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Sabah

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Dieser Artikel erläutert einen Teilstaat von Malaysia; zu anderen Bedeutungen siehe Sabah (Begriffsklärung).
Sabah
Flagge von Sabah Wappen von Sabah
Flagge Wappen
Vorlage:Imagemap Malaysia1
Abkürzung SBH
KFZ-Kennzeichen SA, SB, SD, SK, SS, ST, SU, SG
Hauptstadt Kota Kinabalu
Yang di-Pertua Negeri Sabah Juhar Hj Mahiruddin
Fläche 73.619 km2
Bevölkerung 3.117.405 Einwohner (2010)
Bevölkerungsdichte ca. 42,4 Ew/km² (2010)
Sprachen malaiisch, englisch, chinesisch und indigene Sprachen
Höchste Erhebung Kinabalu (4095 m)
Längster Fluss Sungai Kinabatangan (560 km)
Größte Insel Banggi (441 km²)

Sabah (Jawi: سابه, Aussprache: [saˈbah]; von arabisch صباح sabah, DMG ṣabāḥ ‚der Morgen‘) ist ein Bundesstaat von Malaysia. Es bildet zusammen mit Sarawak den malaysischen Teil der Insel Borneo. Sabah wird aufgrund seiner Lage südlich (unterhalb) des pazifischen Taifungürtels auch „Land unter dem Wind“ (malaiisch negeri di bawah bayu) genannt.

Geographie

Tanjung Simpang Mengayau, Borneos nördlichster Punkt.

Sabah befindet sich an Borneos nördlicher Spitze, somit nördlich des durch Borneo verlaufenden Äquators. Es grenzt im Westen an den Bundesstaat Sarawak und im Süden an Indonesien. Die Westküste liegt am Südchinesischen Meer, die Nordküste an der Sulusee und die Ostküste an der Celebessee. In Sabah befindet sich zudem Borneos nördlichster Punkt, Tanjung Simpang Mengayau, auch als Tip of Borneo bezeichnet. Nordöstlich vorgelagert sind die Turtle Islands, um die 1976 der Nationalpark Turtle Islands Park of Sabah errichtet wurde.

Im Westen Sabahs liegen die drei höchsten Berge Malaysias, mit 4095 m ist der Kinabalu der höchste Südostasiens, gefolgt vom Trus Madi (2.642 m) und Tambuyukon (2.579 m). Die Regenwälder beherbergen eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Der Kinabalu National Park (mal. Taman Negara Kinabalu) wurde 2000 wegen der reichhaltigen Pflanzenvielfalt und einmaligen geologischen, topografischen und klimatischen Bedingungen von der UNESCO zum Welterbe erklärt.

Die Hauptflüsse Sabahs sind der Kinabatangan, Sungai Padas, Sungai Labuk, Sungai Segama, Sungai Kalabakan, Sungai Paitan und der Sungai Sugut.[1]

Im Konflikt um die Spratly-Inseln beansprucht Malaysia insgesamt 12 südlich gelegene und hält zurzeit sechs Riffe besetzt: Ardasier-Riff, Dallas-Riff, Erica-Riff, Investigator Shoal, Mariveles-Riff und Swallow-Riff. Malaysia bezieht sich bei seinen Rechtsansprüchen auf das Festlandsockelargument (Schelf von Sabah und Sarawak) beziehungsweise die 200-Meilen-Zone.[2][3]

Geschichte

Vor 5000 Jahren wurde das Gebiet von Austronesiern besiedelt. Während des 7. Jahrhunderts gab es die ersten bekannten Ansiedlungen an der Nord-Ost-Küste von Borneo. Im 9. Jahrhundert entwickelte sich eine Handelstätigkeit mit dem Kaiserreich China.

