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Diskussion:Aurel Vainer

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Bukarest (ADZ) – Der ehemalige Vorsitzende der Föderation der Jüdischen Gemeinschaften in Rumänien (FCER), Dr. Aurel Vainer, ist am Sonntag mit knapp 90 Jahren verstorben.Die Beerdigung findet am Dienstag um 14 Uhr am jüdischen Friedhof „Filantropia“ in Bukarest statt. Dr. Vainer hatte drei Abgeordnetenmandate seitens der jüdischen Minderheit inne, saß der FCER zwischen 2005 und 2020 vor, war Träger des Verdienstordens „Stern Rumäniens“, des Nationalordens der französischen Ehrenlegion und der goldenen Ehrennadel des DFDR.



Am Sonntag verstarb im Alter von 89 Jahren der ehemalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinschaft Rumäniens, Aurel Vainer. Dutzende Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft des Landes, wie auch viele hochrangige Politiker, nahmen am Dienstag an der Beerdigung auf dem jüdischen Friedhof Filantropia in Bukarest teil. Vainer kam 1932 in Stefanesti im Nordosten des Landes zur Welt. Er überlebte die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und erlebte in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts die Flucht der Mehrheit der verbliebenen rumänischen Juden vor neuen Formen der Diskriminierung sowie der Armut im kommunistischen Regime. Unerbittlich setzte er sich dennoch für den Erhalt der letzten Reste jüdischen Lebens ein. Er bewirkte Sanierungen und Renovationen von Synagogen und jüdischen Friedhöfen, wie etwa jene in Grosswardein und Temeswar, und initiierte Umwandlungen von Synagogengebäuden in Kulturzentren, die auch von nicht jüdischen Rumänen genutzt werden. Vainer vertrat ab 2008 im rumänischen Parlament die Partei «Föderation der jüdischen Gemeinschaften Rumäniens». Während dreier Legislaturperioden gelang es ihm, herzhafte Beziehungen zu Politikern jeder Couleur zu knüpfen, darunter auch prominente Antisemiten. Stets den Dialog und die Vergebung verfechtend, versuchte er, das Gute im Menschen hervorzubringen. An der Beerdigung sprach auch Israels Botschafter in Rumänien, David Saranga, über Vainers Geschichte und Engagement: «Er lernte die antisemitische Verfolgung und den Hass der Menschen um ihn herum kennen. Doch trotz all des Leids entschied er sich für ein Leben im Geiste der Liebe.»