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Trutz Hardo

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Trutz Hardo (eigentlich Trutz Hardo Hockemeyer, kurz Tom Hockemeyer; * 1939 in Eisenach) ist ein deutscher Reinkarnationstherapeut und Esoteriker.

Leben

Hardo wurde 1939 in Eisenach als zweiter Sohn des Apothekers und Dichters Karl-Ernst Hockemeyer geboren, der unter dem Dichterpseudonym Molar in der Nachkriegszeit wirkte. Der kriegsversehrte Vater zog nach Beendigung des Krieges mit seinen vier Kindern in die späteren Westzonen, wo die Kinder in verschiedenen Internaten und bei Familien unterkamen. Nach seinem Abitur 1960 auf dem Inselgymnasium Wangerooge studierte Hardo an den Universitäten Berlin und München Germanistik und Geschichte und bestand 1966 in Berlin sein erstes Staatsexamen. Anschließend trampte er fünfeinhalb Jahre um die Welt, legte daraufhin nach zwei Jahren sein Referendarexamen an einem Berliner Gymnasium ab.
Seit einem einschneidenden Erlebnis im Dezember 1974 beschäftigt sich Hardo mit Esoterik. Zweieinhalb Jahre lang fuhr er per Anhalter durch Afrika. Auf dieser Reise besuchte er mehrere Medizinmänner, vertiefte sich in Geisterkunde und Reinkarnationslehre und erhielt in Südafrika die „automatische Schrift“, die er in Seminaren weitervermittelt.

Nachdem Hardo im Herbst 1977 nach Deutschland zurückkehrte, fasst er den Entschluss gefasst als Schriftsteller tätig zu werden. Nahezu jeden Winter schreibt er circa drei Monate lang an einen fernöstlichen Strand ein Buch.
1982 ließ er Hardo in Kalifornien von Reinkarnationsforscherin Helen Wambach in ein früheres Leben zurückbegleiten und führte dort in einer Hypnosegruppe seine erste Gruppenrückführung in frühere Leben durch. Daraus erwuchsen, nach Deutschland zurückgekehrt, seine ersten öffentlichen Gruppenrückführungen.

Seine Beschäftigung mit Reinkarnation und Rückführungen in frühere Leben führten ihn zur Reinkarnationstherapie. Hardo hat sich bei dem amerikanischen Reinkarnationstherapeuten und -lehrer Richard Sutphen ausbilden lassen.

Seit 1989 führt Hardo Ausbildungsseminare für Rückführungstherapeuten und Reinkarnationslehrer durch, unter seinen Teilnehmern waren einige Ärzte, Therapeuten und Heilpraktiker.

Im November 1992 war Trutz Hardo in der SAT1-Sendung „ Einspruch“ zu Gast um eine angebliche Zeitversetzung in die Zukunft, das Jahr 3030, zu demonstrieren. Im April 1994 war er in „Schreinemakers Live“ mit einer Gruppenrückführung zu Gast. Dabei soll er auch Frau Schreinemakers in zwei ihrer früheren Leben zurückgeführt haben. In der Sendereihe „Mysteries“ trat er 1997 bei RTL auf, wo er angeblich den Moderator Jörg Draeger in ein früheres Leben zurückführte. Im Dezember 1999 war er in Ulrich Meyers „AKTE 99“ zu sehen, wo er angeblich fünf Probanden in ihr nächstes Erdenleben versetzte.

Volksverhetzung

Trutz Hardo schrieb einen Mehrfarbroman in vier Bänden. Der dritte 1996 veröffentlichte Band dieses Sieben-Farbromans „Molar“ heißt „ Jedem das Seine“ (der Titel ist identisch mit der Losung über dem Eingangstor des KZ Buchenwald, siehe Jedem das Seine). Nach eigener Aussage beleuchtet Hardo in ihm "den Holocaust aus karmischer Sicht". Das Internetangebot des Autors enthält den Hinweis "Jedem das Seine ist momentan in Deutschland verboten, da der Autor das Karmagesetz orthodoxen jüdischen Glauben gemäss auch auf den Holocaust anwendet."[1]

In dem Werk behauptet der „Geistautor“ als eine fiktive Romanfigur, dass selbst im Holocaust unter anderem karmisches Ausgleichsgeschehen vorliegt. Die ermordeten Juden hätten ihr Schicksal ausgesucht, da sie sich in früheren Leben zumeist als Nichtjuden schuldig gemacht hätten. 1998 wurde Trutz Hardo deshalb vom Amtsgericht Neuwied wegen Volksverhetzungin Tateinheit mit Beleidigung und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu einer Geldstrafe verurteilt[2]. Das Buch wurde im selben Jahr verboten.

Am 30. Mai 2000 wurde das Urteil in zweiter Instanz mit kleinen Änderungen bestätigt. Seitdem wird er von vielen als ein rechtsradikaler Antisemit bezeichnet (z.B. von Jutta Ditfurth).

Noch Mitte 2013 bewarb der Autor das Werk im Rahmen seines Webauftrittes.[3]

Am 8. Dezember 2005 trat Hardo im RBB-Magazin Polylux auf. Redaktionsleiterin Tita von Hardenberg entschuldigte sich später beim Zentralrat der Juden für die Ausstrahlung.

Im Mai 2006 veröffentlichte Hardo als „Experte“ einen Esoterik-Test in der Bildzeitung.[4] Nach Protesten erklärte die Redaktion, nichts von seiner Verurteilung wegen Volksverhetzung gewusst zu haben und kündigte an, künftig „nie wieder über diesen Mann (zu) berichten“.

Bücher

CDs

Weblinks

Fußnoten

  1. Bücher & CDs trutzhardo.com, abgerufen am 14. Juli 2013
  2. Aktenzeichen 2101 Js 54963/96 - 12 Ls
  3. Büche&CDs trutzhardo.com, abgerufen am 14. Juli 2013
  4. "Bild" beschäftigt Volksverhetzer, 31. Mai 2006


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Trutz Hardo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.