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Salomon Fuld

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Salomon Fuld (geboren am 18. Dezember 1825 in Frankfurt am Main; gestorben am 31. Oktober 1911 in ebenda) war ein Frankfurter Rechtsanwalt und Kommunalpolitiker.

Leben

Salomon Fuld war der Sohn des Talmud-Gelehrten Aaron ben Moses Fuld (1790–1847).[1] Er war ein Frankfurter Rechtsanwalt seit 1848 und Geheimer Justizrat. Bis 1866 war er einer von vier jüdischen Mitglieder des Gesetzgebenden Körpers der Freien Stadt Frankfurt am Main. Nach der preußischen Annexion Frankfurts vom 3. Oktober 1866 lehnte er die Wahl in die preußische Stadtverordnetenversammlung ab. Er gehörte den Vertretungskörperschaften der jüdischen Gemeinde seiner Heimatstadt an. Nach 1878 war er beteiligt bei Aufbau der Neuen konversativen Gemeindesynagoge am Börnplatz.

Da sein Sohn wegen einer Bluterkrankheit nicht beschnitten werden sollte wurde er in seiner Gemeinde angegriffen.

Mit Max Reinganum und Conrad Malß begründete er die „Juristische Gesellschaft“ der Frankfurter Anwälte. Parteipolitisch stand der der Partei Leopold Sonnemanns nahe. Fuld gehörte auch der Frankfurter Freimaurerloge „Zum Frankfurter Adler“ an.[2]

Salomon Fuld starb am 31. Oktober 1911 und wurde am 3. November 1911 auf dem Alten jüdischen Friedhof Ratbeil-Straßel begraben.

Im Kalliope-Verbund werden Briefe von Fuld an Karl Schwarzschild und Carl Joseph Anton Mittermaier nachgewiesen.

Fuld als Anwalt in der Erbsache Esther Kosel

Am 16. Juli 1865 verstarb in Frankfurt am Main Esther Kosel in der Rechneistraße 4. Ihre Schwester Babette Blum, die mit ihr dort wohnte, schaltete den Rechtsanwalt Salomon Fuld ein, den Nachlass zu regeln, da Esther und ihr verstorbener Ehemann Gabriel Kosel keine Kinder hinterließen und es kein rechtsgültiges Testament gab.

Fuld bzw. Babette Blum baten deshalb alle Erbberechtigten eine vorgedruckte „General- und Special Vollmacht“ zu unterschreiben,[3] die Fuld ermächtigte, für alle Geschwister von Esther Kosel eine solche Vollmacht zu unterschreiben, damit Fuld vor Gericht alles regeln konnte. Wegen des fehlenden Testaments waren die Geschwister von Esther Kosel bzw. deren Kinder erbberechtigt. Babette Blum war die jüngere Schwester von Esther Kosel, geb. Marx. Auch die Brüder von Esther Kosel Samuel Marx, Heinrich Marx, Cerf Marx und Jacobus Marx waren erbberechtigt. Da die Brüder von Esther alle verstorben waren, traten deren Kinder in die Erbfolge ein. Deshalb wurde auch Karl Marx einer der Erbberechtigten.

Im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte wird die Nachlassakte des Stadt-Gerichts II aufbewahrt. In dieser Akte befinden sich auch Schriftstücke von Marx wie von allen anderen Erbberechtigen.[4] Marx schickte seine beglaubigte Vollmacht am 9. November 1865 an Fuld.[5]

Esther Kosel wurde wie Fuld auf dem Friedhof Ratbeil-Straße beigesetzt.[6]

Werke

  • Die Gleichberechtigung der Landbewohner, Israeliten und vormaligen Beisassen in der freien Stadt Frankfurt am Main – aus dem bestehenden Rechte nachgewiesen. Auffarth, Frankfurt am Main 1852.

Literatur

  • Paul Arnsberg: Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution. Band III: Biographisches Lexikon der Juden in den Bereichen: Wissenschaft, Kultur, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit in Frankfurt am Main. Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1983, ISBN 3-7929-0130-7, S.  129.
  • Fuld, Salomon. In: Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L. Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, ISBN 3-7829-0444-3. S.  233.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über Aaron ben Moses Fuld siehe Jewish Virtual Library
  2. Paul Arnsberg: Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution. Band I, Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1983, ISBN 3-7929-0130-7, S.  240 und S.  435.
  3. Faksimile in Manfred Schöncke, S. 417.
  4. Alle vollständig oder auszugsweise veröffentlicht von Manfred Schöncke: Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister. Köln 1993, ISBN 3-89144-185-1.
  5. Karl Marx an Samuel Fuld. Marx-Engels-Werke Band 30, S.  484.
  6. Eine Fotografie ihres Grabsteins in Manfred Schöncke, S.  402.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Salomon Fuld aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.