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Esther Yellin

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Esther Yellin (geb. 1940), Pianistin

Leben

Esther Yellin wurde am 9. September 1940 in Kowno (Litauen) als Tochter des bekannten Schriftstellers Meir Yellin und der Pianistin Dweira Yellin-Kormanaite geboren. Sie wuchs, nach den Schrecken des Weltkrieges, auf mit Musik und Literatur und hatte schon als kleines Kind des Bedürfnis, sich künstlerisch auszudrücken. Sie liebte den Gesang, das Theater und natürlich die Musik, der sie sich mit grösster Leidenschaft hingab. Bereits als Neunjährige debütierte sie mit dem f-moll-Konzert von J.S. Bach mit dem Philharmonischen Orchester von Litauen als pianistisches Wunderkind.

Es folgten eine intensive Klavierausbildung und grosse Erfolge. Dennoch hat Esther Yellin die langen arbeitsintensiven Jahre nie als verlorene Kindheit empfunden. Die Musik ist ihr Leben, ihre Erfüllung. Schon bei ihrer ersten Begegnung mit Heinrich Neuhaus - anlässlich eines Konzerts des Meisters in Vilnius - „wusste" sie, dass sie dereinst bei ihm studieren würde. Bereits mit elf Jahren erkannte sie instinktiv, dass ihr eigenes Verständnis von Musik in die von Neuhaus vorgelebte Richtung ging. 1956 wurde sie Schülerin der berühmten Klavierpädagogin Anaida Sumbatian an der Zentralen Musikschule in Moskau. Zwei Jahre später trat sie in die Klasse des grossen Pianisten und Pädagogen Heinrich Neuhaus am staatlichen Moskauer P.I. Tschaikowsky Konservatorium ein. Sie war die letzte Schülerin, die unter Heinrich Neuhaus - „mit Auszeichnung" - das Diplom als Konzertpianistin und Pädagogin ablegte. Nach seinem Tode 1964 - und bereits seit einem Jahr festangestellte Solistin der Litauischen Philharmonie - erwarb sie unter dessen Sohn und Nachfolger Stanislav Neuhaus das „Aspirantur"-Diplom, das sowjetische Pendant eines westlichen Doktorats.

Die folgenden zehn Jahre konzertierte sie regelmässig in zahlreichen Städten der Sowjetunion und Polens. 1973 fasste sie mit ihrer Familie den Entschluss zur Emigration nach Israel. Dort arbeitete sie intensiv als Klavierpädagogin am Israel Conservatory of Music und konzertierte als Solistin der Israel Concert Agency. Aus Gründen der beruflichen Ausbildung ihrer Tochter an Ballettschulen in Zürich und München übersiedelte sie 1988 in die Schweiz, wo sie seither Berufspianisten unterrichtet, konzentriert - und 1991 die Heinrich Neuhaus Stiftung mitbegründete.

Diese Gründung - ermöglicht durch die grosszügige Unterstützung eines Mäzens - erfüllte ihr einen Traum: weiterzugeben, was sie in den Lehrjahren bei Heinrich Neuhaus geschenkt bekommen hatte, durch ihr Wirken an eine der grössten Musikerpersönlichkeiten des letzten Jahrhundert zu erinnern und dessen pädagogische Hinterlassenschaft auch unter den Bedingungen des heutigen Musikbetriebes lebendig zu erhalten. Neben ihrer eigenen solistischen Tätigkeit ist es ihr eine besondere Freude, über die regelmässige Zusammenarbeit mit dem Tel-Aviv Chamber Music Ensemble (Mitglieder des Israel Philharmonic Orchestra) die Verbindung mit ihrer zweiten Heimat aufrecht zu erhalten.

Esther Yellin ist eine starke Persönlichkeit mit Geschichte und ein grosszügiger, warmherziger Mensch, in dessen Künstlertum sich verschiedene Kulturen vereinigen. Ihr ist die Fähigkeit, sich emotional und artistisch in andere Dimensionen zu versetzen, angeboren, die Fähigkeit auch, Schüler und Zuhörer auf ihrem Weg mitzureissen und an ihrem Erlebnis von Musik teilhaben zu lassen. Als Pädagogin ist sie ebenso unerbittlich wie geduldig, ihr Unterricht für ihre Schüler eine vielfach bezeugte Schlüsselerfahrung: ein Unterricht, in dem sich dem Schüler, emotional und technisch, neue Welten eröffnen.

Hinweis

Der Text dieses Jewiki-Artikels wurde folgender Website entnommen: http://www.heinrichneuhaus.org

Weblinks (Auswahl)