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Korea

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Korea (Begriffsklärung) aufgeführt.
Lage Koreas
Das heute in Nord- und Südkorea geteilte Korea
Nordkoreanische Schreibweise
koreanisches Alphabet: 조선
chinesische Schriftzeichen: 朝鮮
Revidierte Romanisierung: Joseon
McCune-Reischauer: Chosŏn
Südkoreanische Schreibweise
koreanisches Alphabet: 한국
chinesische Schriftzeichen: 韓國
Revidierte Romanisierung: Hanguk
McCune-Reischauer: Hanguk
Koreanische Briefmarke von 1895. Koreanische Aufschrift: Joseon upyo

Korea war bis 1910 ein eigener Staat auf der Koreanischen Halbinsel in Ostasien. Es grenzte an China (beziehungsweise die Mandschurei) und Russland und war von Japan durch die Koreastraße und das Japanische Meer getrennt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs befinden sich auf dem ehemaligen Territorium Koreas zwei Nachfolgestaaten: Im Norden gründete sich die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea), im Süden gründete sich die Republik Korea (Südkorea). Da fast das ganze zweite Jahrtausend bis zur Annexion durch Japan 1910 hindurch der Großteil der Halbinsel ein gemeinsames Reich bildete, konnte sich eine homogene Kultur und Gesellschaft entwickeln, wodurch in diesen Bereichen auch heute noch viele Gemeinsamkeiten bestehen.

Bezeichnungen

Koreanische Namen für Korea

Auf Koreanisch hat das Land im Norden und im Süden verschiedene Namen. In Nordkorea wird Korea als Chosŏn bezeichnet, was sich auf das erste koreanische Königreich (Go-Joseon) sowie die spätere Joseon-Dynastie bezieht.

In Südkorea wird es als Hanguk (übersetzt etwa „Korea-Reich“) bezeichnet. Dieser Begriff geht auf die historischen Staaten Mahan („Ma-Korea“), Jinhan („Jin-Korea“) und Byeonhan („Byeon-Korea“) zurück, die zusammen den Bund Samhan („Drei Koreas“) bildeten und im Zeitraum vom ersten bis vierten Jahrhundert n. Chr. bestanden. Von 1897 bis 1910 trug das Land die Bezeichnung Daehan Jeguk (Kaiserreich Groß-Korea).

Name in westlichen Sprachen

Marco Polo nannte die Halbinsel während seiner Reisen im späten 13. Jahrhundert Cauly. Dies beruht vermutlich auf der chinesischen Bezeichnung des koreanischen Königreichs Goryeo (chinesisch Gāolì). In europäischen Aufzeichnungen tauchen bis ins 20. Jahrhundert hinein die beiden Schreibweisen Corea und Korea auf. Im englischen und deutschen Sprachraum setzte sich schließlich die Schreibweise Korea, in romanischen Sprachen die Schreibung mit dem Buchstaben C durch.

Kultur

Die Kultur Koreas ist vor allem durch konfuzianische und buddhistische Bräuche geprägt.

In Südkorea kann das moderne Stadtbild zu dem Irrglauben führen, dass die Kultur sich heute nicht mehr wesentlich von westlichen Ländern unterscheidet. Tatsächlich haben dort in den letzten 20 Jahren durch einen rasanten Wirtschaftsaufschwung als einer der Tigerstaaten sowie den Übergang zur Demokratie drastische Veränderungen stattgefunden. Trotzdem sind auch in Südkorea traditionelle Denkweisen und Gebräuche tief in der Gesellschaft verwurzelt.

Kunst und Technik

Die Koreaner haben viele chinesische Handwerkskünste weiterentwickelt. So war Korea lange bekannt für seine Seide und Töpferei-Arbeiten. Auch Goldarbeiten aus Korea waren hoch angesehen. Im späten 16. Jahrhundert wurden die sogenannten Schildkrötenschiffe in Korea entwickelt und erfolgreich im Imjin-Krieg gegen Japan eingesetzt. In Korea wurde rund 200 Jahre vor Johannes Gutenbergs Erfindung in Europa der Buchdruck mit beweglichen Lettern aus Metall angewandt.

