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Thomas LaRue

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Thomas LaRue

Thomas LaRue (gest. 1954)

tachles-News 23. August 2021:

Späte Würdigung für «Der shvartzer Khazn»

Musik-Forscher Henry Sapoznik lädt zur Enthüllung eines Grabsteines für den «schwarzen Kantor» Thomas LaRue.

Am kommenden Sonntag soll an der Rosehill Cemetery in Linden, New Jersey, ein Grabstein für Thomas LaRue enthüllt werden. Dazu lädt der Musikhistoriker Henry Sapoznik ein. Der 29. August ist der 67. Todestag von LaRue.

Sapoznik hat über Jahrzehnte das Wirken von Kantoren afroamerikanischer Herkunft in den 1920er und 1930er Jahren erforscht und im vergangenen Jahr auch Aufnahmen von LaRue entdeckt, die dieser im Juni 1923 für das Musiklabel «OKeh» eingespielt hatte. LaRue war Afroamerikaner und trat unter dem Titel «Der shvartzer Khazn/The Black Cantor» auf. Wie Sapoznik zeigt, war LaRue damit keineswegs eine Ausnahme. Vom Ersten Weltkrieg an brachte die «grosse Migration» von Schwarzen aus den Südstaaten in nördliche Industrie-Metropolen Hunderttausende von ihnen auch nach New York City. Dort war in Harlem seinerzeit eine grosse, jüdische Gemeinschaft zuhause. So kam es zu einer fruchtbaren Begegnung der Kulturen. Dabei traten Schwarze zum Judentum über und wurden so zu Vorfahren der neuerdings viel diskutierten «Black Jews», die auch in unserer Zeitschrift aufbau gewürdigt worden sind.

Gleichzeitig aber wurden Afroamerikaner wie LaRue auch Kantoren. Sapoznik hat die Aufnahmen von LaRue auch auf seinen YouTube-Kanal gestellt: https://www.youtube.com/channel/UCqK9UyDphfVBK6fQarW_6qg

Der 65-jährige Sapoznik ist jiddisch sprechend in einem orthodoxen Haushalt in New York aufgewachsen und hat imponierende Beiträge zur Pflege und Bewahrung der osteuropäisch-jüdischen Musik-Tradition bis hin zu Broadway und Country Music geleistet. Der Forscher, Produzent und Instrumentalist hat 1982-1995 das Musikarchiv am «YIVO Institute for Jewish Research» aufgebaut und geleitet. Seine Entdeckung «schwarzer Kantoren» fand inzwischen in der breiteren Öffentlichkeit Beachtung.

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