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Beginen-Klösterle (Buchen)

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Ehemalige Klosterkapelle mit Anbau (rechts)

Das Beginen-Klösterle in Buchen (Odenwald) ist ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble, das auf das Jahr 1489 zurückgeht. Heute enthält es eine Spezialbibliothek zur Religion, Geschichte und Kultur des Judentums.

Gebäude

Das Beginen-Klösterle besteht aus der ehemaligen spätgotischen Klosterkapelle mit einem hohen Sockelgeschoss aus verputztem Bruchstein, dem nach dem Stadtbrand von 1717 ein Fachwerkgeschoss mit Krüppelwalmdachgiebel aufgesetzt wurde. Das Kloster wurde 1376 durch Katharina von Hohenstadt gestiftet und nach 1570 aufgelassenen. Die lateinischen Bauinschrift am Eckpfeiler datiert zumindest im unteren Teil aus dem Jahre 1489. [1] Die Kapelle diente der Ordensgemeinschaft der Beginen, ab der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts der Franziskaner-Terziarinnen, die hier unter einer Oberin ohne Ordensgelübde lebten und sich der Armen- und Kinderpflege widmeten. Als Erbauer wird Johannes Eseler – genannt Hans von Amorbach – vermutet. Der nördliche Anbau trägt ebenfalls ein Fachwerkobergeschoss. Neben dem Kloster befindet sich ein Heilkräutergarten.

Das Beginen-Klösterle ist Sitz der Hermann-Cohen Akademie und beherbergt eine bedeutende jüdische Spezialbibliothek Bücherei des Judentums.

Bücherei des Judentums

Der Bestand unterteilt sich in Fachliteratur (ca. 6000 Titel) und Belletristik (ca. 3000 Titel). Er wird fortwährend durch Neuankäufe erweitert. Als Sammelschwerpunkt der Fachliteratur lassen sich jüdische Religionsphilosophie, der jüdisch-christliche Dialog, jüdische Regionalgeschichte und die Geschichte des Nationalsozialismus/Shoah ausmachen. In der Belletristik finden sich schwerpunktmäßig Autobiographien und Biographien, welche die jüdische Geschichte vor und nach 1933 thematisieren. Über die Bestände dieser kostenfreien Ausleihbibliothek können sich Benutzer mit Hilfe des Online-Kataloges informieren.

Stiftung Bücherei des Judentums

Die Bücherei des Judentums wird von einer gleichnamigen Stiftung getragen, mit deren Hilfe der Bestand ständig erweitert werden kann. Die Stiftung organisiert mehrmals im Jahr Veranstaltungen zu den vielfältigen Themen des Judentums. Zudem lädt sie Gruppen und Einzelpersonen zum Arbeiten mit den Buchbeständen in die Bücherei ein und hält hierfür ein Sachstipendium bereit.

Geschichte

Sechzig Jahre nach dem Novemberpogrom 1938 errichtete Pfarrer Herbert Duffner am 9. November 1998 die Stiftung Bücherei des Judentums. Durch die Kooperationsbereitschaft der Stadt Buchen erhielt sie ihren Sitz im ehemaligen Beginen-Klösterle am Ort. Der Stifter brachte seine umfangreiche Privatbibliothek sowie eine zusätzliche Geldstiftung ein. Die Stiftung möchte das Interesse am Judentum und seiner Geschichte wecken oder auch intensivieren sowie Anregungen für das christlich-jüdische Gespräch geben.

Literatur

  • Dagmar Zimdars, Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Band 1 von Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Baden-Württemberg, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1993, S. 115

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Beginen-Klösterle (Buchen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.