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Geschichte der Juden in Brody

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Die Geschichte der Juden in Brody beschreibt das Leben in einer der wichtigsten jüdischen Schtetl Galiziens im 19. Jahrhundert. Joseph Roth setzte ihr in seinen Romanen ein Denkmal.

Polen-Litauen

1648 lebten 400 jüdische Familien in Brody. 1720 heiratete Israel ben Elieser, der spätere Begründer des Chassidismus in der Stsdt. 1736 gründete sich die erste chassidische Gemeinde. Um 1760 wurde die Stadt Sitz des jüdischen Vierländerrates von Polen und Litauen. 1772 wurde die chassidische Gemeinde von der orthodoxen Gemeinde mit einem Bann belegt.

Österreich

1772 kam Brody zur Habsburgermonarchie. Es wurde Grenzstadt zum Russischen Reich. 1778 wurde es Freihandelszone. Das bedeutete einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung auch für jüdische Kaufleute.

Für Juden wurde Deutsch die Umgangssprache. 1784 wurde eine jüdische Grundschule eröffnet. Um 1800 wurde es zu einem Zentrum der jüdischen Aufklärung (Haskala) in Östereich mit Menachem Mendel Lefin, Nachman Krochmal, Salomo Juda Rapoport und Josef Perl. Es gab auch eine orthodoxe Gemeinde mit Rabbiner Zwi Hirsch Chajes.

1815 wurde eine jüdisches Realschule gegründet. Bis 1860 hatte Brody die zweitgrößte jüdische Bevölkerungl in Galizien. 1869 waren mehr als 80 % der Einwohner jüdisch.

1879 wurde der Freihandelsststus aufgehoben. Zahlreiche Juden gingen in die USA.

Von 1894 bis 1913 lebte Joseph Roth in der Stadt. Er beschrieb sie in seinen Romanen wie Radetzkymarsch.

Zweite Polnische Republik

1919 kam Brody zu Polen.

Deutsche Besetzung

Hauptartikel: Ghetto Brody

1941 wurden viele Juden aus Brody getötet. 1942 wurde ein Ghetto in der Stadt eingerichtet. 1943 wurden fast alle 9.000 Einwohner des Ghettos getötet.

Ukraine

Nach 1945 lebten nur noch wenige Juden in Brody.

Aus Brody stammen mehrere Schachgroßmeister.

Bevölkerungsentwicklung

Juden in Brody[1]
Jahr Ges.-Bev. Juden Anteil
1756 7.191
1869 18.700 15.138 80,9 %
1880 20.000 15.316 76,3 %
1900 16.400 11.854 72,1 %
1910 18.000 12.150 67,5 %
1939 9.000

Siehe auch

Weblinks

  • Antony Polonsky: Brody. In: YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe. 13. Dezember 2010, abgerufen am 13. August 2015.
  • Roman Zakharii, Galician Jerusalem - Brody as Jewish Intellectual and Cultural Hub of Eastern Galicia, Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur, Leipzig 2004, 20 S., m. Abb. online
  • An Eternal Light: Brody, in Memoriam Organization of former Brody residents in Israel, 1994.

Anmerkungen

  1. Ergebnisse der Volkszählungen der K. K. Statistischen Central-Kommission u.a., in: Anson Rabinbach: The Migration of Galician Jews to Vienna. Austrian History Yearbook, Volume XI, Berghahn Books/Rice University Press, Houston 1975, S. 46/47 (Table III)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Geschichte der Juden in Brody aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.