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Psalm 150 (Bruckner)

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Anton Bruckners Psalm 150, WAB 38, ist eine Vertonung von Psalm 150 für gemischten Chor, Sopransolistin und Orchester aus dem Jahr 1892.

Entstehung und Stellung im Gesamtwerk

Richard Heuberger bat Bruckner um einen festlichen Hymnus zur Eröffnung der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen am 7. Mai 1892. Der Komponist lieferte das Stück nicht rechtzeitig für Heubergers Zwecke.

Das Werk wurde am 13. November 1892 im Wiener Musikvereinssaal uraufgeführt vom Wiener Singverein und der Sopranistin Henriette Standthartner unter dem Dirigat von Wilhelm Gericke.[1] Das Konzert beinhaltete auch eine Schubert-Ouvertüre und Liszts Klavierkonzert in Es-Dur, gefolgt von Richard StraussWandrers Sturmlied und Mendelssohns Loreley.[2]

Die Handschrift, die Wilhelm Ritter von Hartel gewidmet ist, befindet sich im Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Das Werk erschien erstmals im November 1892, mit einer weiteren Widmung an Max von Oberleithner, im Musikverlag Doblinger, sowie einem Klavierauszug von Cyrill Hynais.[1] Das Werk ist in Band XX/6 der Bruckner-Gesamtausgabe herausgegeben von Franz Grasberger.[1]

Musik

Bruckners Psalm 150 in C-Dur ist für gemischtem Chor, Sopransolistin und Orchester (2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, Kontrabasstuba, Pauken und Streicher).[2][3]

Im Gegensatz zu den anderen, etwa 40 Jahre zuvor komponierten Psalmvertonungen, für die er eine von der katholischen Kirche anerkannte deutschsprachige Bibel verwendete,[4] verwendete Bruckner diesmal die Lutherbibel für den Text.

Das 247 Takte lange Stück beginnt in C-Dur, alla breve, mit einer Tempoangabe von „Mehr langsam! Feierlich, kräftig“, während der Chor mehrmals Hallelujah singt, bevor er zur zweiten Zeile des Psalms übergeht. Bei Buchstabe E, markiert mit „Bewegter“, beginnt die Aufzählung von Instrumenten, mit denen man Gott loben kann. Bei Buchstabe J, „Langsamer“, folgt „Alles, Alles lobe den Herrn“. Bei Buchstabe K, mit Rückkehr zum ursprünglichen Tempo, wiederholt Bruckner die eröffnenden Hallelujahs, aber bei Buchstabe L (Takt 165) folgt mit einer komplexen Fuge.[5] beginnend mit den Worten „Alles, was Odem hat“ noch einmal „Langsam“. Eine weitere Rückkehr zum ursprünglichen Tempo bei Buchstabe R markiert den Anfang der Coda mit den Worten „Alles, alles lobe den Herrn“. Das Thema der Fuge ist verwandt mit jenem der Fuge der fünften Symphonie[1][2] und des Adagios der neunten Symphonie.

Das letzte Mal, als Bruckner an der Orgel improvisierte, verwendete er Melodien aus dieser Psalmvertonung.[6] Psalm 150 „teilt sowohl die Tonart als auch die triumphierende Stimmung der schwärmerischen Erhöhung des Te Deum.“[5]

Diskografie (Auswahl)

Die erste Aufnahme (ca. 1950) stammt von Henry Swoboda mit dem Wiener Akademie Kammerchor und den Wiener Symphonikern, LP: Westminster WAL 201 (mit Symphonie Nr. 6 und dem Psalm 112). Swobodas historische Aufführungen der Psalmen 112 und 150 und Richard StraussWandrers Sturmlied wurden kürzlich von Klassic Haus Restorations auf CD übertragen.[7]

Unter den zehn weiteren Aufnahmen wählt Hans Roelofs die folgenden vier Aufnahmen aus:

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 C. van Zwol, S. 698–699.
  2. 2,0 2,1 2,2 U. Harten, S. 345
  3. Anton Bruckner Kritische Gesamtausgabe – Psalmen und Magnificat
  4. Joseph Franz von Allioli: Die Heilige Schrift des alten und neuen Testamentes. Dritter Band (mit Approbation des apostolischen Stuhles), 4. Aufl. Landshut 1839.
  5. 5,0 5,1 D. Watson, S. 96.
  6. E. Meier, S. 50.
  7. Bruckner Psalms 112 & 150; Strauss Sturmlied, Klassic Haus Restorations

Literatur

  • Max Auer: Anton Bruckner als Kirchenmusiker. Gustav Bosse Verlag, Regensburg 1927, S. 187–200.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XX/6: Psalm 150 (1892). Hg. Franz Grasberger Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Wien 1964.
  • Elisabeth Meier: An „inner“ biography of Bruckner. Bruckner Studies. Herausgegeben von Timothy L. Jackson und Paul Hawkshaw. Cambridge University Press, Cambridge 1997.
  • Nicholas Rast: A checklist of Essays and Reviews by Heinrich Schenker. In: Music Analysis, 7, Nr. 2. Blackwell Publishing, 1988.
  • Derek Watson: Bruckner. J. M. Dent and Sons, London 1975.
  • Uwe Harten, Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag, Salzburg 1996, ISBN 3-7017-1030-9.
  • Cornelis van Zwol: Anton Bruckner – Leben und Arbeiten. Thot, Bussum 2012, ISBN 90-6868-590-2.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Psalm 150 (Bruckner) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.