Sprache und Schrift

Die koreanische Sprache wird weltweit von etwa 78 Millionen Menschen gesprochen. Hinsichtlich ihrer genetischen Klassifizierung ist man sich in der linguistischen Forschung uneinig, viele Forscher gehen allerdings von einer Zugehörigkeit zur makro-altaischen Sprachgruppe aus. Auf Veranlassung von König Sejong wurde im Jahr 1446 das Hangeul-Alphabet geschaffen, um dem Volk ein zur koreanischen Sprache passendes und leicht erlernbares Schriftsystem zur Verfügung zu stellen. Aus einer operativen Sichtweise betrachtet handelt es sich zwar um eine Buchstabenschrift, da die Konsonanten und Vokale aber stets in Silbenblöcken angeordnet werden, kann man unter funktionalen Gesichtspunkten allerdings auch von einer Silbenschrift sprechen. Vor der Schaffung des Hangeul bediente man sich der auf Koreanisch Hanja genannten chinesischen Zeichen, die in einigen Fällen, wie etwa bei den Hyangga-Gedichten, zur Wiedergabe des Koreanischen, zum größten Teil jedoch zum Schreiben mittels der klassischen chinesischen Schriftsprache benutzt wurden. Da diese noch bis zum Ende des 19. Jhs. die gängige Schriftsprache darstellte und ihre Beherrschung ein Merkmal des Gelehrten-Adels (der sog. Yangban-Schicht) war, blieb der koreanischen Schrift in den ersten 400 Jahre ihrer Existenz lediglich ein Schattendasein beschieden. Mit dem Aufkommen eines koreanischen Nationalgefühls im 19. Jh., den progressiven Gabo-Reformen und den Bemühungen westlicher Missionare begann allerdings eine immer größer werdende Verbreitung des Hangeul-Alphabets, das nach der Wiedererlangung der koreanischen Unabhängigkeit im Jahr 1945 in beiden Teilen des Landes zur offiziellen Schrift erklärt wurde. Während die Hanja in Südkorea auch heute noch gelegentlich zur Schreibung von sinokoreanischen, d.h. aus chinesischen Schriftzeichen zusammengesetzter Wörter benutzt werden (in wissenschaftlichen Publkationen sogar sehr häufig), wurde ihre Verwendung in Nordkorea 1949 offiziell abgeschafft, dort wird zum Schreiben ausschließlich Hangeul verwendet.

Für die Romanisierung, d.h. für die Transkription von Hangeul-Text mittels lateinischer Buchstaben, stehen verschiedene Transkriptionssysteme zur Verfügung, von denen die heutzutage verbreitetsten die McCune-Reischauer-Transkription, die Revidierte Romanisierung und die Yale-Romanisierung darstellen. Die Revidierte Romanisierung gilt in Südkorea seit dem Jahr 2000 als offizielle Umschrift, obwohl Ausländer oftmals deren Ungenauigkeiten hinsichtlich der Fähigkeit zur phonetischen Abbildung von koreanischen Phonemen kritisieren. Der Nachteil der McCune-Reischauer-Transkription besteht hauptsächlich darin, dass zur Schreibung diakritische Zeichen benutzt werden müssen, was bei der Eingabe am PC manchmal unkomfortabel sein kann. Die Yale-Transkription wird vor allem für linguistische Publikationen verwendet, da sie einen möglichst genauen Rückschluss auf die zugrundeliegende Hangeul-Schreibweise zulässt.

Geschichte

Prähistorisch

Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die Halbinsel vor rund 18.000 bis 12.000 Jahren besiedelt war. Die Ur-Bevölkerung der Halbinsel bilden Nomadenstämme aus dem sibirisch-mongolischen Raum. Sogenannte Kammkeramiken mit Fischgrätenmuster (jeulmuntogi) wurden in allen Landesregionen gefunden. Diese waren auch in Sibirien und an Oka und Wolga verbreitet. Sie unterscheiden sich wesentlich von chinesischen und japanischen Funden des Neolithikum.

