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Rainer Wagner

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Rainer Wagner (* 24. Juli 1951 in Weißenfels) war 2007 bis 2015 Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) und von 2014 bis 2015 Vorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus.

Leben

Wagner versuchte bereits als 15-Jähriger aus der DDR zu flüchten. 1967 wurde er wegen „versuchten gewaltsamen Grenzdurchbruchs“ in der DDR zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt.[1] Aus einem Protokoll der Eisenacher Volkspolizei und seinem Haftbefehl geht hervor, dass er angeblich unter dem Einfluss westdeutscher Fernsehsendungen zu dem Schluss gekommen war, nach Westdeutschland zu gehen, wo eine „wahrhaft christliche Partei“, die CDU, als einzig legitime Regierungspartei die Macht innehabe. Die DDR sei ein von Gott nicht gewollter Staat, außerdem könne er den Dienst in der Volksarmee nicht mit seinem Glauben vereinbaren. Er sei zu der Auffassung gelangt, er könne in der DDR nicht frei leben. Westdeutschland sei der einzig legitime Staat in Deutschland, weil die westdeutsche Regierung aus freien Wahlen hervorgegangen sei. Auch unterstütze er, Rainer Wagner, Otto von Habsburg in seinem Bestreben, eine gesamtdeutsche Monarchie zu bilden, die die Regierungsgewalt in Deutschland, Österreich und Ungarn ausübe.[2]

Von 1970 bis 1974 besuchte er das Theologische Seminar des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftswerkes (Landeskirchliche Gemeinschaft) in der DDR in Falkenberg. Danach war er bis 1984 Prediger des „Gemeinschaftsverbandes Sachsen-Anhalt - innerhalb der Evangelischen Kirche (Landeskirchliche Gemeinschaft) in der Lutherstadt Wittenberg und Tangermünde. Seit 1984, nachdem er aus der DDR ausreisen konnte, ist er Stadtmissionsleiter der Innerkirchlichen Stadtmission im Evangelischen Gemeinschaftsverband Pfalz e.V.[3] in Bad Bergzabern und Neustadt an der Weinstraße.[4]

Die offizielle Anerkennung als politischer DDR-Häftling wurde ihm mit Bescheid vom 23. Mai 1984 - nach dem Häftlingshilfegesetz (HHG 10,4) - von der Bezirksregierung Rheinhessen erteilt. Außerdem existiert ein Rehabilitierungsbescheid nach dem Beruflichen und Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetz, §§ 17,22 des Regierungspräsidiums Halle vom 23. November 1995 sowie ein Rehabilitierungsurteil des Bezirksgerichts Halle 2. Senat vom 27. Mai 1992. Der ihm vorgeworfene „versuchte gewaltsame Grenzdurchbruch“, ein „ungesetzlicher Grenzübertritt“, oder der Versuch dazu gehörte zu den politischen Kerndelikten in der DDR. [5]

1995 erfolgte die Gleichstellung der Ausbildung mit der eines Diplom-Religionspädagogen (FH), 1999 Ordination zum Prädikanten durch die Evangelische Kirche der Pfalz.

Theologische Positionen

Rainer Wagner ist ein biblizistischer Pietist und Kreationist. Seine theologischen Veröffentlichungen beinhalten vor allem Fragen der Bibelkunde, der christlichen Apologetik, der Heilsgeschichte, der Kirchengeschichte und der Homiletik aus konservativ biblischer Sicht. [6]

Wagner betrachtet die 2006 auf der Frankfurter Buchmesse eingeführte Bibelübersetzung Bibel in gerechter Sprache als „gotteslästerlich“ und vom „Satan aufgebrachte Irrlehre“, da sie sich bezüglich des Gottesbegriffs nicht nur am Urtext orientiere, sondern bewusst weltanschauliche Motive einfließen lasse.

Politische Positionen

Zusammen mit anderen ehemaligen DDR-Bürgerrechtlern und Opfern der SED-Diktatur sprach sich Wagner vor der Landtagswahl am 14. September 2014 in Thüringen gegen eine mögliche Beteiligung der Partei Die Linke an der zukünftigen Regierung aus. Eine solche Beteiligung wäre „eine fatale Fehlentscheidung mit desaströsen europapolitischen und außenpolitischen Folgen“, da Die Linke über „immense demokratische Defizite“ verfüge und in sich „linkspopulistische, linksradikale und sogar linksextremistische Tendenzen“ vereinige.[7]

Kirchliche Tätigkeit

Tätigkeit in Vereinen

Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Praxisbuch Kurzbibelschule, Hänsslerverlag Neuhausen Stuttgart 1991, Neuauflagen 1998 und 2005, ISBN 3-933372-83-6.
  • Arbeitsbuch Heilsplan Glaubenslehre, Lahr 1995, ISBN 3-88002-554-1; Übersetzung ins Russische 2004 und ins Ungarische 2006.
  • Alle in einem Boot - Ökumene und der Preis der Einheit, Bielefeld 2000, ISBN 3-89397-455-5.
  • Gemeinde Jesu zwischen Spaltung und Ökumene- 2000 Jahre Kirchengeschichte aus bibeltreuer Sicht, Wuppertal 2002, ISBN 3-87857-314-6.
  • Mit 15 im Knast, Nürnberg 2006, ISBN 3-937965-32-7.

Wagner ist Mitautor verschiedener weiterer Bücher.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rainer Wagner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.