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Hugo Hantsch

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Pater Hugo Hantsch OSB (* 15. Januar 1895 in Teplitz-Schönau, Österreich-Ungarn; † 6. August 1972 in Wien) war österreichischer Benediktinermönch, römisch-katholischer Pfarrer, Universitätsprofessor und Historiker.

Leben

Hugo Hantsch trat 1913 in das Benediktinerkloster Stift Melk (dem damals sein Onkel Amandus John als Abt vorstand) ein.[1] Er studierte an der Universität Innsbruck Theologie und Philosophie. Während seines Studiums wurde er 1913 Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Ferdinandea Prag.[2] Im Jahre 1918 wurde er in St. Pölten zum Priester geweiht. 1921 wurde er in Philosophie promoviert. Zunächst arbeitete er als Archivar in der Bibliothek des Grafen Schönborn in Wiesentheid. 1930 habilitierte sich Hantsch bei Heinrich von Srbik und Alfred Francis Přibram an der Universität Wien mit einer Arbeit über die österreichische Geschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.

Hugo Hantsch erhielt 1935 einen Ruf als ordentlicher Professor an die Universität Graz. Kurz nach der Veröffentlichung seines Werkes Geschichte Österreichs (1937) wurde das Buch von den Nationalsozialisten verboten. Hantsch wurde 1938 von der Gestapo verhaftet. Bis 1939 war er in verschiedenen Konzentrationslagern, u. a. im KZ Buchenwald, interniert. Nach seiner Entlassung trat er eine Pfarrstelle im niederösterreichischen Ravelsbach an.

Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte er (1946) als Professor und Ordinarius für neuere Geschichte an der Universität Wien lehren. Er wurde Nachfolger des großdeutschen Historikers Srbik, der nach dem Krieg entlassen wurde. Hantsch hatte sich bei Srbik habilitiert.[3]

Hantsch war Vorsitzender der Kommission für neuere Geschichte Österreichs und gab ab 1953 die Wiener historischen Studien und 1962 Gestalter der Geschicke Österreichs heraus. Die Internationale Stiftung Mozarteum wählte Hugo Hantsch 1955 zum Präsidenten. Von 1935 bis 1951 war er Mitglied der Historischen Landeskommission für Steiermark. 1965 wurde ihm der Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften verliehen.

Schriften

  • Der deutsche Bauernkrieg, 1925
  • Jakob Prandtauer. Der Klosterarchitekt des österreichischen Barock., Krystall, Wien 1926
  • Die Entwicklung Österreich-Ungarns zur Großmacht, 1933
  • Die Geschichte Österreichs, 2 Bände, 1937/50 (Neuausgabe 1994)
  • Die Nationalitätenfrage im alten Österreich, 1953
  • Leopold Graf Berchtold. Grandseigneur und Staatsmann, Styria 1963 (2 Bände)

Literatur

  • Institut für Österreichische Geschichtsforschung (Hrsg.): Österreich und Europa. Festgabe für Hugo Hantsch zum 70. Geburtstag, Styria, Graz/Wien 1965.
  • Johannes Holeschofsky: Hugo Hantsch (1895–1972). Ein großösterreichischer Verfechter der Reichsidee? In: Karel Hruza (Hrsg.): Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900–1945. Böhlau, Band 2, Wien 2012, ISBN 978-3-205-78764-8, S. 451–489.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fritz Fellner: Geschichtsschreibung und nationale Identität: Probleme und Leistungen der österreichischen Geschichtswissenschaft, Böhlau Verlag, Wien 2002. ISBN 320-577-0536. S. 361
  2. Gesamtverzeichnis des OeCV. 1935, S. 120.
  3. Günther Hamann: Hugo Hantsch, Nachruf, in: Almanach der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 123 (1973), S. 338–367, hier S. 350.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hugo Hantsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.