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Eva Hermann

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Dieser Artikel behandelt die 1900 geborene Eva Hermann; zur 1958 geborenen Autorin und Fernsehmoderatorin siehe Eva Herman.

Eva Hermann (geborene Lüddecke; geb. 24. Mai 1900; gest. 1997[1]) war eine deutsche Gerechte unter den Völkern.

Leben

Eva Lüddecke war die Tochter des Pfarrers Ewald Lüddecke aus Badenhausen, ihre Mutter war Elisabeth Lüddecke, geborene Freystedt. 1924 heiratete sie in Berlin den Physiker Carl Hermann. Das Paar adoptierte einen Jungen und ein Mädchen.[2] Die Eheleute waren evangelisch. Sie waren pazifistisch eingestellt und dem Quäkertum zugetan, schlossen sich der Bewegung offiziell jedoch erst nach 1933 an.

Eva Hermann half nach Beginn der Judenverfolgung nach 1933 dabei, Juden die Emigration zu erleichtern. Über die Deportation von Juden aus Mannheim 1940 sammelte sie Informationen und fasste sie in einem Bericht zusammen.

Das Ehepaar Hermann setzte seine persönlichen Geldmittel ein, um die ins Lager Gurs deportierten Mannheimer Juden zu unterstützen. Sie wurden davon mit Kleidung und Lebensmitteln versorgt.

Zum Bekanntenkreis der Hermanns gehörten Hilde und Fritz Rosenthal aus Berlin. Hilde Rosenthal war eine Schulfreundin Eva Hermanns gewesen. Eva und Carl Hermann boten ihnen im Januar 1943 Unterschlupf an, doch wurden sie im März 1943 verhaftet. Hilde Rosenthal wurde deportiert, Fritz Rosenthal verübte nach der Verhaftung Suizid.

Das Ehepaar Hermann wurde in „Schutzhaft“ genommen. Carl Hermann wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, durfte aber seiner Forschungsarbeit tagsüber weiter nachgehen. Eva Hermann wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie wurde 1945 von den Westalliierten befreit und wanderte in die USA aus. Ihre Kontakte zu den Quäkern in Deutschland hielt sie aufrecht.

Carl Hermann starb 1961. Er wurde 1976 postum als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet, seine Frau gleichzeitig noch zu Lebzeiten. Sie starb 1997.

Literatur

  • Hermann, Carl; Hermann, Eva. In: Daniel Fraenkel, Jackob Borut (Hrsg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher. Wallstein Verlag, Göttingen 2005, S. 148–149 ISBN 3-89244-900-7

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach Joachim H. Koch (Hrsg.): Exil, Bde 23–23, Frankfurt am Main 2003, S. 78 ISSN 0721-6742
  2. Mauritius Renninger: Hermann, Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, S. 662.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eva Hermann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.