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Zeitungsdruckpapier

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Rollen von Zeitungspapier
Etikett an der Rolle

Zeitungsdruckpapier ist eine Papierart, die nur eine kurze Lebensdauer (10 bis 50 Jahre, bei guter Lagerung auch länger) und geringe Wetterbeständigkeit hat (eine Eigenschaft, die bei Büchern nicht besonders geachtet ist). Dahingegen ist es vergleichsweise kostengünstig und hat gute Druckeigenschaften wie zum Beispiel einen hohen Grad an Farbechtheit. Außerdem ist es sehr leicht, 40–52 Gramm pro Quadratmeter,[1] gut falt- und handhabbar. Es wird (zumindest zu einem großen Teil) aus recyceltem Altpapier hergestellt. Das heute verwendete Zeitungsdruckpapier dient schon seit mehr als 100 Jahren als Grundlage für Tages- und Wochenzeitungen, nicht aber für Zeitschriften, an deren Papier andere Anforderungen gestellt sind.

Die Umwelt wird durch weggeworfenes Zeitungspapier verunziert, jedoch wenig belastet, da es bei entsprechenden Bedingungen schon nach wenigen Monaten verrottet.

Der Grund, weshalb Zeitungspapier mit der Zeit unter (Sonnen-)Lichteinfluss und Sauerstoffzufuhr vergilbt, ist, dass es nicht aus reinem Zellstoff besteht, sondern auch noch Lignin enthält. Bei der Vergilbung entwickelt sich ein intensiver Geruch nach Vanillin, einem Abbauprodukt von Lignin. Der Vergilbungseffekt lässt sich durch das Bleichen des Lignin-haltigen Zellstoffs z. B. mit Natriumdithionit verringern.[2] In fast allen anderen handelsüblichen Papieren ist das Lignin chemisch herausgelöst, dies wäre jedoch bei Zeitungen zum Nachteil des Lesers. Denn es verleiht nicht nur dem Faserverbund im Baum die Zähigkeit, sondern auch noch dem Faserverbund im Papier. Aufgrund der geringen Dicke eines Zeitungspapieres und der relativ großen Fläche würde ein holzfreies Papier dabei nur schlapp an den Ecken herabhängen und sich überall durchbiegen (vergleichbar mit Bibeldruckpapier). Lignin erhöht die Opazität günstig, sodass – im Auflicht – die Bedruckung der Papierrückseite nicht durchscheint, holzfreies Papier hingegen ist durchscheinender.

Die Voith PM 1 – aufgestellt bei der Firma Rhein Papier in Hürth – stellte 2003 mit 1912 Meter pro Minute (entspricht einer Bewegung der Papierbahn mit 115 km/h) einen Geschwindigkeitsweltrekord bei der Herstellung von Zeitungsdruckpapier auf.

Die weltweit größten Hersteller von Zeitungspapier sind RFP, Norske Skog, UPM-Kymmene, Nippon Paper Group, Stora Enso und Oji Paper.[3]

Einzelnachweise

  1. Werner Baumann, Herberg-Liedtke: Papierchemikalien: Daten und Fakten zum Umweltschutz. Band 2, Springer, 1994, ISBN 978-3-540-56269-6, S. 231.
  2. Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 4: M–Pk. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1985, ISBN 3-440-04514-5, S. 2981–2986.
  3. Präsentation Resolute Forest Products, 30. November 2017, S. 23
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