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Starnberg

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt die Kreisstadt in Oberbayern. Für das nach ihr benannte Schiff auf dem Starnberger See siehe Starnberg (Schiff).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Starnberg
Starnberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Starnberg hervorgehoben
47.99722222222211.340555555556588
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Starnberg
Höhe: 588 m ü. NN
Fläche: 61,77 km²
Einwohner:

23.354 (31. Dez. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 378 Einwohner je km²
Postleitzahl: 82319
Vorwahl: 08151
Kfz-Kennzeichen: STA, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 88 139
Adresse der
Stadtverwaltung:
Vogelanger 2
82319 Starnberg
Webpräsenz: www.starnberg.de
Bürgermeister: Ferdinand Pfaffinger (UWG: Unabhängige Wählergemeinschaft)
Lage der Stadt Starnberg im Landkreis Starnberg
Karte

Starnberg ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises innerhalb des Regierungsbezirks Oberbayern. Starnberg liegt rund 25 km südwestlich von München am Nordende des Starnberger Sees und ist ein Ausflugs- und Erholungsort.

Geschichte

948/957 wird Starnbergs heutiger Stadtteil Achheim erstmals urkundlich als "Ouiheim" erwähnt. Der Name "Starnberch" findet sich dagegen erst 1226. Er bezieht sich auf eine nördlich von Ouiheim gelegene Siedlung. 1244 folgt die erstmalige Erwähnung von "Starnberch Castrum", einer Burg, die sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz der Grafen von Andechs-Meranien befindet. Der Name soll von dem 1208 namentlich erwähnten Ritter Wernher Miles de Starnberk, einem Ministerialen der Grafen von Andechs-Meranien stammen, dessen Geschlecht auf der Starnberger Burg gesessen haben soll. Nach der Entmachtung der Andechs-Meranier war die Burg ab 1246 im Besitz der Wittelsbacher Herzöge.[2] Das heutige Starnberg wuchs im 19. Jahrhundert aus den beiden benachbarten Siedlungen zusammen, die von sehr unterschiedlichen Wirtschaftszweigen geprägt waren. Im alten, südlich der Burg gelegenen Dorf, dessen Name sich von Ouiheim über Aham zu Achheim wandelte, war traditionell die Fischerei zuhause. Im nordöstlich der Burg gelegenen Nieder-Starnberg (um den heutigen Tutzinger-Hof-Platz) hatten sich nach dem Umbau der Burg in ein repräsentatives Schloss hauptsächlich Handwerker und Bedienstete des Münchner Hofes angesiedelt. Starnberg entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum wichtigsten Ort am Starnberger See, der bis 1962 als Würmsee bezeichnet wurde. 1854 wurde die Eisenbahnstrecke München – Starnberg eröffnet. Starnberg blieb aber bis ins 20. Jahrhundert ein Fischerdorf. Erst 1912 erfolgte die Stadterhebung. Ihre Entwicklung wurde als Wohnvorort von München begünstigt. Heute ist Starnberg Wohnort zahlreicher wohlhabender Bürger und ein beliebtes Ausflugsziel für viele Münchner.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hanfeld eingegliedert.[3]

Am 1. Mai 1978 erfolgte anlässlich der Gemeindegebietsreform die Eingliederung weiterer bisher selbständiger Gemeinden, nämlich von Söcking, Percha, Perchting und Leutstetten sowie von Gebietsteilen der aufgelösten Gemeinde Wangen (am 1. April 1952 aus Gebietsteilen von Percha und Schäftlarn gebildet[3]).[4]

Bilder aus den eingemeindeten Ortschaften und Weilern

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1871 1.147
1900 2.853
1910 3.633
1919 4.214
1929 4.838
1939 5.846
1946 8.540
Jahr Einwohner
1950 9.234
1960 10.490
1970 10.504
1978 17.517
1983 17.583
1990 20.371
2000 21.650
Jahr Einwohner
2002 22.507
2003 22.543
2004 22.676
2005 23.067
2006 22.959
2007 23.034
2008 23.136
Jahr Einwohner
2011 23.354
Blick über Starnberg auf den Starnberger See
Villen im heutigen Starnberg
Starnberg, um 1900; Postkarte
Die heutige „Flaniermeile“ Maximilianstraße um 1920
Das Gresbek-Haus um 1920 (erbaut 1896/1897). Seit 1985 befinden sich hier die See-Arkaden.
See-Ansicht von Starnberg mit Schloss, Kirche und Schifffahrts- bzw. Werft-Areal
Fachwerkhaus im Ortskern von Starnberg
Bootshäuser an der Seepromenade von Starnberg
Kath. Kirche St. Josef in Starnberg
Das Undosa am Starnberger See

