Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Acker-Rettich

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Acker-Rettich
Hederich (Raphanus raphanistrum)

Hederich (Raphanus raphanistrum)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus: Brassiceae
Gattung: Rettiche (Raphanus)
Art: Acker-Rettich
Wissenschaftlicher Name
Raphanus raphanistrum
L.

Acker-Rettich (Raphanus raphanistrum), auch Hederich oder Wilder Rettich genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rettiche (Raphanus) innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Trotz seines Namens bildet er keine verdickte Wurzel und ist kein Vorfahre des Garten-Rettichs (Raphanus sativus), sondern lediglich mit ihm verwandt.

Beschreibung

Illustration aus Sturm
Blütenstand
Vierzählige Blüte in Detail

Vegetative Merkmale

Beim Acker-Rettich handelt es sich um eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern erreicht. Die Wurzeln sind nicht, wie es bei anderen Rettich-Arten der Fall ist, fleischig verdickt. Die Stängel wachsen meist aufrecht, manchmal auch aufsteigend.

Die Laubblätter sind im Umriss oval bis eiförmig, aber leierförmig fiederschnittig, wobei der Endabschnitt deutlich größer ist als die Seitenabschnitte. Die unteren Laubblätter, insbesondere die Grundblätter sind gestielt, die oberen Stängelblätter dagegen eher sitzend und ungeteilt.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen in blattlosen endständigen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier Kronblätter sind hellgelb oder (im südlichen Mitteleuropa vorherrschend)[1] weiß mit violetten Adern. Die Gliederschoten besitzen tiefe Einschnürungen zwischen den Samen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[2]

Ökologie

Der Acker-Hederich ist sommerannueller, sommergrüner Therophyt. Er wurzelt bis zu 1 Meter tief.[1]

Blütenökologisch handelt es sich um „Nektar führende Scheibenblumen“. Die Blütenkronblätter besitzen in den violetten Adern Strichsaftmale und eine hohe UV-Reflexion. Schwebfliegen bevorzugen eindeutig die Formen mit gelben Blüten. Der aufrecht stehende Kelch verdeckt den zuckerreichen (55 %) Nektar. Der Acker-Hederich ist eine Bienenweide und selbststeril.[1] Die Fruchtreife erstreckt sich von August bis Oktober.

Die Früchte zerfallen in einsamige, nussartige Teilfrüchte. Es findet Selbstausbreitung und Menschenausbreitung statt und eine Zufallsausbreitung durch Kleinvögel und Rinder.

Die Samen sind langlebig (20-30 Jahre) und ölreich (40-45 %).[1]

Vorkommen

Der Acker-Hederich ist ursprünglich im Mittelmeerraum verbreitet, wurde aber weltweit verschleppt. In Mitteleuropa ist er seit dem Neolithikum ein Kulturbegleiter (Archaeophyt).

Der Acker-Hederich kommt häufig in Unkrautfluren der Äcker und besonders der Getreidefelder, auch an Schuttplätzen vor. Er bevorzugt kalkarme Böden und zeigt Bodenversauerung an.[2] Er wird auch als Gründüngung gesät.

Zeigerwerte nach Ellenberg für den Acker-Rettich sind: L6 Halbschatten- bis Halblichtpflanze, T5 Mäßigwärmezeiger, K3 ozeanisch bis subozeanisch, F5 Frischezeiger, R4 Mäßigsäure- bis Säurezeiger, N6 stickstoffreiche bis mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend, S0 nicht salzertragend; Soz Aperetalia.

Verwendung

Aus den Samen kann Senf hergestellt werden.[1] Das Samenöl kann für Speise- und technische Zwecke verwendet werden.

In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass die Blätter des Acker-Rettichs (die Teil traditioneller, lokaler Mittelmeerdiäten sind) sowohl eine potentiell anti-Diabetes, als auch eine stimmungsaufhellende Wirkung (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) besitzen.[3]

Quellen

Literatur

  • Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3870033525 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3494013683 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Margot Spohn, Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da? Die Enzyklopädie: über 1000 Blütenpflanzen Mitteleuropas. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10326-9.
  • Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: Raphanus. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0915279932 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an. PDF-Datei, online.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korr. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3494013977 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  2. 2,0 2,1 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 441.
  3. The Local Food-Nutraceuticals Consortium: Understanding local Mediterranean diets: A multidisciplinary pharmacological and ethnobotanical approach. In: Pharmacological Research. Band 52, 2005, S. 353–366, DOI:10.1016/j.phrs.2005.06.005, PDF-Datei.

Weblinks

 Commons: Acker-Rettich (Raphanus raphanistrum) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Acker-Rettich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.