Nach weiteren Einwanderungswellen bildete sich im Neolithikum und der Bronzezeit ein relativ homogenes Volk heraus. Auffällig sind die vielen Megalithfunde in Korea, die 60 % der Megalithen der Welt darstellen, so dass Korea auch das „Königreich der Dolmen“ genannt wird. In diesen Dolmen wurde Bronze- und Jadeschmuck gefunden. Nach derzeitigem Forschungsstand sind die Koreaner aus dem Tungusen-Stamm der Yemaek hervorgegangen.

Go-Joseon

Die klassische Legende in Korea besagt, dass das erste Königreich Go-Joseon (übersetzt: Alt-Joseon) im Jahre 2333 v. Chr. durch den Halbgott Dangun Wanggeom gegründet wurde. Es gab aber auch ein echtes historisches Go-Joseon, das in den ersten Jahrhunderten vor Christus in Nordkorea und der Mandschurei lag mit der Hauptstadt Asadal, das Historiker in der Gegend um Pjöngjang vermuten. In der Endphase seiner Existenz spalteten sich einige Teilstaaten ab, so im Norden Goguryeo, in der Mandschurei Buyeo sowie in Nordkorea Okjeo und Dongye, die nach und nach in Goguryeo aufgingen.

Wie ein Fund eines Bronzeschildes mit einer Darstellung derselben zeigt, gab es spätestens 300 v. Chr. in Korea sogenannte sottae, schamanistische Pfähle auf deren Spitze drei Vögel sitzen und die auch heute noch viele Dörfer am ersten Vollmondtag des Jahres am Dorfeingang zieren. (Der Schild ist heute im Nationalmuseum von Seoul zu sehen). Die Vögel waren glückverheißende Überbringer von Getreidesamen.

Wiman-Joseon und Jin-guk

Nachdem Wei Man, ein auf eigene Faust handelnder chinesischer General 194 v. Chr. nach Go-Joseon kam und dort kurz darauf die Macht an sich gerissen hatte, wurde das Land, wie unter seinen Nachfolgern auch, Wiman-Joseon genannt. Es arrangierte sich eine Zeit lang mit dem China der Han-Dynastie, wurde aber schließlich in dieses Reich eingegliedert und in vier Kommandanturen aufgespalten. Diese stellten die vier Kolonien Chinas auf der Koreanischen Halbinsel dar.

Wiman-Joseon beherrschte jedoch nicht die ganze Koreanische Halbinsel, im Süden gab es ein Reich Jin, über das wenig bekannt ist, da es entweder keine Schrift kannte oder keine schriftlichen Zeugnisse überliefert wurden (nicht zu verwechseln mit chinesischen Jin-Dynastien). Aus diesem Reich bildete sich schließlich der Staatenbund Samhan. Die Schrift und chinesische Religionen und Lehren wie Konfuzianismus und Buddhismus gelangten nach Korea, erreichten jedoch vorerst nur den Norden.

Die vier Kommandanturen und die Proto-drei-Reiche-Zeit

Die drei Reiche auf der Koreanischen Halbinsel zu Ende des 5. Jahrhunderts

Die chinesischen Nachfolgekolonien (Kommandanturen Xuantu, Lelang und später das daraus ausgegliederte Daifang, Zhenfan und Lintun)[1] konnten sich jedoch fast alle (bis auf Lelang) nur kurz halten. Im Norden der Koreanischen Halbinsel bildete sich der koreanische Nachfolgestaat Buyeo. Danach entwickelte sich nördlich der chinesischen Kommandanturen Goguryeo, das einst stark unter dem Einfluss Buyeos stand. Bald überragte es militärisch das Nachbarland, und schließlich annektierte es das ganze Buyeo-Reich.

