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Raumluftqualität

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Ionenkonzentrationen der Außenluft

Unter dem Begriff Raumluftqualität oder auch Innenraumluftqualität (engl. Indoor Air Quality) genannt, werden all diejenigen Aspekte der Raumluft betrachtet, die Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen haben und nicht in Verbindung mit der Beheizung des Raumes stehen. Die Menschen in Europa halten sich heute durchschnittlich 90 % der Zeit in Innenräumen auf. Dabei atmet der Mensch je nach Alter und Aktivität 10 bis 20 m3 Luft pro Tag ein, was einer Masse von 12 bis 24 kg Luft entspricht (Umweltbundesamt Deutschland). Dies ist weitaus mehr, als ein Mensch durch Nahrung (Lebensmittel und Trinkwasser) zu sich nimmt. Die Qualität der Innenraumluft ist deshalb wichtig für das Wohlbefinden der Menschen. [1]

Ansprüche des Raumnutzer im Raum / IDA (Indoor Air)

Ionenkonzentrationen der Luft im Innen- und Außenraum

Vom Nutzer eines Raumes werden zwei wesentliche Anforderungen an die Raumluft gestellt:

  1. In der Luft befinden sich keine Schadstoffe in gefährlichen Konzentrationen.
  2. Die Luft wird nicht als muffig, übelriechend oder abgestanden empfunden.

Da insbesondere das zweite Kriterium sehr stark von der persönlichen Empfindung der einzelnen Person abhängt, entspricht einer guten Raumluftqualität eine große Anzahl von zufriedenen Raumnutzern, sofern sich keine Schadstoffe in der Raumluft befinden.

Gemäß ihrer Definition kann Raumluftqualität nicht gemessen, sondern von den Nutzern eines Raumes nur subjektiv wahrgenommen werden.

Für die Klassifizierung der Raumluft, auch als InDoorAir IDA bezeichnet, greift ab Oktober 2009 die EN 13779. Diese Norm dient der Klassifizierung von Luftqualitäten.

Klassifizierung der Außenluft / ODA (Outdoor Air)

Man legte folgende drei Kategorien fest:

  • ODA 1: saubere Luft, die nur zeitweise mit Staub belastet sein darf
  • ODA 2: Außenluft mit hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub und/oder gasförmigen Verunreinigungen
  • ODA 3: Außenluft mit sehr hoher Konzentration an Staub oder Feinstaub und/oder gasförmigen Verunreinigungen

Die Ermittlung des tatsächlichen für den Gebäudestandort geltenden ODA-Werts setzt eine Schadstofferfassung der Außenluft voraus. Anschließend folgt eine komplexe Berechnung zur Bestimmung der Konzentration von:

Forschungen zur Raumluftqualität

Seit den 1970er Jahren werden eine Reihe von Befindlichkeitsstörungen beobachtet, die nicht auf eine konkrete Erkrankung zurückgeführt werden können, sondern mit dem Aufenthalt in Innenräumen in Verbindung gebracht werden und abklingen, sobald das Gebäude verlassen wird.[2]

Das 1978 gegründete gemeinnützige Katalyse Institut für angewandte Umweltforschung hat einen Arbeits- und Forschungsbereich "Raumluftforschung und Elektrosmog".[3]

Das Forschungsgebiet wird auch als "Luft- und Klimatechnik" bezeichnet. Da modernere Häuser eine dichtere Gebäudehülle als früher haben (siehe Passivhaus), baut man zunehmend beim Bau auch von Wohnhäusern zentrale Be- und Entlüftungsanlagen ein. Diese haben in der Regel zwecks "Wärmerückgewinnung" einen Wärmetauscher, der ausgeblasener Luft einen Teil ihrer Energie entzieht und diese auf die angesaugte Luft überträgt. Die Außenluft kann mit einem Luftfilter von Feinstaub, Pollen u.v.m. gereinigt werden. (Genaueres im Artikel "kontrollierte Wohnraumlüftung").

Seit 1983 wurde eine Reihe von Befindlichkeitsstörungen, die unter anderem mit der Qualität der Raumluft zusammenhängen, auch unter dem sogenannten «Sick Building Syndrom» (SBS) zusammengefasst. Die Weltgesundheitsorganisation (engl. World Health Organisation, WHO) fasste diese Störungen unter dem Begriff «Sick Building Syndrom» (SBS) zusammen und prägt erstmals den Begriff SBS (WHO).

Die Bundesregierung befasst sich ebenso seit vielen Jahren in diversen Arbeitskreisen mit der Raumluftqualität und den sich ergebenden Problemen.[4] In vielen Fachkreisen und Bundesämtern wird nach Wegen und Lösungen gesucht, um ganzheitlich das Thema und die Problematik der Raumluftqualität zu behandeln.[5]

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Raumluftqualität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

  • Recknagel, Sprenger, Schramek: Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik, 68. Auflage, R. Oldenbourg Verlag München, Wien, 1997, ISBN 3-486-26214-9
  • DIN EN 15251 (Norm-Entwurf, Juli 2005): Bewertungskriterien für den Innenraum einschließlich Temperatur, Raumluftqualität, Licht und Lärm
  • Gesamtverband Schadstoffsanierung GbR (Hrsg.): Schadstoffe in Innenräumen und an Gebäuden. - Erfassen, bewerten, beseitigen. 2009. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller Köln. ISBN 978-3-481-02501-4

Einzelnachweise

  1. ionisierte luft im innenraum (PDF; 890 kB), Hochschule Luzern Forschung&Architektur Ausgabe 01/2013, abgerufen am 7. Juni 2013
  2. Fiedler 2012, Bischof & Wiesmüller 2007, Lindvall 1992, Norbäck 1992, Sullivan Jr. et al. 1992
  3. katalyse.de KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung e. V. abgerufen am 15. Juli 2013
  4. InnenraumluftBMU-Bundesamt für Gesundheit, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Kurzinfo Juni 2009, abgerufen am 7. Juni 2013
  5. Gesundheit und Umwelthygiene - Kommission Innenraumlufthygiene (IRK)Umweltbundesamt, PR 10. November 2010, abgerufen am 7. Juni 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Raumluftqualität aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.