alter Synagogen zu verhindern. In diesem Protest gewann Nissim die Unterstützung der jüdischen Gemeinde von Bagdad und einiger Rabbiner aus Jerusalem. Nissim war einer der wenigen irakischen Juden, die fliessend Hebräisch lasen und sprachen. Er erhielt Zeitungen und Artikel aus Eretz Israel und assistierte den Emissären, die in den Irak kamen. Nissim unterstützte alle Aktivitäten, deren Ziel die Einwanderung in Eretz Israel war. 1925 liess er sich in Jerusalem nieder. 1964 wurde er zum sephardischen Oberrabbiner des Staates Israel gewählt. In dieser Funktion betonte er das Verbindende unterschiedlicher Gruppierungen innerhalb des jüdischen Volkes. Er brachte erfolgreich Religiöse, Wissenschaftler, Rabbiner und öffentliche Beamte zusammen. Berühmt wurde er durch die Ablehnung eines Treffens mit Papst Paul VI. während seines Besuches im Heiligen Land, nachdem es der Papst abgelehnt hatte, sich mit der religiösen Führung Israels zu treffen.
  • 1896–1983: Kurt Guggenheim, 1896 Oberengstringen bei Zürich – 1983 Zürich, Schriftsteller aus jüdischer Kaufmannsfamilie, zunächst Werbetexter und Redakteur; Verfasser von psychologisch motivierten Romanen über das Zürcher Stadtbürgertum (Hauptwerk: „Alles in allem“, 4 Bände, 1952-1955); literarische Auseinandersetzung mit dem Judentum und seinen verschiedenen Milieus; Tagebücher
  • 1896–1984: James-Henri de Rothschild (Frankreich)
  • 1896–1986: Siegmund Menkes (Sigmund Menkes, Zygmunt Menkes), polnisch-jüdischer Maler

Bücher

  • W. Bacher, Die Bibelexegese Moses Maimûnis, Budapest 1896
  • D. Kaufmann (Hrsg.), Die Memoiren der Glückel von Hameln 1645-1719, Frankfurt 1896 (jidd.)
  • Aron Freimann, Geschichte der israelitischen Gemeinde Ostrowo, Ostrów Wkp. 1896
  • Emanuel Schwarzschild, Die Gründung der Israelitischen Religionsgesellschaft zu Frankfurt am Main und ihre Weiterentwicklung bis zum Jahre 1876, Frankfurt/M. 1896
  • Grünbaum, Jüdisch-Spanische Chrestomathie, 1896
  • Frants Buhl, Grundriss der Geographie Palestinas, Freiburg 1896
  • George Edward Post, Flora of Syria, Palestine and Egypt, Beirut 1896
  • Vital Cuinet, Syrie, Liban et Palestine, Géographie administrative, statistique, descriptive et raisonnée, Paris 1896
  • Johannes Menzinger, Friede der Judenfrage!, Berlin 1896
  • Konkordanz zur hebräischen Bibel von Mandelkern (Hechal ha-Kodesch, Veteris Testamenti Concordantiae), 1896; Neuausgabe dann wieder 1925
  • Adolf Frankl-Grün, Geschichte der Juden in Kremsier, 3 Bände, Breslau 1896–1901
  • Herzogs "Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche", 1896–1913
  • Philonis Alexandrini opera quae supersunt, ed. L. Cohn-P. Wendland-S. Reiter, 7 Bände, Berlin 1896–1930

Zeitungen und Zeitschriften

  • 1896: Was hört sich in Russland, in Wilna wöchentlich in jiddischer Sprache erscheinendes bundistisches Blatt
  • Seit 1896: Nachrichten der Vereinigung Badischer Israeliten, in Karlsruhe monatlich in deutscher Sprache erscheinend
  • Seit 1896: Jewish Veteran, in Washington D. C. monatlich herausgegeben, Red. A. Schlossberg
  • 1896–1897: Cadimah, in Paris in zwangloser Folge in französischer Sprache erschienenes zionistisches Blatt
  • 1896–1897: Das Arbeiter Blättel, in Minsk/Weissrussland in zwangloser Folge in jiddischer Sprache erscheinendes bundistisches Blatt
  • 1896–1900: The Jewish Home Journal, in Ligonier, Ind., USA, herausgegebene Tageszeitung
  • 1896–1905: Der Jüdische Arbeiter, in Genf in zwangloser Folge in jiddischer Sprache erschienenes bundistisches Blatt
  • 1896–1920: Zeitschrift für hebräische Bibliographie, Berlin, zweimonatlich in deutscher Sprache erscheinend (Chajim Brody, Aron Freimann)
  • 1896–1925: Haschiloach ("die Sendung"), in Jerusalem (zuvor: Odessa) monatlich in hebräischer Sprache herausgegebene zionistische Zeitschrift

1896 in Wikipedia


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