Im Süden bildete sich aus den Resten Jins zunächst die Samhan-Konföderation, aus der dann Baekje und Silla und dazwischen die Gaya-Föderation entstanden. Während dieser Zeit existierte auch, angeschlossen oder anstelle der Gaya-Föderation, der erste dauerhafte japanische Außenposten, genannt Mimana, auf der Koreanischen Halbinsel. Wie zahlreiche Funde von Ritualgeräten wie Rasseln und Spiegeln belegen, gab es damals auf der gesamten Halbinsel gleichartige religiöse Rituale.

Drei Reiche von Korea

In den ersten Jahrhunderten n. Chr. konnten sich schließlich die Königreiche Goguryeo, Baekje und Silla durchsetzen – die sogenannten Drei Reiche von Korea. Der Buddhismus wurde in dieser Zeit in ganz Korea eingeführt. Zunächst war Goguryeo im Norden das deutlich mächtigste Reich, es geriet aber immer mehr in Gegensatz zu China. 313 eroberte Goguryeo die chinesische Kolonie Lolang, die etwa an der heutigen Grenze zwischen den beiden Koreas lag. Es war damit erstmals Nachbar von Baekje und Silla und es entstanden Konflikte mit den beiden kleineren Reichen, die sich viele Jahrhunderte hinzogen. Japan und China waren als Verbündete gefragt.

Im Jahr 655 verbündete sich Silla mit der chinesischen Tang-Dynastie und besiegte zunächst 660 Baekje und im Jahre 668 auch Goguryeo. In beiden Fällen profitierte es von innerer Zerrissenheit der Gegner.

Groß-Silla

Nach dem Sieg über die anderen Teilreiche beherrschte Silla bis zum Ende des 9. Jahrhunderts die Halbinsel. Die Kultur erreichte ihren Höhepunkt. Die Hauptstadt Seorabeol (was Hauptstadt bedeutet, auch Gyerim (Hahnenforst) oder Geumseong (Goldstadt)) lag an der Stelle des heutigen Gyeongju und war eine für ihren Reichtum und Luxus bekannte Millionenstadt.

Balhae

Im äußersten Norden der Koreanischen Halbinsel und vor allem in der Mandschurei entwickelte sich das Königreich Balhae, das Teile der geflohenen Bevölkerung Goguryeos aufnahm. Da Balhae etwa zeitgleich mit Silla unterging, wanderten von Norden her viele Koreaner auf die Koreanische Halbinsel ein.

Goryeo

Das neu entstandene Reich Goryeo (918-1392), das zunächst das heutige Zentralkorea beherrschte, annektierte das Silla-Reich und hatte von 936 bis 1392 Bestand mit der neuen Hauptstadt des vereinigten Koreas, Kaesong. In dieser Zeit wurde ein richtiges Staatssystem aufgebaut.

Zwischen 1231/32 und 1238 wurde die Halbinsel von den Mongolen erobert, und nach 30 Jahren ergab sich auch die zunächst geflohene Königsfamilie nach Jahren des Asyls auf der Insel Gangwha. In den folgenden 150 Jahren ist Korea ein tributpflichtiger Vasallenstaat und Protektorat der Mongolen gewesen. Daher waren auch viele Koreaner bei beiden mongolischen Versuchen, Japan zu annektieren, beteiligt.

Karte von 1531
Karte von 1891

Joseon

Nachdem 1238 Korea von den Mongolen besetzt wurde, beendete Yi durch seine Machtübernahme deren Herrschaft und gründete 1392 das Königreich Joseon.

1637 wurde Korea nach der Zweiten Manschurischen Invasion ein autonomer, tributpflichtiger Vasallen-Staat und Protektorat des Chinas der Qing-Dynastie. Dies blieb so bis zum 17. April 1895, als das Kaiserreich China im Rahmen des Streits um die Vorherrschaft auf der Koreanischen Halbinsel den Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg gegen das Kaiserreich Japan verlor. Im Vertrag von Shimonoseki gestand China „volle und umfassende Souveränität und Autonomie Koreas“ zu. 1897 wurde von König Gojong ein Groß-Korea ausgerufen, womit das Königreich Joseon offiziell endete.

