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Wotan

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Dieser Artikel beschreibt eine Operngestalt bei Richard Wagner. Für weitere Bedeutungen siehe Wotan (Begriffsklärung)

Wotan ist eine Gestalt in Richard Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen (uraufgeführt 1876), die in den Einzelteilen Das Rheingold, Die Walküre und Siegfried auftritt. Der Name Wotan ist dabei Richard Wagners (langobardische) Variante des germanischen Gottes Wodan (Odin). Wagner selbst bezeichnete das Wesen seiner Figur als Summe der Intelligenz der Gegenwart.[1] Als Sänger ist er ein Bariton.

Wotans Rolle in der Opernhandlung

Wotan tritt in den jeweiligen Opern erst auf, nachdem sich die Grundhandlung entwickelt hat.

Im ersten Teil des Rings des Nibelungen, Das Rheingold, erwartet Wotan mit den anderen Göttern die Fertigstellung der Burg Walhall, deren Bau er bei den Riesen Fasolt und Fafner in Auftrag gegeben hatte. Als diese den vereinbarten Lohn, die Göttin Freia beanspruchen, versucht Wotan einen Ersatz-Lohn auszuhandeln. Der Halbgott Loge berichtet von einem Nibelungenschatz, und die Riesen lassen sich darauf ein. Wotan und Loge ziehen damit ins Reich der Nibelungen. In der Tat gelingt es ihnen durch eine List, dem Zwerg Alberich den Schatz zu rauben und ebenso einen Macht verleihenden Ring und eine Tarnkappe. Die Riesen verlangen alles Mitgebrachte und verzichten auf die Göttin, geraten aber in Streit, und einer erschlägt den anderen.

Im zweiten Teil des Opernzyklus, Die Walküre, beauftragt Wotan seine Tochter Brünnhilde, eine Waffen tragende Jungfrau (Schildmaid), dem Recken Siegmund im Kampf beizustehen. Siegmund steht ein Kampf mit Hunding bevor, dessen Frau Sieglinde er zuvor entführt hatte. Siegmund ist der Sohn des Gottes und zugleich dessen Hoffnung, den an die Riesen verlorenen Zauberring zurückzuerlangen. Wotans Frau Fricka, als Göttin Hüterin der Ehe, verbietet jedoch Siegmunds Sieg. Wotan muss daraufhin den Brünnhilde erteilten Auftrag zurückziehen. Im späteren Kampf verteidigt diese jedoch Siegmund, den Wotan deshalb eigenhändig erschlagen muss. Brünnhilde flieht zunächst, wird aber von Wotan eingeholt. Er kündigt ihr eine harte Strafe an. Brünnhilde soll in Schlaf versenkt werden, aus dem sie der erste vorbeikommende Mann erwecken wird. Im Disput erklärt ihr Wotan den Zwiespalt, in dem er lebt und lässt sich schließlich erweichen, die Strafe abzumildern. Brünnhilde wird dazu mit einem mächtigen Feuer umgeben.

Im dritten Opernabend, Siegfried, heißt Wotan Wanderer. Er sucht den Schmied Mime auf, der den inzwischen geborenen Sohn von Siegmund und Sieglinde, Siegfried großgezogen hat. Mime will selber an den Ring kommen, der von dem Riesen Fafner in einer Höhle bewacht wird. Wotan kündigt Mime in einem gleichnishaften Dialog an, dass Siegfried den Riesen und auch Mime töten wird. Von der weisen Erda hofft Wotan einen Ausweg aus seiner Lage zu erfahren, doch vergeblich. Vor der Höhle des Riesen trifft Wotan Alberich, dem er im Rheingold den Ring geraubt hatte. Auch Alberich macht sich Hoffnung auf den Ring. Nachdem die Voraussage von Wotan aufgegangen ist, zieht Siegfried mit den beim Riesen gefundenen Trophäen, Ring und Tarnkappe, zum Walkürenfelsen. Wotan stellt sich ihm in den Weg, aber Siegfried zerschlägt Wotans Speer und durchschreitet das Feuer.

