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Irene Goldin

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Mabel Irene Goldin (gelegentlich auch Golden),[1] verh. Spiegel (geb. 1910 in Brooklyn, New York City (USA); gest. 2004 in Wien) war Krankenschwester und Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg sowie im Zweiten Weltkrieg in der Résistance.

Leben

Irene Goldin wuchs in Hartford (Connecticut) auf und machte eine Ausbildung zur Diplom-Krankenschwester. Sie war Mitglied der KPUSA[2] und schloss sich der Abraham-Lincoln-Brigade an, „um gegen den Faschismus zu kämpfen“.[3] Im Mai 1937 fuhr sie mit anderen, späteren Brigadisten auf dem Passagierschiff Normandie nach Frankreich und weiter mit dem Zug nach Spanien. Als Krankenschwester arbeitete sie zunächst in Huete in der Provinz Cuenca,[4][5] dann in Frontnähe in El Escorial und bei Teruel sowie in größeren Krankenhäusern des Internationalen Sanitätsdienstes. Im britischen Hospital von Mataró lernte sie den Wiener Studenten Harry Spiegel kennen, der bei der Ebroschlacht verwundet worden war, und heiratete ihn September 1938.[3] Noch im Februar 1939 versorgte sie mit ihrem Mann verwundete Brigadisten.[3]

Nach dem Zusammenbruch der spanischen Republik und der gemeinsamen Flucht nach Marseille in Frankreich, versuchte sie vergeblich, ein USA-Visum für ihren Mann zu erhalten. Als Harry Spiegel als „feindlicher Ausländer“ interniert wurde, erreichte sie seine Freilassung.[6] In Château de la Guette bei Paris betreuten die Spiegels, die selbst Juden waren,[7] jüdische Flüchtlingskinder aus Deutschland und Österreich.[6] Nach der deutschen Besetzung Frankreichs floh das Paar in den „freien“ Süden und fand mit anderen Spanienkämpfern Unterschlupf in Cazaux-Debat in den Pyrenäen.[6] Dort gebar sie 1941 ihren Sohn Peter.[3] Ihr Mann arbeitete als Holzfäller und Köhler. Sie schlossen sich der Résistance an[2] und waren ab 1943 unter falschen Namen in einer Dienststelle der Deutschen Marine in Marseille tätig.[3] Ab Ende 1945 bis 1947 leitete Irene das USC-Büro der Flüchtlingshilfe der Unitarier in Marseille.[2] 1947 kehrte sie für ein Jahr in die USA zurück und ging dann zu ihrem Mann nach Wien.[3]

Veröffentlichung

  • Die Milchration. Eine Erinnerung an Exil und Widerstand in Frankreich, übers. von A. Reinfrank, in: Zwischenwelt, Zeitschrift der Theodor Kramer Gesellschaft, 17. Jahrgang 2000 Nr. 1, S. 31–34[8]

Literatur

Film

  • Into the Fire: American Women in the Spanish Civil War, Dokumentarfilm von Julia Newman, USA 2002, 58 min.[9][10][11]
  • To go to meet, Dokumentarfilm von Juan Acarin, Spanien 1973[12]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Renée Lugschitz: Spanienkämpferinnen: ausländische Frauen im spanischen Bürgerkrieg 1936-1939, Reihe Politik und Zeitgeschichte Bd. 7, Lit Verlag, Berlin Münster 2012, ISBN 978-3-643-50404-3, S. 190
  2. 2,0 2,1 2,2 Der Fall Noel Field: Schlüsselfigur der Schauprozesse in Osteuropa, Band 1, Basisdruck Verlag GmbH, 2005, S. 315 Anm. 69 Online, abgerufen am 10. Oktober 2013
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 Hans Landauer: Lexikon der österreichischen Spanienkämpfer: 1936-1939, Einführung, S. 37 f. Online (PDF; 670 kB), abgerufen am 14. Oktober 2013
  4. Esther Silverstein Blanc: Wars I Have Seen: The Play, in Three Acts, with Selected Short Stories, Volcano Press, 1996, S. 102 ff. Online, abgerufen am 14. Oktober 2013
  5. Linda Palfreeman: Salud!: British Volunteers in the Republican Medical Service During the Spanish Civil War, 1936-1939, Sussex Academic Press, Brighton & Eastbourne 2012, ISBN 1845195191, S. 156
  6. 6,0 6,1 6,2 Les bûcherons et charbonniers de Cazaux-Debat, amisdecazaux.fr, abgerufen am 14. Oktober 2013
  7. Martin Sugarman: Against Fascism – Jews who served in The International Brigade in the Spanish Civil War (PDF; 1,9 MB), Jewish Virtual Library
  8. Zwischenwelt. Register der Jahrgänge 1984 – 2004 (PDF; 359 kB), Österreichische Nationalbibliothek, abgerufen am 14. Oktober 2013
  9. Into The Fire: American Women in the Spanish Civil War, Website zum Film, abgerufen am 14. Oktober 2013
  10. Fighting Fascism: The Americans–Women and Men–Who Fought In the Spanish Civil War, Sendung zum Film auf Democracy Now, abgerufen am 14. Oktober 2013
  11. Series I: Julia Newman: „Into the Fire“ Resources, „The Tamiment Library and Robert F. Wagner Archives“, New York University, abgerufen am 14. Oktober 2013
  12. To go to meet, Imperial War Museum, abgerufen am 14. Oktober 2013
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Irene Goldin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.