Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Winkelspinnen

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt die taxonomische Gattung der Winkelspinnen (Tegenaria). Für die sehr gefährliche chilenische Winkelspinne, die nicht zur Gattung der Winkelspinnen gehört, siehe Loxosceles laeta.
Winkelspinnen
Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica)

Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica)

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Überfamilie: Agelenoidea
Familie: Trichterspinnen (Agelenidae)
Gattung: Winkelspinnen
Wissenschaftlicher Name
Tegenaria
Latreille, 1804
Eine Westliche Schwarze Witwe (hier ein Weibchen, links ein Männchen) hat eine Winkelspinne erbeutet.

Winkelspinnen (Tegenaria) sind eine Gattung aus der Familie der Trichterspinnen (Agelenidae). In Europa sind mindestens 62 Arten heimisch. Die bekanntesten Vertreter der Gattung sind die auch in Häusern, Schuppen, Stallungen oder Scheunen lebenden Mauerwinkelspinnen (Tegenaria parietina) und Waldwinkelspinnen (Tegenaria silvestris). Weltweit umfasst die Gattung aktuell 115 Arten[1] (Stand: April 2016).

Merkmale

Alle Arten dieser Gattung sind nachtaktiv, meist sehr schnell, hellbraun bis rötlich-braun oder dunkelbraun, mit meist beborsteten, teilweise auch fein behaarten, langen Beinen. Charakteristisches Bestimmungsmerkmal innerhalb dieser Gattung ist das Brustmal (auf dem Sternum). Auffällig ist ein teilweise markant ausgebildetes, verwinkelt anmutendes Muster auf der Oberseite des Opisthosomas, das der Gattung auch ihren deutschen Trivialnamen verlieh.[2]

Harmlosigkeit

Die Arten der Gattung Tegenaria sind harmlos. In den USA sollen Bisse der Feldwinkelspinne (Eratigena agrestis, früher Tegenaria agrestis) äußerst schmerzhafte und schlecht heilende, nekrotisierende Wunden bewirkt haben. Die Beweislage ist eher fragwürdig.[3] Man geht davon aus, dass einige solcher Wunden nicht von Spinnen verursacht wurden. Die verbleibenden Bisse gehen wahrscheinlich auf Arten der Gattung Loxosceles zurück, insbesondere Loxosceles reclusa, bei der eine entsprechende Giftwirkung gesichert ist.

Arten

Morphologisch kann man bei den Winkelspinnen zwei Gruppen unterscheiden. Die Männchen der einen Gruppe tragen auf ihren Pedipalpen je einen kurzen, dicken Embolus, dazu gehört die Typusart der Gattung, die Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica). Die Männchen der anderen Gruppe besitzen einen langen, fadenförmigen Embolus. Ein solcher Embolus ist charakteristisch für die Gattung Malthonica, weshalb 2005 einige Arten der Gattung Tegenaria in diese Gattung transferiert wurden.[4] Alle mitteleuropäischen Arten dieser Gattung wurden aber 2010 zurück nach Tegenaria transferiert und sind heute wieder in dieser Gattung enthalten[5].

Die folgenden Arten sind für Mitteleuropa nachgewiesen:[6]

Der World Spider Catalog listet für die Winkelspinnen aktuell 115 Arten.[1] (Stand: April 2016)

Transferierte Arten

Zur Gattung Histopona zugerechnet wird die in Wäldern und unter Baumwurzeln vorkommende Waldtrichterspinne (Histopona torpida, früher: Tegenaria torpida).

2013 wurden einige Arten, die bisher zur Gattung Tegenaria gerechnet worden waren, in die neue Gattung Eratigena ausgegliedert[7], darunter die mitteleuropäischen[6] Arten:

Die Große Winkelspinne (Eratigena atrica (C. L. Koch, 1843)) war die „Spinne des Jahres 2008“.[8]

Weblinks

 Commons: Winkelspinnen (Tegenaria) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Tegenaria im World Spider Catalog
  • Tegenaria bei Fauna Europaea
  • Tegenaria. Online-Bestimmungsschlüssel der Gattungen Tegenaria und Eratigena bei araneae - Spiders of Europe, abgerufen am 3. Dezember 2015
  • Tegenaria. Winkelspinnen im Wiki des Spinnen-Forums, Arten und Verbreitung, abgerufen am 3. Dezember 2015

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern: World Spider Catalog Version 17.0 – Tegenaria. Abgerufen am 6. April 2015.
  2. Große Winkelspinne (Tegenaria atrica) mit Fotos auf der Webseite von Karl-Heinz Schäffner.
  3. James H. Diaz: The Global Epidemiology, Syndromic Classification, Management, and Prevention of Spider Bites „Nevertheless, T. agrestis has never been conclusively identified as the cause of necrotic araneism in the Pacific northwest of the United States because the CDC report was based on retrospective telephone reports of suspected bites without expert identification of biting spiders.“
  4. Elchin S. Guseinov, Yri M. Marusik, Seppo Koponen (2005): Spiders (Arachnida, Aranei) of Azerbaijan. 5. The faunistic review of the funnel-web spiders (Agelenidae) with the description of a new genus and species. Arthropoda Selecta 14 (2): 153-177.
  5. Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern: World Spider Catalog Version 17.0 – Agelenidae. Abgerufen am 6. April 2015.
  6. 6,0 6,1 Theo Blick, Robert Bosmans, Jan Buchar, Peter Gajdoš, Ambros Hänggi, Peter Van Helsdingen, Vlastimil Ružicka, Wojciech Starega & Konrad Thaler: Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Version 1. Dezember 2004
  7. A. Bolzern, D. Burckhardt, A. Hänggi (2013): Phylogeny and taxonomy of European funnel-web spiders of the Tegenaria−Malthonica complex (Araneae: Agelenidae) based upon morphological and molecular data. Zoological Journal of the Linnean Society 168: 723–848. doi:10.1111/zoj.12040
  8. Arachnologische Gesellschaft e. V.: Die Spinne des Jahres 2008 ist Tegenaria atrica

Vorlage:Navigationsleiste Spinne des Jahres

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Winkelspinnen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.