Im vierten Teil, der Götterdämmerung, tritt Wotan nicht mehr auf, die Handlung nimmt jedoch Bezug auf ihn, insbesondere bei der Begegnung Brünnhildes mit ihrer Schwester Waltraute.

Wotans Auftritte (chronologisch)

  • Das Rheingold
    • 2. Szene: Die Götter, Loge, die Riesen
    • 3. Szene: Wotan, Loge, Mime, Alberich
    • 4. Szene: Die Götter, Loge, die Riesen
  • Die Walküre
    • 2. Akt, 1. Szene: Wotan und Brünnhilde, Wotan und Fricka
    • 2. Akt, 2. Szene: Wotan und Brünnhilde
    • 2. Akt, 5. Szene: Siegmund, Sieglinde, Hunding, Brünnhilde, Wotan
    • 3. Akt, 2. Szene: Walküren, Brünnhilde, Wotan
    • 3. Akt, 3. Szene: Brünnhilde und Wotan
  • Siegfried
    • 1. Akt, 2. Szene: Wotan und Mime
    • 2. Akt, 1. Szene: Wotan und Alberich
    • 3. Akt, 1. Szene: Wotan und Erda
    • 3. Akt, 2. Szene: Wotan und Siegfried

Besetzung bei den Bayreuther Festspielen

Alle Sänger des Wotan bei den Bayreuther Festspielen.[2]

Besetzung des Wotan bei den Bayreuther Festspielen
Von Bis Sänger
1876   Franz Betz
1896   Hermann Bachmann, Carl Perron
1897   Carl Perron, Anton van Rooy
1899   Anton van Rooy
1901 1902 Anton van Rooy, Theodor Bertram
1904 1906 Theodor Bertram
1908 1914 Walter Soomer
1924   Carl Braun
1925   Friedrich Schorr
1927 1928 Josef Correck, Friedrich Schorr
1930   Friedrich Schorr
1931   Rudolf Bockelmann, Friedrich Schorr
1933 1934 Rudolf Bockelmann, Jaro Prohaska
1936 1938 Rudolf Bockelmann
1939 1941 Rudolf Bockelmann, Jaro Prohaska
1942   Rudolf Bockelmann, Jaro Prohaska
1951   Sigurd Björling
1952   Hans Hotter, Hermann Uhde
1953 1958 Hans Hotter
1960   Jerome Hines (Walküre), Hermann Uhde (Rheingold, Siegfried)
1961   Jerome Hines (Rheingold, Walküre), James Milligan (Siegfried)
1962   Otto Wiener
1963   Theo Adam (Rheingold), Jerome Hines (Walküre), Otto Wiener (Siegfried)
1964   Theo Adam (Rheingold, Walküre), Hubert Hofmann (Siegfried)
1965   Theo Adam (Rheingold, Walküre), Josef Greindl (Siegfried)
1966 1967 Theo Adam
1968   Theo Adam (Rheingold, Walküre), Josef Greindl (Siegfried)
1969 1972 Theo Adam, Thomas Stewart
1973 1975 Theo Adam, Donald McIntyre
1976 1980 Donald McIntyre
1983 1986 Siegmund Nimsgern
1988   John Tomlinson (Rheingold, Walküre), Franz Mazura (Siegfried)
1989 1992 John Tomlinson
1994 1998 John Tomlinson
2000 2004 Alan Titus
2006   Falk Struckmann
2007 2010 Albert Dohmen
2013 2015 Wolfgang Koch
2016   Iain Paterson (Rheingold), John Lundgren (Walküre, Siegfried)
2017   Iain Paterson (Rheingold), John Lundgren (Walküre), Thomas J. Mayer (Siegfried)
2018   John Lundgren (Walküre)

Einzelnachweise

  1. Wagner zu Wotan[1]
  2. Aufführungsdatenbank der Bayreuther Festspiele. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wotan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.