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Danziger Goldwasser

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Goldwasser-Original von „Der Lachs“

Das Danziger Goldwasser ist ein Gewürzlikör, der ursprünglich von der Likörfabrik Der Lachs zu Danzig hergestellt wurde, die sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Die Fabrik wurde 1598 von dem niederländischen Einwanderer Ambrozy Vermollen gegründet. Man kann Danziger Goldwasser noch im heutigen Danzig kaufen, allerdings wird es dort seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr hergestellt. Die Originalmarke Der Lachs wird heute von der Hardenberg-Wilthen AG in Nörten-Hardenberg hergestellt und vertrieben. Der klare und würzig süße Likör, in dem kleine Blattgoldflocken schwimmen, hat einen Alkoholgehalt von 40 % Vol.

Geschichte

Aufgrund der technischen Weiterentwicklung der Destillation nahm im 17. Jahrhundert die Produktion von Alkoholika auf Basis von Kräutern und Gewürzen zu. Gelegentlich wurden diesen Alkoholika auch Gold- und Silberblättchen zugegeben – möglicherweise um (entsprechend den Ansichten der damals sehr modernen alchemistischen Medizin) die Heilwirkung der Kräuterextrakte zu verstärken, vielleicht aber auch, um Reichtum zu demonstrieren.

Auf diese Historie ist das Danziger Goldwasser zurückzuführen, das u. a. Destillate von Kardamom, Koriander, Zitronen- und Pomeranzenschalen, Wacholderbeeren, Kümmel, Lavendel, Zimt, Selleriesamen und Macis enthält.

Eine weitere Theorie über die Entstehung von Goldwasser führt dieses auf die Technik des Vergoldens zurück, für die vor allem spezialisierte Kunsthandwerker in Danzig berühmt gewesen sein sollen. Im Grundsatz erfolgt das Vergolden von Möbeln, Spiegel- oder Bilderrahmen durch das Auftragen hauchdünn ausgewalzter Goldfolien. Das geschieht mit Hilfe von verschieden breiten, den Flächen angepassten Pinseln unterschiedlicher Härte. Der Vergolder muss die extrem dünne Goldfolie aufnehmen und auf das Holz auftragen – dazu taucht er den Pinsel in Alkohol, streicht erst eine Stelle im Holz damit ein und taucht danach den Pinsel erneut in den Alkohol: So kann er durch die Adhäsion die Folie problemlos am Pinsel kleben lassen und auftragen. Auf dem Holz drückt der Vergolder die Folie fest. Der Alkohol hat dafür gesorgt, dass das Holz für die kurze verbleibende Arbeitszeit adhäsiv wirkt, diffundiert aber danach durch die restlichen Holzporen aus, lässt das Möbel oder den Rahmen also nicht unter dem Gold „schwitzen“. Der verwendete Alkohol wird nach einiger Zeit erneuert, weil er mit feinstem Holzstaub und Schmutz verunreinigt ist und damit eine glatte Goldoberfläche verhindern kann. Weil die Vergolder beim Wiedereintauchen der Pinsel immer wieder Stückchen Gold vom Pinsel im Alkohol zurückließen, entstand die glitzernde Flüssigkeit, die nur noch auf Trinkstärke verdünnt und mit Gewürzzugaben schmackhaft gemacht wurde.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Danziger Goldwasser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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