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Beur

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Beur (in der weiblichen Form Beurette) ist ein Verlan-Ausdruck für arabe (Araber) in Frankreich. Dabei ist der Ausdruck durch Umkehrung der (französisch ausgesprochenen) Silben gebildet worden: "arabe" wird zu "a-ra-beu", umgedreht zu "beu-ra-a", dies zusammengezogen zu "beur".

Der Begriff bezeichnet den Nachwuchs der Immigranten aus Algerien, Marokko und Tunesien (Maghreb) in Frankreich, die entweder als Kinder nach Frankreich gekommen sind oder dort bereits als zweite Immigranten-Generation geboren wurden. Durch Integrationsprobleme und – nicht immer freiwillige – Ghettoisierung hat sich unter den Beurs unter anderem eine eigene literarische, musikalische wie filmische Subkultur (Cinema Beur) gebildet.

In den 1980er Jahren entstand der Ausdruck Black, blanc, beur in Anlehnung an das „Bleu, blanc, rouge“ der Trikolore. Dieser Ausdruck sollte die Multiethnizität Frankreichs unterstreichen. Es entstand eine Jugendlichen-Show-Tanz-Gruppe gleichen Namens, rekrutiert aus jungen Arbeitslosen aus den Pariser Vororten verschiedener Hautfarbe, die auch in Deutschland erfolgreich gastierte. Beliebt war und ist dieser Begriff auch im Zusammenhang mit der französischen Fußballnationalmannschaft. Der Frauenfußball zeigt es auch ebendort: Den Europapokal gewann Olympique Lyon 2011 mit einem Team aus fünf oder sechs jungen „Beur“-Frauen.

Literatur

  • Nora Barsali, François Freland und Anne-Marie Vincent (Hg.): Générations Beurs. Français à part entière. Éditions Autrement 2003
  • Philippe Bernard: La crème des beurs. De l’immigration à l’intégration. Seuil 2004
  • Hafid Gafaïti (Hg.): Cultures transnationales de France. Des « Beurs » aux… ? L’Harmattan 2001

Zur Beur-Literatur:

  • Alec G. Hargreaves: La littérature beur: Un guide bio-bibliographique. CELFAN Edition Monographs, New Orleans 1992
  • Alec G. Hargreaves: Voices from the North African Immigrant Community in France. Immigration and Identity in Beur Fiction. Berg, New York/ Oxford 1991/1997
  • Michel Laronde: Autour du roman beur. Immigration et identité. L’Harmattan 1993
  • Laura Reeck: Writerly Identities in Beur Fiction and Beyond. Lexington 2011
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