Bei der Bevölkerung nach Familienstand zeigt sich seit Jahren ein Trend weg von verheiratet lebenden hin zu mehr ledigen oder geschiedenen Einwohnern.[5]

  • verheiratet: 10.288
  • getrennt lebend: 396
  • ledig: 9.255
  • geschieden: 1.800
  • verwitwet: 1.577

Historisch ist die Einwohnerzahl auch durch Eingemeindungen stark gewachsen.[6]

Stadtentwicklung

Ein Gang durch den Ortskern erinnert an die dörflichen Ursprünge Starnbergs. Lediglich der starke Verkehr – vor allem auf der Achse Weilheimer Straße-Hauptstraße-Münchener Straße (Bundesstraße 2), im Sommer auch am See entlang – stört das idyllische Ambiente. Nach langjährigen politischen Querelen plädiert zwar die Mehrheit der Stadträte für einen B2-Tunnel („Amtstunnel“) als Lösung der Starnberger Verkehrsproblematik – auch eine Umfahrung (Westtangente, „OPLA/von Redwitz-Umfahrung“) ist im Gespräch. Die neueste Entscheidung im Bezug auf den B2-Tunnel liegt vor. Der Planfeststellungsbeschluss für den Tunnel wurde bekanntgemacht. Dieser Beschluss ist auf der Homepage der Regierung von Oberbayern einzusehen.

Die heutige „Flaniermeile“ und das Ortszentrum Starnbergs, die Maximilianstraße und die See-Arkaden sind aus dem „Hotel Walter am Bahnhof“ hervorgegangen, welches bis 1915 viele Gäste beherbergte. Dieses später als Gresbek-Haus bekannte Gebäude wurde von Vinzenz Gresbek erworben und lange Zeit bewohnt. 1985 entschied man sich für den Abriss des historischen Hauses. Beinahe ein Jahrzehnt lang fand sich dann direkt am Bahnhof Starnbergs eine umzäunte Wiese, eine nutzlose Baulücke direkt am Seezugang Starnbergs. Heute befinden sich an dieser Stelle die modernen und exklusiv angehauchten See-Arkaden.

Politik

Bürgermeister ist Ferdinand Pfaffinger (UWG = Unabhängige Wähler Gemeinschaft). Er wurde am 1. Mai 2002 Nachfolger von Heribert Thallmair (CSU/UWG), der seit 1969 Bürgermeister war. Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 17,618 Millionen Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 4,781 Millionen Euro.

Stadtrat

Die Sitzeverteilung im Stadtrat.
Jahr CSU BMS SPD Grüne FDP BLS WPS UWG gesamt Wahlbeteiligung
2008 5 2 3 3 2 5 3 7 30 58,8 %
2002 12 - 4 2 2 5 5 30 57,5 %

BLS = Bürgerliste Starnberg     BMS = Bündnis Mitte Starnberg     WPS = Wählergemeinschaft Pro Starnberg     UWG = Unabhängige Wählergemeinschaft

Städtepartnerschaft

Seit 1977 unterhält Starnberg eine aktive Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Dinard. Jährlich reist eine Delegation von Bürgern in die jeweils andere Stadt und es werden Schüleraustausche zwischen beiden Städten organisiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Kaufkraft

Die Stadt Starnberg und der zugehörige Landkreis Starnberg standen laut GfK Marktforschung viele Jahre an der Spitze der Kaufkraftstatistik.[7] Mit 26.312 Euro Pro-Kopf-Kaufkraft lag er 2004 53 Prozent über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Laut der neuesten GFK-Kaufkraft-Studie für 2013 hat der Landkreis Starnberg mit einem verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen von 30.509 € erstmals seit 2008 wieder die Spitzenposition vom Hochtaunuskreis bei Frankfurt übernommen.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 82, im produzierenden Gewerbe 1.450 und im Bereich Handel und Verkehr 2.193 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 4.271 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 6.647. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe 40 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 59 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.754 ha, davon waren 868 ha Ackerfläche und 882 ha Dauergrünfläche. Ein wichtiger Arbeitgeber ist Houdek, einer der größten Nahrungsmittelproduzenten des Freistaats.

