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Ulrich von Lilienfeld

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Ulrich von Lilienfeld (Ulricus Campililiensis; * vor 1308 in Klosterneuburg oder Wien; † vor 1358 in Lilienfeld) war ein römisch-katholischer Geistlicher, Zisterzienser, Abt von Stift Lilienfeld und spätmittelalterlicher Schriftsteller.

Leben

Sein Vater stammte aus Nürnberg und ließ sich in Klosterneuburg nieder. Ulrich selbst trat wohl um 1327 in das Stift Lilienfeld ein. Von 1345 bis 1351 war er Abt des Stiftes Lilienfeld. Seine Eltern und sein Onkel wurden in der Stiftskirche Lilienfeld bestattet. In mehreren Urkunden ist Abt Ulrich genannt. Das Stift Lilienfeld erwarb unter Abt Ulrich Weingärten in Pfaffstätten. Abt Ulrich trat von seinem Amt als Abt zurück, möglicherweise um sich besser seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmen zu können.

Werke

Der 17. September – St. Lambertus

Abt Ulrich nennt sich als der Verfasser der "Concordantiae Caritatis", die zu den typologischen Bild-Text-Zyklen des Mittelalters gezählt werden. Ulrich von Lilienfeld erklärt in Bild und erläuterndem Text vor allem die Evangelien der einzelnen Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres und die Legenden der Heiligen des Jahreskreises mit typologischen Szenen aus dem Alten Testament und mit Naturbeispielen. Die "Concordantiae Caritatis" zählen neben der Bible moralisée, der Armenbibel (Biblia Pauperum) und dem Heilsspiegel (Speculum humanae salvationis) zu den Höhepunkten der groß angelegten typologischen Bild-Text-Zyklen des Mittelalters.

Das Original der "Concordantiae Caritatis" ist der Codex Campililiensis 151, der im Stift Lilienfeld aufbewahrt wird. Die wichtigsten Abschriften dieses Werkes sind in Bibliotheken von Budapest (Piaristen), New York (Morgan Library & Museum), Paris (Bibliothèque nationale de France), Eichstätt, München und Manchester zu finden.

Höchst unsicher ist, ob man Abt Ulrich außerdem Betrachtungen zu den Psalmentiteln (Codex Campililiensis 192) und ein Kommentar zum Johannes- und Lukasevangelium (Codex Campililiensis 194) zuschreiben kann.[1]

Literatur

  • Herbert Douteil, Die "Concordantiae caritatis" des Ulrich von Lilienfeld. Edition des Codex Campiliensis 151 (um 1355). Herausgegeben von Rudolf Suntrup, Arnold Angenendt und Volker Honemann. 2 Bände. Münster 2010.
  • Ferdinand Opll, Martin Roland, Wien und Wiener Neustadt im 15. Jahrhundert. Unbekannte Stadtansichten um 1460 in der New Yorker Handschrift der Concordantiae caritatis des Ulrich von Lilienfeld. Innsbruck–Wien–Bozen, 2006 (Link zum Volltext).
  • Martin Roland, Die Lilienfelder Concordantiae caritatis. Graz, 2002.
  • Hedwig Munscheck, Die Concordantiae caritatis des Ulrich von Lilienfeld. Untersuchungen zu Inhalt, Quellen und Verbreitung, mit einer Paraphrasierung von Temporale, Sanktorale und Commune. Frankfurt am Main [u. a.], 2000.
  • Eugen Müller: Profeßbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld, St. Ottilien 1996.
  • Fritz Peter Knapp: Ulrich von Lilienfeld. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 12, Herzberg 1997, ISBN 3-88309-068-9, Sp. 896–897.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Argumente gegen diese Zuschreibungen bei Martin Roland, Die Lilienfelder Concordantiae caritatis (Stiftsbibliothek Lilienfeld CLi 151). Graz 2002, S. 11.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ulrich von Lilienfeld aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.