1881 wurde Sabah von der North Borneo Chartered Company übernommen und kam unter europäische Kontrolle. Es bildete das britische Protektorat Britisch-Nordborneo. Die erste Hauptstadt wurde 1882 das etwa 40 km von der Nordspitze Borneos entfernte Kudat, das schon zur Zeit der chinesischen Song-Dynastie ein Vorposten für den Handel mit China war. Nach zwei Jahren wurde Kudat als Hauptstadt aufgrund der Wasserknappheit in dieser Gegend zugunsten von Sandakan aufgegeben. Im Protokoll von Madrid (1885), einem Abkommen zwischen Großbritannien, Deutschland und Spanien, verzichtete Spanien zugunsten von Großbritannien auf alle Ansprüche auf Nordborneo, die in der Vergangenheit dem Sultanat Sulu zuzurechnen waren.

Im Zweiten Weltkrieg besetzten japanische Streitkräfte Nordborneo. Durch die Bombardierung der alliierten Streitkräfte wurden die meisten Städte, einschließlich Sandakan verwüstet. Die japanische Besatzung behandelte die britischen und australischen Kriegsgefangenen mit enormer Brutalität. Auf den berüchtigten Todesmärschen von Sandakan starben von 2504 Gefangenen alle bis auf 6 Australiern. 1946 wurde Britisch-Nordborneo in eine britische Kronkolonie umgewandelt.

Die britische Kronkolonie erlangte am 31. August 1963 die vollständige Unabhängigkeit von Großbritannien. 16 Tage später, am 16. September 1963 vereinigte sich Nordborneo als Bundesstaat Sabah zusammen mit Sarawak und Singapur und der seit 1957 unabhängigen Föderation Malaya zum neuen föderalen Staat Malaysia.

Die Bildung des Staates Malaysia führte zu Spannungen[4] mit den Philippinen, welche Sabah (Teil des vormaligen Sultanates Jolo) als Teil ihres Staatsgebietes beanspruchten. Dabei wurden sie von Indonesien unterstützt, welches aber schließlich die Zugehörigkeit zu Malaysia anerkannte.[5][6][7][8][9]

Der territoriale Konflikt um die Zugehörigkeit Sabahs („Nordborneo-Disput“) flammte im Februar 2013 erneut auf, als im so genannten Lahad Datu Standoff etwa 200 uniformierte und teilweise bewaffnete Anhänger des Sultans von Sulu in Kg. Tanduo, einem etwa 130 Kilometer westlich von Lahad Datu gelegenen Dorf anlandeten und eine Neuverhandlung der Zugehörigkeit Sabahs zum Sultanat von Sulu verlangten.[10][11][12]

Bevölkerung

Sabah hat eine Bevölkerung von 3,1 Millionen Einwohner (Stand 2010).[13] Der Bevölkerungszuwachs ist hoch, vor allem durch die illegale Einwanderung aus den südlichen Provinzen der Philippinen. 32 verschiedene Ethnien leben im Land. Darunter 13,2 Prozent Chinesen, die verschiedene chinesische Dialekte sprechen. Die größte indigene Gemeinschaft bilden die Kadazan-Dusun, gefolgt von Bajau und Murut. Die Nationalsprache Bahasa Malaysia wird mit einem besonderen Einschlag gesprochen. Der Rundfunk hat Programme in den indigenen Sprachen Kadazan, Dusun, Bajau und Murut.

Neben der islamischen Bevölkerungsgruppe besteht in Sabah verglichen mit den Staaten auf der malaiischen Halbinsel ein großer Anteil von Menschen christlichen Glaubens (römisch-katholisch und protestantisch).

Administrative Gliederung

Verwaltungsgebiete und -distrikte Sabahs

Der Bundesstaat Sabah ist in fünf Gebiete (divisions) unterteilt. Diese sind wiederum in Distrikte (districts) eingeteilt.[14]

Gebiet (division) Fläche Distrikt (district)
West Coast Division 7.588 km² Kota Kinabalu, Ranau, Kota Belud, Tuaran, Penampang, Putatan, Papar
Interior Division 18.298 km² Beaufort, Kuala Penyu, Sipitang, Tenom, Nabawan, Keningau, Tambunan
Kudat Division 4.623 km² Kota Marudu, Kudat, Pitas
Sandakan Division 28.205 km² Beluran, Kinabatangan, Sandakan, Tongod
Tawau Division 14.905 km² Kunak, Lahad Datu, Semporna, Tawau

