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Fritillaria

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Fritillaria
Gewöhnliche Schachblume (Fritillaria meleagris)

Gewöhnliche Schachblume (Fritillaria meleagris)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Liliengewächse (Liliaceae)
Unterfamilie: Lilioideae
Gattung: Fritillaria
Wissenschaftlicher Name
Fritillaria
L.

Fritillaria ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Die 100 bis 140 Arten sind in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel weitverbreitet. Der deutsche Trivialname für manche Arten ist Schachblume. Sorten vieler Fritillaria-Arten werden als Zierpflanzen verwendet, am bekanntesten ist wohl die Kaiserkrone.

Beschreibung

Illustration der Gewöhnlichen Schachblume (Fritillaria meleagris)
Kapselfrüchte von Fritillaria atropurpurea

Erscheinungsbild und Blätter

Fritillaria-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen.[1] Die Zwiebel dieser Geophyten besteht aus meist zwei bis drei dicht gepackten, fleischigen, stärkehaltigen Zwiebelschuppen, die anfangs durch eine dünne, durchscheinende Außenhaut geschützt werden, welche aber mit zunehmendem Alter verschwindet. Gelegentlich bilden sie auch kleine Tochterzwiebeln.

Der je Zwiebel einzige Stängel ist unverzweigt, aufrecht und belaubt. Die in Wirteln, gegen- oder wechselständig angeordneten Laubblätter am Stängelgrund sind gestielt und die am Stängel sitzend. Die einfachen Blattspreiten sind linealisch bis mehr oder weniger eiförmig.[1]

Blütenstände und Blüten

Die meist nickenden Blüten stehen je nach Art entweder einzeln oder zu mehreren bis vielen in doldigen[2] oder lockeren traubigen Blütenständen zusammen. Die Tragblätter sind laubblattähnlich.[1]

Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Es sind zwei Kreise mit je drei freien, gleichen Blütenhüllblätter vorhanden und sie stehen glocken- bis becherförmig zusammen. Die Blütenhüllblätter sind oft schachbrettähnlich mit wechselnd hellen und dunklen Vierecken gemustert und haben in der Mitte oft einen grünen Längsstreifen. Am Grund der Blütenhüllblätter befinden sich auffällige Nektarien, sie sind am inneren Kreis besser entwickelt.[1] Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden, die die Blütenhüllblätter nicht überragen. Die Staubbeutel sind etwa auf halber Höhe der Staubfäden verwachsen. Drei Fruchtblätter sind zu einem mehr oder weniger sitzenden, oberständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Der ungeteilte oder dreispaltige und hinfällige Griffel endet in linealischen oder sehr kurzen Narben.[1]

Früchte und Samen

Die aufrecht stehenden, dünnwandigen Kapselfrüchte sind dreifächrig mit sechs manchmal geflügelten Längskanten, oben abgeflacht und öffnen sich lokulizid der Länge nach.[1] Die vielen flachen, gelblichen bis bräunlichen Samen sind in zwei Reihen je Fruchtfach angeordnet.[1]

Chromosomensätze

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 12 oder x = 13; häufig finden sich Chromosomenfragmente.[1]

Systematik und Verbreitung

Verbreitungskarte von zehn Fritillaria Arten in Europa sowie West- und Mittelasien. (Versuch einer Darstellung gemäß der in den jeweiligen Wikipedia Seiten (en,de,ru,fr) angegebenen natürlichen Verbreitung)

Die Gattung Fritillaria wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[3][4] Ihre Typusart ist Fritillaria meleagris L.[5] Der wissenschaftliche Gattungsname Fritillaria geht zurück auf das lateinische Wort fritillus für „Würfelbecher“ und spielt auf die Form der Blüten und auf die viereckige Musterung an.[6] Synonyme für Fritillaria L. sind: Amblirion Raf., Baimo Raf., Corona Fisch. ex Graham, Eucrinum (Nutt.) Lindl., Imperialis Adans., Korolkowia Regel, Liliorhiza Kellogg, Lyperia Salisb., Melorima Raf., Monocodon Salisb., Ochrocodon Rydb., Petilium Ludw., Rhinopetalum Fisch. ex D.Don, Theresia K.Koch, Tozzettia Parl., Sarana Fisch. ex Baker.

Die Gattung Fritillaria ist nah verwandt mit den Lilien (Lilium) und Nomocharis. Sie gehören zur Tribus Lilieae in der Unterfamilie Lilioideae innerhalb der Familie Liliaceae.[7]

Die 100 bis 140 Fritillaria-Arten sind sämtlich in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet. Mannigfaltigkeitszentren sind Zentralasien und der Mittelmeerraum. In der Türkei kommen etwa 30 Arten vor. In China gibt es etwa 24 Arten, 15 davon nur dort. Etwa 20 Arten kommen in Nordamerika vor. In Mitteleuropa wild vorkommend ist nur die in Deutschland wie in Österreich gefährdete Gewöhnliche Schachblume (Fritillaria meleagris).