Daehan-jeguk (Großkoreanisches Kaiserreich)

Nach dem Russisch-Japanischen Krieg (1904–1905) hatte sich Japan endgültig als dominante Kraft in Ostasien etabliert und das Kaiserreich Korea am 17. November 1905 zu einem Protektorat Japans degradiert. Am 22. August 1910 erzwang die japanische Regierung den Rücktritt des koreanischen Kaisers, nachdem der für Japan bedeutende Fürst Itō Hirobumi am 26. Oktober 1909 von einem koreanischen Nationalisten ermordet worden war. Korea wurde in der Folge offiziell als Kolonie in das Japanische Kaiserreich eingegliedert.

Karte (1910) mit dem Staatsgebiet des Japanischen Kaiserreichs (grau untermalt). Es umfasste unter anderem die Koreanische Halbinsel als neue Provinz Chōsen.

Chōsen

Mit dem Einholen der Japanischen Flagge am 9. September 1945 vor dem Sitz des Generalgouverneurs in Keijō wird die offizielle Verwaltungsübergabe des südlichen Teiles der Provinz Chōsen an die Amerikaner vollzogen.
Die Dorasan-Station an der Grenze zu Nordkorea

Nach der Annexion 1910 war Korea eine japanische Kolonie namens Chōsen (jap. 朝鮮; kor. 조선, Joseon). Während dieser Zeit wurde Korea von Grund auf von den Japanern wirtschaftlich und gesellschaftlich modernisiert. Dieses ging aber gleichzeitig mit der Beschneidung von Rechten und der teilweisen Unterdrückung der dortigen Kultur einher. So wurde als Beispiel die Infrastruktur modernisiert und ausgebaut, die aber teilweise auf dafür enteignetem Grund verlief.

Am 15. August 1945 kapitulierte das Japanische Kaiserreich. Die Soldaten der Kaiserlichen Japanischen Armee in der nördlichen Zone Chōsens (nördlich des 38. Breitengrads) mussten sich, wie von den Alliierten vereinbart, den Sowjets, die der südlichen Zone den US-Amerikanern ergeben.

Heutzutage betrachtet man sowohl in Nord- als auch in Südkorea den 15. August 1945 als Tag der Unabhängigkeit, obwohl Japan zumindest im Süden de facto bis zum 9. September 1945 die Verwaltungshoheit besaß.


Die Teilung in Nord- und Südkorea

Nachdem die Verhandlungen zwischen den beiden Supermächten über ein vereinigtes Korea bis 1947 ergebnislos verliefen, brachten die USA die Koreafrage vor die Vereinten Nationen. Am 14. November 1947 erreichten die USA eine UN-Resolution, die freie Wahlen, den Abzug aller ausländischen Truppen und die Schaffung einer UN-Kommission (UNTCOK: UN Temporary Commission on Korea) für Korea vorsah. Im Gegensatz zu den US-Truppen, die bis heute im Süden Koreas stationiert sind, zog die UdSSR ihre Armee bis Ende 1948 vertragsgemäß aus Nordkorea ab.

Am 10. Mai 1948 fanden im Süden Wahlen statt, die Rhee Syng-man gewann. Allerdings wurden die Wahlen von den linken Parteien boykottiert. Am 13. August 1948 übernahm Rhee Syng-man offiziell die Regierungsgeschäfte von der US-amerikanischen Militärregierung. Der sowjetisch kontrollierte Norden beantwortete dies mit der Gründung der Demokratischen Volksrepublik Korea am 9. September 1948, deren erster Präsident Kim Il-sung wurde. Beide Regierungen sahen sich als rechtmäßige Regierung über ganz Korea an und kündigten darüber hinaus an, diesen Anspruch auch militärisch durchsetzen zu wollen.

So kam es im Juni 1950 zum Koreakrieg. Mit ihm begann die bis heute andauernde Teilung Koreas.

