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1901

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Ereignisse

  • 5.4.1901-25.12.1991: Curt Bois, geb. u. gest. Berlin, als Schauspieler erfolgreicher Kinderstar, dann eher der komische Typ; Bruder von Ilse Bois; der Schauspieler Curt Bois war einer der ersten Kinderstars überhaupt; er spielte 1908 in der Operette "Der fidele Bauer" die Rolle des Heinerle; die Operette wurde gleichzeitig auf Schallplatte aufgenommen und als Tonbild aufgezeichnet, dem Vorgänger der laufenden Bilder; danach folgten zahlreiche weitere Kinderrollen auf der Bühne, in denen Curt Bois brillierte; als Kind und Jugendlicher stand er für die Filmproduktionen "Mutterliebe" (1909), "Der kleine Detektiv" (1909), "Des Pfarrers Töchterlein" (1912), "Streichhölzer, kauft Streichhölzer" (1916), "Die Spinne" (1916), "Das unruhige Hotel" (1917) und "Das grosse Los" (1917) vor der Kamera; in den kommenden Jahren arbeitete er parallel für das Theater und den Film; ins Erwachsenenalter gekommen, spielte er in der Stummfilmzeit in den Filmen "Die Austernprinzessin" (1919), "Sie und die Drei" (1922), "Wehe, wenn sie losgelassen" (1926), "Der Jüngling aus der Konfektion" (1926), "Dr. Bessels Verwandlung" (1927) und "Anschluss um Mitternacht" (1929); im deutschen Tonfilm konnte man Curt Bois nur noch selten bewundern; sein erster Tonfilm "Der Schlemihl" (1931) wurde ein grosser Erfolg, danach trat er nur noch in den Filmen "Ein steinreicher Mann" (1932) und "Scherben bringen Glück" (1932) mit auf, ehe er 1933 ins Ausland fliehen musste; über mehrere Stationen gelangte er schliesslich 1934 nach New York, wo er zunächst Beschäftigung am Broadway fand, später ging er nach Hollywood, wo er eine beeindruckende Karriere in kleinen Nebenrollen aufbauen konnte; in den 30er und 40er Jahren spielte er neben den grössten Stars des amerikanischen Films; zu der illustren Gesellschaft zählen Claudette Colbert, Charles Boyer, Basil Rathbone, Dick Powell, John Barrymore, Edward G. Robinson, Humphrey Bogart, Ray Milland, Charles Laughton, Rita Hayworth, Glenn Ford, Loretta Young, Melville Douglas, Clark Gable, Spencer Tracy, Don Ameche, Olivia de Havilland, Paulette Goddard, Ingrid Bergman, Charles Coburn, Gary Cooper, Gene Kelly, Mary Astor, James Mason, David Niven, Jane Wyman, Buster Keaton, Gregory Peck und Ava Gardner; zu den bekanntesten Filmen dieser Jahre gehören "The Amazing Dr. Clitterhouse - Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse" (1938), "The Hunchback of Notre Dame - Der Glöckner von Notre Dame" (1939), "Casablanca" (1942), "Cover Girl - Es tanzt die Göttin" (1944), "Vendetta" (1946), "Caught - Gefangen" (1948) und "The Great Sinner - Der Spieler" (1949); 1950 kehrte Curt Bois nach Deutschland zurück und ging in den Ostteil von Berlin; dort spielte er wieder Theater und trat in seinem einzigen Film "Herr Puntila und sein Knecht Matti" (1955) auf; da interessante Rollen ausblieben, ging Curt Bois nach West-Berlin, wo er zunächst boykottiert wurde; erst ab 1957 konnte er wieder grössere Rollen am Theater übernehmen, der Film wurde ab 1958 wieder sein Arbeitgeber; die Filme "Das Spukschloss im Spessart" (1960), "Ganovenehre" (1966) und "Der Zauberberg" (1967) gehören zu den bekanntesten Produktionen der 60er Jahre, in denen man Curt Bois auf der Leinwand bzw. im Fernsehen betrachten konnte; danach konzentrierte sich Curt Bois vermehrt auf Fernsehfilme, wo er u. a die Hauptrolle in "Der Pott" (1970) und in der Serie "Die feine englische Art" (1982) verkörperte, aber auch mit kleineren Auftritten wusste er zu überzeugen, so in "Strychnin und saure Drops" (1974), "Das Rentenspiel" (1977), "Die Alten kommen" (1979), "Das Boot ist voll" (1980) und schliesslich "Der Himmel über Berlin" (1987), wofür er 1988 mit dem europäischen Filmpreis als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde
