Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Kaftan
Der Kaftan (entlehnt vor dem 16. Jh. aus türkisch kaftan, von arabisch قفطان, DMG qufṭān, persisch ġaftān‚ unter dem Panzer zu tragendes Gewand) ist ein langes Woll- oder Seidenhemd aus Brust- und Rückenstück, das über den Hüften gegürtet wird. Gewöhnlich trugen Männer den Kaftan bis zu den Kniekehlen, Frauen bis zu den Knöcheln.
Der Kaftan ist noch heute ein gängiges Kleidungsstück in Zentralasien. Fotografien aus dem Wien der 1920er Jahre überliefern, dass Kaftane dort auch von zugewanderten Juden getragen wurden. In ganz Osteuropa war der Kaftan ein traditionelles Kleidungsstück der Juden. Der Kaftan entspricht in Form und Funktion dem altrömischem Kleidungsstück der Tunika.
Von den osmanischen Sultanen getragene Kaftane bilden heute eine außergewöhnliche Sammlung im Topkapi-Palast. Einige davon waren so kostbar, dass sie als Belohnung an hohe Würdenträger und siegreiche Generäle während ausgesuchter religiöser Feste vergeben wurden.
Kaftane waren auf der Frontseite und den Ärmeln oft bestickt. Im Rahmen der allgemeinen Bekleidungsvorschriften im Osmanischen Reich gab es eine strikte Hierarchie der Farben, Muster, Bänder und Knöpfe entsprechend dem Rang der Person, die den Kaftan trug.
Während im 14. Jahrhundert große Muster und dezente Farben benutzt wurden, wurden diese im nächsten Jahrhundert kleiner und kräftiger. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren Kaftane aus Stoffen mit yollu – vertikale Streifen mit verschiedenen Stickereien und kleinen Mustern – die wertvollsten, die sogenannten „Selimiye“-Stoffe.
Die meisten Stoffe wurden in Istanbul und Bursa hergestellt, aber einige kamen auch aus Venedig, Genua, Persien, Indien und sogar China. Jeder Stoff hatte sehr spezielle Eigenschaften und wurde dementsprechend benannt: es gab Samt, aba, bürümcük, canfes, gatma, gezi, diba, hatayi, kutnu, kemha, seraser, serenk, zerbaft, tafta, und viele andere. Die am meisten benutzten Farben waren China-Blau, Türkischrot, Violett, pişmis ayva oder gekochte Quitte und Safran-Gelb.
Vergleichbare traditionelle Männerobergewänder
- Galabija, knöchellanges Gewand der Männer in Ägypten, Sudan und anderen Ländern des Nahen Ostens
- Djellaba, von Männern und Frauen in Marokko getragen, im Unterschied zur Galabija mit langer Kapuze
- Derra’a, Männergewand in Mauretanien
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kaftan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |