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Simon Harris (Politiker)

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Simon Harris (2017)

Simon Harris (* 17. Oktober 1986 in Greystones, Irland) ist ein irischer Politiker. Er gehört der Fine Gael an und wurde 2011 Teachta Dála für den Wahlkreis Wicklow. Seit April 2024 ist er Taoiseach (Regierungschef Irlands).[1] Von 2014 bis 2016 war er Staatsminister im Finanzministerium in der Regierung des Premierministers Enda Kenny. Im Mai 2016 wurde er als Nachfolger von Leo Varadkar Gesundheitsminister im Minderheitenkabinett von Enda Kenny. Im Juni 2020 wurde er Minister für Hochschulbildung, Forschung, Innovation und Wissenschaft im Kabinett Micheál Martin, dieses Amt behielt er in der Regierung Varadkar II bei. Vom 17. Dezember 2022 bis zum 1. Juni 2023 übte er das Amt des Justizministers in Vertretung für Helen McEntee aus, die in Elternzeit ging. Nach dem Rücktritt von Leo Varadkar als Parteichef erklärte Harris am 21. März 2024, dass er für den Parteivorsitz der Fine Gael kandidieren und damit auch in dessen Nachfolge Regierungschef werden wolle.[2] Am 24. März 2024 wurde er einstimmig als neuer Vorsitzender der Fine Gael bestätigt, wodurch Harris als Nachfolger Varadkars auch jüngster Taoiseach wird.[3][4]

Leben

Harris wurde 1986 als ältester von drei Kindern in Greystones im County Wicklow geboren. Er gründete mit 15 Jahren eine Organisation zur Hilfe von Familien mit an Autismus und ADHS leidenden Kindern, die Triple A Alliance, auch weil sein Bruder autistisch ist.[5] Damit engagierte er sich in der Lokalpolitik, wobei er Politiker dazu aufforderte, sich mehr für barrierefreie Einrichtungen einzusetzen.

Harris studierte ein Jahr lang Journalismus und Französisch an der Dublin Institute of Technology, bevor er sich komplett auf seine politische Karriere konzentrierte. Er assistierte der Politikerin Frances Fitzgerald, die zu der Zeit Oppositionsführerin im Seanad Éireann war.[5] Bei den Wahlen 2011 gewann er im Wahlkreis Wicklow einen der fünf Sitze für den Dáil Éireann.[6] Als jüngster Vertreter (auch Baby of the Dail genannt) wurde Harris von seiner Partei ausgewählt, in seiner ersten Rede Enda Kenny als Regierungschef zu nominieren. Im Jahr 2014 stieg er in der Regierung von Enda Kenny als Staatsminister für das Office of Public Works auf. Auch trat er in dem Jahr bei den Wahlen zum EU-Parlament an, konnte aber keinen Sitz erringen. Zwei Jahre später folgte die Ernennung zum jüngsten Gesundheitsminister Irlands.[5] Beim erfolgreichen Referendum zur Aufhebung des Abtreibungsverbots nahm er eine zentrale Rolle ein.

„Under the 8th amendment we said to women in crisis, take the boat or take the plane, today we say take our hand.“

„Unter dem achten verfassungszusatz sagten wir zu Frauen in der Krise, nehmt das Boot oder nehmt das Flugzeug, heute sagen wir nehmt unsere Hand.“

Simon Harris: Nach dem Gewinn des Referendums vor dem Dublin Castle[5]

Kurz darauf kam er jedoch in die Kritik, nachdem es zur Krise um die nationale Kampagne CervicalCheck kam. Dabei waren Frauen, die sich einer Untersuchung zu einem Zervixkarzinom unterzogen hatten, fälschlicherweise falsche Diagnosen ausgestellt. Harris wurde für den Umgang mit der Krise kritisiert.[5] Auch fand im Jahr 2019 der Streik der Krankenpfleger statt.[5] Nachdem er die Kosten für das in Dublin neu entstehende Kinderkrankenhaus nicht offenlegte, kam es zu einer Vertrauensabstimmung um seine Person. Diese konnte er zwar gewinnen, doch machte der Duldungspartner Fianna Fáil deutlich, sich nur enthalten zu haben, um den Duldungsvertrag zu bewahren. Bevor es zu einer weiteren Vertrauensabstimmung kommen konnte, brach die COVID-19-Pandemie aus. Dort konnte er wieder an Popularität gewinnen.[5]

Nach den Wahlen 2020 wurde er in der Koalition mit Fianna Fáil und der Green Party in der Regierung Martin zum Minister für höhere Bildung, Innovation und Forschung ernannt. Damit verlor er zwar an Aufmerksamkeit, konnte jedoch durch Medienarbeit sich weiter relevant halten. Zeitweilig vertrat er die Justizministerin Helen McEntee während ihrer Mutterpause.[5] Nachdem Leo Varadkar als Taoiseach zurückgetreten war, stellte er sich am Tag darauf als dessen Nachfolger zur Wahl.[7] Da es keine Gegenkandidaten gab, wurde er als Vorsitzender von Fine Gael ohne Wahl bestätigt.[8] Da die beiden Koalitionspartner trotz des Führungswechsels weiter an der Zusammenarbeit halten wollen, wird erwartet, dass Harris nach der Osterpause am 9. April zum Regierungschef gewählt wird.

Privates

Harris ist seit 2017 mit Caoimhe Wade verheiratet, mit der er einen Sohn und eine Tochter hat. Harris leidet an Morbus Crohn.[9]

Durch seine hohe Präsenz in den sozialen Medien, vor allem auf TikTok, ist Harris auch als „TikTok Taoiseach“ bekannt.

Weblinks

 Commons: Simon Harris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Simon Harris (Politiker) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.