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Gebr. Alsberg AG

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Heutiges Kortum in Bochum
Heutiges WEKA-Karrée in Gelsenkirchen
Lengermann und Trieschmann in Osnabrück, bis 1935 Alsberg

Die Gebr. Alsberg AG war ein deutsches Handelsunternehmen und wurde geleitet vom Juristen Alfred Alsberg. Die Gründung der Aktiengesellschaft erfolgte am 31. März 1921 mit Wirkung zum 1. Januar 1921. Das Unternehmen betrieb das Alsberg-Warenhaus in Bochum. Der Sitz der Gesellschaft war bis zum 27. Juli 1929 Köln, danach Bochum. Die Gesellschaft hieß so bis zum 27. Juni 1933. [1] [2] [3]

Die Familie Alsberg betrieb bzw. errichtete unter diversen Firmen und in unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen in verschiedenen Städten Kaufhäuser oder Warenhäuser mit vielseitigen Sortimenten, so

Von der Gebr. Alsberg AG wurde das Großhandelsunternehmen Fried & Alsberg GmbH für Einkaufszwecke gegründet. Es stand in Interessensgemeinschaft mit der Alsberg-Eteg-Konzern AG Einkaufsvermittlung, die aus der Elberfelder Textilhandels AG, Berlin, hervorgegangen war, und an der die lokalen Alsberg-Geschäftsinhaber beteiligt waren. Die Interessengemeinschaft wies im Jahre 1928 einen Umsatz von 200 Millionen Reichsmark aus. [17]

Im Jahre 1930 stand die Gebr. Alsberg AG mit ihrem Umsatz von 200 Millionen Reichsmark im Handel an dritter Stelle in Deutschland hinter den Unternehmen Hermann Tietz und Rudolf Karstadt. [18]

Die Familie Alsberg wurde aufgrund ihrer jüdischen Religionszugehörigkeit von den Nationalsozialisten im Zuge der „Arisierung“ enteignet. Das Gelsenkirchener Kaufhaus ging an die Rings AG über. Das Bochumer Kaufhaus wurde 1935 in die Kaufhaus Kortum AG umgewandelt, während das Haus in Osnabrück von den Kaufleuten Lengermann und Trieschmann weitergeführt wurde.

Der ehemalige Mitarbeiter Helmut Horten, 27 Jahre alt, konnte aufgrund seiner guten Kontakte zu den Nationalsozialisten das Duisburger Kaufhaus Alsberg von den jüdischen Eigentümern Strauß und Lauter übernehmen. [19] Seine Witwe Heidi Horten zählt heute zur Liste der reichsten Deutschen und lebt in Österreich.

Die Gebr. Fried & Alsberg GmbH wurde in KMT Kölnische Mode und Textilgroßhandlung umgewandelt. [20]

Zunächst wurde Alfred Alsberg als Geschäftsführer des Bochumer Kaufhauses weiterbeschäftigt, weil seine Fähigkeiten benötigt wurden. Sein Vater Siegfried Alsberg, der die Warenhaus-Unternehmungen der Familie begonnen hatte, starb 1936 in Köln; Alfred Alsberg und seine Frau Martha wurden im Oktober 1941 ins Ghetto Lodz, seine Mutter Emma im Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und kamen dort ums Leben. Drei Kinder überlebten im Ausland.

Einzelnachweise

  1. Wertpapier-Informationen zur Kortum AG
  2. Bestand IHK Bochum
  3. Jan Gerdemann: Ein Warenhauskonzern im Ruhrgebiet. Das „Kaufhaus Alsberg/Kortum" in Bochum. Hausarbeit zur Ersten Staatsprüfung. Dortmund, Bochum, 1999
  4. Info bzgl. Bielefeld
  5. Info 2 bzgl. Bielefeld
  6. Info bzgl. Detmold
  7. Info bzgl. Duisburg
  8. Beleg bzgl. Hamm
  9. Info bzgl. Hildesheim (pdf; 54 kB)
  10. Jüdisches Leben in Neuss. In: NGZ
  11. Quelle zu Oldenburg
  12. Tamar Avraham, Daniel Fraenkel: Osnabrück In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Band 2. Göttingen 2005, S. 2010
  13. 13,0 13,1 Alsberg AG
  14. Info bzgl. Solingen
  15. Info bzgl. Wattenscheid
  16. Klaus Goebel: Wuppertal in der Zeit des Nationalsozialismus. 1984, S. 67
  17. Wolfgang Homberg: Der Baumwollwarengrosshandel unter besonderer Berücksichtigung der Nachkriegsentwicklung. Verlag H. Pöppinghaus, 1934, S. 75
  18. Detlef Briesen: Warenhaus, Massenkonsum und Sozialmoral. Campus Verlag, 2001, ISBN 9783593367309
  19. Info bzgl. Helmut Horten
  20. Johannes Ludwig: Boykott, Enteignung, Mord. Verlag Facta, 1989, ISBN 9783926827197, Seite 160
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