Situation heute

Die Teilung der koreanischen Halbinsel und der damit verbundene Konflikt hält bis heute an. Es kam zwar immer wieder zu Annäherungen zwischen den beiden Staaten doch eine Wiedervereinigung ist derzeit nicht in Sicht. Nordkorea provoziert vor allem mit seinem Kernwaffenprogramm die internationale Staatengemeinschaft, die dieses bereits mehrfach sanktioniert hat. Während sich Südkorea inzwischen zu einer wirtschaftlich sehr starken Industrienation entwickelt hat, hat sich Nordkorea selbst immer weiter in die Isolation getrieben und ist derzeit auf ausländische Hilfsgelder angewiesen.

→ Für die Geschichte beider Koreas seit dem Zweiten Weltkrieg, sowie für weitere Hintergründe zu dem dortigen Konflikt siehe: Korea-Konflikt
→ Für die ausführliche Geschichte der einzelnen Staaten siehe: Nordkorea und Südkorea bzw. Geschichte Nordkoreas und Geschichte Südkoreas.

Wirtschaft

Währung

Der Yen konnte sich in Korea erst 1731 als Zahlungsmittel etablieren; zuvor wechselten Geld und andere Zahlungsmittel, wie Stoffe oder Getreide, einander ab. Ab 1751 prägte die Regierung jährlich Münzen; 1864 verbot sie private Münzen, die bis dahin mit königlicher Lizenz geprägt wurden. 1882 wurden erstmals moderne Dezimalmünzen ausgegeben. Am 1. Juni 1905 übernahm Korea unter japanischem Einfluss den dort geltenden Goldstandard und band seine Währung im Verhältnis 1:1 an die Japans.

Siehe auch

 Portal:Korea – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Korea

Literatur

  • Gi-Wook Shin/Michael Robinson (Hg.): Colonial modernity in Korea, Cambridge, Mass. [u.a.] : Harvard University, Asia Center; Distributed by Harvard Univ. Press 1999, ISBN 0-674-14255-1
  • André Fabre: Histoire de la Corée. L’Asiathèque: Paris, 2000
  • Juliette Morillot: La Corée, chamanes, montagnes et gratte-ciel. Autrement: Paris 1998
  • Korea Overseas Information Service: Handbook of Korea. Hollym: Seoul 2002. ISBN 1-56591-022-2
  • Martina Deuchler: Confucian Gentlemen and Barbarian Envoys. Seattle and London 1977
  • Marion Eggert, Jörg Plassen: Kleine Geschichte Koreas. München 2005. ISBN 3-406-52841-4
  • Ingeborg Göthel: Der Untergang des alten Korea. Wiesbaden 1996. ISBN 3-447-03808-X
  • Thomas Kern, Patrick Köller: Südkorea und Nordkorea. Einführung in Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Frankfurt 2005, ISBN 3-593-37739-X
  • Jürgen Kleiner: Korea. Betrachtungen über ein fernliegendes Land. Frankfurt 1980
  • Jürgen Kleiner: Korea: A Century of Change. Singapore 2001
  • F.H. King: 4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan. München 1984. ISBN 3-922201-05-9
  • Hanns W. Maull / Ivo M. Maull: Im Brennpunkt: Korea. Verlag C. H. Beck, München 2004. ISBN 3-406-50716-6
  • Won-Bok Rhie: Korea Unmasked. Gimmyoung Publishers, Seoul 2005. ISBN 89-349-1178-6
  • Joachim Schüring: Geteilte Geschichte. In Abenteuer Archäologie 4/2005, S. 70-77 Spektrum der Wissenschaft Verl.-Ges., Heidelberg. ISSN 1612-9954
  • Hanns W. Maull / Ivo M. Maull: Korea. Verlag C. H. Beck, München 1987
  • Du-Yul Song / Rainer Werning: Korea. Von der Kolonie zum geteilten Land. Promedia Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-85371-340-2

Weblinks

Wiktionary: Korea – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Korea – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Korea – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Der Brockhaus in Text und Bild 2003 [SW], elektronische Ausgabe für Office-Bibliothek, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, 2003; Artikel: „Korea“
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