Es gibt 100[1] bis 140 Fritillaria-Arten:[8]

Medizinische Verwendung

Wegen der Giftigkeit der Fritillaria-Arten ist eine medizinische Verwendung in Westeuropa obsolet. Auch im Futter von Weidetieren sind diese Pflanzen unerwünscht.

Nachweise

  • Nina Rønsted, Steve Law, Hannah Thornton, Michael F. Fay, Mark W. Chase: Molecular phylogenetic evidence for the monophyly of Fritillaria and Lilium (Liliaceae; Liliales) and the infrageneric classification of Fritillaria. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 35, Nr. 3, 2005, S. 509–527, doi: 10.1016/j.ympev.2004.12.023.
  • Edward Martin Rix: Fritillaria L. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0852244940 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Chen Xinqi (陈心启), Helen V. Mordak: Fritillaria. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0915279835 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Bryan Ness: Fritillaria. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0195152085 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Edward Martin Rix: Fritillaria L. In: Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones), Cambridge University Press, Cambridge, ISBN 0-521-20108-X, S. 31–34 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  • Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen, Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 682–688.

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 1,19 1,20 1,21 1,22 1,23 1,24 1,25 1,26 1,27 1,28 1,29 1,30 1,31 Bryan Ness: Fritillaria. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0195152085 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 2,22 2,23 Chen Xinqi (陈心启), Helen V. Mordak: Fritillaria. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0915279835 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  3. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 303 (Digitalisat).
  4. Fritillaria bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis. Abgerufen am 7. Oktober 2014.
  5. Charlie Jarvis: Order out of Chaos: Linnaean Plant Names and their Types. Linnean Society, Natural History Museum, London 2007, ISBN 978-0-9506207-7-0, S. 522.
  6. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol, Hamburg, ISBN 3-937872-16-7, S. 256 (Nachdruck von 1996, Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  7. Fritillaria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 7. Oktober 2014.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine Nummer angegeben
  8. 8,00 8,01 8,02 8,03 8,04 8,05 8,06 8,07 8,08 8,09 8,10 8,11 8,12 8,13 8,14 8,15 8,16 8,17 8,18 8,19 8,20 8,21 8,22 8,23 8,24 8,25 8,26 8,27 8,28 8,29 8,30 8,31 8,32 8,33 8,34 8,35 8,36 8,37 8,38 8,39 8,40 8,41 8,42 8,43 8,44 8,45 8,46 8,47 8,48 8,49 8,50 8,51 8,52 8,53 8,54 8,55 8,56 8,57 8,58 8,59 8,60 8,61 8,62 8,63 8,64 8,65 Rafael Govaerts: Fritillaria. - World Checklist of Liliaceae, Kew 2014, Internet-Veröffentlichung: Datenblatt bei Royal Botanic Gardens, Kew, letzter Zugriff am 26. September 2016.
  9. 9,00 9,01 9,02 9,03 9,04 9,05 9,06 9,07 9,08 9,09 9,10 9,11 9,12 9,13 9,14 9,15 9,16 9,17 9,18 9,19 9,20 9,21 9,22 9,23 9,24 9,25 9,26 9,27 9,28 9,29 9,30 9,31 9,32 9,33 9,34 9,35 9,36 9,37 9,38 9,39 9,40 9,41 9,42 9,43 9,44 Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen, Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 682–688.
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1422–1423.
  11. 11,0 11,1 11,2 E. de Paz Canuria, R. Alonso Redondo, A. Ruiz de Gopegui, M. E. García González: El género Fritillaria L. (Liliaceae) en la Corillera Cantábrica (España). In: Candollea 66, 2011, S. 383–395.
  12. Gordana Tomović, Snežana Vukojičić, Marjan Niketić, Bojan Zlatković, Vladimir Stevanović: Fritillaria (Liliaceae) in Serbia: distribution, habitats and some taxonomic notes. In: Phytologia Balcanica. Band 13, Nr. 3, 2007, S. 359–370 (PDF-Datei).
  13. 13,0 13,1 13,2 Georgia Kamari, Dimitrios Phitos: Karyosystematic study of Fritillaria messanensis s. l. (Liliaceae). In: Willdenowia. Band 36, Nr. 1, 2006, S. 217–234, doi:10.3372/wi.36.36118.
  14. Lorenzo Peruzzi, Katia Francesca Caparelli, Fabrizio Bartolucci: Fritillaria messanensis subsp. neglecta (Parl.) Nyman, a fourth subspecies within Fritillaria messanensis Raf. (Liliaceae) from NW Balkans. In: Candollea. Band 64, Nr. 2, 2009, S. 237–244 (PDF-Datei).
  15. Georgia Kamari, Dimitrios Phitos: Fritillaria theophrasti, a new species from Lesvos, East Aegean Islands, Greece. In: Biologia Gallo-Hellenica. Band 26, Supplementum, 2000, S. 69–76.

Weblinks

 Commons: Fritillaria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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