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Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit ist ein allgemeines Maß für die Effizienz im Sinne der Kosten-Nutzen-Relation, bzw. für den rationalen Umgang mit knappen Ressourcen. Sie wird allgemein als das Verhältnis zwischen erreichtem Erfolg und dafür benötigtem Mitteleinsatz definiert. Das Ziel ist, mit einem möglichst geringen Aufwand einen gegebenen Ertrag zu erreichen oder mit einem gegebenen Aufwand einen möglichst großen Ertrag zu erreichen.
Dies lässt sich mit folgender Formel darstellen:
Hierbei ist:
- Ertrag = der in Geld gemessene Wertezuwachs zum Zeitpunkt der Betrachtung
- Aufwand = der in Geld gemessene Wert aller verbrauchten Güter und/oder Leistungen
Wirtschaftlichkeit ist gegeben, wenn der Quotient aus Ertrag und Aufwand gleich oder größer 1 ist.
- Wenn das Ergebnis größer als 1 ist, so ist eine Wirtschaftlichkeit gegeben – Wertezuwachs
- Wenn das Ergebnis gleich 1 ist, so ist die Wirtschaftlichkeit gegeben – kostendeckend
- Wenn das Ergebnis kleiner als 1 ist, so ist keine Wirtschaftlichkeit gegeben – Verlust
Unterschied zwischen Wirtschaftlichkeit und Rentabilität
Die Rentabilität ist das Verhältnis zwischen erzieltem Erfolg (z. B. Gewinn) und eingesetztem Kapital (Gesamt- oder Eigenkapital). Hierbei wird das Kapital, d.h. der in Geld gemessene Wert, in Beziehung gesetzt. Die Rentabilität ist eine Kennzahl für den Erfolg und wird als Prozentsatz angegeben.
Bei der Wirtschaftlichkeit kann der Ertrag als Wertezuwachs nur als Wert von verkauften Gütern oder auch nur als erbrachte Leistung in Geldwert eingesetzt werden. Der Aufwand kann auch in Arbeitsstunden, Materialbedarf oder anderen Leistungen, umgerechnet in Geldwert, eingesetzt werden. Die Wirtschaftlichkeit ist ein Maß für Sparsamkeit oder Effizienz; sie ist dimensionslos.
Das Synonym für Wirtschaftlichkeit ist unter anderem Ökonomie.
Wirtschaftlichkeit in der Produktionsplanung
Die Produktions- und Kostentheorie formen die theoretischen Grundlagen der Produktionsplanung.
Die Kostentheorie hat das Ziel, die kostengünstigsten Verfahren für eine vorgegebene Produktmenge zu bestimmen. Die Kennzahl der Kostentheorie ist die Wirtschaftlichkeit.
Hierbei ist:
- Erlös = der in Geld gemessene Wert, der durch den Verkauf von Waren (Erzeugnissen) oder Dienstleistungen sowie aus Vermietung oder Verpachtung erzielt wurde.
- Kosten = der in Geld gemessene Wert aller verbrauchten Güter und Leistungen zur Produktion einer vorgegebenen Erzeugnismenge.
Auch hier gilt, dass die Wirtschaftlichkeit gegeben ist, wenn der Quotient aus Erlös und Kosten gleich oder größer 1 ist. Ist das Ergebnis gleich 1, wurde nur kostendeckend produziert.
Beurteilung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens
Eine Beurteilung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens kann durch Umschlagskennzahlen ermöglicht werden. Dabei werden die Kosten den Leistungen gegenübergestellt.
Umschlagskennzahlen sind:
- Lagerumschlagshäufigkeit
- durchschnittliche Lagerdauer
- Umsatzhäufigkeit
- durchschnittliche Kreditdauer
Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung in der Investitionsrechnung
Die Wirtschaftlichkeitsrechnung untersucht ein oder mehrere Investitionskandidaten auf deren Vorteile bei Investitionen unter bestimmten Voraussetzungen.
In der Investitionsrechnung werden statische oder dynamische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung angewendet.
Statische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung sind:
Nachteile der statischen Verfahren sind:
- kurzfristige Betrachtungsweise
- Nichtberücksichtigung des zeitlichen Anfalls von Ein- und Auszahlungen
Dynamische Verfahren der Wirtschaftlichkeitsrechnung sind:
Die dynamischen Verfahren berücksichtigen
- die Bewertung von Ein- und Auszahlungen entsprechend ihrem zeitlichen Anfall
- die genaue Erfassung von Ein- und Auszahlungen während der Nutzungsdauer
In der Privatwirtschaft wird in der Regel keine möglichst große Wirtschaftlichkeit, sondern ein möglichst großer Gewinn angestrebt. Dies hat je nach Marktform Konsequenzen für die Wirtschaftlichkeit der Privatwirtschaft.
„Auf dem Mengenanpassermarkt führen das Streben nach Gewinn und das Streben nach Wirtschaftlichkeit zu identischen Ergebnissen. Anders ist es z. B. beim Monopolisten, der die angebotene Menge einschränkt und gleichwohl – zu unwirtschaftlichen Stückkosten anbietend – seinen Gewinn maximiert“.
Siehe auch
Literatur
- Erich Gutenberg: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre: Die Finanzen, Nachdruck der 8. Auflage vom 1980, Springer, Berlin u.a. 1987, ISBN 978-3-540-09904-8 („Kategorische Umklammerung des Prinzips der Wirtschaftlichkeit“).
- Der Präsident des Bundesrechnungshofes als Beauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung: Anforderungen an Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen finanzwirksamer Maßnahmen nach § 7 Bundeshaushaltsordnung. Kohlhammer, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-17-023679-0 (= Schriftenreihe des Bundesbeauftragten für die Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung. Band 18).
- Günter Wöhe und Ulrich Döring: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 25. Auflage, Vahlen, München 2013, ISBN 978-3-8006-3795-9.
- Volker Oppitz, Volker Nollau: Taschenbuch Wirtschaftlichkeitsrechnung. Quantitative Methoden der ökonomischen Analyse, mit über 300 Beispielen und 220 Tabellen, Fachbuchverlag Leipzig im Carl-Hanser-Verlag, München / Wien 2003, ISBN 3446224637
- Volker Oppitz: Gabler Lexikon Wirtschaftlichkeitsrechnung, Gabler, Wiesbaden 1995, ISBN 3409199519
- Hans Jung: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 12., aktualisierte Auflage, Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-59211-5.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wirtschaftlichkeit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |