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Ilse Bois

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Ilse Bois (geb. 11. März 1896 in Berlin-Schöneberg; gest. August 1960[1] in London, Vereinigtes Königreich) war eine deutsche Kabarettistin, Schauspielerin und Parodistin.

Leben und Wirken

Ilse Bois begann, wie ihr fünf Jahre jüngerer Bruder Curt Bois, ihre künstlerische Laufbahn mit Kinderrollen im Theater. Beide Geschwister traten oft gemeinsam auf, so auch 1911 im Zirkus Busch, wo sie in dem Shakespeare-Stück Richard II. zu sehen waren. Kurz darauf, vor allem zwischen 1912 und 1918, wirkte Ilse Bois in einer beträchtlichen Anzahl überwiegend humoristischer Stummfilme mit und trat an Otto Reutters Palast-Theater am Zoo auf.

Mit Beginn der Weimarer Republik verlor Ilse Bois komplett das Interesse am Kino und konzentrierte sich auf die Arbeit am Kabarett. Sie feierte Erfolge an Trude Hesterbergs Wilde Bühne und vor allem an Kurt Robitscheks Kabarett der Komiker (KaDeKo), dem sie bis zur erzwungenen Schließung 1933 angehören sollte. Als Juden mussten die Geschwister Bois Deutschland 1933 fluchtartig verlassen, und beide übersiedelten, gemeinsam mit Ilses Ehemann Robitschek, nach Wien.

In den folgenden Jahren pendelte die Komikerin, Diseuse und Kabarettistin für Gastspiele zwischen mehreren westeuropäischen Staaten. Anfang Dezember 1934 führte sie ein Gastspiel erstmals in die USA. Im darauf folgenden Jahr ging sie nach London, um dort eine Revue aufzuführen. Im Mai 1936 übersiedelten Ilse Bois und ihr Mann in die USA. Dort ließ sich das Ehepaar in New York nieder, wo sich Ilse Bois seit 1937 mühsam als Kabarettistin (unter anderem am neugegründeten KaDeKo im Pythian Theatre) und im Rahmen so genannter bunter Abende über Wasser halten konnte. Nebenher spielte sie aber auch klassisches Theater (so 1938 in dem Stück Algiers). Ihren letzten US-Erfolg landete sie 1945 am New Yorker Master Theatre mit einem Löhner-Beda-Sketch im Rahmen eines Exilanten-Programms.

1946 kehrte Ilse Bois, die der leichteren Aussprache wegen sich im englischsprachigen Raum auch häufig Boas genannt hatte, nach London zurück. Nachdem Robitschek 1950 gestorben war, heiratete sie im Jahr darauf erneut. Nach Deutschland kehrte Ilse Bois, anders als ihr Bruder Curt, nicht mehr zurück.

Filmografie

  • 1912: Zwischen zwei Herzen
  • 1913: In Vertretung
  • 1913: Der geheimnisvolle Club
  • 1913: Das verschleierte Bild von Groß-Kleindorf
  • 1914: Der Flug in die Sonne
  • 1916: Ilse, die Millionenbraut (auch Produktion)
  • 1916: Titanenkampf
  • 1916: Die Töchter des Eichmeisters
  • 1916: Bobby als Amor
  • 1917: Ehestiftung mit Hindernissen
  • 1917: Das unruhige Hotel
  • 1917: Das große Los
  • 1917: Abenteuer im Warenhaus
  • 1918: Eine tolle Ratte
  • 1918: Der Bruder der Schwester
  • 1927: Der Geisterzug

Anmerkungen

  1. Die oftmals zu lesenden Sterbedaten 5. März und 15. März 1961 sind definitiv nicht zutreffend

Literatur

  • Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 106 f., ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ilse Bois aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.