Wirtschaft

Die Wirtschaft Sabahs verlagerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst auf den Einschlag und Export von Tropenholz, was zu einem zunehmenden Raubbau der natürlichen Wälder führte. Seit 1982 gibt es ökologische Ansätze zur Erhaltung der verbleibenden Regenwaldgebiete, da der Regenwald durch den Palmöl-Boom weiter abgeholzt wurde. Die großflächige Landnutzung durch Ölpalm-Plantagen machte diesen Industriezweig zum dominierenden Wirtschaftszweig in Sabah. Außerdem werden Fischereiprodukte und Gemüse exportiert.

Der Tourismus stellt die zweite Einkommensquelle des Landes dar. Touristische Attraktivität hat im Südosten bei Sandakan eine Auswilderungsstation für Orang-Utans. Der Kinabalu, höchster Berg Südostasiens, ist ein beliebtes Ziel ausländischer Bergsteiger. An der Ostküste liegen bekannte Tauchgründe.

Viele Bewohner Sabahs sind Arbeitsmigranten in Festland-Malaysia, Singapur, Australien und den USA. Sabah hat für qualifizierte Arbeitskräfte kaum Arbeitsplätze in Industrie und Verwaltung. Gleichzeitig gibt es viele Arbeitsmigranten, vor allem aus den Philippinen und Indonesien, geschätzt etwa eine halbe Million, die meist als Illegale im Land leben. Sie sind vor allem in den Ölpalmplantagen tätig.

Feiertage

Neben den für ganz Malaysia geltenden Feiertagen wird in Sabah jährlich am 31. August die Erlangung der Unabhängigkeit von Großbritannien gefeiert. Dieser Unabhängigkeitstag wird als Negara Sabah Merdeka bezeichnet und darf nicht mit dem landesweiten Hari Malaysia am 16. September verwechselt werden, der an die Gründung Malaysias erinnert. Er fällt jedoch zeitgleich zusammen mit Hari Merdeka, dem Nationalfeiertag Malaysias, der an die Unabhängigkeit der Föderation Malaya am 31. August 1957 erinnert.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jephrin Zefrinus Wong: CURRENT INFORMATION ON INLAND CAPTURE FISHERY IN SABAH, MALAYSIA (PDF; 400 kB), Department of Fisheries Sabah, Malaysia, 2003; Zugriff am 22. Januar 2012
  2. Malaysia’s Sovereignty Claim Based on Continental Reef Principle; Zugriff am 16. Januar 2012
  3. Der Wettlauf der südostasiatischen Staaten um die Spratly-Inseln; Zugriff am 16. Januar 2012
  4. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46056048.html
  5. United Nations Treaty Registered No. 10760, Agreement relating to Malaysia between United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, Federation of Malaya, North Borneo, Sarawak and Singapore
  6. United Nations Treaty No. 8029, Manila Accord between Philippnes, Federation of Malaya and Iindonesia (31 JULY 1963)
  7. United Nations Treaty Series No. 8809, agreement relating to the implementation of the Manila Accord
  8. United Nations list of Non-Self-Governing Territories: North Borneo and Sarawak
  9. UNITED NATIONS MEMBER STATES
  10. Michael Lim Ubac, Tarra Quismundo (Philippine Daily Inquirer): PH seeks 4 more days, 23. Februar 2013; Zugriff am 23. Februar 2013
  11. Mike Frialde (The Philippine Star): Sultanate of Sulu wants Sabah returned to Phl, 23. Februar 2013; Zugriff am 23. Februar 2013
  12. Daily Express: Manila sends naval ships to prevent spillover, 23. Februar 2013; Zugriff am 23. Februar 2013
  13. Population Distribution by Local Authority Areas and Mukims, 2010 (Census 2010) (PDF; 368 kB), Seite 369
  14. Gebiete und Landkreise von Sabah (englisch), abgerufen am 3. Juni 2011

Weblinks

 Commons: Sabah – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Sabah – Reiseführer
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