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Religionen in Bonn

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Christentum

Römisch-Katholische Kirche

Das Gebiet der heutigen Stadt Bonn gehört seit dem 4. Jahrhundert zum Erzbistum Köln. Die Stadt war Sitz eines Chorepiskopats, später eines Archidiakonats des Propstes am Stift St. Cassius, das für die Dekanate Bonn-Ahrgau, Zülpichgau, Eifelgau und Auelgau zuständig war.

Anfang des 16. Jahrhunderts war Bonn Mittelpunkt der Reformationsversuche von Kurfürst Hermann V. von Wied. Nach dem Ende des Truchsessischen Krieges im Jahr 1588 konnte sich dann wieder der Katholizismus – vor allem dank Unterstützung durch die Wittelsbacher – durchsetzen.

Nach Auflösung Kurkölns 1802 gehörten die Pfarrgemeinden Bonns kurzzeitig zum Bistum Aachen, 1821/1825 wurden sie dem wiedergegründeten Erzbistum Köln zugeordnet.

Die Pfarrgemeinden der Stadt bilden heute das „Stadtdekanat Bonn“, das aus den vier Dekanaten Bonn-Mitte/Süd, Bonn-Nord, Bad Godesberg und Bonn-Beuel besteht. Katholische Hauptkirche der Stadt ist die Münsterbasilika, die der Legende nach über den Gräbern der Märtyrer Cassius und Florentius, Soldaten der Thebaischen Legion, Mitte des 3. Jahrhunderts errichtet wurde.

Evangelische Kirche

Evangelische Kreuzkirche am Kaiserplatz

Erst die französische Besatzung des Rheinlandes und die Verkündigung der Organischen Artikel am 8. April 1802 gewährte den Bonner Protestanten – ebenso wie den Juden – Kultusfreiheit und volle Bürgerrechte. Im Jahre 1816 – das Rheinland war mittlerweile eine Provinz Preußens – bildete sich eine evangelische Gemeinde, die zur Kreissynode Mülheim am Rhein der Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise deren Rheinischer Provinzialkirche gehörte.

Griechisch-orthodoxe Kirche in Bonn-Beuel

1895 wurde Bonn Sitz eines eigenen Kirchenkreises, der heute zur Evangelischen Kirche im Rheinland zählt. In ihm sind alle Kirchengemeinden der Stadtbezirke Bonn und Hardtberg sowie von Alfter vereint. Der Kirchenkreis Bonn umfasst außerdem noch die Kirchengemeinden Bornheim und Hersel außerhalb des Stadtgebiets Bonn. Die Kirchengemeinden der seit 1969 nach Bonn eingemeindeten Städte Bad Godesberg und Beuel gehören zum Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel bzw. zum Kirchenkreis an Rhein und Sieg. Auch diese beiden Kirchenkreise umfassen Gemeinden außerhalb des Stadtgebiets Bonn.

Der Anteil der evangelischen Bevölkerung stieg nach 1945 durch Zuzug von Bundesbeamten sprunghaft an und liegt seither konstant bei ca. 25 Prozent (Stand 1999).

Andere christliche Gemeinden

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Bonn auch Freikirchen und sonstige christliche Gruppierungen und Gemeinden, unter anderem die Neuapostolische Kirche, eine Altkatholische Gemeinde (Bonn ist Bischofssitz für Deutschland), griechische Diözese mit Sitz in Bonn-Beuel, Patriarchat Konstantinopel, die American Protestant Church, die Apostolische Gemeinschaft, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Freie evangelische Gemeinde, die Universität-Bibel-Freundschaft, die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten sowie Versammlungen der Zeugen Jehovas.

Judentum

die neue Synagoge

Die jüdische Gemeinde Bonn sieht auf eine Geschichte zurück, die bis in das Mittelalter zurückgeht[1] Das Gedenkbuch des Talmudgelehrten und Dichters Efraim bar Jakob ist eine erste Quelle, die über das Leben Bonner Juden im 12. Jahrhundert berichtet. Kein Zufall, dass er darin Ereignisse aus dem Jahr 1146 schildert, in denen er – als 13jähriger – und seine Glaubensgenossen sich auf die Wolkenburg im Siebengebirge flüchten, um sich vor der Verfolgung durch die christlichen Mitbürger zu schützen. 1288 wurden bei einer weiteren Verfolgung über 100 jüdische Bürger ermordet. Im 19. Jahrhundert betrug der Anteil der Juden in Bonn etwas mehr als 2 % an der Gesamtbevölkerung. 1879 wurde am Rheinufer die neue Synagoge eingeweiht und 1872/73 der jüdische Friedhof angelegt.

Mehr als 700 Juden überlebten die Nazi-Diktatur nicht; sie wurden ermordet oder starben während der Deportation in die Vernichtungslager des Holocaust. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand die jüdische Gemeinde nur noch aus wenigen Personen. Am 26. Mai 1959 wurde in der Tempelstraße eine neue Synagoge eingeweiht. 1970 hatte die jüdische Gemeinde 159 Mitglieder. Diese Zahl hat sich mittlerweile durch Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion erheblich vergrößert und beträgt über 1.000 Mitglieder (2006).

Islam

König-Fahd-Akademie in Bonn-Bad Godesberg

Der Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung beträgt in Bonn 9,1 %[2]. Es bestehen 9 Moscheevereine sowie 3 islamische Organisationen. Seit dem 21. August 2006 gibt es einen „Rat der Muslime in Bonn“. Er soll eine einheitliche offizielle Vertretung der Muslime werden und die Interessen der Muslime gegenüber der Stadt Bonn und sonstigen öffentlichen sowie zivilen Einrichtungen vertreten. Bonn ist Sitz der Deutschen Muslim-Liga Bonn (DML-Bonn), eines überregionalen Verbandes vorwiegend deutschstämmiger Muslime.

Weblinks

 Commons: Kirchen in Bonn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Manfred van Rey: Die Vernichtung der Juden in Bonn, Berlin 1994
  2. Stadt Bonn: Ausländer und Migranten in Bonn - Statistische Kennzahlen Stand 30. Januar 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Religionen in Bonn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.