Verkehr

Starnberg liegt an der Bundesstraße 2 die zwischen München und Starnberg durch eine Autobahn ersetzt wurde (Übergang in die B 2 am Ende der Starnberger Bundesautobahn 952, die von der Bundesautobahn 95 MünchenGarmisch-Partenkirchen abzweigt). Da der gesamte Autoverkehr an das Westufer des Sees und in den Landkreis WeilheimSchongau durch Starnberg läuft, ist das Verkehrsaufkommen durch die Stadt entsprechend hoch. Die Situation auf der Hauptverkehrsstraße wird dadurch verschärft, dass auch fast der gesamte innerstarnberger Verkehr auf die Bundesstraße fixiert ist und Alternativrouten im Ort durch Verkehrsberuhigung oder andere Maßnahmen entweder verbaut oder unattraktiv gemacht werden. Ein Straßentunnel unter dem Ortszentrum wird seit den 1980er Jahren diskutiert, 2013 erfolgte die Zusage, vorbereitende Baumaßnahmen sollen noch im selben Jahr beginnen.[8]

Starnberg ist auch mit zwei Stationen an der S-Bahn-Linie S6, Starnberg (Bahnhof direkt am See) und Starnberg Nord, an das Münchner S-Bahn-Netz angeschlossen. Die 1854 eröffnete Bahnstrecke wurde gebaut, um den Ausflugsverkehr aus München und zu den Dampfschiffen auf dem See zu fördern. Sie verläuft deshalb zwischen Stadt und See, um ein einfaches Umsteigen von der Bahn auf die Schiffe zu ermöglichen. Allerdings wurde die Stadt dadurch urban vom Wasser abgeschnitten. Zum Bauzeitpunkt war der sumpfige Uferbereich in Staatsbesitz und konnte deshalb nach Trockenlegung ohne teure Übernahme von bereits vergebenen Grundstücken bebaut werden. Die städtebaulichen Auswirkungen dieser Entscheidung wurden erst Jahrzehnte später deutlich.

Die Bayerische Seenschifffahrt hat in Starnberg außer dem Anlegesteg einen Hafen mit angegliederter Werft, wo der Betriebsteil Starnberger See mit etwa 30 Mitarbeitern die sechs auf dem Starnberger See verkehrenden Fahrgastschiffe betreut, darunter den Katamaran MS Starnberg mit 54 m Länge und Platz für 800 Personen.

Bildung und Forschung

In Starnberg existieren folgende Einrichtungen:

Im benachbarten Pöcking findet sich der Ort Seewiesen. Dort befindet sich das heutige Max-Planck-Institut für Ornithologie, gegründet 1954 als Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie. Von 1961 bis 1973 war Konrad Lorenz Direktor am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen.

Sport

Der bekannteste Fußballclub ist der FT Starnberg. Unter anderem wird der Schützensport nach alter bayrischer Tradition großgeschrieben. Jedes Jahr finden internationale Ruderwettkämpfe statt, wie der Roseninsel-Achter oder Rudern gegen Krebs. Am Starnberger See sind Ruder- und Segelclubs beheimatet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

siehe auch Liste der Baudenkmäler in Starnberg

Bauwerke

Patenschaft

Starnberg ist die Patenstadt des Unterseebootes U 34 der Deutschen Marine, stationiert auf dem Marinestützpunkt Eckernförde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere der Stadt verbundene Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Siehe Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Starnberg

Literatur

  • Starnberger Stadtgeschichte (9 Bände). Kulturverlag Stadt Starnberg.
  • Astrid Amelungse-Kurth, Annette Kienzle: Kulturspaziergang durch Starnberg. Kulturverlag Starnberg, 2006, ISBN 978-3-935736-15-2.

Weblinks

 Commons: Starnberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Starnberg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Heimatbuch Stadt Starnberg, Herausgeber: Stadt Starnberg, Januar 1972
  3. 3,0 3,1 Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 576.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591.
  5. Bevölkerung nach Familienstand, Stichtag: 30. Juni 2007 (Offizielle Website der Stadt Starnberg) (PDF; 4 kB)
  6. Einwohner in Starnberg, Stichtag: 30. Juni 2007 (Offizielle Website der Stadt Starnberg)
  7. Kaufkraftstatistik bei GfK GeoMarketing
  8. Süddeutsche Zeitung: Tunnel vor dem Durchbruch 18. Juni 2013
  9. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 194
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