  • 10.11.1901-30.3.1983: Lisette Model, geb. in Wien als Elise Amelie Felicie Stern, römisch-katholisch getauft (ihr Vater, der sie später auch sexuell belästigte, war italienisch-österreichischer Arzt jüdischer Herkunft, ihre Mutter war römisch-katholische Französin), gest. in New York, US-amerikanische Fotografin, die mit ihren unsentimentalen, unretuschierten Eitelkeit, Unsicherheit und Einsamkeit thematisierenden close-up Bildern Aufsehen erregte; nachdem sie ab 1920 Harmonielehre und Kontrapunkt bei Schönberg und ab 1926 Gesang studiert hatte, wandte sie sich 1933 völlig von der Musik ab und widmete sich der Fotografie; bei einer Reise nach Nizza lernte sie ihren Mann, den französisch-jüdischen Maler Evsa Model, kennen; sie fotografierte die „reichen Nichtstuer“ in Nizza; diese Bilder wurden von einem kommunistischen Magazin gedruckt; sie nahm Unterricht bei Florence Henri; 1938 emigrierte sie mit ihrem Mann in die Vereinigten Staaten; schnell bekam sie Kontakt zu einflussreichen Persönlichkeiten wie Alexey Brodovitch, dem legendären Art Director von Harper's Bazaar und den Fotografen Ansel Adams und Berenice Abbott (sie wurde ihre langjährige Freundin); auf den Strassen New Yorks fotografierte sie Spiegelungen in Schaufensterscheiben und laufende Beine; zu den bekannten Persönlichkeiten, die sie portraitierte, gehören Frank Sinatra und Georges Simenon; 1952 begann sie eine Serie über Jazz, fotografierte unter anderem Louis Armstrong und Ella Fitzgerald; ab 1957 unterrichtete sie Fotografie; ihr Arbeitsmotto war: "Fotografiere niemals etwas, das dich gleichgültig lässt"; ihre bekannteste Schülerin wurde Diane Arbus
  • 15. November 1901 - 19. Februar 1982: Gerhard Leibholz
  • 17.11.1901-17.2.1982: Lee Strasberg (gebürtig Israel Strasberg), geb. in Budzanów, Österreich-Ungarn (heute Budaniw, Ukraine), gest. in New York, Schauspieler und Schauspiellehrer, der weltweit wohl berühmteste Schauspiel-Pädagoge ("Schauspiel ist die Fähigkeit, absolute Realität auf der Bühne zu erzeugen"); er wurde im Jahr 1901 im früheren Österreich-Ungarn als Sohn von Baruch Meyer Strasberg und Chaia Dina geboren und hatte drei Geschwister; 1909 emigrierte die Familie nach New York; er besuchte dort die hebräische High School; 1920 wurde er eingeladen, der Schauspielgruppe Students of Arts and Drama beizutreten; 1923 sah Strasberg Aufführungen von Stanislawskis Moskauer Künstlertheater während dessen Tournee in Amerika und war tief beeindruckt; im Folgejahr begann er eine Schauspielausbildung bei zwei der Moskauer Schauspieler am American Laboratory Theatre in New York; 1931 gründete er zusammen mit Harold Clurman und Cheryl Crawford das legendäre Group Theatre; 1933 führte er Regie bei dem Stück Men in White, für das die Gruppe den Pulitzer-Preis erhielt; 1936 war er der Regisseur von Johnny Johnson, einem der ersten in Amerika produzierten Anti-Kriegsstücke; kurze Zeit später wurde er amerikanischer Staatsbürger; 1948 übernahm Strasberg als Intendant die künstlerische Leitung des New Yorker Actors Studio, die er bis zu seinem Tode innehatte; er entwickelte das Method Acting, das die Eindringlichkeit der schauspielerischen Darstellung steigern soll, indem der Schauspieler sich möglichst vollkommen mit der Rolle identifiziert; berühmte Schüler Strasbergs sind u. a. Marilyn Monroe, Nico, Rod Steiger, James Dean, Dustin Hoffman, Paul Newman, Harvey Keitel, Robert De Niro und Al Pacino; auch nach seinem Tod gilt das Method Acting immer noch als erfolgreiche Methode für einen Schauspieler, ein Höchstmass an Identifikation mit der darzustellenden Rollenfigur zu erreichen, und wird auch weiterhin am Actors Studio gelehrt; auch nachfolgende Schauspielergenerationen und so bekannte Vertreter wie Johnny Depp, Angelina Jolie, Jack Nicholson und Anthony Hopkins machen sich die Methode für ihre Rollenarbeiten zu eigen; Strasberg wirkte selbst als Darsteller in einigen Filmen mit, so z. B. in der Rolle des Hyman Roth im zweiten Teil von Coppolas Pate-Trilogie; für diese Leistungen erhielt er Nominierungen für den Oscar und den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller
  • 1901–1963: Lester Cohen, US-amerikanisch-jüdischer Schriftsteller

Bücher

  • M. Sachs, Die religiöse Poesie der Juden in Spanien, 21901 (zahlreiche Übersetzungen)

Zeitungen und Zeitschriften

  • 1901–1904: Jeschurun, in Pleschen und Posen erschienen

1901 in Wikipedia


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